Multiplayer
Kennen wir schon
Vorab gleich ernüchternde Worte: Entwicklerteam DICE ist leider nicht auf das kritische Feedback aus der Closed- und Open-Beta eingegangen. Somit bleibt auch
der Multiplayer weit hinter den Erwartungen der Community. Doch werfen wir mal einen Blick auf das halbgare Werk. Während das Spiel optisch also wie ein Bad Company 2-Klon aussieht, orientiert es sich spielerisch eher an Modern Warfare 2. Ähnlich der Abschussserien bei Call of Duty müssen wir für Spezialfähigkeiten Punkte sammeln. Für einen Gegner-Abschuss gibt es 10 Punkte, ein Kopfschuss gibt fünf weitere oben drauf. Verteidigungs-, Rache- oder Rettungsabschüsse geben ebenfalls noch mal fünf Punkte. In der Regel haben wir also nach drei bis vier Kills die 50 Punkte für die erste Fähigkeit zusammen. Per Tastendruck können wir nun eine offensive Mörserattacke starten oder wir unterstützen unser Team und rufen eine Aufklärungsdrohne herbei, die feindliche Spieler auf der Karte markiert. Geht unsere Punkteserie danach weiter, können wir bei 100 Punkten einen schweren Raketenschlag abrufen oder eine Schutzweste ordern, die unsere Lebenspunkte erhöht. Auch das Gameplay von Medal of Honor ist ein Mix aus Modern Warfare 2 und Bad Company 2. Gegner und Spieler vertragen nur wenige Treffer, bevor sie sterben. Wie in BC 2 bewegen wir uns jedoch relativ steif und dürfen uns nur hinhocken, aber nicht hinlegen. Auch das „lahme“ Wurfverhalten von Handgranaten ist wieder mit von der Partie. Zur Freude vieler „Camper“ wurde auf eine Abschusskamera verzichtet. Demnach haben hartnäckige Eckenhocker also in Medal of Honor eine höhere Überlebenschance als in MW 2.
Keine Klassen
Medal of Honor verzichtet auf ein klassisches Klassensystem à la Battlefield. Die Unterschiede liegen ausschließlich bei der Bewaffnung. So zieht der Rifleman mit einem Sturmgewehr (M16, AK47 und später MGs) in die Schlacht, während der Special Ops leichte Sturmgewehre oder Shotguns verwendet. Der Sniper greift auf Scharfschützengewehre zurück und hat noch C4-Sprengsätze im Rucksack. Der Rifleman darf hingegen einen Granatwerfer als Sekundärwaffe verwenden, während der Special Ops eine Panzerfaust mit sich rumschleppt. Im Laufe seiner Multiplayer-Karriere kann man Punkte sammeln, die nach und nach weitere Verbesserungen wie Zusatzmunition, neue Waffen, bessere Zielvorrichtungen oder Schalldämpfer freischalten. Besondere Fähigkeiten, wie etwa die Perks in Modern Warfare, fehlen komplett in Medal of Honor. Es gibt lediglich Orden und Auszeichnungen, die aber nur zusätzliche Erfahrungspunkte bringen.
Modi
Die acht Karten sind etwas detaillierter als die Areale in der Solo-Kampagne, fallen aber allesamt recht klein aus. Vor allem im Modus „Sektorenkontrolle“, der an das Flaggenerobern aus Battlefield 2 erinnert, stehen sich die bis zu 24 Teilnehmer
mangels Freilauf oft auf den Füßen. Ebenfalls schade: Anders als in Bad Company 2 ist das Terrain nicht komplett, sondern nur an dafür vorgesehenen Stellen zerstörbar. Das bremst Medal of Honor nicht nur in taktischer Hinsicht aus, sondern nimmt den Gefechten auch Dynamik. Das Tempo ist dennoch auf hohem Niveau. Und auch wenn die insgesamt vier Spielmodi keine Kreativpreise gewinnen, wogen die temporeichen Schlachten ständig hin und her. Für kurzweiligen Spaß zwischendurch taugt Medal of Honor also allemal, zumal die Soundeffekte ordnungsgemäß rumsen. Wer aber Wert auf Taktik, Teamplay und vernünftiges Waffenverhalten legt, der sollte lieber woanders ballern.
Testvideo zum Multiplayer
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