Einleitung
Schon seit einiger Zeit bieten AMD und Intel Dual-Core Prozessoren an und zeigen, das auch zwei CPU-Kerne perfekt miteinander harmonieren und nicht nur zwei GPU-Kerne.
Dual-Core - Die Technik
Die Dual-Core-Technik lässt sich relativ leicht erklären: auf einem CPU werden zwei Kerne verbaut und somit wird theoretisch die doppelte Leistung erreicht.
Leider sieht das in der Praxis nicht so aus, denn aufgrund fehlender Software die auf zwei Kerne optimiert sind, ist die Performance eines Dual-Core CPUs nur beschränkt schneller als die eines Single-Core Prozessors.
Die wichtigsten Daten unseres Test-CPUs findet ihr im Datenblatt!
Nur wenige Anwendungen (Video- und Audio-Bearbeitung) profitieren von der Leistung von zwei Kernen.
Wir haben trotz dieser Vorurteile einen Blick auf Spiele-Performance geworfen.
Benchmarks
Dual-Core-Check_78
Video-Check (DivX Encoding und Adobe Photoshop) - in Prozent
Dual-Core-Check_79
Spiele (Doom 3, Half Life 2, Far Cry und F.E.A.R.) - in Prozent
Dual-Core-Check_80
Audio-Bearbeitung (Lame und OGG-Datein umwandeln) - in Prozent
Dual-Core-Check_81
Anwendungen (WinRar, Desktop-Arbeiten, Datein öffnen) - in Prozent
Dual-Core-Check_82
End-Performance - in Prozent
Wir haben mit Absicht keine FPS oder Punkte im Benchmark-Test angegeben, sondern wollten durch die Prozentangabe einen deutlicheren Unterschied zwischen Dual-Core und Single-Core Prozessor darstellen.
Und wie man sieht, profitieren Spiele nur sehr bedingt von zwei Kernen, Audio- und Videoprogramme schon mehr und auch Desktoparbeiten gehen etwas flotter mit einem Dual-Core CPU.
Trotzdem wollen wir an dieser Stelle erwähnen, das schon einige Spiele für Dual-Core optimiert worden sind (King Kong und Quake 4).
Bei diesen optimierten Spielen holen Dual-Core Prozessoren locker 8-12% mehr Performance heraus, als Single-Core CPUs.
Ein weitere Punkt der wichtig ist: mit einem Dual-Core Prozessor kann man ohne Probleme aktuelle Games flüssig spielen und im Hintergrund zB: Video-Encodieren.
Hier sieht das Leistungsbild gleich anders aus:
Dual-Core-Check_86
DivX-Video encodieren im Hintergrund und Half Life 2 spielen
Test
Technik
Zur Technik können wir nur so viel sagen, dass sie auf jeden Fall sehr zukunftssicher ist.
Ab Mitte 2006 werden erste Spiele und Anwendungen erscheinen die, die Dual-Core-Technik voll ausreizen.
Stromverbrauch
Theoretisch (laut AMD) verbraucht der AMD Athlon 64 X2 4800+ über 100 Watt, doch bei unseren Tests begnügte sich unser Prozessor mit knapp 67 Watt (im Last-Betrieb).
Wir wahren sehr verwundert über den relativ geringen Stromverbrauch, immerhin hat der CPU gleich zwei Kerne die versorgt werden müssen.
Wärmeentwicklung
Mit unserem Zalman CNPS 9500 LED ging unser Test-CPU nie über die 48°C-Marke (bei Last-Betrieb) und ist damit kaum „hitziger“ als der AMD Athlon 64 4000+ -Respekt!
OC-Potenzial
Das der AMD 64 X2 4800+ nicht sehr Übertaktfreudig ist wussten wir schon vor dem Test und daher war die Enttäuschung auch nicht so groß.
Nur knapp 50 MHz mehr holten wir aus dem Dual-Core Prozessor heraus, danach stürzte unser PC ab.
Preis/Leistung
Auch wenn der AMD-Prozessor sehr schnell ist, rechtfertigt das keinen Preis jenseits der 850€-"Schmerzgrenze"!
Auszeichnung/en
Gamezoom Hardware Award “Performance-Award”
Wertung
Der AMD Athlon 64 X2 4800+ ist nicht nur ein sehr flotter Prozessor, sondern dank der Dual-Core-Technik auch zukunftssicher.
Derzeit ist das größte Problem (wie auch bei der 64bit-Technik) die fehlende Software die, die Dual-Core-Techologie ausreizt.
Doch spätestens wenn erste Spiele für die Dual-Core-Prozessoren optimiert werden, haben Single-Core-CPUs keine Chance mehr.
Die weiteren Punkte die für den AMD 4800+ sprechen sind: die relativ geringe Wärmeentwicklung und der gerechte Stromverbrauch.
Einziger (großer) Wehrmutstropen: der extrem hohe Preis!
Der AMD Athlon 64 X2 4800+ CPU ist extrem schnell, extrem teuer und extrem zukunftssicher!
Richtig gut
- zukunftssicher
- sehr schnell
- relativ kühl für zwei Kerne
- Cool'n'Quiet
- Stromverbrauch
- Technik
Verbesserungswürdig
- derzeit zu wenig Dual-Core-Anwendungen
- sehr teuer
- geringer Overclocking-Spielraum
Christoph Miklos ist nicht nur der „Papa“ von Game-/Hardwarezoom, sondern seit 1998 Technik- und Spiele-Journalist. In seiner Freizeit liest er DC-Comics (BATMAN!), spielt leidenschaftlich gerne World of Warcraft und schaut gerne Star Trek Serien.
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