Simon the Sorcerer 4 - Chaos ist das halbe Leben - Review
Der berühmteste Videospiel-Zauberlehrling geht in die 4te Runde.
Von Hannes Obermeier am 20.03.2007 - 22:58 Uhr

Fakten

Plattform

Publisher

RTL Enterprises

Entwickler

Silver Style Entertainment

Release

Mitte Februar 2007

Genre

Adventure

Typ

Vollversion

Pegi

6

Webseite

Media (22)

Einleitung

Der berühmteste Videospiel-Zauberlehrling geht in die 4te Runde. Ob sein Zauberstab es dieses mal schafft, den Spieler vor dem Monitor zu fesseln, erfahrt ihr in unserem Test.
5 Jahre sind vergangen, seit Simon im Jahre 2002 (3. Teil), in 3D über den Bildschirm „flopte“. Mit dem neuen Teil „Chaos ist das halbe Leben“, versuchen die Programmierer die Fehler aus dem letzten Teil auszumerzen und an den Erstlingserfolg der Serie anzuknüpfen.
Wahre Bruderliebe
Die Geschichte beginnt im Zimmer von Simon, wo sich ein Gezanke mit seinem Bruder ergibt, welcher schließlich im Zorn die Fernbedienung des Fernsehers nach ihm wirft. Nicht gerade elegant mit dem Kopf abgefangen, fällt unser Möchtegernheld in Ohnmacht und findet sich plötzlich in einer anderen Sphäre wieder, wo er auf eine alte Bekannte Namens Alix trifft. Diese erzählt ihm von einem Problem in ihrer Welt und bittet ihn sogleich um Hilfe. Daraufhin erwacht Simon wieder in seinem Zimmer und versetzt sich mit Hilfe seines Zauberschrank´s in Alix´s Parallelwelt. Dort angekommen nimmt das Abenteuer seinen Lauf und unser Zauberlehrling quasselt sich unaufhörlich von einer Aufgabe zur nächsten. Mit dabei sind alte Bekannte wie Alix, der Großvater von Alix, Rotkäppchen mit Omi, etc.

Wunderbare Zauberwelt

Was steht an?
Simon wird per Point & Klick in einer Parallelwelt mit einem Doppelgänger konfrontiert, der natürlich Böses im Schilde führt. Unsere Hauptfigur versucht nun verbissen dahinter zu kommen, was der Widersacher vorhat, und zieht dabei alle Register. Das diese schnell erschöpft sind, liegt wohl in der Natur unseres verpatzten Zauberlehrlings, der weder Tapfer noch Intelligent zu sein scheint. Hier müssen wir in die Presche springen, und dem Burschen unter die Arme greifen, wo wir nur können. Dabei ist die überaus umfassende Textgestaltung, bei der Interaktion mit anderen Figuren, nicht immer sehr hilfreich. Die anstehenden Aufgaben siedeln sich im Botengang-Niveau an, denn zumeist muss man, um Informationen oder Gegenstände zu erhalten, noch mehrere kleine Aufgaben oder Gefallen erledigen. Im letzten Drittel des Spieles darf man dann abwechselnd den guten und den bösen Simon spielen. Die Rätseldichte platziert sich im Leicht.- und Mittelbereich, wobei sie zumeist logisch gestaltet ist. Der Verlauf der Story führt uns durch mehrere traumhaft schöne Landschaftsbilder, die Dank gelungen umgesetzter Karte, mit einem Doppelklick schnell zu erreichen sind. Das Inventar lässt sich durch verschieben des Cursors zum unteren Bildschirmrand aktivieren und sehr leicht bedienen. Speichern kann man an jeder beliebigen Stelle des Spieles.

Witzig?!

Dumme Sprüche am laufenden Band.
Schnell wird offensichtlich, worauf die Programmierer setzen, witzige Dialoge. Leider ist dies alles andere als Gelungen umgesetzt. Gelegentlich entfleucht zwar unseren Lautsprechern der eine oder andere humorvolle Spruch, doch überwiegt mehrheitlich, der krampfhafte Versuch, zum Lachen animierte Kommunikation abzuliefern. Die Sprachausgabe ist komplett in Deutsch und großteils gut gewählt, doch hätte im Fall von Simon, Ben Stiller´s Synchronsprecher, besser geklungen und überzeugt. Mir persönlich hat am besten das Rotkäppchen gefallen, das stark an eine kleine, nervtötende Schwester erinnert, welche mit einem zu hohen IQ gesegnet wurde. Was diese ablässt, ist nicht gerade von der feinen Sorte. Die Geräuschkulisse der Geschichte ist sehr gut umgesetzt, und wird nur durch die öde Hintergrundmusik gekniffen.
Märchenhafte schöne Landschaft
Im Gegenzug zur Quassel-Strapaze wirkt der optische Eindruck der Umgebung Beispielhaft. Die Programmierer haben hierbei ganze Arbeit geleistet. Von den vielen Animationen wie herumflatternde Schmetterlinge, Vögel und anderes Getier, zu märchenhaft schönen Landschaftsbildern, fehlt hier kaum etwas, um das Auge zu erfreuen. Die eine oder andere Location bricht zwar gelegentlich den Pupillenschmaus, doch beeinflusst dies keineswegs den Gesamteindruck. Hölzern wirkende Bewegungen der Hauptfiguren sowie die unliebsam gestalteten Zwischensequenzen kommen eher dem „grauen Starr“ zugute. In der Nahaufnahme wirken Konversationen wie eine Unterhaltung zwischen Robotern, Mund auf - Mund zu und ohne Mimik, ……oder doch etwa wie Karpfen ohne Wasser?

Wertung

Für einen Sorcerer - Titel viel zuwenig Magie und viel zu viel Quatscherei.

„Chaos ist das halbe Leben“, mit diesem Zunamen präsentiert sich der 4te Teil von „Simon the Sorcerer“. Nachdem ich anno dazumal den ersten Teil der Quattrologie gezockt habe, hatte ich einen Zeitgemäß spannenden und actionreichen Teil des Zauberlehrlings erwartet. Leider ist das Ergebnis des Tests eher nüchtern ausgefallen. Es ist ein hin.- und hergeschupse zwischen guter Backgroundgrafik und mangelhafter Animation sowie Konversation der Hauptfiguren. Der nur teilweise gelungene Sprach-Part hätte durch einen besser gewählten Synchronsprecher und kürzerer Textlänge ein weitaus erfreulicheres Endresultat hervorgebracht, da dieses Spiel von witzigen Dialogen lebt. Das hierzu noch die Art des Humors streng gekünstelt wirken, und demzufolge nicht gut rüber kommen, ist ebenfalls nicht förderlich für eine gute Endnote. Die Rätseldichte schwimmt so im Mittelmaß herum, bringt aber keinerlei Highlights hervor. Ein wirkliches Erfolgsgefühl stellt sich leider nur selten ein. Erfreulicherweise lies sich das Game auf unserem Testrechner ohne Bugs spielen.

70%
Grafik
7
Sound
7
Bedienung
8
Spielspaß
7
Atmosphäre
6
Preis/Umfang
7
Richtig gut
  • sehr schöne Hintergrundlandschaft
  • gekonnt animierte Umgebung
  • Langzeitbeschäftigung
  • teilweise recht witzige Sprüche
  • Ingame Lösungshilfe
  • kein nerviger Kopierschutz
Verbesserungswürdig
  • Sprachausgabe
  • Animation der Hauptfiguren
  • zuviel Gequassel des Hauptcharakters
  • schleppende Story
Anforderungen
Getestet für

Minimum-Anforderungen:

Prozessor: 2,0 GHz

Arbeitsspeicher: 512 MB-Ram

Grafikkarte: 128 MB-Ram Grafikkarte

Festplatte: 4,0 GB

Sound: Soundkarte

Sonstiges: Maus, Tastatur, Gamepad, DVD-Laufwerk und ISDN-Verbindung oder schneller


Testsystem:

-Mainboard: Asus P5N32-SLI | Sockel: 775 |Bios: 0903

-Prozessor: Intel Core 2 Extreme QX6700, 4 x 2,66GHz@2,93 GHz

-Arbeitsspeicher: 4 GB DDR2-800 von G.Skill (CL 4)

-Grafikkarte: SLI 2x EVGA GeForce 8800 GTX

-CPU-Cooling: Scythe Andy

-Netzteil: Tagan TurboJet 1100 Watt

-Sound: Creative SoundBlaster X-Fi Fatal1ty FPS + Teufel Motiv 4 You 2

-Festplatte: 2x Seagate S-ATA (7200rpm) 250 GB, 1x Hitachi S-ATA (7200rpm) 250 GB und 2x Western Digital Raptor (10.000rpm) 35,4 GB

-Gehäuse: Chieftec UNI-Big Tower

-Gehäuseventilation: Rear: 2x 120mm; Side: 2x 90mm; HDD-Cooling: 3x 90mm

-Laufwerke: Plextor DVD-Dual Layer Writer, LG DVD-Rom und Floppy Laufwerk (No-Name)

-Betriebssystem: Windows XP Prof. SP 2

-Eingabegeräte: Logitech Ultra-Flat-X Keyboard und Logitech G1

-Software/Testgeräte: Memtest86, Futuremark 06, Speedfan, Everest, db-Meter, Multimeter, Kama Thermo

-Zimmertemperatur: ca. 21°C

Hannes Obermeier Hannes Obermeier

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