The Last of Us Remastered - Test/Review
Passend zum Sommerloch veröffentlicht Sony die aufgepimpte Remastered-Version von The Last of Us für PlayStation 4.
Von Dominik Vogel am 11.08.2014 - 04:00 Uhr

Fakten

Plattform

PlayStation 4

Publisher

Sony

Entwickler

Naughty Dog Software

Release

29.07 2014

Genre

Action-Adventure

Typ

Vollversion

Pegi

18+

Webseite

Preis

59,90 Euro

Media (50)

Next-Gen Top-Titel

Passend zum Sommerloch veröffentlicht Sony die aufgepimpte Remastered-Version von The Last of Us für PlayStation 4. Ob der Titel auch auf der Next-Gen-Konsole überzeugen kann?
Die Geschichte
Marode, zerfallende Städte, Menschen die in Auffanglagern eingepfercht werden und mehr tot als lebendig wirkende Gestalten, die mit von der Seuche zerfetzendem Gesicht umherstreifen. Das ist die Welt in der wir uns befinden und das ist die Welt von Joel und Ellie, unseres Protagonisten. Zwei Charaktere, die konträrer nicht sein könnten. Die 14 jährige Ellie, die nach dem Ausbruch der Seuche auf die Welt kam, und nur das harte Leben in der zerfallenen Umgebung kennt und Joel, ein verbitterter Mann mittleren Alters, der in der toten und von Selbstjustiz geprägten Welt mit Auftragsjobs zu überleben versucht. Doch genau so ein Auftrag führt die Beiden letztlich zusammen. Denn Joel soll das junge Mädchen von Boston nach Pittsburgh bringen. Doch die scheinbar einfache Reise wird - wie wir alle wissen - zu einem nervenaufreiben Abenteuer in dem sich die zwei Charaktere immer mehr aneinander annähern und letztlich eine grandios inszenierte Vater-Kind Beziehung zwischen ihnen Entsteht.
Gameplay
Spannend, Blutig und Real gehen definitiv als die Schlagwörter in Bezug auf das Endzeitszenario hervor. Während in der Vergleichsserie Uncharted lediglich einige Blutspritzer zum Vorschein kommen, werden in The Last of Us Köpfe abgetrennt und in unglaublich real animierten Nahkampfsequenzen Körperteile an Tischkanten zermalmt. Auch spielerisch erinnert der neue Ableger nicht wirklich an den Adventure-Kollegen. Im Gegensatz zu Nathan Drake müssen Joel und Ellie nämlich keine unbezwingbar hohen Hausmauern erklimmen um an ihr Ziel zu gelangen oder komplexe Rätsel lösen. The Last of Us setzt auf real wirkende Ereignisse und setzt beim Spieler keine besondere Kombinationsgabe voraus. Denn um „Rätsel“ wie zum
Beispiel das Überbrücken größerer Zwischenräume zu meistern müsst ihr lediglich herumliegende Holzbretter in die richtige Position bringen oder mithilfe von Räuberleitern versperrte Tore überwinden. Dafür solltet ihr in The Last of Us offenen Schusswechsel so weit wie möglich vermeiden, denn die Runner, die relativ leicht bezwingbar sind, und die Klicker, die selbst nach Kopftreffern noch Lust auf euer Fleisch haben, reagieren auf Geräusche. Und haben sie Joel und Ellie einmal ins Visier genommen beginnen sie auf die beiden zu zulaufen und es gibt kein Entkommen mehr. Außerdem fällt auf, dass die Protagonisten nicht mehr schnell und wendig sind, sondern einen eher trägen Eindruck hinterlassen, der aber bei dem merklich hohen Wert von Realismus alles andere als negativ auffällt. Alles in allem hinterlässt The Last of Us ein durchwegs stimmiges Spielerlebnis, das mit passender Musik und gekonnten Spannungsaufbau ein paar von euch – mich eingeschlossen – an die Grenzen der Belastbarkeit bringen wird.
Der Survival-Guide
Wie es sich für einen ordentlichen Survivaltitel gehört, steht euch nur eine sehr begrenzte Anzahl an Waffen zur Verfügung. Das ist aber nicht weiter schlimm, da ihr offenen Gefechten so gut wie möglich aus dem Weg gehen solltet. Mit einer maximalen Munitionskapazität die je nach Waffe rund 7 bis 16 Schuss fasst, seid ihr
so gut wie jeder Gegnergruppe unterlegen. Naughty Dog legt deshalb besonderen Wert auf lautlose Nahkampfwaffen. Ob ihr eure Gegner mit einem robusten Stock oder einem rostigen Rohr umbringt spielt dabei keine Rolle. Außerdem ist es enorm wichtig die Stadt nach diversem Loot abzusuchen. Denn mit dem richtigen Items könnt ihr nicht nur eure eigenen Medipacks herzustellen, sondern Waffen aufbessern oder Joels Fertigkeiten weiterentwickeln. Doch selbst wenn ihr all diese Suvivaltipps befolgt ist der Rückzug oft die bessere Verteidigung. So können neben Autos oder Mauern selbst Betten, Sessel und Pflanzen als unsichere aber meist effiziente Deckung dienen um den umherstreifenden Runnern und Klickern aus dem Weg zu gehen. Da das aber ab und an noch immer nicht reicht um der gefräßigen Meute nicht aufzufallen stattet euch Naughty Dog mit einem kleinen Fähigkeitensystem aus dass unter anderem das Lauschen-Feature enthält. Dies macht es euch möglich Gegner - selbst durch Wände - im Nebenraum zu sehen - aber Vorsicht: Das funktioniert nur wenn die Gegner auch Geräusche verursachen!
Grafik und Sound
Unglaublich! Naughty Dog zeigt uns einmal mehr was Sonys aktuelle Spielekonsole leisten kann. Neben den durchwegs enorm wirkenden Arsenalen glänzt The Last of Us grafisch mit stimmigen und abwechslungsreichen Survival-Schauplätzen. Natürlich bietet die Remastered-Version durchgängig 60 Bilder pro Sekunde bei einer nativen 1080p-Auflösung (wahlweise kann man auch 30 FPS einstellen). In Kombination mit dem passenden Soundtrack der gelungenen deutschen Synchronisation und dem haarsträubenden Dröhnen der Infizierten lässt uns das Endzeitszenario viele Gänsehautmomente und eine innere Anspannung durchleben, die euch durch und durch fesseln werden. Was aber negativ auffällt ist dass sich unsere ständige Begleiterin Ellie sowie alle anderen Personen die sich der Gruppe anschließen, an Joel orientieren. So kann es vorkommen, dass ihr in absoluter Profi-Stealth-Manier durch Räume mit Gegnern schleicht und euch Ellie ungedeckt hinterhersprintet. Das ist aber nicht weiter schlimm da die teils strohdumme KI sie meist nicht weiter beachtet…

Multiplayer
In The Last of Us stattet euch Naughty Dog sogar mit einem vollwertigen Multiplayermodus aus. Dieser besteht grundlegend aus den zwei Spielmodi. Zum einen mit dem Vorratsraubzug, bei dem jedes Team insgesamt 20 Respawns hat und dem Spielmodus Überlebende, einem Spielmodus der dem klassischen Team-Deathmatch stark ähnelt. In beiden Spielmodi schließt ihr euch jeweils der Fraktion der Hunter oder dem Team der Fireflies an und kämpft mit drei weiteren Mitspielern um den Sieg. Aber gebt Acht mit wem ihr spielt, dann ohne Absprachen und Taktik ist es schier unmöglich ein Spiel für sich zu entscheiden - Taktik und Ruhe sind die Devisen! Außerdem könnt ihr, Vorausgesetzt ihr tötet Gegner, Vorräte und Teile sammeln mit denen es euch möglich wird das Aussehen des Avatars zu verändern und neue Waffen zu kaufen beziehungsweise schon erworbene mit diversen Upgrades auszustatten.

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