StarCraft 2: Wings of Liberty - Test/Review
Terraner, Zerg und Protoss. Die epische Saga von Blizzard Entertainments Kultklassikers geht in die, nach rund zehn Jahre des Wartens zweite Runde.
Von Stefan Blosel am 16.08.2010 - 00:03 Uhr

Fakten

Plattform

PC

Publisher

Activision Blizzard

Entwickler

Blizzard

Release

27.07 2010

Genre

Strategie

Typ

Vollversion

Pegi

16+

Webseite

Media (60)

En taru adun Tassadar

Terraner, Zerg und Protoss. Die epische Saga von Blizzard Entertainments Kultklassikers geht in die, nach rund zehn Jahre des Wartens zweite Runde. Der Friede im Universum und für alle bekannten Spezies steht auf dem Spiel, denn etwas Großes steht bevor. Gerüchte über die Xel Naga werden laut und etwas greifbares aber noch nicht Wirkliches braut sich über den Himmeln der terranischen Welten zusammen...
Grundsätzliches
Für diejenigen, an denen die bisherige PC-Spiele-Entwicklung bzw. Vergangenheit vorüber gezogen ist, oder einfach deren Geburtsdatum irgendwann in den 90er Jahren liegt, für die wollen wir hier die Online Enzyklopädie-Wikipedia zitieren, denn objektiver und wahrer an Fakten vermögen wir dies auch nicht zu rezitieren, hier der Auszug aus dem Eintrag „Starcraft“:
StarCraft ist ein Echtzeit Strategiespiel, das von Blizzard Entertainment entwickelt und 1998 veröffentlicht wurde. Noch im selben Jahr erschien auch das einzige Add-On StarCraft: Brood War, welches die Geschichte des Grundspiels fortgesetzt und neue Spielinhalte umfasst. Im Jahr 2000 wurde das Spiel samt Erweiterung von Mass Media und Nintendo für die Spieleplattform Nintendo64 umgesetzt. Mit mehr als 9,5 Millionen verkauften Exemplaren ist StarCraft das bislang meistverkaufte Echtzeit-Strategiespiel. StarCraft ähnelt dem vorangegangenen Erfolgsspiel Warcraft II, weist aber in vielerlei Hinsicht Unterschiede zu seinem Vorgänger auf. Insbesondere die Spielbalance der drei sehr unterschiedlichen Rassen gilt als vorbildlich. In Südkorea hat sich StarCraft zu einem Volkssport entwickelt: Es gibt Turniere von nationaler Bedeutung, Puplic Viewing mit bis zu 20.000 Zuschauern, Trainingsgruppen, Profispieler, die mit StarCraft ihren Lebensunterhalt verdienen, und Fernsehsender, die täglich Live-Spiele übertragen.
Nun, am 27. Juli 2010 hat Blizzard Entertainment den seit 10 Jahren ersehnten zweiten Teil der epischen Saga veröffentlicht, in den folgenden Absätzen versuchen wir euch dem näher zu bringen, was Millionen von Menschen Stunden an Schlaf und Ärger in der Schule und im Beruf einbringt.

Ein neues Abenteuer

Singleplayer
StarCraft II: Wings of Liberty ist der erste Teil einer Trilogie, welcher den ersten StarCraft Teil samt Addon (Brood War) fortsetzt. In diesem ersten Teil der Trilogie spielt ihr das Geschehen der terranischen Rebellen unter der Führung von Jim Raynor. Aus 26 Missionen bestehend geht die Geschichte des Singleplayers erst langsam in die Bahnen. Protagonist in Starcraft II ist der uns Altbekannte Jim Raynor, welcher im ersten Teil schon eine grundlegende Rolle innehatte. Jim, ehemaliger Marshall der mittlerweile von der Liga der neuen Ordnung im terranischen Universum verfolgt wird, steht mit seinen „Rebellen“ alleine gegen die korrupte Regierung, als auch gegen den Schwarm der Zerg da. Um Einblick in sein Dilemma zu haben muss man wissen (die Geschichte in SCII wird gut rückführend erklärt, sodass man den ersten Teil nicht unbedingt gespielt haben muss), dass der Imperator der Terraner ein ehemaliger Verbündeter war und die Führung der Zerg eine Frau ist, die Jim einmal sehr nahe stand, ehe sie die Zerg umformten (Stichwort: Borg).
Schauplatz außerhalb der Missionen ist zumeist das Flaggschiff der Rebellenflotte, die „Hyperion“. Auf diesem schweren Kreuzer könnt ihr mit weiteren Haupt- und Nebencharakteren sprechen, erfahrt so mehr über Hintergründe im Spiel, bekommt Tipps zu künftigen Missionen und könnt bei den unterschiedlichen Charakteren verschiedene Dienste in Anspruch nehmen, welche euch das Bewältigen von Missionen erleichtern wird. Etwa könnt ihr beim zwergengleichen Ingenieur (WoW-Spieler achtet auf alle Synchronstimmen im Spiel) unzählige Upgrades für Infanterie, Boden-, Luftfahrzeugen und Gebäuden durch in Missionen gewonnene Credits erwerben. Ebenso gibt es die Möglichkeit durch wissenschaftliche Forschung im Laufe des Spiels weitere Verbesserungen zu erwerben, diese Forschungen sind jedoch meist das Erfüllen von Neben-Missionszielen in der normalen Storyline – also ganz freiwillig und nebenbei absolvierbar. Ein Punkt der Verbesserungsmöglichkeit eurer Armee ist der Einsatz und Erwerb von Söldnern, ähnlich wie in Warcraft III, sind dies Einheiten welche nicht auf normalen Weg baubar sind, weil sie etwa mehr Schaden austeilen oder mehr einstecken als die Standard-Einheiten.
Zu den Missionen selbst zu sagen ist, dass diese sehr abwechslungsreich designt wurden, zwar gibt es keine Revolution des Genres und das Spiel geht fast gleich wie der Vorgänger von der Hand, doch die Kombination aus alten Einheiten, komplett neuen Einheiten und Einheiten welche nicht im Multiplayermodi vorkommen ist schon ganz lecker. Wir sind uns an dieser Stelle ziemlich sicher, dass einige dieser Einheiten in einem der kommenden Addons für den Multiplayer erscheinen werden. Wunderbare Einführung in SCII ist die Tatsache, dass, anders als im ersten Teil, die Story zwar linear vor sich geht, der Spieler jedoch die Freiheit besitzt, andere Missionen vorzuziehen. Man hat ständig die Wahl zwischen mindestens zwei Missionen, welche ihr von den verschiedenen Charakteren an Bord der Hyperion bekommt. Diese sind in verschiedene Nebengeschichten gegliedert, welche sich am Ende dann zusammenschließen. Um noch etwas mehr Dynamik einzubringen kann sich der Spieler an drei Stellen selbst für den weiteren Verlauf entscheiden. Zwar ändert die Wahl wenig am Resultat der endgültigen Story, doch ist es ganz nett, wenn man die Möglichkeit hat, Verbündete zu verraten, um dem übergeordnetem Wohl zu dienen oder doch mehr egoistische Risikobereitschaft in Kauf nimmt und auf Diplomatie pfeift.
Achievements
Achievements spielen in StarCraft II für erfolgsorientierte Spieler mit starkem Sammeldrang eine wichtige Rolle. Diese Erfolge, ähnlich wie aus World of Warcraft gilt es zu erreichen um einerseits Punkte zu sammeln – hier der Vergleich zum Xbox Punktesystem – und andererseits kleine Goodies wie Portraitbilder für euren Avatar freizuschalten. Wir sind uns sicher, dass dieses System viele Spieler länger an der Stange halten wird und bei vielen den Ehrgeiz wecken wird, jede Facette des Spiels kennenzulernen und zu meistern. Diese Achievements gibt es sowohl im Single- als auch im Multiplayermodos.

Mehrspielerspaß

Multiplayer
Wer im Multiplayer loslegen will hat zuvor die Auswahlmöglichkeit einige Trainingsrunden zu absolvieren (Neulinge sollten dies unbedingt tun, sowie die Singleplayer Szenarien absolvieren) oder sich sogleich in den fünf Wertungsspielen für die jeweiligen Ligen zu beweisen (1v1, 2v2, 3v3, 4v4 oder Jeder gegen Jeden). Anhand eurer Siegesstatistik werdet ihr nach diesen fünf Spielen einer Liga zugeordnet: Bronze, Silber, Gold oder Platin. Über der Platin Liga gibt es noch die Diamant Liga, in welche man sich nur durch das Hinaufspielen der Ränge einschreiben kann. Das durchschnittliche Niveau im Multiplayer ist ziemlich hoch, dank der grandiosen, abwechslungsreichen Ähnlichkeit zum Vorgänger und Anfänger werden es ohne Übungseinheiten schon in den niederen Ligen nicht sehr leicht haben. Das Balancing der drei grundlegend verschiedenen Rassen ist wie gewohnt top und erst auf extrem hohem Niveau kristallisieren sich Ungleichheiten, welche sich jedoch im Laufe der Zeit durch Patchen noch ergeben werden. Durchschnittsspieler brauchen hier jedoch keine Bedenken haben, wer verliert ist selbst schuld. Selbst im Vorgänger wurden von Blizzard noch Jahre nach dem Release immer neue Patches rausgeworfen. Das Spiel bleibt zwar gleich, doch das Spielen entwickelt sich, die Spieler entwickeln sich und so entstehen Taktiken, an welche zu anfangs nicht zu denken war. Für begeisterte RTS-Fans die vielleicht noch keine Experten in StarCraft sind, es aber mal werden wollen, möchten wir den Tipp geben, eure eigenen Replays anzusehen und zu analysieren. Außerdem könnt ihr zusätzlich Taktiken bei Pro-Gamern abschauen, in dem ihr bei diversen Szeneseiten VODs (videos on demand) oder Shoutcasts anseht. Teamliquid.net ist eine gute Wahl in dieser Hinsicht.
Technisch
Grafisch ist StarCraft II nicht das Non-Plus-Ultra in Sachen RTS. Bemängeln viele die Texturen und Details und den Charakter der Blizzard gewohnten eher verspielten Optik, so gibt es genauso viele Spieler die diesen gerade schätzen. Wie von Blizzard jedoch nicht anders zu erwarten, steckt viel Liebe im Detail, angefangen von den gut ausgeklügelten Karten bis hin zu den Einheiten. Schon mal eine Einheit öfter hintereinander angeklickt? Versucht es mal! In Sachen Sound, Musik und Synchronisation kann das Spiel jedoch wieder einmal bombastisch punkten. Die Cutscenes an denen nicht im Geringsten gespart in Quantität und Qualität gespart wurde machen jedoch einiges an Punkten wieder gut, was das Spielgeschehen vielleicht einbüßt. Diese Cutscenes kommen sowohl vor als auch nach Missionen, oder einfach während ihr auf der Hyperion mit den verschiedenen Charakteren in Gespräche eintaucht vor. Grandios vertont mit Synchronstimmen welche Blizzard-Liebhaber garantiert wiedererkennen werden.

Fazit und Wertung

Stefan meint: Der grandiose Nachfolger des weltbesten Echtzeit Strategiespiels!

Ein Muss für alle Internetspieler und Liebhaber von Real-Time-Strategiegames. Blizzard tischt uns mit dem lang ersehnten zweiten Teil von StarCraft eine wahre Wonne auf und erstaunlicherweise ist dieser eher Multiplayerlastige Titel auch sehr empfehlenswert, wenn man sich nur der Storyline und dem Singleplayer hingeben möchte. Zwei doch recht große Mankos weist das Spiel jedoch auf: Im Internet gibt es keine Chatkanäle mehr, was die Kommunikation mit neuen Spielern und das Kennenlernen wohl ungemein erschwert und die fehlende LAN-Unterstützung, was wohl den Hintergrund hat, dass Blizzard in Sachen Liga- und Turnierfreigabe ein ordentliches Wörtchen mitreden will.

100%
Grafik
8
Sound
9
Bedienung
10
Spielspaß
10
Atmosphäre
10
Multiplayer
10
Preis/Umfang
10
Richtig gut
  • toller Singleplayermodus
  • nahezu perfektes Balancing
  • grandioser und abwechslungsreicher Multiplayerspaß mit langzeit Motivation
  • dt. Sprachausgabe
  • ordentliche Optik
Verbesserungswürdig
  • keine LAN-Unterstützung
  • keine Chatkanäle
Anforderungen
Minimum Anforderungen PC:
• Betriebssystem: Windows XP/Windows Vista/Windows 7
• Prozessor: 2.6 GHz Intel Pentium IV oder gleichwertiger AMD Athlon
• Arbeitsspeicher: 1 GB (Windows XP), 1.5 GB (Vista/7)
• Grafikkarte: NVIDIA GeForce 6600 GT oder ATI Radeon 9800 PRO
• Festplatte: 12 GB freier Speicherplatz
• Sonstiges: DVD-Laufwerk, Breitband Internetverbindung und 1024x720 Displayauflösung

Minimum Anforderungen MAC:
• Betriebssystem: Mac OS X 10.5.8, 10.6.2 oder neuer
• Prozessor: 2.6 GHz Intel Pentium IV
• Arbeitsspeicher: 2 GB
• Grafikkarte: NVIDIA GeForce 8600M GT oder ATI Radeon X1600
• Festplatte: 12 GB freier Speicherplatz
• Sonstiges: DVD-Laufwerk, Breitband Internetverbindung und 1024x720 Displayauflösung

Empfohlene Anforderungen PC:
• Prozessor: Intel Core 2 Duo oder gleichwertiger AMD Athlon
• Arbeitsspeicher: 2 GB
• Grafikkarte: NVIDIA GeForce 8800 GTX oder ATI Radeon HD 3870

Empfohlene Anforderungen MAC:
• Prozessor: Intel Core 2 Duo
• Arbeitsspeicher: 4 GB
• Grafikkarte: NVIDIA GeForce 9600M GT oder ATI Radeon HD 4670
Getestet für
• PC
Stefan Blosel Gamezoom.net

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