Frontlines: Fuel of War (PC) - Review
In naher Zukunft gerät die Erde nach einer globalen Energiekrise und Vogelgrippe-Epidemie in einen Weltkrieg um die letzten Ölreserven.
Von Christoph Miklos am 09.03.2008 - 04:15 Uhr

Fakten

Plattform

PC

Publisher

THQ

Entwickler

Kaos Studios

Release

Ende Februar 2008

Genre

Shooter

Typ

Vollversion

Pegi

18

Webseite

Media (41)

Einleitung

In naher Zukunft gerät die Erde nach einer globalen Energiekrise und Vogelgrippe-Epidemie in einen Weltkrieg um die letzten Ölreserven. Im Jahr 2024 stehen sich zwei unerbittlich verfeindete Machtblöcke gegenüber. China und Russland bilden die Redstar-Allianz und sämtliche europäischen Staaten, sowie die USA haben sich zur Westlichen Koalition zusammengeschlossen. Als Mitglied einer Spezialeinheit („Stray Dogs“) der Westlichen Koalition werdet ihr per Helikopter nach Turkmenistan in Zentralasien geschickt, um dort den Zugriff auf die letzten Ölreserven des Westens zu sichern.
Die Presse ist stets dabei
Um die Stimmungen der Bewohner der Westlichen Koalition etwas zu verbessern, schickt euch das Oberkommando einen Reporter mit. Dieser soll eigentlich nur ein paar tapfere Soldaten bei ihrer Aufgabe filmen, gerät aber kurze Zeit später selbst mitten in den erbitterten Krieg hinein. Wie es dazu kommt? Nun ja, sagen wir einmal ein paar Soldaten der Redstar-Allianz haben etwas gegen die lauten Propellergeräusche eures Hubschraubers gehabt. Nachdem ihr eine ordentliche Bruchlandung hingelegt habt, schlüpft ihr sofort in die Rolle eines Stray Dogs. Moment einmal! Warum nenne ich an dieser Stelle keinen Namen? Kurz gesagt: anders als in vielen anderen Shootern, spielt ihr lediglich einen namenlosen, x-beliebigen Soldaten ohne großartige Hintergrundgeschichte. Der Clou an der Sache: beißt ihr einmal in das digitale Gras, steuert ihr einfach einen neuen namenlosen, x-beliebigen Soldaten ohne großartige Hintergrundgeschichte. Unter diesem eigenwilligen Gameplaydesign leidet die Atmosphäre kaum, auch wenn wir uns persönlich lieber mit unserer Spielfigur identifizieren.
Frontkämpfe
In den meisten Ego-Shootern läuft man von Punkt A zu Punkt B, doch in Frontlines: Fuel of War gibt es die sogenannten "Frontkämpfe". Auf der Karte gibt es gleich mehrere Einsatzpunkte, welche wir unter Kontrolle bringen oder zerstören müssen. Zur besseren Erklärung nehmen wir einmal das Level "Amboss" her. In dieser Mission müsst ihr als Scharfschütze gleich vier schwer bewachte Außenposten einnehmen. Erst wenn ihr das geschafft habt, verschiebt sich die Frontlinie ein Stück nach vorne und neue Missionsziele werden ersichtlich. Die Abwechslung kommt zwischen den kurzen aber actionreichen Levels auch nicht zur kurz. Der Tätigkeitsbereich umfasst das Retten von Geiseln, Zerstören von Abwehrgeschützen und Hacken von Computersystemen. Während der einzelnen Missionen wird die Storyline durch gut inszenierte Videos weitererzählt.

Ausblick auf die zukünftige Bewaffnung

Waffen, Fahrzeuge und Drohnen
Die meiste Zeit im Spiel seid ihr zu Fuß unterwegs und greift auf ein gut bestücktes Waffenarsenal zurück. Zur Grundausstattung zählen eine Pistole, ein Maschinengewehr und natürlich die genretypischen Handgranaten. Im Laufe der einzelnen Missionen sammelt ihr aber auch schlagkräftige Panzerfäuste, mächtige MGs und Scharfschützengewehre ein. Darüber hinaus kommt ihr auch in den Genuss eines Fernglases, mit dem ihr den Befehl für einen Artillerieangriff geben könnt - sehr effektiv gegen größere Feindgruppen. Darüber hinaus setzt die Westliche Koalition auf Flugdrohnen zur Aufklärung und als fliegende Bomben ein, eine Angriffsdrohne als eine Art Minipanzer und eine Mörserdrohne als ferngesteuerte Kleinkanone. Munition für eure Schießprügel findet ihr nicht bei gefallenen Gegnern, sondern ausschließlich bei speziellen Ammodepots. Damit das HUD so minimalistisch wie möglich ausfällt, haben die Entwickler von KAOS auf einen Lebensbalken verzichtet. Stattdessen hat man auf das bewährte "Farb-Anzeigesystem", welches schon bei Call of Duty 4: Modern Warfare oder Medal of Honor: Airborne zum Einsatz kam, gesetzt. Kurz erklärt: hat euer Soldat zu viele Geschosse eingesteckt, verfärbt sich der Bildschirm immer mehr zu einem bedrohlich wirkenden Rot/Schwarz-Ton. Habe ich eigentlich schon die zahlreichen Fahrzeuge von Frontlines: Fuel of War erwähnt? Nein? Na, dann wird es ja höchste Zeit! Der Fuhrpark umfasst flotte Jeeps mit eingebauten Maschinengewehr und Granatwerfer, einen hartnäckigen Panzer, einen gut gepanzerten Truppentransporter und natürlich verschiedene Fluggeräte wie den Hubschrauber und Abfangjäger. Rund 60 Vehikel und Waffen erwarten euch im neusten THQ-Game. Die Steuerung der Fahrzeuge gestaltet sich kinderleicht und sollte daher für erfahrene Battlefield-Zocker kein Problem darstellen. Übrigens: ihr könnt die Sicht, sobald ihr ein Fahrzeug oder eine Drohne steuert, wahlweise auf First- oder Third-Person stellen.
Gehorsam - ein Fremdwort für die K.I.
Die Intelligenz unserer Mitspieler im Mehrspieler-Part wollen wir an dieser Stelle nicht beurteilen, obwohl wir ausreichend Stoff hätten ;). Daher werfen wir lieber einen Blick auf die K.I. der CPU-Kollegen und Gegner. Da wir nur einen ranglosen Fußsoldaten spielen, dürfen wir unseren Squad-Mitgliedern, logischerweise, keine Befehle geben. Stellenweise hätten wir uns aber ein solches Features gewünscht, vor allem wenn sich ein lieber Kollege direkt vor unseren Geschützturm stellt. Zum Glück wurden die gegnerischen Gruppen mit ein paar digitale Hirnzellen mehr ausgestattet. Diese reagieren dynamisch auf eure Manöver und besitzen darüber hinaus ein recht gutes AIM - vor allem beim höchsten Schwierigkeitsgrad.

Schicke Grafik und Multiplayer-Front

Mächtige und hungrige Engine
Als Grafikgerüst für Frontlines: Fuel of War setzte Entwicklerteam KAOS auf die schicke Unreal Engine 3.0. Dank der verwendeten Engine darf man sich über realistische Animationen, herrliche Unschärfe-Effekte, Explosionen und eine hohe Weitsicht freuen. Polygonreiche Modells und das hübsche Spiel aus Licht und Schatten runden das Gesamtbild ab. Selbst auf eine zerstörbare Umgebung und (minimalistische) Physikengine haben die Programmierer nicht vergessen. Weniger überzeugt waren wir hingegen von den teils matschigen Boden- und Häusertexturen. Einen weiteren Kontrapunkt stellen die hohen Hardwareanforderungen an den Rechner dar. Selbst mit unserem Testsystem (Quadcore Prozessor, drei GeForce 8800 GTX Grafikkarten und 8 GB Arbeitsspeicher) ging der Frames-Counter oft unter 60 Bilder pro Sekunde. Vor allem im Multiplayer-Modus mussten wir bei einer hohen Auflösung (1600*1200) und maximalen Details immer wieder mit Slowdowns kämpfen.
Es macht BOOM!!!!
Im Bereich Sound haben die Entwickler des neuen Battlefield-Killers ganze Arbeit geleistet. Der flotte Soundtrack peitscht euch förmlich durch die einzelnen Missionen und auch die Sounds der zahlreichen Waffen wurden allesamt gut in Szene gesetzt. Bei der deutschen Synchronisation wurde auch nicht gespart, was man vor allem in den actionreichen Videoclips deutlich hört.
Multiplayeraction an der Front
Während man in der Kampagne ausschließlich für die Westliche Koalition kämpft, könnt ihr im Mehrspielermodus auch für die Rotstar-Allianz in die Schlacht ziehen. Ähnlich wie im Singleplayer-Part müsst ihr mit eurem Team verschiedene Zielgebiete übernehmen, um so die Frontlinie zu verschieben. Dadurch verliert das gegnerische Team nicht nur zusätzliche Punkte, sondern auch die Chance auf den Sieg sinkt drastisch. Dank dieses Gameplay-Features entstehen so gezielte Frontkämpfe, die deutlich mehr Spass machen als das "CTF"-Prinzip der Battlefield Teile. Eine weiterer Unterschied zur BF-Serie: in Frontlines: Fuel of War gibt es kein klassisches Klassensystem. Bevor ihr euch in das Kampfgetümmel stürzt müsst ihr die Bewaffnung und Rollenspezialisierung eures Charakter auswählen. Folgende Spezialisierung gibt es zur Auswahl:
• Drohnentechniker (kann bis zur drei unterschiedliche Drohnentypen steuern) • EMP Tech (deaktiviert feindliche Drohnen) • Bodenunterstützung (repariert Fahrzeuge und kann Geschütztürme aufstellen) • Luftunterstützung (fordert Artillerieschläge an)

Durch die unterschiedlichen Kombinationsmöglichkeiten kommt ihr so in den Genuss von insgesamt 24 Variationsmöglichkeiten. Für jeden erledigen Feind gibt es Punkte und ihr steigt weiter im Rangsystem. Bei jeder neuen Stufe schaltet euch das Spiel weitere Gadgets wie zum Beispiel stärkere Drohnen oder den mächtigen Brandbombenanschlag frei.

Video&Auszeichnung/en

Video

Auszeichnung/en

Wertung

Unterhaltsamer (Multiplayer)Team-Shooter mit einem Hauch von Neuerung!

Frontlines: Fuel of War hat das Potenzial zum erfolgreichen Multiplayer-Team-Shooter.

Immerhin bietet das Spiel eine schicke Grafikengine, einen fetzigen Sound und ein unterhaltsames "Klassensystem".

Auch das "Frontlinie"-System könnte auf lange Sicht gesehen die angestaubten Modi wie "CTF" oder "Deathmatch" ablösen.

Ein Déjà-vu erlebten wir dafür bei den zahlreichen Bugs, welche uns schon beim "großen Bruder" von Publisher EA genervt haben.

Mit etwas Feintuning und einer geduldigen Community im Rücken könnte Frontlines: Fuel of War eine mehr als gute Alternative zu Enemy Territory: Quake Wars, Counterstrike: Source und -natürlich- Battlefield 2142 darstellen.

80%
Grafik
8
Sound
8
Bedienung
8
Spielspaß
8
Atmosphäre
8
Multiplayer
9
Preis/Umfang
8
Richtig gut
  • Animationen
  • Effekte
  • leichte Steuerung (Infantrie und Fahrzeuge)
  • brauchbare Storylinie
  • Zwischensequenzen
  • viele Vehikel
  • hohe Weitsicht
  • Kombination aus Rollen und Klassen
  • stabiler Netzwerkcode
  • intensiver Multiplayer-Modus (dank Frontlinien-System)
Verbesserungswürdig
  • K.I.-Aussetzer
  • teils matschige Texturen (Boden und Wände)
  • Anforderungen an den Rechner
  • viele unnötige Bugs
  • kurze Spielzeit (Kampagne)
  • keine Befehlsmöglichkeiten
Anforderungen
Getestet für

Minimum-Anforderungen:

Prozessor: 2,8 GHz

Arbeitsspeicher: 768 MB-Ram

Grafikkarte: 128 MB-Ram Grafikkarte

Festplatte: 15,0 GB

Betriebssystem: Windows XP/Vista

Sound: Soundkarte

Sonstiges: Maus, Tastatur, Gamepad, DVD-Laufwerk und ISDN-Verbindung oder schneller


Testsystem:

• Mainboard: ASUS Striker II Formula nForce780i SLI| Sockel: 775 |Bios: 0901

• Prozessor: Intel Core 2 Extreme QX6700, 4 x 2,66GHz@3,20 GHz

• Wärmeleitpaste: Arctic Cooling MX-2

• Arbeitsspeicher: G.Skill F2-8000CL5D (4x2 GB)

• Grafikkarte: Triple-SLI 3x Point of View GeForce 8800 GTX

• Monitor: HP w2207h

• CPU-Cooling: Noctua NH-U12P

• Netzteil: Thermaltake Toughpower 1200W Cable Management

• Sound: Creative SoundBlaster X-Fi Fatal1ty FPS + Teufel Theater LT 2+R Set 3

• Festplatten: 2x Seagate Barracuda 500 GB (7.200 RPM; 32 MB Cache) Raid 0

• Gehäuse: Gigabyte 3D Full Tower Mars

• Gehäuseventilation: Front: 1x 120 mm; Rear: 2x 120 mm; HDD: 2x 80 mm;

• Laufwerke: Plextor DVD-Dual Layer Writer und LG DVD-Rom

• Betriebssystem: Windows Vista Ultimate 64bit

• Eingabegeräte: Logitech UltraX Media Keyboard und Razer Lachesis

• Software/Testgeräte: Memtest86, Futuremark 06, Speedfan, Everest Ultimate 2007, db-Meter, Multimeter, Kama Thermo

• Zimmertemperatur: ca. 21°C
Christoph Miklos ist nicht nur der „Papa“ von Game-/Hardwarezoom, sondern seit 1998 Technik- und Spiele-Journalist. In seiner Freizeit liest er DC-Comics (BATMAN!), spielt leidenschaftlich gerne World of Warcraft und schaut gerne Star Trek Serien.

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