Medal of Honor - Test/Review
Im Test zeigt sich: MoH ist nur ein kurzer Durchschnitts-Shooter geworden.
Von Christoph Miklos am 26.10.2010 - 03:46 Uhr

Fakten

Plattformen

Xbox 360

PlayStation 3

PC

Publisher

Electronic Arts

Entwickler

Danger Close / DICE

Release

14.10 2010

Genre

Shooter

Typ

Vollversion

Pegi

18+

Webseite

Media (74)

Konnte überzeugen

Call of Duty: Modern Warfare 1 und 2 waren wochenlang in den Verkaufscharts - der Multiplayer boomt nach wie vor. Kein Wunder also, dass auch der Publisher EA etwas von dem „Modernen Kriegs-Shooter“-Kuchen abhaben möchte. Medal of Honor sollte ein glorreicher Neuanfang der Serie und eine Kampfansage an Modern Warfare und Modern Warfare 2 werden. Im Test zeigt sich: MoH ist nur ein kurzer Durchschnitts-Shooter geworden.
Die Kriegsatmosphäre
Eine der wenigen Stärken von MoH ist die authentische Darstellung des Afghanistan-Kriegs (sofern man das von einem Videospiel überhaupt behaupten kann). Das funktioniert nicht immer. Aber in manchen Szenen bekommt man doch ein Gefühl dafür, was es heißt, in diesem Land zu kämpfen. Immer wieder gibt der Shooter den Blick frei auf endlos erscheinende Hügelketten und Berghänge, in denen sich überall feindliche Kämpfer verstecken könnten. Immer wieder werden wir von Guerilla-Einheiten angegriffen - nur selten gibt uns das Spiel eine Verschnaufpause. Nach und nach dämmert es euch, dass selbst eine so hochgerüstete, technologisch überlegene Armee wie die amerikanische keine Chance hat, in dieser Region die Überhand zu gewinnen. Und ab diesem Zeitpunkt werden euch auch die Aktionen verständlich, die Medal of Honor präsentiert. Das Bombardieren ganzer Dörfer, das Erschießen Wehrloser - alles Taten der Verzweiflung. Schade nur, dass Medal of Honor diese zu wenig kommentiert. Dieser Kern, der im Grunde das stärkste Argument für EAs Variante des modernen Krieges sein müsste, geht im Soldaten-Patriotismus unter.
Ein bisschen Spaß muss sein
Trotz der zahlreichen Kritikpunkte, die im Test noch folgen werden, muss man Medal of Honor eins lassen: manchmal (aber wirklich nur manchmal) macht der Shooter richtig Spaß. In vielen Levels schießt ihr euch durch eine Übermacht an Taliban, räuchert Luftabwehrstellungen aus, verschanzt euch in Häuserruinen oder kämpft euch durch verwinkelte Dörfer. Außerdem könnt ihr von Deckung zu Deckung rutschen oder eure Kameraden um Munition bitten. Das gibt euch das Gefühl, Teil eines Teams inmitten des Kriegs-Chaos zu sein. Auch der fließende Übergang der Missionen kann sich sehen lassen.
Der Sound
Eine weitere Stärke von MoH ist die ausgesprochen gute Soundkulisse. Die orchestrale Musik hält sich weitestgehend im Hintergrund und legt sich zwischen die Feuersalven wie weit entferntes Artillerie-Grollen. Besonders effektreich sind die Funksprüche zwischen den einzelnen Mitgliedern des Tier-1-Teams. Mit kurzen, schnellen Kommentaren geben euch eure Kollegen Anweisungen oder machen Bemerkungen über gerade Geschehenes. Auch die Waffen- und Explosionsgeräusche sorgen für Gänsehaut-Feeling pur - vor allem mit dem passenden Surround-Sound System.
Testvideo zum Singleplayer

Kommentar schreiben

Artikel auf einer Seite anzeigen