Einleitung
Publisher Codemasters hat mit Race Driver: GRID bewiesen, dass Rennspiel nach wie vor auch am PC gerne gespielt werden.
Es war daher nur eine Frage der Zeit, bis Bugbear Entertainment den aktuellen FlatOut-Teil „Ultimate Carnage“ auch für den PC veröffentlicht.
Nach mehreren Monaten Entwicklungs- und Optimierungsarbeiten steht nun das fertige Spiel in den (Händler)Regalen.
Als PC-Anwender stellt man sich nun die Frage: Race Driver: GRID oder doch lieber FlatOut: Ultimate Carnage?
Neuauflage
Kenner der FlatOut-Serie werden spätestens nach den ersten Rennen erkannt haben, dass es sich bei UC eigentlich nur um ein Remake von FlatOut 2 handelt. Sehr gut erkennt man das an den Strecken, welche größtenteils einfach nur 1:1 übernommen worden sind.
Fairerweise muss man aber auch erwähnen, dass die Entwickler von Bugbear Entertainment zahlreiche Verbesserungen und Änderungen vorgenommen haben.
Bleiben wir aber noch ein bisschen bei den bereits bekannten Spielelementen – den Modi.
In FlatOut: Ultimate Carnage gibt es zahlreiche davon, welche für enorm viel Abwechslung sorgen.
Karriere
Einen Großteil des Spieles werdet ihr im Karriere-Modus zubringen. In diesem geht es im Grund genommen nur darum, soviel Geld wie möglich zu verdienen und neue Autos zu kaufen bzw. diese mit Upgrades auszustatten.
Klingt im ersten Moment ziemlich eintönig, doch aufgrund der zahlreichen Rennpisten, verschiedenen Autoklassen und nicht zuletzt wegen der extrem harten K.I. macht das Spiel selbst nach 10 Stunden noch sehr viel Spass.
Abwechslung pur
Modi-Wahnsinn
Sollte trotzdem einmal Langeweile aufkommen, dann könnt ihr alternativ auch zum „Carnage“-Modus greifen.
Dieser besteht aus 36 Einzelevents, die auf vier Spielvarianten basieren: im Stunt-Modus müsst ihr einen Dummy in verschiedenen Disziplinen so weit, so hoch oder so genau wie nur möglich auf ein vorgegebenes Ziel zum Beispiel Bowlings-Pins „abfeuern“.
Bei „Entkomme der Bombe“ spielt ihr auf Zeit. Nur wenn ihr sämtliche Checkpoints rechtzeitig durchquert, überlebt ihr auch.
In „Zerstörung“ ist der Titel Programm: zerstört alles was euch in den Weg kommt. Egal ob Leinwand, Einkaufszentrum oder Tankstelle.
Last but not least könnt ihr euch auch im „Deathmatch Derby“-Modus gegen zahlreiche Mitstreiter batteln. Das Prinzip? Überleben und die Fahrzeuge eurer Gegner komplett zerstören!
Keinen Bock auf einen ganzen Modus? Dann sind die Einzel-Events genau das richtige für euch. Hier könnt ihr alle bereits erwähnten Modi wie normales Rennfahren, Stunts oder Zeitfahren schnell und unkompliziert anspielen. Man könnte auch sagen: der ideale „Renn-Happen“ für gefrustete Bürohengste mit nur einer kurzen Mittagspause.
Wem das noch immer nicht genug ist, der kann im Multiplayer-Modus mit Personen auf der ganzen Welt so richtig Gas geben.
Zerstörung und Nitro
Während eines normalen Rennens kommt es nicht nur auf euer fahrerisches Können an, denn wie auch in den Vorgängerteilen gewinnt ihr nur dann, wenn ihr besonders skrupellos und ohne Rücksicht auf die anderen Fahrer/Wagen über die Piste brettert.
In der Formel 1 bekommt man Strafpunkte wenn man ein anderes Fahrzeug beschädigt - bei FlatOut: Ultimate Carnage werden solche Situation mit einem Nitroboost belohnt, welcher euch für kurze Zeit sehr, wenn nicht sogar verdammt, schnell beschleunigen lässt.
Auch für das Zerstören von Gegenständen welche sich am Rand oder direkt auf der Rennstrecke befinden bekommt ihr einen Extra-Boost gutgeschrieben.
Ganz böse „Jungs“ können ihre Gegner auch mit mehrmaligen Crashs komplett aus dem Rennen werfen.
Aber Vorsicht: auch euer Vehikel besitzt keinen „God“-Modus und kann nach zahlreichen Auffahrumfällen das zeitliche Segnen.
Fahrspass pur
Steuerung, Kamera und K.I.
FlatOut: Ultimate Carnage bietet zwar verschiede Kameraperspektiven (Fahrersicht, zwei unterschiedliche Außenansichten und eine Motorhauben-Ansicht), doch auf eine Cockpit-Ansicht hat man komplett verzichtet.
Das ist zwar kein schwerer Fehler, doch trotzdem leidet die Atmosphäre des Spieles sehr darunter.
Zur Steuerung kann man nur soviel sagen, dass man selbst mit der Tastatur eine optimale Bedienung geboten bekommt.
Des Spielspass-Willens sollte man aber unbedingt zu einem Gamepad oder noch besser zu einem Lenkrad mit Force-Feedback Unterstützung greifen.
Letzteres macht vor allem bei den zahlreichen Crashes sehr viel Spass.
In der Neuauflage von FlatOut 2 kann man keinen Schwierigkeitsgrad auswählen und muss sich daher mit den „dynamischen“ zufrieden geben.
Die Fahrzeuge eurer Kontrahenten passen sich automatisch an die Leistung eures Wagen auf, was auf lange Sicht gesehen ziemlich nervig sein kann.
Denn selbst mit der teuersten Karre und zig Tuning-Kits kommt man nur mit Mühe und Not unter die Top 3.
Positiv zu erwähnen wäre auf alle Fälle die K.I. der anderen Fahrer, welche fast typisch menschliche Fehler begeht.
looks and sounds very good
Ultimate Carnage merkt man seine Next-Generation Vergangenheit stark an.
Scharfe Texturen, ein detailliertes Schadensmodell, schicke Fahrzeuge und realistische HDR-Effekte soweit das Auge sieht.
Auch das hübsche Streckendesign und die mehr als beeindruckende Physik-Engine, welche Gegenstände in bester Naturgesetzte-Manier durch die Gegend wirbelt, wissen zu gefallen.
Als richtige „Grafik-Schmankerln“ kann man auch die tollen Wasserspiegelungen auf der Rennstrecke „Kanel“ und die Staubaufwirbelungen in den zahlreichen Wüstenabschnitten bezeichnen.
Angesichts dieser optischen Pracht wundert es nicht, dass man bei einer hohen Auflösung eine potente Grafikkarte a la GeForce 9800 GTX und einen hoch getakteten Dual-Core Prozessor für ein flüssiges Rennerlebnis benötigt.
Trotzdem sollten die Entwickler mit künftigen Patches etwas Optimierungsarbeit nachholen, denn viele technische Funktionen wie zum Beispiel SLI/CrossFire oder vier Kern Prozessoren werden überhaupt nicht vom Spiel ausgereizt bzw. genutzt.
Puncto Sound gibt es beim neuen Rennspiel aus dem Hause Empire Interactive ebenfalls nichts zu meckern.
Fetzige Rockmucke pusht euch förmlich über die Rennstrecke und auch das Aufheulen des Motors könnte kaum besser rüberkommen.
Wertung
„Schnell, fetzig und gnadenlos unterhaltsam!
“
Die in der Einleitung gestellte Frage „Race Driver: GRID oder doch lieber FlatOut: Ultimate Carnage?“ kann man nicht so einfach beantworten.
Wirft man einen Blick auf die Endwertungen, so hat GRID die Nase vorne, was aber nicht heißt, dass FlatOut: Ultimate Carnage nur ein mittelmäßiges Rennspiel ist.
Ganz im Gegenteil: UC wird vor allem Fans von sehr flotten und unkomplizierten Fun-Racer sehr viel Spass machen, was man vom Codemasters Titel nur bedingt behaupten kann.
Abseits der zahlreichen Spielmodi und der harten K.I., können auch Grafik, Sound und Steuerung überzeugen.
Was dem Titel fehlt? Nun, zum Beispiel wäre eine Storylinie für den Karriere-Modus gut gewesen und/oder ein einstellbarer Schwierigkeitsgrad.
Kann man aber über diese Kontrapunkte hinwegsehen, dann ist FlatOut: Ultimate Carnage das erwartete Rennspiel-Highlight.
Richtig gut
- scharfe Texturen
- schicke Effekte
- detaillierte Wagen
- realistisches Fahrverhalten
- Physik-Engine
- gutes Schadensmodell
- zahlreiche Fahrzeuge und Strecken
- fetziger Hintergrundsound
- Motorengeräusche
- lässt sich auch mit Tastatur gut bedienen
- viel Abwechslung
- clevere K.I.
- unterhaltsamer Multiplayer-Modus
Verbesserungswürdig
- hohe Hardwareanforderungen
- im Prinzip nur eine Neuauflage von FlatOut 2
- stellenweise unfair (K.I. klar im Vorteil)
- zahlreiche Bugs bei der Physik-Engine
- keine Cockpit-Ansicht
- schwaches Tuning (kaum Auswirkungen auf das Fahrzeug)
Anforderungen
Prozessor: Dual-Core 2,2 GHz (empfohlen: Dual-Core CPU 2,6 GHz)
Arbeitsspeicher: 2 GB (XP); 2 GB (Vista) (empfohlen: mehr als 2 GB)
Grafikkarte: 256 MB (empfohlen: 512 MB)
Festplatte: 4,75 GB
Betriebssystem: Windows XP/Vista
Sound: Soundkarte
Sonstiges: Maus, Tastatur, Gamepad, DVD-Laufwerk und ISDN-Verbindung oder schneller
Getestet für
• Mainboard: ASUS Striker II Extreme nForce790i Ultra SLI| Sockel: 775 |Bios: s2e0504
• Prozessor: Intel Core 2 Extreme QX9650, 4 x 3,0GHz@3,83 GHz
• Wärmeleitpaste: Arctic Cooling MX-2
• Arbeitsspeicher: Corsair DDR3 1333 MHz (2x2 GB)
• Grafikkarte: Triple-SLI - 3x GeForce GTX 280 (ASUS&Zotac)
• Monitor: Eizo S2401WE-GY
• CPU-Cooling: EKL Groß Clock’ner
• Netzteil: Thermaltake Toughpower 1200W Cable Management
• Sound Creative SB X-Fi Titanium Fatal1ty Professional Series + Teufel Motiv 5
• Festplatten: 2x Western Digital Raptor X 150 GB (10.000 RPM; 32 MB Cache) Raid 0
• Gehäuse: Thermaltake Xaser VI
• Gehäuseventilation: Front: 1x 140 mm; Rear: 1x 120 mm; Top: 1x 140 mm
• Laufwerke: Plextor DVD-Dual Layer Writer und LG DVD-Rom
• Betriebssystem: Windows Vista Ultimate 64bit - Service Pack 1
• Eingabegeräte: Logitech UltraX Media Keyboard und Razer Lachesis
• Software/Testgeräte: Memtest86, Futuremark 06, Speedfan, Everest Ultimate 2007, db-Meter, Multimeter, Kama Thermo
• Zimmertemperatur: ca. 21°C
Christoph Miklos ist nicht nur der „Papa“ von Game-/Hardwarezoom, sondern seit 1998 Technik- und Spiele-Journalist. In seiner Freizeit liest er DC-Comics (BATMAN!), spielt leidenschaftlich gerne World of Warcraft und schaut gerne Star Trek Serien.
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