Warhammer: End Times - Vermintide - Test/Review (+Xbox One Review)
In den letzten Jahren hat sich die Warhammer-Marke auch abseits des Strategie-Genres einen Namen gemacht (Warhammer 40.000: Space Marine).
Von Christoph Miklos am 13.10.2016 - 16:06 Uhr

Fakten

Plattformen

PlayStation 4

Xbox One

PC

Publisher

Fatshark

Entwickler

Fatshark

Release

23.10 2015

Genre

Shooter

Typ

Vollversion

Pegi

18+

Webseite

Preis

27,99 Euro

Media (25)

Left 4 Rats

In den letzten Jahren hat sich die Warhammer-Marke auch abseits des Strategie-Genres einen Namen gemacht (Warhammer 40.000: Space Marine). Mit Warhammer: End Times - Vermintide serviert uns das Entwicklerstudio Fatshark einen geschmackvollen Mix aus Left 4 Dead und Warhammer-Fantasy.
Killt die Ratten!
Der Koop-Titel ist in der apokalyptischen Welt der Saga „The End Times“ angesiedelt. Jedes Abenteuer startet ganz Fantasy-like in einer Taverne. Im ersten Schritt wählt man einen von fünf Charakteren. Mit von der Partie sind der Grenzgängerzwerg, der Hexenjäger, die Waldläuferin, eine Feuermagierin und ein imperialer Soldat. Alle Charaktere und ihre Waffen spielen sich sehr unterschiedlich und ihr dürft sie euren Vorlieben (und den Gegebenheiten) entsprechend aussuchen. Als Zwerg zum Beispiel blockt ihr Angriffe mit dem Schild - als Magierin beschwört ihr Feuerfelder.
Egal welchen Charakter ihr wählt, euer Ziel ist die Verteidigung der Stadt gegen eine Flut von Rattenmenschen, den sogenannten Skaven. Sie rotten sich in Horden zusammen und überrennen die Stadt. Doch Vorsicht: Ratte ist nicht gleich Ratte. Neben dem „Standard-Skaven“, der nur ein paar Schläge verträgt, gibt es auch noch Spezial-Skaven. Vertreten sind gefährliche Arten wie der Giftgranatenwerfer, Riesenratten-Oger, gewiefte Attentäter und „Ratling-Gunners“. Ihr müsst euch jedes Mal neue Strategien ausdenken, um die Anstürme zu überstehen und die unterschiedlichen Aufgaben zu erfüllen.
Wahlweise könnt ihr mit drei menschlichen Mitspielern oder CPU-Bots die insgesamt 13 Missionen bestreiten. Abseits der blutigen Nahkampfgefechte sorgen diverse Aufgaben für etwas Abwechslung. Je nach Mission müsst ihr die Stadtwache alarmieren, Pulverfässer sammeln, Nahrung beschaffen oder einen Platz verteidigen. Die Level sind geradlinig, aber unterhaltsam und passen wunderbar in das Szenario. Jedes Gefecht soll sich, so die Entwickler, dank des „Conflict Directors“ komplett anders anfühlen, und dem ist auch so. Dabei handelt es sich um ein Programm, das bei jedem Spieldurchlauf die Zusammenstellung der Feinde und deren Erscheinungsort ändert. Das Auftreten bestimmter Monstertypen ist also rein zufällig.
Gewohnte Warhammer-Atmosphäre und Loot
Fatshark hat die Fantasywelt von Warhammer perfekt eingefangen. In der abwechslungsreichen Stadt findet ihr immer wieder nette Details. Keine Umgebung fühlt sich wie die andere an. Eine insgesamt tolle Szenerie.
Auch die Kämpfe sind spielerisch und technisch ausgereift. Ihr seid in der Lage, Feinde wegzustoßen, abzubrennen oder per Pfeil an eine Tür zu nageln. Ist eine Mission erfolgreich abgeschlossen, dann hagelt es Belohnungen. Durch „Ranalds Knochen“, ein Zufallssystem, bestimmt das Spiel, welche Beute ihr für euren Erfolg erhaltet. Je nachdem, welche Ziele ihr in der Mission verfolgt und welchen Schwierigkeitsgrad ihr gewählt habt, erhaltet ihr Waffen und Ausrüstung. Mit eurer Beute geht es dann in die Schmiede, in der ihr euch Waffen baut oder sie mit magischen Steinen verbessert. Im Laufe der Spielzeit könnt ihr auch drei Trinket-Slots freischalten, die für noch mehr Personalisierung sorgen.
Technik und Probleme
Die Entwickler setzen bei Warhammer: End Times - Vermintide auf die eher neue Autodesk Stingray Engine. Im ersten Moment sieht das Spiel aber stark nach Unreal Engine aus (im positiven Sinn gemeint). Die Qualität der Texturen ist sehr gut - und auch die zahlreichen (Todes)Animationen können sich sehen lassen. Leider krankt der Titel derzeit noch an heftigen Performanceproblemen (stellenweise unter 50 FPS), Clippingfehlern und nervigen Bugs (Abstürze, ewige Ladescreens). Immerhin: Die Jungs und Mädels von Fatshark optimieren fleißig mit Patches nach. Darüber hinaus sollen viele Content-Inhalte kostenlos zur Verfügung gestellt werden.
Unser Testvideo zu Warhammer: End Times - Vermintide

Xbox One Review

Nachdem wir uns Vermintide bereits ausführlich angesehen haben, haben wir uns nun die Zeit genommen, einen Blick auf die Xbox One Version zu werfen.
Wir werden das hier auch recht kurz halten, logischerweise, denn einen echten Test habt ihr ja bereits gelesen. Die Unterschiede zwischen Konsole und PC sind auch gar nicht so groß, wie man eigentlich gedacht hätte. Auf der Konsole bekommt ihr ein neues Tutorial spendiert, sowie die DLCs Sigmar’s Blessing und Drachenfels, also noch ein paar mehr Abenteuerkarten, außerhalb der Stadt, für euch und den Last-Stand-Modus. Das sind die Neuheiten. Soweit, so gut. Negativ an dem Ganzen ist eigentlich bloß die grundsätzliche Performance des Konsolenports. Gelegentliche FPS-Einbrüche und sogar ein echter Spielabsturz im Tutorial sind die Dinge, die wir erleben durften. Das ist nichts gravierendes, aber durchaus störend. Mit der Steuerung kann man sich recht schnell anfreunden, die Server laufen stabil und, abgesehen von leichten Verständigungsproblemen mit den Random-Teammates, funktioniert das wilde Rattenmassaker eigentlich ganz gut.
Natürlich. Was kann es schon positives an einem Konsolenport geben? Nun, Punkt eins: Es gibt einen Konsolenport, für all die Konsoleros da draußen, die Vermintide nicht am PC spielen wollen. Punkt zwei: Ihr bekommt extra Inhalte – einfach so. Das ist gut! Viel mehr gibt es aber auch gar nicht zu sagen, denn unser eigentlicher Test spricht für sich. Egal ob auf dem PC oder nachträglich, mit leichten Schwächen auf der Konsole, Warhammer: End Times – Vermintide macht einfach Spaß, die unterschiedlichen Figuren sind recht gut ausbalanciert und es ist seit Left4Dead mal wieder ein Coop Spiel, das man bedenkenlos spielen kann – einfach so. Mit viel Action und endlosem Geschnetzel.

Fazit und Wertung

Christoph meint: Beste Koop-Shooter nach Left 4 Dead 2 und PayDay 2!

Mit Warhammer: End Times - Vermintide liefern die Entwickler von Fatshark einen starken Left 4 Dead-Konkurrenten ab. Das stimmige Setting, die tolle Atmosphäre und das gut funktionierende Gameplay haben mich von der ersten Minute an gepackt. Auch zahlreiche Stunden später, habe ich noch Bock auf eine weitere Partie - was letztendlich auch am Lootsystem liegt. Selbst Nicht-Fans der Warhammer-Fantasywelt können bedenkenlos zugreifen, denn Vermintide bietet spaßiges Team-Spiel mit abwechslungsreicher Action in einer hübschen Umgebung. Schade bloß, dass nervige Bugs und Designmängel den hohen Spielspaßfaktor drücken.

80%
Grafik
8
Sound
8
Bedienung
8
Spielspaß
8
Atmosphäre
9
Multiplayer
9
Preis/Umfang
8
Richtig gut
  • hübsche und abwechslungsreiche Missionen
  • atmosphärische Musik
  • tolle Soundeffekte und Sprecher
  • fünf verschiedene Charakterklassen
  • zahlreiche Waffen und Trinkets
  • Upgrades und Crafting
  • fünf Schwierigkeitsgrade
  • gutes Klassen-Balancing
  • perfekte Warhammer-Atmosphäre
  • teils großartig inszenierte Missionen
  • flotte Action; nie Leerlauf
  • versteckte Extras
  • Langzeitspaß durch Loot und Schwierigkeitsgrade
  • Gegnerstandorte variieren
  • verschiedene Gegnertypen
Verbesserungswürdig
  • nervige Bugs
  • Performanceprobleme
  • recht happige Anforderungen
  • keine dedizierten Server (nur Spieler-Hosting)
  • extrem dumme Bot-K.I.
  • gelegentlich unfaires Gegneraufkommen
  • Map-Balancing
  • Loot-System mit viel Glück verbunden
Anforderungen
PC (Minimum):

• OS: Windows 7 64-bit, Windows 8/8.1 64-bit, Windows 10 64-bit*
• Processor: Intel Core2 Quad Q9500 @ 2.83GHz or AMD Phenom II X4 940
• Memory: 6 GB RAM
• Graphics: NVIDIA GeForce GTX 460 or AMD Radeon HD 5770 /w 1GB VRAM
• DirectX: Version 11
• Network: Broadband Internet connection
• Hard Drive: 30 GB available space
• Additional Notes: *WARNING: 32-bit OS is NOT officially supported at this time
Getestet für
PC
Christoph Miklos ist nicht nur der „Papa“ von Game-/Hardwarezoom, sondern seit 1998 Technik- und Spiele-Journalist. In seiner Freizeit liest er DC-Comics (BATMAN!), spielt leidenschaftlich gerne World of Warcraft und schaut gerne Star Trek Serien.

Kommentar schreiben