Einleitung
Die Entwickler von City-Interactive sind wirkliche Arbeitstiere.
Kaum hat mein Kollege Hannes das Review zu Terrorist Takedown 2 veröffentlicht, schon folgt ein neuer Titel - Operation Blitzsturm.
Auch bei diesem PC-Game handelt es sich um einen reinrassigen Shooter, für den der Zweite Weltkrieg -mal wieder- herhalten musste.
Terrorist Takedown 2 mit neuer Location
Wie bei Terrorist Takedown 2 kommt auch Operation Blitzsturm mit einer nur wenig prickelnden Storylinie daher.
Im Jahre 1942 wütet der Krieg und die deutsche Kriegsmaschinerie läuft auf Hochtouren. Das eroberte Gebiet erstreckt sich über weite Teile Europas. Das einzige Land Westeuropas, das die Deutschen noch nicht unterworfen haben, ist Großbritannien. In einer geheimen Regierungssitzung wird ein Beschluss gefasst: den deutschen Streitkräften durch gezielte Angriffe hinter den feindlichen Linien das Rückgrat zu brechen.
*Ironie an* Natürlich schickt der britische Geheimdienst MI6 angesichts der drohenden Gefahr keine ganze Spezialeinheit los, sondern nur ein einziger Soldat muss die Welt retten. *Ironie aus*
Unser Auftrag: wir müssen drei hochrangige SS-Offiziere (Johann Gabler, Hans Höllmann und Hartmut Grühning) ausschalten.
Hmmm, selten eine soooo einfallsreiche Hintergrundgeschichte gehört...!
Viele Locations - wenig Abwechslung
In unserer ersten Mission begeben wir uns auf die Suche nach Joseph Goebbels...eh pardon...ich meine natürlich Johann Gabler.
Während der Suchaktion ballern wir uns in bester Rambo-Manier durch enge Dorfgassen, stickige Weinkeller und sterile Gebäude.
Nach gut einer Stunde treffen wir auf unsere Zielperson und erledigen diese mit ein paar gezielten Kopfschüssen.
Wenige Minuten und ein paar pixelige Videosequenzen später befinden wir uns in einem düsteren Kellerverlies, welches zur Burg von Hans Höllmann gehört.
Auch während dieses Auftrages treffen wir auf strohdumme Gegner, die große Ähnlichkeiten mit der Rasse der "Moorhühner" aufweisen.
Nicht nur dass die deutschen Wehrmachtssoldaten kein Zielwasser getrunken haben, auch die Zusammenarbeit im Team gelingt den Jungs nicht wirklich gut.
Noch eine kurze Anekdote zum Thema "Moorhühner": auch in Operation Blitzsturm reicht ein einziger Schuss aus dem Lauf eines Gewehres, um einen Feind in die ewigen Jagdgründe zu schicken.
Abgesehen von den zahlreichen unterschiedlichen Locations bietet das Spiel nur wenig Abwechslung.
Darüber hinaus findet man im neuen Werk von City-Interactive nur eine Handvoll verschiedener Schießprügel.
Die einzelnen Levels sind extrem linear gestrickt und erlauben keine alternativen Vorgehensweisen.
Zum Glück bekommt man schon nach gut fünf Stunden den Abspann dieses einfallslosen Ego-Shooters zu Gesicht.
Auf ein freies Speichersystem muss man verzichten, bekommt dafür aber fair verteilte Savepoints geboten.
Hat man Alles schon gesehen...
Übertriebe Physikengine
In Operation Blitzsturm kommt die Jupiter-EX Engine (wurde erstmals im sehr erfolgreichen Horror-Shooter "F.E.A.R." verwendet) zum Einsatz.
Wie bei vielen Grafikgerüsten ist auch bei dieser Engine nicht die Zeit spurlos vorbeigegangen.
Zwar bekommt man ein paar nette Unschärfeeffekte geboten und auch das Spiel aus Licht und Schatten kann sich sehen lassen, doch das Alles täuscht nicht über die matschigen Texturen hinweg.
Bei der Havok-Physik haben die Entwickler eine "kleine" Spur übertrieben, oder wie könnte man sich sonst erklären, dass ein Bauchschuss den Gegner vier Meter nach links schleudert?
Abseits der spartanischen Grafik müssen wir auch die langweilige Hintergrundmusik und weniger passende Sprachausgabe bemängeln.
Auch bei der Wahl der Waffensounds hätten wir uns ein bisschen mehr "Abwechslung" gewünscht.
Ein MP40 Maschinengewehr hört sich nicht wie eine Blechtrommel an...liebe Programmierer!
Angesichts dieser schwachen Präsentation wird es wohl niemanden wundern, dass sich die Hardwareanforderungen stark in Grenzen halten.
Multiplayer-Modus - wo sind die Server und Spieler?
Wenig bis überhaupt nichts können wir zum Mehrspieler-Part sagen, denn während unserer Testzeit war lediglich ein Server mit höchstens einem Spieler online.
Einzig die spielbaren Modi wie Deathmatch und Team-Deathmatch können wir an dieser Stelle aufzählen.
Wir behaupten einmal, dass Operation Blitzsturm auch im lokalen Netzwerk bzw. via Internet nur wenig Spass macht.
Wertung
„Unterm Strich bleibt nur ein einfallsloser WWII-Shooter ohne Tiefgang!
“
Anders als Terrorist Takedown 2 konnte uns Operation Blitzsturm nicht einmal eine Sekunde lang überraschen.
Das schwache Grafikgerüst in Kombination mit eintöniger Farbgebung, mieser K.I. und grauenhafter Mucke kennen wir nämlich schon von X anderen 08/15-Shootern.
Auch die bereits dutzende Male verwendete und klischeehafte WWII-Hintergrundgeschichte kann an dieser Situation nichts ändern.
Die wenigen positiven Aspekte wie zum Beispiel die eingängige Steuerung oder die abwechslungsreichen Locations bleiben angesichts der groben Mängel -leider- auf der Strecke.
Richtig gut
- teils schicke Effekte
- abwechslungsreiche Locations
- geringe Hardwareanforderungen
- leichte Steuerung
Verbesserungswürdig
- matschige Texturen
- triste Levels
- extrem schwache K.I.
- kaum Abwechslung
- öde Storylinie
- schwachbrüstige Waffensounds
- Sprachausgabe und Hintergrundmusik
- Multiplayer-Modus (1 Server und 2 Spieler...)
- übertriebene Physikengine
- verbrauchtes Szenarium
- wenig Waffen
- kurze Spielzeit
Anforderungen
Getestet für
Minimum-Anforderungen:
Prozessor: 2,0 GHz
Arbeitsspeicher: 512 MB Ram (XP) oder 1024 MB Ram (Vista)
Grafikkarte: 128 MB-Ram Grafikkarte
Festplatte: 3,0 GB (XP) oder 4,0 GB (Vista)
Betriebssystem: Windows XP/Vista
Sound: Soundkarte
Sonstiges: Maus, Tastatur, Gamepad, DVD-Laufwerk und ISDN-Verbindung oder schneller
Testsystem:
• Mainboard: ASUS Striker II Extreme nForce790i Ultra SLI| Sockel: 775 |Bios: s2e0504
• Prozessor: Intel Core 2 Extreme QX6700, 4 x 2,66GHz@3,20 GHz
• Wärmeleitpaste: Arctic Cooling MX-2
• Arbeitsspeicher: Aeneon XTune DDR3 1333 MHz (2x2 GB)
• Grafikkarte: 2x EVGA GeForce 9800 GX2 (Quad-SLI)
• Monitor: HP w2207h
• CPU-Cooling: Xigmatek HDT-RS1283 Heatpipe Cooler Red Scorpion
• Netzteil: Thermaltake Toughpower 1200W Cable Management
• Sound: Creative SoundBlaster X-Fi Fatal1ty FPS + Teufel Theater LT 2+R Set 3
• Festplatten: 2x Seagate Barracuda 500 GB (7.200 RPM; 32 MB Cache) Raid 0
• Gehäuse: Cooler Master Cosmos S
• Gehäuseventilation: Front: 1x 120 mm; Rear: 1x 120 mm; Side: 1x 250 mm; Top: 2x 120 mm
• Laufwerke: Plextor DVD-Dual Layer Writer und LG DVD-Rom
• Betriebssystem: Windows Vista Ultimate 64bit - Service Pack 1
• Eingabegeräte: Logitech UltraX Media Keyboard und Razer Lachesis
• Software/Testgeräte: Memtest86, Futuremark 06, Speedfan, Everest Ultimate 2007, db-Meter, Multimeter, Kama Thermo
• Zimmertemperatur: ca. 21°C
Christoph Miklos ist nicht nur der „Papa“ von Game-/Hardwarezoom, sondern seit 1998 Technik- und Spiele-Journalist. In seiner Freizeit liest er DC-Comics (BATMAN!), spielt leidenschaftlich gerne World of Warcraft und schaut gerne Star Trek Serien.
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