Star Wars Jedi: Survivor - Test/Review (+Video)
Der Orden ist gefallen. Eine Ära ist zu Ende. Was bleibt uns jetzt noch anderes übrig, als zu überleben.
Von Lars Hack am 01.06.2023 - 04:20 Uhr

Fakten

Plattformen

Xbox Series S

Xbox Series X

PlayStation 5

PC

Publisher

Electronic Arts

Entwickler

Respawn Entertainment

Release

28.04 2023

Genre

Action-Adventure

Typ

Vollversion

Pegi

16

Webseite

Media (14)

Erneut ein Hit?


Der Orden ist gefallen. Eine Ära ist zu Ende. Was bleibt uns jetzt noch anderes übrig, als zu überleben. Weil wir ein Survivor sind! Okay, das war vielleicht eine der schlechtesten Einleitungen, die wir je hier auf Gamezoom hatten. Dieses Mal geht es um Star Wars Jedi: Survivor, der zweite Teil der Jedi-Saga von Entwickler Respawn Entertainment, gepublisht durch Electronic Arts, die den Trend fortsetzen, eifrig Star Wars-Titel ihrem Portfolio hinzuzufügen.

Überlebender, Rebell, Jedi


Gestatten, Cal Kestis, seines Zeichen Lichtschwert-schwingender Überlebender der großen Jedi-Jagd, die nach Order 66 einsetzte. Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass wir alle die Star Wars-Filme gesehen haben, okay? Bereits im ersten Teil haben wir Cal begleitet, von dem unwirtlichen Schrottplatz-Planeten Bracca über das vom Bösen-durchdrungene Dathomir bis hin zu Kashyyk und weiteren Planeten. Ging es damals anfangs noch darum, unsere Identität als Jedi zu verbergen und den Häschern des Imperiums zu entkommen, haben wir später Hoffnung geschöpft, dass man gegen das Imperium kämpfen kann. Diese Hoffnung ist die Prämisse des zweiten Teils: Wir spielen einen älteren Cal, der sich den galaktischen Guerilla-Rebellen rund um Saw Gererra angeschlossen hat. Saw kennt ihr vermutlich inzwischen aus Filmen, Serien und dem ersten Teil der Reihe. Auf Corouscant, dem Hauptplaneten des Imperiums, beginnt unsere Reise. Schweren Herzens stellen wir fest, dass das Imperium täglich wächst und stärker wird. Nach einer wilden Verfolgungsjagd ist unser Schiff, die Mantis (das Schiff aus dem ersten Teil), schwer beschädigt. Nur eine Person kann uns helfen: Greez! Aber den müssen wir erstmal finden. Denn die Gemeinschaft ist zerbrochen. Im ersten Teil haben wir den kumpelhaften Gelegenheits-Gauner Greez, die an sich selbst zweifelnde, ehemalige Jedi Cere und die hexende Nachtschwester Merrin um uns geschart. Alle haben sich allerdings zwischen dem ersten und zweiten Teil von uns abgewendet, resigniert den Kampf gegen das Imperium aufgegeben oder haben sich schlicht zur Ruhe gesetzt. Nur der kleine Droide BD1, dessen wildes Herumgepiepse wir natürlich verstehen, ist an unserer Seite geblieben.
Schnell stellen wir aber fest: Ein neues Abenteuer wartet. Ein mysteriöser Planet, gerade außerhalb der Reichweite des Imperiums, scheint die Chance zu sein, einen Heimathafen für die Resistenz zu finden. Eine Heimat für einen neuen Jedi-Orden. Oder einfach eine Verschnaufpause vor der endlosen Hetzjagd. Es gilt, die Gang wieder zusammen zu bringen.

Vom Ritter zum Meister


Cere hat uns gegen Ende des ersten Teils in einer ad-hoc Zeremonie zum Jedi-Ritter geschlagen, nachdem wir unsere alte Verbindung zur Macht wiederentdeckt haben. Dafür mussten wir uns nur in zahlreichen Rückblicken an die einstigen Lehren unseres Meisters erinnern. Eine gute Nachricht für alle angehenden Jedi: Entwickler Respawn Entertainment sucht nicht nach einem fadenscheinigen Grund, uns alle unsere Fähigkeiten wieder abzunehmen. Wir starten mit einem topfitten Cal, der alle Tricks des ersten Teils - wie Doppelsprünge, bessere Abwehr und auch die Beherrschung des Doppellichtschwert- und Zwei-Schwerter-Stils - gemeistert hat. Wir sind also bereit, neue Fähigkeiten des Ordens unserem Repertoire hinzuzufügen. Um nur ein Beispiel für neue Kräfte zu nennen: Gedankenbeherrschung. Durch unsere Verbindung zur Macht können wir die einheimischen Spezien mancher Planeten und sogar Feinde auf unsere Seite ziehen. Gegner kämpfen dadurch auf unserer Seite gegen ihre einstigen Verbündeten. Wildtiere aber erlauben uns dadurch, auf ihnen zu reiten. Mit Flugtieren erreichen wir hohe Kanten und Reittiere erlauben uns einen Supersprung, der uns an Orte bringt, für die selbst unser Doppelsprung keine Lösung darstellte. Damit wir uns aber natürlich immer weiter entwickeln können, sammeln wir wieder fleißig Erfahrungspunkte, die uns bei Levelaufstieg einen Fähigkeitspunkt bescheren. Diese verteilen wir dann in unseren Skillbäumen, die wahlweise unsere Macht, unser Leben oder einen unserer Kampfstile verbessern. Von diesen gibt es inzwischen fünf, je nachdem, wie ihr am liebsten spielen wollt. Am Spielsystem selbst hat sich wenig geändert: Wir erkunden die Planeten, bekämpfen Gegner in einem reaktionsabhängigen Kampf-System (samt starken und schwachen Attacken, Blocks und Ausweichrollen) und folgen der Story. Oder machen Nebenquests! Denn Survivor ist im Gegensatz zu Fallen Order sehr viel open-worldiger. Wir reden mit Einwohnern, sammeln Gerüchte und finden so die in der Welt versteckten Orte. Natürlich gibt es dabei auch wieder einiges an Truhen zu sammeln! Im letzten Teil haben wir dabei nur Lichtschwert-Teile, Ponchos oder Farbkits gefunden. Dieses Mal sind es ganze Ersatzteile für BD1, Kleidungsstücke in mehreren Slots für unser Outfit, inklusive Frisuren und Bärte, Farben in allen Ausführungen, Materialien, und, und, und. Baut den Jedi (oder Cal Kestis) eurer Träume. Dafür wurden die Menüs etwas komplizierter. Das ist aber der Menge an neuen Optionen geschuldet, die wir im Laufe des Spiels haben. Nach einer Eingewöhnungsphase meistert ihr aber auch diese Herausforderung.

Revenge of the Release Day


Auch wenn Cal Kestis mit all seinen Skills wieder durchstartet, das Spiel selbst ist eher ins Leben gestolpert. Zum Release gab es FPS-Drops, Abstürze, fehlende Texturen und Hänger. Das erklärt auch schnell die negativen Reviews, die sich auf Plattformen wie Steam gehäuft haben. Die Entwickler haben schnell mit einem umfassenden Patch nachgelegt und sind noch immer dran, Makel und Fehler auszubügeln. Zur Verteidigung muss man sagen: In unserem Test hatten wir keine Abstürze oder krasse FPS-Einbrüche. Ich gehöre zu den Auserwählten! Abgesehen davon macht Survivor aber vieles richtig: Die Level sind groß und angenehm erkundbar und der Kampf, mit dem wir einen Großteil des Spiels verbringen, hat nichts von seiner Schnelligkeit und dem Jedi-Feeling eingebüßt. Mit den verschiedenen Kampfstilen und den freischaltbaren Customizations war es noch nie so gut möglich, unsere volle Jedi-Seite auszuleben! Natürlich kommen im letzten Abschnitt meiner Tests aber auch immer die negativen Faktoren dran. Während die englische Synchronisation wieder mal top ist (das Geplänkel zwischen BD1 und Cal ist eine gute Untermalung unseres Abenteuers) hat man sich bei den deutschen Stimmen größtenteils vergriffen. Das Feeling will nicht aufkommen und auch zu manchem Charakter passt die Stimme einfach nicht. Bei den deutschen Texten sieht es nur ein bisschen besser aus: Während des Tests sind mir immer wieder grammatikalische Schnitzer aufgefallen, Sätze, die ins Nichts laufen oder ganz einfach fehlende und falsch geschriebene Wörter. Da hätte man ruhig nochmal drüberlesen können. Optisch geht das Spiel einen seltsamen Balanceakt. Die Intro-Sequenzen in der Sci-Fi-Metropole von Courouscant? Bildhübsch. Und kaum sind wir auf dem nächsten Planeten, begegnen uns plötzlich immer wieder Texturen, die nicht richtig laden oder verwaschen sind. Oder Cals Haare, die in manchen Frisuren auch lang sein können, werden bei leichten Gefällen auf unserem Weg zum pixeligen Grafikmatsch.
Der Entwickler und auch EA haben Besserungen in vielen Aspekten gelobt, einen holprigen Start macht das ganze aber auch nicht wieder gut. Und dann ist da noch diese vermaledeite Kröte. Hört auf meine Worte: Wenn ihr das Spiel spielt und ihr begegnet, werdet ihr wissen, was ich meine. Diese Kröte!

Technikvideo: Wie läuft es aktuell? (Stand: 16.06.2023)




Star Wars Jedi Survivor ist seit dem 28. April 2023 für Windows-PC (EA Origin, Steam und Epic Games Store) sowie für PlayStation 5 und Xbox Series X|S ab 57,85 Euro erhältlich.

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