Alle Ergebnisse
Fakten
Plattform
PC
Publisher
EgoSoft
Entwickler
EgoSoft
Release
30.11 2018
Genre
Simulation
Typ
Vollversion
Pegi
12
Webseite
Preis
49,99 Euro
Media (14)
Startet ein Handelsimperium. Werdet ein furchtloser Freelancer im Dienste der Sternenreiche. Oder beginnt euren Weg zum größten Flottenkommandanten. Am besten verdeutlichen wir euch das an unserem ganz eigenen Beispiel. Als wir in unserem ersten Spielstand überhaupt bemerkten, dass es sowas wie eine (kurze) Hauptstory gibt, waren wir bereits zehn Stunden drinnen. Wir hatten unser erstes, automatisch arbeitendes Schürferschiff, weite Teile der Galaxis erkundet und sind gerade so aus verflixt vielen Kämpfen mit Xenon entkommen. Nach den paar Storymissionen haben wir dann auch genau auf diesen Fundamenten weiter aufgebaut, auf dem Weg zu unserem eigenen Gamezoom-Sternenimperium.
Natürlich spielen auch die Fraktionen eine Rolle. Bei diesen sammeln wir Ansehen (oder verlieren es) und gewinnen so die Möglichkeit, größere Schiffe und ausgefallenere Bauteile für unsere Stationen zu erwerben. Außerdem haben die ihre ganz eigene Agenda. Das bedeutet, auch Kriege sind zwischen den Reichen möglich. Seit dem letzten, eher unterwältigenden Teil der Reihe hat sich Egosoft einige Neuheiten einfallen lassen. Als körperloser Avatar dürfen wir jetzt nicht nur die Brücke unseres eigenen Schiffes, sondern auch Stationen zu Fuß erkunden. Auf einer Raumbasis zwischen zwei unserer Schiffe wechseln? Das erledigen wir per Tastenkombination oder nehmen die szenische Route und laufen. Dabei ist die Grafik auf Stationen nicht atemberaubend, bei NPCs stellenweise auch eher schwach. Trotzdem, wenn ein riesiges Frachtschiff mit viel Staubgewirbel und dem Röhren seiner Triebwerke abhebt, sieht das einfach fantastisch aus. Die grafische Stärke von X4 liegt eben zwischen den Sternen. In gigantischen Schiffe, weiten Asteroidenfeldern und atemberaubenden Kulissen.
Zwischen Kämpfen sehen wir eben auch eine Menge Zahlen, wenn wir unser extravagantes Entrepreneurleben im Weltall aufrechterhalten wollen. Befehligen wir dann irgendwann eine ganze Armada an Schürfern und Handelsschiffen, kommen wir auch um das Micromanagement nicht herum. Außerdem können wir so ziemlich jeden Aspekt der Steuerung voll und ganz selbst einstellen. Wollen wir alle Aspekte von X4 zur Gänze genießen, müssen wir Strategie, Marktbewusstsein, Kampfgeschick und eine ganze Menge Geduld miteinander verbinden. Wer jetzt also dauerhaft Action wie in Call of Duty sucht, der sollte die Finger von X4 lassen. Und hey, kein Spiel kommte ohne ein paar Schwächen aus. NPCs sehen ab und an wirklich zum Gruseln aus. Bis man das Flottenkommandieren mit all den kleinen Fummelarbeiten gemeistert hat, vergeht auch einiges an Zeit. Wir haben den ein oder anderen kleinen Bug gesehen, davon war aber keiner gamebreaking. Die Konflikte zwischen Fraktionen fühlen sich oft ziemlich lahm und sinnlos an, leider. Und zum Schluss ist da noch der Sound. Uns gefällt das Schnaufen der Triebwerke, das Donnern der Waffen und die Ambientemusik. Aber die deutschen Sprecher hätten doch noch etwas mehr Emotion in ihre Stimme legen können. Davon hat uns aber nichts den Spaß an X4 wirklich vermiesen können.
Lars meint: Mit all seinen Merkwürdigkeiten gelungen!
“Ich gebe es zu – mit den letzten X-Spielen konnte ich wenig anfangen. Irgendwo im Lernprozess hat mich immer der Frust gepackt und ich bin weitergezogen. Trotzdem wollte ich unbedingt in X4 reinschauen. Und siehe da! Es hat mich voll erwischt. Bei jedem Problem, auf das ich gestoßen bin, fand ich online fix die richtige Antwort, gefolgt von einem „Oh!“-Moment. Daraufhin wollte ich immer mehr und X4 hat geliefert. Ein bisschen fühlt sich X4 so an, wie sich zum Beispiel Genrekollege Star Citizen gerne darstellt – wir wandeln auf Stationen, fliegen durch's All und erleben Abenteuer. Aber X4 ist da, Star Citizen nicht. Egosoft schraubt auch gewaltig am neuen Titel und patcht, was das Zeug hält. Trotzdem liegt es ein wenig an uns, den Spielern, wie viel Spaß wir mit X4 haben. Wenn ich unter Beschuss von drei feindlichen Fliegern stehen, die Zähne zusammenbeiße und meiner nichtreagierenden NPC-Crew zurufen, dass ich sie verdammt nochmal lebend hier raushole... DAS sind unsere X4-Momente. Es ist halt ein Nischenspiel. Man muss Spaß an dem Simulationscharakter haben, der im Vordergrund steht. Wer darauf keine Lust hat, wird es eher schwer haben. Am Ende bleibt nur zu hoffen, dass der Name Foundations wörtlich zu nehmen ist und Egosoft weiter darauf aufzubauen weiß. Oh, und etwas poliert.
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