War Rock (PC) – Review
Man nehme eine günstige Grafikengine, ein Klassensystem, große Karten, zahlreiche Fahrzeuge und schon ist ein kostenloser Multiplayer-Shooter programmiert.
Von Christoph Miklos am 29.09.2007 - 22:38 Uhr

Fakten

Plattform

PC

Publisher

K2 Network

Entwickler

DreamExecution

Release

Anfang September 2007

Genre

Shooter

Typ

Vollversion

Pegi

16

Webseite

Media (18)

Einleitung

Man nehme eine günstige Grafikengine, ein Klassensystem, große Karten, zahlreiche Fahrzeuge und schon ist ein kostenloser Multiplayer-Shooter programmiert. Nach diesem Prinzip haben die Entwickler von DreamExecution „War Rock“ erschaffen, doch kann das Spiel mit der starken Konkurrenz wie einem Enemy Territory: Quake Wars oder Battlefield 2142 mithalten?
Fiktive Kriege
Im fiktiven Staat Derbaran ist nach einer bestochenen Präsidentschaftswahl ein Bürgerkrieg zwischen der „National Independence Union“ und „Derbaran Army“ ausgebrochen. Mehr gibt es zur Hintergrundgeschichte von War Rock nicht zu sagen. Ihr dürft jetzt raten wie es im Spiel weitergeht…genau! Man kann sich einer dieser beiden Parteien anschließen und auf die Kriegsfelder ziehen. Der Multiplayer-Shooter bietet drei spielbare Modi, welche sich kaum von aktuellen Spielen unterscheiden. Im „Close Quarter Combat“-Modus können maximal 16 Spieler teilnehmen und in bester Counterstrike-Manier Gegner abknallen. Da die Maps in diesem Modi sehr klein ausgefallen sind trifft man fast hinter jeder Ecke mehrere Feinde an. Auf Dauer sehr frustrierend, denn man kann so gut wie keine Taktikten auf diesen winzigen Karten planen bzw. durchführen. „Urban Ops“ (max. 24 Zocker) und „Battle Group“ (höchstens 32 Mitspieler) orientieren sich stärker an dem weitläufigen Battlefield. In beiden Modi muss man Kontrollpunkte übernehmen oder durch jeden erledigten Feind sinkt auf der gegnerischen Seite der Ticket-Counter. Aufgrund der größeren Karten kommen auch Fahrzeuge, welche ebenfalls große Ähnlichkeiten mit dem EA-Shooter haben, zum Einsatz. Die Bedienung der Land-, Wasser- und Luftfahrzeuge, so wie die restlichen Steuerungselemente im Spiel, sind äußerst simpel ausgefallen.
I need a Medic!
Natürlich kommt ein solider MP-Shooter nicht ohne Klassensystem aus und daher wurden auch in War Rock einige eingebaut. Der Sniper kümmert sich um Gegner in ferner Distanz, ein Medic heilt verwundete Teamspieler, mit dem Engineer kann man Fahrzeuge reparieren und der Heavy Trooper und Assault dienen als „Kämpfereinheiten“. Da der Medic und Techniker nur über eine sehr schwache Bewaffnung verfügen und sich daher nur schlecht verteidigen können sind beide Klassen sehr unbrauchbar. Die gerade genannten Balancing-Probleme sollten die Entwickler so schnell wie möglich fixen.

Kohle gegen Waffe

Geld regiert die Welt…auch in War Rock
Der wirkliche Clou an War Rock sind aber die freischaltbaren Waffen. Diese lassen sich mit sogenannten „Dinar“ erwerben oder besser gesagt mieten, denn sämtliche Extrawummen sind nur eine bestimme Zeit lang verfügbar. Die War Rock Währung verdient man sich durch abgeschossene Feind oder erfolgreich abgeschlossene Missionen. Man wird fast förmlich gezwungen zum Weiterspielen, denn nur mit genügend „Dinar“ könnt ihr euch gegen die gut ausgerüsteten Mitspieler erfolgreich zur Wehr setzen.
Jetzt kommen wir zu einem sehr unfairen Aspekt an unserem Testspiel, den „Premium“-Mitgliedschaften. Wer ein bisschen Geld in „War Rock“ investiert bekommt als Gegenleistung eine gewaltige Finanzspritze geboten. Und so sehen die Abo-Möglichkeiten aus:
Bronze - Mitgliedschaft: -Preis: $5.95 für 30 Tage -Erfahrungs-Bonus: +20% -Dinar: +21.000
Silver - Mitgliedschaft: -Preis: $9.95 für 30 Tage -Erfahrungs-Bonus: +30% -Dinar: +40.500 + Private Room Creation
Gold - Mitgliedschaft: -Preis: $14.95 für 30 Tage -Erfahrungs-Bonus: +50% -Dinar: +55.500 + Private Room Creation + fünfter Waffenslot

Übrigens: wer sich die Vollversion kauft bekommt für einen Monat eine Gold-Mitgliedschaft, rote Rauchgranaten, bessere Medi-Kits und die mächtige M134-Minigun.
Technik wie vor drei Jahren
Optisch und auch Soundtechnisch hinkt War Rock aktuellen Multiplayer-Shootern deutlich hinterher. Selbst ein in die Jahre gekommenes Battlefield 1942 sieht deutlich besser aus und bietet darüber hinaus einen stabileren Netzwerkcode. Ständig wurden wir vom Server getrennt und die ständigen Abstürze haben den Spielspass auch nicht gerade positiv gefördert. Viel schlimmer als die matschigen Texturen, polygonarmen Figuren und schwachen Effekte war aber die Hintergrundmusik. Selten eine so grauenhafte Mucke in einem Actiongame gehört.

Wertung

Sehr schwacher Battlefield-Klon!

Die Idee hinter War Rock ist sicher nicht verkehrt, denn andere kostenlose Multiplayer-Shooter wie zum Beispiel Enemy Territory oder Americans Army bieten oft eine bessere Qualität als Vollpreistitel.

Im Fall von War Rock hat man versucht einen potenziellen Battlefield-Killer zu erschaffen, doch leider ist dieses „Experiment“ ziemlich misslungen.

Optisch kommt das Spiel bei weitem nicht an den EA-Shooter heran und auch Soundtechnisch hat War Rock einigen Aufholbedarf nötig.

Darüber hinaus nerven die ständigen Abstürze und das unfaire „Cash over Skill“-System.

Schlussendlich bleiben nur die brauchbare Steuerung und die zahlreichen Fahrzeuge auf der „Pro“-Liste stehen.

60%
Grafik
5
Sound
5
Bedienung
7
Spielspaß
7
Atmosphäre
5
Multiplayer
7
Preis/Umfang
5
Richtig gut
  • kostenlos (Client)
  • nette Karten
  • Charakterentwicklung
  • zahlreiche Fahrzeuge
  • Steuerung
  • Extras in der Verkaufsversion
Verbesserungswürdig
  • schwaches Grafikgerüst
  • Balancingprobleme
  • ständige Lags und Abstürze
  • miese Hintergrundmusik
  • „Cash over Skill“
Anforderungen
Getestet für

Minimum-Anforderungen:

Prozessor: 800 MHz

Arbeitsspeicher: 512 MB-Ram

Grafikkarte: 64 MB-Ram Grafikkarte

Festplatte: 1,0 GB

Sound: Soundkarte

Sonstiges: Maus, Tastatur, Gamepad, DVD-Laufwerk und ISDN-Verbindung oder schneller



Testsystem:

• Mainboard: Asus P5N32-E SLI | Sockel: 775 |Bios: 1205

• Prozessor: Intel Core 2 Extreme QX6700, 4 x 2,66GHz@3,20 GHz

• Wärmeleitpaste: Arctic Cooling MX-2

• Arbeitsspeicher: MDT 4096MB PC2-6400U CL5

• Grafikkarte: SLI 2x Point of View GeForce 8800 Ultra

• Monitor: Acer X222Wd

• CPU-Cooling: Xigmatek HDT-S1283

• Netzteil: OCZ GameXStream 1010W

• Sound: Creative SoundBlaster X-Fi Fatal1ty FPS + Teufel System 5

• Festplatten: 2x Samsung T166 320 GB (7.200 RPM; 16 MB Cache) Raid 0

• Gehäuse: Aplus Case Monolize

• Gehäuseventilation: Front: 1x 120 mm; Rear: 1x 120 mm; Side: 2x 250 mm;

• Laufwerke: Plextor DVD-Dual Layer Writer und LG DVD-Rom

• Betriebssystem: Windows Vista Ultimate 64bit

• Eingabegeräte: Logitech UltraX Media Keyboard und Logitech G3

• Software/Testgeräte: Memtest86, Futuremark 06, Speedfan, Everest Ultimate 2007, db-Meter, Multimeter, Kama Thermo

• Zimmertemperatur: ca. 21°C
Christoph Miklos ist nicht nur der „Papa“ von Game-/Hardwarezoom, sondern seit 1998 Technik- und Spiele-Journalist. In seiner Freizeit liest er DC-Comics (BATMAN!), spielt leidenschaftlich gerne World of Warcraft und schaut gerne Star Trek Serien.

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