Vietcong 2 – Review
Die Entwickler haben sich langsam losgesagt vom Zweiten Weltkriegs-Szenarium und programmieren endlich auch Spiele die andere große Kriege auf den Monitor zaubern.
Von Christoph Miklos am 29.12.2005 - 21:53 Uhr

Fakten

Plattform

Publisher

Take 2

Entwickler

Pterodon / Illusion Softworks

Release

Ende Oktober

Genre

Action

Typ

Vollversion

Pegi

18

Webseite

Media (12)

Einleitung

Die Entwickler haben sich langsam losgesagt vom Zweiten Weltkriegs-Szenarium und programmieren endlich auch Spiele die andere große Kriege auf den Monitor zaubern.
Und Vietcong 2 ist ein solches Spiel, denn wie der Name schon verrät, dreht sich alles um den blutigen Vietnam-Krieg zwischen den USA und Vietnam/Vietcong. Vietcong 2 ist der zweite Teil aus der Vietcong-Serie, dazwischen gab es nur das weniger erfolgreiche Addon „Purple Haze“.
Zwei Geschichten
Im ersten Teil von Vietcong hat man stets die amerikanischen Soldaten auf dem Weg durch die „Grünehölle“ begeleitet. In Vietcong 2 sieht man die Geschehen auch aus einer anderen Sicht. Die ersten Missionen (spielen alle zur „Tet-Offensive“) spielt man als US-Hauptmann und muss einen Fotografen schützen. Später im Spiel muss man die Gassen und Straßen von den Vietnamesen säubern und auch im Dickicht des Dschungels kämpfen.
Nach dem US-Szenarium schlüpft man in die Rolle eines jungen Vietcong-Rekruten der sich durch Reisefelder durchkämpft, um am Ende als Stabsunteroffizier den imperialen Palast zu stürmen.

Der Krieg geht weiter

Kein Dschungel, aber massig Gegner
Was uns schon nach knapp zwei Stunden Spielzeit aufgefallen ist, ein Großteil der Missionen kämpft man auf irgendwelchen Straßen und in Dörfern, nur selten sieht man etwas „Grünzeug“. Für uns war das ein kleines Rätsel, denn immerhin spielten sich die größten und blutigsten Gefechte im Dschungel ab und wenn man einmal ein bisschen mehr Vegetation vors Auge bekommt, dann sieht diese verdammt hässlich aus.
Trotz allem sind die meisten Missionen sehr abwechslungsreich. So muss man zum Beispiel als US-Soldat einen Fotografen und ein anderes Mal einen kleinen US-Stützpunkt vor den heranstürmenden Vietcongs schützen. Als junger Vietcong-Soldat schleicht man durch Reisfelder und muss dabei amerikanische GIs töten oder einen abgestürzten US-Helikopter von den Überlebenden „säubern“. Hier und da fährt man sogar in einem Fahrzeug mit.
Die Entwickler haben es halt verstanden das Vietnamkriegs-Szenarium so gut wie möglich einzufangen und das merkt man bei –fast- jeder Mission.
Die meisten Aufgabe muss man nicht alleine bestreiten, sondern man wird stets von einem Pionier (teilt Munition aus) und Sanitäter (heilt einem) begleitet, manchmal auch von ein paar Hilfsschützen. Das Waffenarsenal, bestehend aus zahlreichen Maschinengewehren, Gewehren, Pistolen und Granaten, orientiert sich streng an den Vorgaben des Vietnam-Krieges.
Was leider die meiste Zeit extrem nervt: die dümmlich K.I.. Sogar wenn man hinter einem Gegner steht reagiert dieser nicht und man kann ihm ohne Probleme erledigen. Oft passiert es auch das heranstürmende Soldaten sogar an einem vorbeilaufen, ohne eine einzige Kugel abzufeuern.

Grafik, Sound, Bedienung und Multiplayer

Grafik und Sound
Ein Pluspunkt für das Spiel, die sehr hübschen Texturen und die lebendig wirkenden Animationen. Enttäuscht waren wir nur von den faden Sträuchern und Bäumen. Die Entwickler haben dem Spiel sogar eine Ragdoll-Physikengine spendiert.
Der Sound passt sich dynamisch zum Geschehen an und auch die Waffengeräusche hören sich sehr authentisch an. Sehr gut haben uns die alten Soundtracks gefallen, auch wenn man diese schon von Vietcong 1 kennt.
Bedienung und Multiplayer-Modus
Auch wenn die Steuerung relativ einfach ist, so ist sie doch sehr schwerfällig ausgefallen. Das anvisieren zieht sich oft wie ein Kaugummi in die Länge und das stört vor allem wenn man auf einen ganzen Gegnertrupp trifft. Speichern darf man leider nicht frei, sondern das Spiel speichert an festgelegten Punkten, das kann etwas frustrierend für den Spieler werden.
Der MP-Modus ist eher Standardkost und bis auf die bekannten DM und TDM-Modi gibt es nichts Neues.

Wertung

Wer den Vietnam-Krieg mal aus dem „Nicht-Dschungel-Kämpfe“-Szenarium sehen möchte, der ist bei Vietcong 2 richtig aufgehoben.

Der erste Teil von Vietcong konnte mich überzeugen, das Addon wiederum nicht und Vietcong 2 ist ein Mix aus beiden.
Die schönen Texturen und der tolle Sound sind nicht zu verachten, genau so wie die authentischen Locations im Spiel.

Leider haben es die Entwickler versäumt mehr Dschungelmissionen einzubauen und so verkommt Vietcong 2 zu einen „Großstadtdschungel-Geballere“.
Auch eine etwas clevere K.I. hätte dem Spiel nicht geschadet.

80%
Grafik
8
Sound
8
Bedienung
8
Spieltiefe
8
Multiplayer
7
Richtig gut
  • toller Sound
  • Ragdoll-Physik
  • schöne Texturen
  • nette Animationen
  • authentische Locations
  • zahlreiche Waffen
Verbesserungswürdig
  • zu wenig Dschungelmissionen
  • magere Vegetation
  • schwerfällige Steuerung
  • teils dümmliche K.I.
Anforderungen
Getestet für

Minimum-Anforderungen:

CPU: 1,8 GHz

RAM: 512 MB-Ram

OS: Windows XP/2000

GPU: 128 MB-Ram Grafikkarte (Shader 2.0)

Sound: Soundkarte Direct X 7.0

HDD: 3,5 GB

Multiplayer: DSL oder Kabel Verbindung

Sonstiges: Maus, Tastatur und DVD-Laufwerk



-Mainboard: Asus A8N SLI Premium

-Prozessor: AMD 64 X2 4800+

-Arbeitsspeicher : 3 GB DDR 400 von Kingston (HyperX CL 2.0)

-Grafikkarte: SLI 2x XFX GeForce 7800 GTX OC

-Cooling: Zalman CNPS 9500 LED

-Festplatte: 1x Maxtor IDE (7200rpm) 120 GB, 1x Maxtor S-ATA (7200rpm) 160 GB und Western Digital Raptor (7200rpm) 35,4 GB

-Netzteil: Cooler Master Real Power 550W SLI
-Gehäuse: Thermaltake Kandalf Big-Tower

-Gehäuseventilation: 2x 120mm und 2x 90mm Lüfter

-Laufwerke: Plextor DVD-Dual Layer Writer, LG DVD/CD-RW Combi und Floppy Laufwerk (No-Name)

-Soundsystem: Creative Sound Blaster X-Fi Fatal1ty FPS + Teufel Concept G 7.1 THX

-Betriebssystem: Windows XP SP 2

-Software/Testgeräte: Asus PC Probe II, Multimeter, Thermometer-Exo

-Zimmertemperatur: ca. 21°C

Christoph Miklos ist nicht nur der „Papa“ von Game-/Hardwarezoom, sondern seit 1998 Technik- und Spiele-Journalist. In seiner Freizeit liest er DC-Comics (BATMAN!), spielt leidenschaftlich gerne World of Warcraft und schaut gerne Star Trek Serien.

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