Einleitung
Frischer Wind im RPG Gefilde auf der PSP, oder etwa doch nicht?
Tales of the World (ToW) ist der neue Vertreter der Tales-Familie die mittlerweile auch schon 12 Jahre am Buckel hat. Allerdings ist es kein direkter Nachfolger sondern eher ein sogenanntes Spinoff. Zwar steht im Titel "Tales" und man trifft auf viele Elemente der Serie, aber das Spielsystem unterscheidet sich doch stark von den übrigen Tales Vertretern.
RPG bleibt RPG
ToW bleibt aber natürlich weiterhin ein waschechtes japanisches Rollenspiel. Man schlüpft in die Rolle eines Helden, trifft auf Mitstreiter und einen Haufen Probleme, und besiegt schlussendlich den Bösewicht. Jetzt kommen allerdings schon die Unterschiede zu klassischen RPGs zum tragen. Der Hauptteil des Spiels konzentriert sich nämlich nicht auf die Handlung, sondern darauf Nebenquests zu absolvieren und dadurch bessere Ausrüstung zu bekommen und stärker zu werden. Am ehesten kann man es wohl noch mit einem MMORPG vergleichen, nur eben ohne andere Spieler.
Durch den eigenen Aufstieg bekommt man dann nach und nach die Möglichkeit Missionen zu absolvieren die die Geschichte etwas vorantreiben. Aber man wird nie dazu gezwungen und hat immer die Wahl nur "normale" Aufträge zu absolvieren.
Die Story selbst dreht sich im Übrigen um den Hauptcharakter. Der taucht zu Beginn des Spieles quasi als "Kind des Mana-Baums" in der Pampa auf und weiß vorerst nicht so recht was er hier machen soll. Gottseidank trifft er bald auf Momo, eine wirklich sonderbare kleine fliegende Katze, die kurz erklärt was denn jetzt eigentlich zu tun ist. Nach und nach erfährt man, dass der Baum aus dem man geboren wurde am sterben ist und wir in retten sollen. Klingt nicht allzu aufregend, ist es dann auch nicht.
Kampf und Dialoge
Wer macht was?
Aber nun zum eigentlichen Spielinhalt.
Im Dorf gibt es verschiedene Gebäude wie den Schmied, den Werkzeughändler, den Gasthof und das Gildenhaus. Während der Schmied für Waffen und Rüstungen, der Werkzeughändler für Sicheln, Picken und andere Abbauwerkzeuge und der Gasthof zum Rasten dient, ist das Gildenhaus wohl am wichtigsten. Dort geben die Bewohner des Dorfes bekannt wenn sie Hilfe brauchen. Wenn man sich dann entschieden hat wem man helfen will, stattet man seinem Auftraggeber meist noch einen kurzen Besuch ab und verlässt dann das Dorf.
Auf der Weltkarte begibt man sich dann in eines der von Monstern besetzten Gebiete und führt den Auftrag aus den man angenommen hat. MMORPG typisch sind das meistens Aufträge mit dem Muster "Töte X Monster vom Typ Y" oder "Sammle X Stück der Ressource Y". Nach dem erfolgreichen Erfüllen des Aufrag geht’s wieder in die Stadt um sich die Belohnung abzuholen. Dass sich die Aufträge sehr schnell wiederholen stellt der Langzeitmotivation allerdings kein gutes Zeugnis aus. Zwar durchstreift man nach und nach immer neue Gebiete, aber das Schema bleibt das Selbe. Das Gildenhaus kann aber noch mehr. Hier kann man auch Mitstreiter anheuern oder seine Charakterklasse wechseln. Zur Auswahl stehen dabei 10 Archetypen die von Krieger über Magier bis hin zu Ninja reichen.
Ein guter Teil der Spielzeit wird auch dazu verwendet Materialien zu sammeln um daraus neue Rüstungen zu basteln. Diese Rüstungen erhöhen dabei nicht nur die Statuswerte des Helden sondern sehen auch, mehr oder weniger, schick aus.
Grafik- und Soundcheck
Die stärkste Verbindung zur Tales Reihe merkt man bei den Kämpfen. Zwar wagt sich ToW hier als erstes Tales-Spiel in die 3te Dimension, aber ansonsten steuern sich die Kämpfe genaues wie in den anderen Tales Spielen:
Man steuert immer nur den Hauptcharakter und löst, über Tastenkombinationen, die Fähigkeiten eventueller Partymitglieder aus. Zwar können die Partymitglieder auch voll auf vollen Automatikmodus gestellt werden, aber speziell bei Magiern oder Heilern zahlt es sich oft aus selbst Hand anzulegen.
Keine Kompromisse ist man in Sachen Grafik und Sound eingegangen. Schönes Cell-Shading Design und schöne Zaubereffekte peppen die Kämpfe auf, während man sich im Hauptschirm der Stadt und in den Dialogen mit handgezeichneten Portraits und Hintergrundgrafiken konfrontiert sieht. Die, nur in Englisch vorhandene, Sprachausgabe wirkt stellenweise etwas zu naiv, ist aber abwechslungsreich genug um nicht negativ aufzufallen. Schön wäre nur gewesen wenn alle Storydialoge und nicht nur die Wichtigsten synchronisiert vorliegen würden.
Wertung
Leider nur ein Dungeoncrawler. Wer ein vollwertiges RPG sucht ist mit Tales of Eternity sicher besser bedient. Für Fans der Tales-Serie oder Spieler die dem "Jäger & Sammler" Trieb verfallen sind ist das Spiel allerdings ein Muss.
Richtig gut
- Grafik zeigt keine Schwächen
- gelungen Synchronisation
Verbesserungswürdig
- Story viel zu dünn für ein RPG
Anforderungen
Getestet für
Minimalsystem:
PSP Firmware 3.11
Testsystem:
PSP Firmware 3.52 M33
Gamezoom-Team Gamezoom Team
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