S.T.A.L.K.E.R. - Shadow of Chernobyl - Review
Bevor wir mit dem Review zu S.T.A.L.K.E.R. beginnen, wollen wir eine kleine Reise in das Jahr 2002 machen.
Von Christoph Miklos am 02.04.2007 - 22:20 Uhr

Fakten

Plattform

Publisher

THQ

Entwickler

GSC Game World

Release

Mitte März 2007

Genre

Action

Typ

Vollversion

Pegi

18

Webseite

Media (22)

Einleitung

Bevor wir mit dem Review zu S.T.A.L.K.E.R. beginnen, wollen wir eine kleine Reise in das Jahr 2002 machen.
Eine Zeitreise in die Vergangenheit
Anfang 2002 wurde von dem Entwicklerteam GSC Game World S.T.A.L.K.E.R. erstmals angekündigt und einige Wochen darauf ist auch schon der erste beeindruckende Trailer zum Horror-Shooter erschienen.
Im Mai 2003 kam Publisher THQ an Board.
Dezember 2003 tauchte im Web eine illegale Alpha-Version des Spieles auf.
Mitte Mai 2004 wurde laut Publisher die Beta-Phase von S.T.A.L.K.E.R. erreicht.
September 2004 war die Freude auf den bevorstehenden Multiplayertest gigantisch.
Mai 2005 war ein hartes Monat für alle Fans von S.T.A.L.K.E.R.. Der Titel wurde auf unbestimmte Zeit verschoben – Neuer Releasetermin: When its done!
Ende Juli 2005 wurde eine zweite illegale Alpha-Version von S.T.A.L.K.E.R. im Internet verbreitet.
August 2005 stoppt THQ angeblich die Finanzierung des Projektes und die Fans rasten in diversen Community-Foren aus.
Bis Ende 2005 gab es immer wieder heftige Diskussionen zwischen Entwicklerteam und Publisher.
Februar 2006 entsendet THQ „Big Brother“ Dean Sharpe. Dieser überwacht ab sofort das Projekt.
Sommer 2006 wird nach einer langen Durststrecke S.T.A.L.K.E.R. auf der Games Convention präsentiert.
Schlussendlich erscheint am 22. März 2007 das Spiel im Handel.
Und jetzt warten wir fröhlich auf Duke Nukem Forever ;).

Eine „wahre“ Geschichte?!

Reaktorunfall in Tschernobyl
Blitze donnern vom Himmel und im strömenden Regen rast ein LKW über eine holprige Landstrasse. Plötzlich schlägt ein gewaltiger Blitz in das verrostete Fahrzeug ein und es kommt zu einem schrecklichen Unfall.
Kurze Zeit später schleppt uns ein Unbekannter vom Wrack weg und verkauft uns an einen zwiespältigen Händler.
Nach einem längeren Nickerchen wachen wir ohne Erinnerungen auf. Eine Verschnaufpause gibt es für uns nicht, denn der Händler hat ein paar Aufgaben für uns. Zumindest erfahren wir, dass wir ein „Gezeichneter“ sind. Aktuell fangen wir aber mit dieser Info nur recht wenig an. Für weitere Gespräche bleibt keine Zeit, denn wir müssen schon unsere erste Mission antreten.
Rollenspiel oder Shooter?!
S.T.A.L.K.E.R. spielt sich von Anfang an wie ein Rollenspiel. Wir werden ohne viel Hintergrundwissen in eine riesige Welt entlassen und können uns nur mittels PDA orientieren. Zumindest der erste Auftraggeber ist schnell gefunden. Ein S.T.A.L.K.E.R. der in der Nähe eines Lagerfeuers steht. Dieser gibt uns den Auftrag einen anderen Zonesoldaten zu unterstützen. Minuten später und einen ¾-Sprintbalken weniger befinden wir uns bei unserer Zielperson. Die Aufgabe: ein feindliches S.T.A.L.K.E.R.-Lager säubern und eine Diskette von einem Gefangenen besorgen.
Jetzt stehen wir vor zwei Möglichkeiten. Wir können 1) alleine die Gegner aufs Korn nehmen oder 2) mit einer kleinen Gruppe gemeinsam das Lager aufmischen. Da ich total von meinem Aiming überzeugt bin, stürme ich ohne Begleitung das Versteck. Totale Selbstüberschätzung, denn in S.T.A.L.K.E.R. ist nicht nur ein gutes Zielvermögen gefragt, sondern auch Köpfchen. Die extrem clevere K.I. bringt mich ordentlich ins Schwitzen und nur mit ein paar gezielten Schüssen aus meiner mickrigen Pistole überlebe ich – sehr knapp. Nachdem alle Feinde erledigt sind, kann ich mich nun meiner primären Mission widmen: einen wichtigen Datenträger besorgen. Ein bisschen Smalltalk mit der Geisel und schon erhalte ich den „kostbaren Schatz“. Quest…ehh…Mission abgeschlossen und schon geht es weiter.
Um den Überblick zu behalten werden sämtliche Missionen im PDA aufgezeichnet. Mit diesem kann man aber nicht nur aktuelle Aufträge abrufen, sondern er beinhaltet auch eine umfangreiche Enzyklopädie rund um die Lebewesen von S.T.A.L.K.E.R.. Eine dynamische „Rangliste“ zeigt euch an, wie bekannt ihr seid.

Willkommen in der Zone

Lebendige Welt
Abseits der Hauptstory kann man zahlreiche Nebenaufgaben erfüllen. Diese bringen Geld, neue Waffen, bessere Ausrüstungsgegenstände und auch der Ruf unseres S.T.A.L.K.E.R.‘s steigt. Zwar gibt es zahlreiche Miniaufgaben zu erledigen aber leider wiederholen sich diese immer wieder. Daher wird man sich schnell wieder den wesentlich spannenderen Storyaufgaben widmen. S.T.A.L.K.E.R. bietet eine sehr lebendige Spielwelt. Ständig sieht man andere CPU-Soldaten die gegen Mutanten oder radioaktiv verseuchte Tiere kämpfen und manchmal sogar ihr Leben lassen. Ein realistischer Tag-Nacht- und Wetter-Wechsel sorgt für eine tolle Atmosphäre. Gestört wird diese idyllische Atmosphäre nur durch die unrealistisch wirkenden Levelabgrenzungen und die teilweise extrem langen Fußmärsche. Moment einmal! War da nicht was mit spielbaren Fahrzeugen?! Tatsächlich planten die Entwickler Vehikel in das Spiel zu implementieren, doch in der finalen Version wurde dieses Feature gestrichen.
Nicht gestrichen wurden die gefährlichen Anomalien.
Wo gibt es was zu holen?
Jede getötete Figur kann durchstöbert werden und manchmal findet man wirklich brauchbare Gegenstände in den Rucksäcken der feindlichen S.T.A.L.K.E.R.. Zum Waffenarsenal unseres „Gezeichneten“ gehören Pistolen, Granaten, Maschinengewehre, Scharfschützengewehre und Schrotflinten. Einige Waffen können zusätzlich mit Visieren und anderen Gadgets ausgestattet werden. Fernglas und PDA gehören zur Standardausrüstung unseres Spielers. Zusätzlich können Nachtsichtgeräte und andere nützliche Gegenstände wie Medickits erworben bzw. gestohlen werden.

Grafik, Sound und Multiplayer

Herrliche Optik
Mit viel Liebe zum Detail haben die Entwickler von GSC ein beeindruckendes Grafikgerüst auf die Beine gestellt. S.T.A.L.K.E.R. strotzt nur so vor hübschen Leveltexturen und zahlreichen Effekten. Die verwendeten Shadereffekte lassen die Konkurrenz wie Half Life 2 und Doom 3 im Boden versinken. Auch puncto Licht- und Schattenspiele haben die Programmierer ganze Arbeit geleistet. Grafisch hat S.T.A.L.K.E.R. neue Maßstäbe gesetzt und hoffentlich werden wir bald andere Spiele auf Basis dieser brillanten Engine zu Gesicht bekommen.
Soundtechnisch ist der Horror-Shooter aber auch nicht zu verachten. Der düstere Soundtrack passt perfekt zu den Geschehnissen und die deutsche Synchronisation kann sich ebenfalls hören lassen. Die Waffensounds hören sich allesamt realistisch an und passen perfekt zum jeweiligen Schießprügel.
Multiplayer-Standardkost
Der Singleplayer von S.T.A.L.K.E.R. überzeugt auf der ganzen Linie. Leider trifft das auf den Mehrspielerpart nicht zu. Öde MP-Standardkost verschlechtert die Endwertung um einige Prozent. Kurz gesagt: vergebenes Potenzial.
Auch ein S.T.A.L.K.E.R. hat –kleine- Fehler
Auch nach einer fünfjährigen Entwicklungszeit gibt es einige Bugs im Spiel. Kleinere K.I.-Aussetzer gehören zum S.T.A.L.K.E.R.-Alltag. Viele User müssen auch mit langen Ladezeiten zwischen den Zonen kämpfen und fehlerhafte Quests können nur mit einem neuen Quick-Load beseitigt werden. Der nicht vorhandene Vista-Support wird zum Glück demnächst mittels Patch gefixt und auch die anderen Bugs sollten nach einer Updaterunde der Vergangenheit angehören.

Auszeichnung/en

Auszeichnung/en

Wertung

Spannender Horror-Shooter mit MEGA-Optik!

Nach gut fünf Jahren Entwicklungszeit präsentieren die Jungs und Mädels von GSC Game World einen beeindruckenden Shooter.

S.T.A.L.K.E.R. bietet eine unschlagbare Atmosphäre, mehr als bahnbrechende Optik und der Hintergrundsound kann sich auch hören lassen.

Die künstliche Intelligenz arbeitet bis auf ein paar kleine Bugs ausgezeichnet und lässt sogar die aus F.E.A.R. alt aussehen.

Bei all dem Lob gibt es aber auch ein paar Kritikpunkte.

Die unrealistisch wirkenden Levelabgrenzungen und langen Wegstrecken hätten nicht unbedingt sein müssen.

Am Rollenspielpart hätten die Entwickler ruhig etwas länger „basteln“ können und die vorher angesprochenen Fahrzeuge in der finalen Version zu streichen, war für viele Fans ein harter Schlag ins Gesicht.

Trotzdem: S.T.A.L.K.E.R. ist und bleibt ein hervorragendes Spiel!

90%
Grafik
9
Sound
9
Bedienung
9
Spielspaß
9
Atmosphäre
9
Multiplayer
8
Preis/Umfang
9
Richtig gut
  • Grafikeffekte
  • Texturen
  • Animationen und Physikengine
  • toller Sound
  • Sprachausgabe
  • Story
  • Steuerung
  • zahlreiche Waffen
  • Videosequenzen
  • clevere K.I. ABER...
Verbesserungswürdig
  • ...hier und da kleine Aussetzer
  • keine Fahrzeuge
  • Nebenaufgaben nach einer Zeit extrem öde
  • lange Wegstrecken
  • unrealistische Levelabgrenzung
  • schwacher Multiplayer-Part
  • Hardwareanforderungen
  • Rollenspielpart wirkt unfertig
Anforderungen
Getestet für

Minimum-Anforderungen:

Prozessor: 2,0 GHz

Arbeitsspeicher: 512 MB-Ram

Grafikkarte: 256 MB-Ram Grafikkarte

Festplatte: 10 GB

Sound: Soundkarte

Sonstiges: Maus, Tastatur, Gamepad, DVD-Laufwerk und ISDN-Verbindung oder schneller


Testsystem:

• Mainboard: Asus P5N32-E SLI | Sockel: 775 |Bios: 0903

• Prozessor: Intel Core 2 Extreme QX6700, 4 x 2,66GHz@2,93 GHz

• Arbeitsspeicher: 4 GB DDR2-800 von G.Skill

• Grafikkarte: SLI 2x EVGA GeForce 8800 GTX

• CPU-Cooling: Scythe Andy

• Netzteil: Tagan TurboJet 1100 Watt

• Sound: Creative SoundBlaster X-Fi Fatal1ty FPS + Teufel Motiv 4 You 2

• Festplatten: 2x Seagate S-ATA (7200rpm) 250 GB, 1x Hitachi S-ATA (7200rpm) 250 GB und 2x Western Digital Raptor (10.000rpm) 35,4 GB

• Gehäuse: Chieftec UNI-Big Tower

• Gehäuseventilation: Rear: 2x 120mm; Side: 2x 90mm; HDD-Cooling: 3x 90mm

• Laufwerke: Plextor DVD-Dual Layer Writer, LG DVD-Rom und Floppy Laufwerk (No-Name)

• Betriebssystem: Windows XP Prof. SP 2

• Eingabegeräte: Logitech Ultra-Flat-X Keyboard und Logitech G1

• Software/Testgeräte: Memtest86, Futuremark 06, Speedfan, Everest, db-Meter, Multimeter, Kama Thermo

• Zimmertemperatur: ca. 21°C
Christoph Miklos ist nicht nur der „Papa“ von Game-/Hardwarezoom, sondern seit 1998 Technik- und Spiele-Journalist. In seiner Freizeit liest er DC-Comics (BATMAN!), spielt leidenschaftlich gerne World of Warcraft und schaut gerne Star Trek Serien.

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