Supermicro C7H170-M - Test/Review
Supermicro, bekannt aus dem Serverbereich, versucht nun mit seinen neuen Mainboards im Gaming-Sektor durchzustarten.
Von Christoph Miklos am 13.12.2015 - 04:52 Uhr

Fakten

Hersteller

Supermicro

Release

November 2015

Produkt

Mainboard

Preis

ab 198,10 Euro

Webseite

Media (11)

Einleitung und Datenblatt

Einleitung
Supermicro, bekannt aus dem Serverbereich, versucht nun mit seinen neuen Mainboards im Gaming-Sektor durchzustarten. Wir durften das Micro-ATX Board C7H170-M mit Intel H170 Chipsatz auf den Prüfstand schicken.
Über Supermicro
Super Micro Computer, Inc. or Supermicro® (NASDAQ: SMCI), a global leader in high-performance, high-efficiency server technology and innovation is a premier provider of end-to-end green computing solutions for HPC, Data Center, Cloud Computing, Enterprise IT, Hadoop/Big Data and Embedded Systems worldwide. Supermicro's advanced server Building Block Solutions® offers a vast array of modular, interoperable components for building energy-efficient, application-optimized, computing solutions. This broad line of products includes servers, blades, GPU systems, workstations, motherboards, chassis, power supplies, storage technologies, networking solutions, server management software and SuperRack® cabinets/accessories. Architecture innovations include Twin Architecture, FatTwin™, SuperServer®, SuperBlade®, MicroCloud, Super Storage Bridge Bay (SBB), Double-Sided Storage®, Battery Backup Power (BBP®) modules, Universal I/O (UIO) and WIO expansion technology all of which deliver unrivaled performance and value.
The company's market leadership is based on first-to-market advantages with the most optimized, scalable new technologies coupled with an extraordinarily wide selection of high performance server products offering customers lower TCO.
System solutions cover a broad range of applications across world-class data center and cloud services, large scalable server farms, scientific and research supercomputing clusters, businesses with complex computing requirements (such as those in financial services, oil and gas exploration, and media and entertainment companies) industrial applications, medical equipment and digital security and surveillance.
Supermicro combines 20 years of advanced engineering experience with efficient production and integration expertise to develop first-to-market green computing solutions. The company is committed to protecting the environment through its "We Keep IT Green®" initiative. Founded in 1993 and headquartered in San Jose, California, Supermicro has been profitable every year since its inception. With Operations centers in Silicon Valley, the Netherlands and its Science & Technology Park and Logistics Center in Taiwan, Supermicro is well positioned to further scale its business worldwide.

Datenblatt
• Chipsatz: Intel H170
• Speicher: 4x DDR4 DIMM, dual PC4-17000U/DDR4-2133, max. 64GB (UDIMM)
• Erweiterungsslots: 1x PCIe 3.0 x16, 1x PCIe 3.0 x4, 1x PCIe 3.0 x1, 1x M.2/M-Key (PCIe 3.0 x4 + SATA, 22110-2260)
• Anschlüsse extern: 1x DVI-D, 1x HDMI 1.4, 1x DisplayPort 1.2, 4x USB 3.0, 2x USB 2.0, 1x Gb LAN (Intel I219-V), 5x Klinke
• Anschlüsse intern: 2x USB 3.0, 2x USB 2.0, 6x SATA 6Gb/s (H170), 1x CPU-Lüfter 4-Pin, 4x Lüfter 4-Pin, 1x seriell, TPM (Header), Thunderbolt 2 AIC (5-Pin Header)
• Audio: 7.1 (Realtek ALC1150)
• RAID-Level: 0/1/5/10 (H170)
• Multi-GPU: N/A
• Stromanschlüsse: 1x 24-Pin ATX, 1x 8-Pin EPS12V
• Grafik: IGP
• Besonderheiten: µATX, All solid capacitors
Testsystem
• Prozessor: Intel Core i7-6700 • Arbeitsspeicher: Klevv Cras DIMM Kit 16GB, DDR4-3000 • Grafikkarte: KFA2 GeForce GTX 980 Ti • Prozessorkühler: EKL Alpenföhn K2 • Netzteil: Seasonic Snow Silent 1050W • Soundkarte: Creative Sound Blaster Z • Festplatten: OCZ Trion 100 480GB • Gehäuse: Corsair Graphite Series 760T • Laufwerke: Samsung Blu-ray DVD-/RW • Betriebssystem: Windows 10 Home 64-Bit • Peripherie: Razer DeathAdder Chroma, Razer BlackWidow Ultimate Chroma und Astro Gaming A40 Headset • Monitor: ASUS MG279Q • Zimmertemperatur: ca. 21°C

Intel Z/H170

Für Skylake-Prozessoren werden neue Mainboards notwendig, da die Chips nicht zum bisherigen Sockel 1150 kompatibel sind. Stattdessen erfordern sie die Fassung 1151, die trotz des nominell winzigen Unterschieds viele Veränderungen aufweist. Die Bohrungen um den Sockel sind jedoch die gleichen wie seit Jahren - die meisten CPU-Kühler sollten sich auf einem Skylake-Board einsetzen lassen.
Das Haifa-Team ist der Ansicht, dass ein effizientes CPU-Design keine integrierten Spannungsregler benötigt, weswegen die sogenannten Fully Integrated Voltage Regulators (FIVR) von Haswell und Broadwell wieder auf die Hauptplatine wandern. Zudem sind Mainboard-Hersteller wieder stärker in der Pflicht, eine hochwertige Spannungsversorgung auf der Hautplatine zu verbauen. Da die Regler nicht mehr im Chip stecken, haben Übertakter außerdem mehr Einfluss auf die Spannungen, und die Prozessoren arbeiten unter Last mangels FIVRs viel kühler.
Eine weitere Änderung betrifft den integrierten Speichercontroller, der neben sparsamem DDR3L/DDR3-1600-RAM auch DDR4-Arbeitsspeicher mit bis zu offiziell 1.066 MHz (DDR4-2133) unterstützt. Bisher wird DDR4 nur bei Intels Haswell-EP- und EX-Plattform verwendet, Skylake ist die erste Mittelklasse-Architektur mit dem neuen Arbeitsspeicher. Verglichen mit ähnlich hoch taktendem DDR3-RAM benötigt DDR4-Speicher weniger Energie und unterstützt mehr Kapazität pro Modul. Wer möchte, kann schon heute mit vier Unbuffered-DIMMs im Dual-Channel-Betrieb ein Skylake-System mit 64 statt 32 GB Speicher bauen.
Der Z170 (Codename Sunrise Point) ist per DMI-3-Schnittstelle angeschlossen, die arbeitet auf Basis von vier PCIe-3.0-Lanes und überträgt 4 statt zuvor nur 2 GB an Daten pro Sekunde. Diese Verdopplung kommt nicht von ungefähr, denn Intel hat den Z170 verglichen mit dem Z97 massiv überarbeitet. Statt gerade einmal 8 Lanes sind gleich 20 Bahnen integriert, die zudem Informationen mit PCIe-3.0- statt 2.0-Geschwindigkeit transportieren. Eine einzelne Lane schafft somit ein GB statt 500 MB pro Sekunde, was wichtig ist für USB 3.1 und SSDs, die immer schneller werden.
Beim kleineren Chipsatz, H170, wurde die Anzahl der Lanes auf 16 Bahnen reduziert. Auch die Anzahl der USB-Ports wurde um zwei Stück verringert.

Testbericht

Verarbeitung und Layout
Das Mainboard kommt im kompakten Micro-ATX-Format daher. Beim C7H170-M setzt Hersteller Supermicro auf hochwertige Materialien sowie eine saubere Fertigung. Ein besonderes Augenmerk haben die Ingenieure auf die Kondensatoren gelegt (Keramik-Chip-Kondensatoren und Feststoffkondensatoren von Nippon Chemi-con), die durch eine strenge Qualitätsprüfung mussten. Generell ist das Layout des Boards durchdacht. Einmal mehr praktisch sind beispielsweise die gewinkelten SATA-Anschlüsse. Supermicro setzt auf dem Mainboard vier DIMM-Sockel. Mit aktuellen 16-GB-Speicherkits könnte man so trotzdem einen mehr als ausreichenden Speicherausbau auf 64GB schaffen (max. DDR4 - 2.133 (OC)). Um der Problematik einer möglichen Überhitzung entgehen zu können, verbaut der Hersteller werksseitig zwei Kühlkörper, welche auch beim Übertakten die Temperaturen der Chips niedrig halten. Der Hersteller stattet das Board mit einer digitalen 10-Phasen Spannungsversorgung aus. Der CPU stehen acht Phasen zur Seite und der Arbeitsspeicher wird durch zwei Phasen stabil mit Spannung versorgt.
Das Zubehör sieht wie folgt aus:
• I/O-Blende • Mainboard-Handbuch inkl. Treiber- und Software-DVD • 3x SATA-Cable
Technik und Anschlüsse
Für Grafikkarten steht nur ein Steckplatz mit voller Datenrate zur Verfügung, darunter sind je einmal PCIe 3.0 x4 und PCIe 3.0 x1 platziert. Keine Abstriche gibt es bei den den sechs SATA-Buchsen sowie dem M.2-Slot mit PCIe 3.0 x4. Das I/O-Panel ist wiederum deutlich anders als beim größeren Modell bestückt. USB 3.1 mit Steckertyp C fehlt, dafür gibt es USB 3.0 gleich viermal. Ferner bietet das Board einen GPIO-Header für eine optionale Thunderbolt-Add-in-Card nach Standard 2.0 oder 3.0.
Overclocking
Getreu der Namensgebung beschränkt man sich beim C7H170-M auf „Core Features“ und verzichtet auf auffällige Merkmale. Eine Besonderheit gibt es aber bei unserem Testmuster: Trotz Intel H170 Chipsatzes kann man Skylake-Prozessoren problemlos übertakten.
Folgende Anschlüsse findet man intern:
2x USB 3.0 2x USB 2.0 6x SATA 6Gb/s (H170) 1x CPU-Lüfter 4-Pin 4x Lüfter 4-Pin 1x seriell TPM (Header) Thunderbolt 2 AIC (5-Pin Header)
Auch die externen Anschlussmöglichkeiten können sich sehen lassen:
1x DVI-D 1x HDMI 1.4 1x DisplayPort 1.2 4x USB 3.0 2x USB 2.0 1x Gb LAN (Intel I219-V) 5x Klinke
Bios
Das UEFI BIOS ist eine wahre Wohltat. Neben der Tatsache, dass es sauber strukturiert ist und grafisch ansprechend aufgearbeitet wurde, bietet es auch alle Einstellungsmöglichkeiten, die man sich bei einem Board in diesem Segment wünschen könnte. Für Supermicro gehört ein durchdachtes BIOS zum Pflicht-Programm.
Preis und Verfügbarkeit
Das Supermicro C7H170-M ist ab sofort für knapp 200 Euro (Stand: 13.12.2015) im Handel erhältlich.

Benchmarks

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Weitere Messungen

Supermicro C7H170-M - Leistungsaufnahme
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161 Watt
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156 Watt
Supermicro C7H170-M
148 Watt

Fazit und Wertung

Christoph meint: Überzeugendes und kompaktes H170-Mainboard!

Der erneute Anlauf in den Gaming-Sektor ist Supermicro recht gut gelungen. Das kompakte C7H170-M punktet mit einem durchdachten Layout, hochwertigen Bauteilen und einer sehr guten Gesamtleistung. Besonders interessant dürfte das Mainboard aber für Overclocker sein, die trotz Intel H170 Chipsatzes Übertaktungen am Prozessor vornehmen können. Gegen das Board spricht lediglich die abgespeckte Ausstattung (im direkten Vergleich mit der Konkurrenz). Am Ende des Tages sollten aber Leistung und Qualität zählen - daher auch eine Empfehlung von unserer Seite.

80%
Leistung
9
Technik
8
Verarbeitung
10
Bios
8
Ausstattung
8
Preis
7
Richtig gut
  • sehr gute Leistung
  • ausgereifte Technik
  • ausreichend Steck- und Anschlussplätze
  • M2
  • hochwertige Verarbeitung und Bauteile
  • Layout
  • übersichtliches UEFI-Bios
  • OC-Features (trotz H170 Chipsatzes)
Verbesserungswürdig
  • kein SATA-Express
  • kein USB 3.1
  • generell wenig Features; recht minimalistische Ausstattung
Christoph Miklos ist nicht nur der „Papa“ von Game-/Hardwarezoom, sondern seit 1998 Technik- und Spiele-Journalist. In seiner Freizeit liest er DC-Comics (BATMAN!), spielt leidenschaftlich gerne World of Warcraft und schaut gerne Star Trek Serien.

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