Einleitung
Die Entwicklungsgeschichte um den WWII-Online-Shooter „Red Orchestra“ begann schon im Jahr 2004.
Damals hatte ein kleines Hobbyprogrammiererteam bei dem Online-Wettbewerb „Make Something Unreal“ teilgenommen und das Standalone-Produkt „Red Orchestra: Ostfront 41-45“ programmiert – das Team gewann.
Aus dem jungen Entwicklerteam wurde eine kleine Spieleschmiede mit dem Namen „Tripwire“ und diese brachte zusammen mit Publisher Frogster Interactive das Spiel auf den Markt.
Seit Juli kann man nun das Spiel käuflich über Steam oder direkt im Laden erwerben.
Doch kommen wir zurück zum Game selbst.
An die Ostfront
Der Kampf an der Ostfornt war brutal, eiskalt und viele tapfere Soldaten verloren ihr Leben bei den zahlreichen Schlachten.
Wahlweise schlüpft ihr in die Rolle eines Deutschen oder Russischen Soldaten bzw. Offiziers und müsst auf insgesamt 13 sehr großen Maps gewisse Punkte einnehmen.
Die Karten orientieren sich sehr streng an den „echten Vorlagen“ und von der Größe her müssen sie sich nicht hinter denen von Battlefield 2 verstecken.
Bevor man in das Spiel einsteigt entscheidet man sich für eine Klasse.
Die Auswahl reicht vom Scharfschützen bis hin zum normalen Sturmsoldaten.
Je nach Klasse besitzt man die dazupassende Waffe (Scharfschütze besitzt logischerweise ein Sniperrifle und der Sturmsoldat ein Maschinengewehr) und als Panzerfahrer kann man sogar mit zahlreichen authentischen Fahrzeugen (insgesamt gibt es 14) über die Maps rasen.
Gesteuert werden dieser nur aus der Innenansicht was wiederum die Übersicht gewaltig einschränkt aber den Realismusgrad dadurch erheblich steigert.
Zusätzlich benötigt jeder Panzerkommandeur auch einen Kanonie der die Kanone abfeuert.
Wie man deutlich sieht ist Realismus in Red Orchestra ein wichtiger Punkt.
Ich sehe dich!
Das „gemeine“ Fußvolk
Wer nicht als Boardschütze oder Panzerfahrer spielen möchte der muss sich zwangsweise als normaler Fußsoldat durch die riesigen Areale schlagen.
Um zumindest zu erspähen was in weiter Ferner vor sich geht kann man jeder Zeit zum Fernglas greifen.
Wenn man die Karte aufschlägt sieht man die Einnahmepunkte der Karte und einige wichtige Positionen.
Auch als normaler Soldat schlägt der knallharte Realismusgrad der Entwickler zu.
Auf ein Fadenkreuz oder etwas Ähnliches muss man im Spiel verzichten, stattdessen visiert man seinen Gegner mittels Kieme und Korn an.
Sollte man einmal etwas schneller an sein Ziel kommen möchten, dann empfehlen wir die Sprinttaste, doch Vorsicht: euer Charakter hat nur begrenzt „Energie“ und muss sich daher nach einer längeren Sprintszene etwas ausruhen – am besten man legt sich auf den Bauch.
Negativ fiel uns die überladene Steuerung auf.
Als Infanterie benötigt man locker an die 15 Tasten um richtig gut zuspielen.
Grafik und Sound
Der Shooter ist hochgradig realistisch, was man leider von der Grafikengine nicht behaupten kann.
Zwar gibt es hier und da ein paar nette Effekte, doch aus der angestaubten Unreal 2 Engine kann man halt nicht mehr herausholen.
Viele Texturen wirken unscharf und vor allem die Charaktermodelle sehen sehr Detailarm aus.
Eine Physikengine gibt es zwar in Red Orchestra: Ostfront 41-45, aber diese ist nicht mit der einer Half Life 2 oder Far Cry zu vergleichen.
Apropos Grafik: die dt. Version wurde ziemlich arg zensiert und daher muss man auf Trefferzone bei denen sogar Körperteile abgetrennt werden können gänzlich verzichten.
Ein weiteres Manko des Spieles sind die sehr holzigen Animationen der Spieler.
Die meisten Waffensounds hören sich sehr gut (vor allem realistisch) an und bis auf die öde Hintergrundmusik können wir am Spiel punkto Soundkulisse nichts bemängeln.
Wir empfehlen für den maximalen Spielspaß ein leistungsstarkes 5.1 Soundsystem mit passender Creative Audigy Soundkarte.
Wertung
„Extrem realistischer WWII-Online-Shooter mit überladener Steuerung und einem mittelmäßigen Grafikgerüst!
“
Grafik- und Physikengine sind eine Sache, doch einen guten Shooter macht auch der Realismus aus und von diesem hat Red Orchestra: Ostfront 41-45 mehr als genug.
Der Zweite Weltkriegs Shooter aus dem Hause Frogster Interactive ist mit Abstand der realistischste den wir seit langer Zeit gesehen haben.
Zahlreiche Waffen, Fahrzeuge und nicht zu vergessen die großen Maps machen den Klassenbasierten Ego-Shooter zu einem knallharten „Teamspiel“.
Trotz allem hätte man aus der Unreal 2 Engine noch etwas mehr herausholen können und die holzigen Animationen sprechen auch nicht gerade für das Spiel.
Richtig gut
- hoher Realismusgrad
- Atmosphäre
- Soundkulisse
- viele Fahrzeuge
- zahlreiche Waffen/Waffeneffekte
- große Maps
- geringe Hardwareanforderungen
- Klassensystem
- Teamspiel statt Standalone-Action
Verbesserungswürdig
- öde Texturen
- Animationen
- schwierige Steuerung
- verbrauchtes Szenarium
- nerviges Steam
Anforderungen
Getestet für
Minimum-Anforderungen:
Prozessor: 1,2 GHz
Arbeitsspeicher: 512 MB-Ram
Grafikkarte: 64 MB-Ram Grafikkarte
Festplatte: 2,0 GB
Sound: Soundkarte
Sonstiges: Maus, Tastatur, DVD-Laufwerk und ISDN-Verbindung oder schneller
Testsystem:
-Mainboard: ASUS M2N32-SLI Deluxe WiFi-AP – Sockel AM2/nForce 590 SLI
-Prozessor: AMD 64 FX-62
-Arbeitsspeicher: 4 GB DDR2-800 von G.Skill (CL 4)
-Grafikkarte: Quad-SLI – 2x XFX GeForce 7950 X2 M520
-CPU-Cooling: Noctua NH-U12 + 2x 120mm Lüfter
-Netzteil: Enermax Liberty 620 Watt
-Sound: Creative SoundBlaster X-Fi Fatal1ty FPS + Teufel Concept G 7.1
-Festplatte: 1x Seagate S-ATA (7200rpm) 250 GB, 1x Maxtor S-ATA (7200rpm) 160 GB und Western Digital Raptor (7200rpm) 35,4 GB
-Gehäuse: Chieftec UNI Big-Tower
-Gehäuseventilation: Rear: 2x 120mm; Side: 2x 90mm; HDD-Cooling: 3x 90mm
-Laufwerke: Plextor DVD-Dual Layer Writer, Plextor DVD-Player und Floppy Laufwerk (No-Name)
-Betriebssystem: Windows XP SP 2
-Eingabegeräte: Logitech Ultra-Flat-X Keyboard und Razer Krait
-Software/Testgeräte: Asus PC Probe II, Multimeter, Thermometer-Exo
-Zimmertemperatur: ca. 21°C
Christoph Miklos ist nicht nur der „Papa“ von Game-/Hardwarezoom, sondern seit 1998 Technik- und Spiele-Journalist. In seiner Freizeit liest er DC-Comics (BATMAN!), spielt leidenschaftlich gerne World of Warcraft und schaut gerne Star Trek Serien.
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