Medal of Honor - Multiplayer Beta Bericht
Um euch die mögliche Kaufentscheidung zu erleichtern, haben wir die Multiplayer Beta ausführlich getestet.
Von Christoph Miklos am 20.06.2010 - 02:55 Uhr

Fakten

Plattformen

Xbox 360

PlayStation 3

PC

Publisher

Electronic Arts

Entwickler

Danger Close / DICE

Release

14.10 2010

Genre

Shooter

Typ

Vollversion

Pegi

18+

Webseite

Media (45)

Kein Modern Warfare…

Seit dem 17. Juni können Vorbesteller den Mehrspieler-Modus von Medal of Honor ausprobieren - vorausgesetzt, ihr habt einen VIP-Account von Battlefield Bad Company 2. Ansonsten geht es erst am 21. Juni los. Um euch die mögliche Kaufentscheidung zu erleichtern, haben wir die Multiplayer Beta ausführlich getestet.
Gameplay
Kaum war die Beta gestartet, schon kamen die ersten Reaktionen innerhalb der Redaktion: „Schaut aus wie Bad Company 2“, „Eine neue Mod für Battlefield?“, „Hmmm, erinnert mich stark an Modern Warfare 2“. Und tatsächlich: Der Vergleich mit diesen beiden Spielen drängt sich zwangsläufig auf. Das liegt vor allem daran, dass der schwedische Battlefield-Entwickler DICE den Mehrspieler-Modus für Medal of Honor entwickelt hat. Als Grafikgerüst kommt daher auch die aus den beiden Bad Company-Spielen bekannte Frostbite-Engine zum Einsatz. Aus unerklärlichen Gründen verzichtet das Entwicklerteam jedoch auf die zerstörbare Umgebung. So können wir in Medal of Honor Kisten oder Holzpaletten zerstören, an Steinmauern und Betonwänden verpuffen unsere Sprengsätze aber wirkungslos.
Während das Spiel optisch also wie ein Bad Company 2-Klon aussieht, orientiert es sich spielerisch eher an Modern Warfare 2. Ähnlich der Abschussserien bei Call of Duty müssen wir für Spezialfähigkeiten Punkte sammeln. Für einen Gegner-Abschuss gibt es 10 Punkte, ein Kopfschuss gibt fünf weitere oben drauf. Verteidigungs-, Rache- oder Rettungsabschüsse geben ebenfalls noch mal fünf Punkte. In der Regel haben wir also nach zwei bis drei Kills die 40 Punkte für die erste Fähigkeit zusammen. Per Tastendruck können wir nun eine offensive Mörserattacke starten oder wir unterstützen unser Team und rufen eine Aufklärungsdrohne herbei, die feindliche Spieler auf der Karte markiert. Geht unsere Punkteserie danach weiter, können wir bei 100 Punkten einen schweren Raketenschlag abrufen oder eine Schutzweste ordern, die unsere Lebenspunkte erhöht.
Auch das Gameplay von Medal of Honor ist ein Mix aus Modern Warfare 2 und Bad Company 2. Gegner und Spieler vertragen nur wenige Treffer, bevor sie sterben. Wie in BC 2 bewegen wir uns jedoch relativ steif und dürfen uns nur hinhocken, aber nicht hinlegen. Auch das „lahme“ Wurfverhalten von Handgranaten ist wieder mit von der Partie. Zur Freude vieler „Camper“ wurde auf eine Abschusskamera verzichtet. Demnach haben hartnäckige Eckenhocker also in Medal of Honor eine höhere Überlebenschance als in MW 2.

…aber auch kein Bad Company 2

Klassen und Upgrades
Medal of Honor verzichtet auf ein klassisches Klassensystem à la Battlefield. Die Unterschiede liegen ausschließlich bei der Bewaffnung. So zieht der Rifleman mit einem Sturmgewehr (M16, AK47 und später MGs) in die Schlacht, während der Special Ops leichte Sturmgewehre oder Shotguns verwendet. Der Sniper greift auf Scharfschützengewehre zurück und hat noch C4-Sprengsätze im Rucksack. Der Rifleman darf hingegen einen Granatwerfer als Sekundärwaffe verwenden, während der Special Ops eine Panzerfaust mit sich rumschleppt. Im Laufe seiner Multiplayer-Karriere kann man Punkte sammeln, die nach und nach weitere Verbesserungen wie Zusatzmunition, neue Waffen, bessere Zielvorrichtungen oder Schalldämpfer freischalten. In der Beta sind momentan sieben (Stufe 1-8) Levelaufstiege möglich. Besondere Fähigkeiten, wie etwa die Perks in Modern Warfare, fehlen komplett in Medal of Honor. Es gibt lediglich Orden und Auszeichnungen, die aber nur zusätzliche Erfahrungspunkte bringen.
Die Modi und Technik
In der Beta sind derzeit zwei spielbare Modi verfügbar (für jeden Modus gibt es eine eigene Map). Bei Team Assault -ein klassischer Team-Deathmatch-Modus- gewinnt das Team, das am Ende einer Runde die meisten Abschüsse erzielt hat. Dann wäre da noch der Combat-Mission-Modus, der wie eine abgespeckte Variante des Bad Company-Modus „Rush“ funktioniert. Es gibt keine Squads, wir können im Angreifer-Team lediglich auswählen, ob wir lieber in der Basis oder direkt an der Front ins Spiel einsteigen wollen. Es können aber keine Wegpunkte gesetzt oder feindliche Gegner markiert werden. Stattdessen stürmt jeder für sich auf die fünf aufeinanderfolgenden Angriffsziele. Das angreifende Team muss dabei auf seine Tickets achten, die sich mit jedem toten Soldaten verringern. Die schlauchartige Map Helmand Valley bietet keine Schleichwege. Daher kommt es an den zentralen Punkten zu wahren Massenschlachten. In der Regel dauert eine Runde etwa 15 bis 20 Minuten.
Obwohl die Entwickler von DICE bei MoH auf die fortschrittliche Frostbite-Engine gesetzt haben, wirkt die Grafik des Shooters ziemlich angestaubt. Die Texturen sind selbst bei maximalen Settings nur mittelmäßig und die Figuren sind detailarm. Auch die Effekte wie Explosionen, Lichtquellen und Schattenwürfe konnten uns nicht gerade vom Hocker hauen. Zumindest die realistischen Animationen und der gelungene Surround-Sound wissen zu gefallen.
Unser Fazit zur Multiplayer Beta
Unterm Strich konnte uns der Multiplayer-Modus vom kommenden MoH Teil nicht wirklich überzeugen. Wer temporeiche Ballerei sucht, ist bei Modern Warfare 1/2 besser aufgehoben. Mehr taktischen Anspruch und coole Fahrzeugaction gibt es hingegen bei Battlefield: Bad Company 2. Demnach setzt sich also Medal of Honor zwischen zwei Stühle ohne neue, eigene Akzente zu setzen. Oder anders formuliert: Das Gameplay wirkt altbacken und bietet nur bekannte „Kost“. Auch die technische Seite des Shooters bleibt hinter den Erwartungen. Somit bleibt lediglich die Hoffnung, dass DICE bis zum Verkaufsstart (14. Oktober) noch ein paar Aspekte verbessert.
Christoph meint: Vorerst bleibe ich noch bei MW 2 und BC 2!
Christoph Miklos ist nicht nur der „Papa“ von Game-/Hardwarezoom, sondern seit 1998 Technik- und Spiele-Journalist. In seiner Freizeit liest er DC-Comics (BATMAN!), spielt leidenschaftlich gerne World of Warcraft und schaut gerne Star Trek Serien.

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