Einleitung
Basierend auf dem Roman der Brüder Boris und Arkadi Strugatski „Hard to be a God“, hat Nobilis ein Action RPG im Stil von „Two Worlds“ geschaffen. Ob sich unser Held ebenso fein spielen lässt bzw. auch einen vergleichbaren optischen Eindruck hinterlässt, könnt ihr in unserem Review nachlesen.
Die Story
Ein paar Jahre nach den Geschehnissen, welche im Buch der beiden Brüder erzählt wurden, starten wir als taufrischer Absolvent der kaiserlichen Geheimpolizei. Gleich zu Beginn schließen wir die letzte Prüfung erfolgreich ab und bekommen unseren ersten Auftrag. Dieser gestaltet sich noch recht einfach und führt uns anschließend immer tiefer in das Königreich von Arkanar, wo wir die Nachforschungen weiterführen müssen. Auch wenn sich das wenig aufregend anhört, so ist es dies auf keinem Fall. Denn überall lauern Verschwörung, Korruption und Mord. Es geht schlichtweg um Macht, was schon beim einfachen kaiserlichen Soldaten beginnt und auch den Rest der Bevölkerung nicht ausschließt.
Unser Ziel: ebenso an Macht gelangen.
Um die ganze Geschichte noch etwas interessanter zu machen, haben wir die Möglichkeit uns zu verkleiden.
Wenn man ungeschoren durch eine Bande Diebe schleichen möchte, kann man sich mit passneder Kleidung tarnen. Ebenso funktioniert das bei der einfachen Bevölkerung. Nebenmissionen bekommt man nur wenn man mit Standard oder Militärkleidung herumläuft. Im Laufe der Story werden die Anforderungen kontinuierlich ansprechender, Kämpfe hingegen leider nicht.
Massenschlacht
Die ersten Kämpfe halten sich noch im Bereich "Easy" auf, doch schon von Anfang an muss man immer den Lebensbalken im Auge behalten. Nachschub für Heilung gibt es reichlich und das ist auch notwendig,
denn oft hat man es gleich mit mehreren Gegner auf einmal zu tun. Ein gezielter Hieb kann schnell die Hälfte der Lebensenergie kosten. Ein kleiner Vorteil dabei ist, die Möglichkeit mit einem Hieb gleich mehrere Gegner zu treffen.
Dazu muss man aber immer in Bewegung bleiben, und muss mit dem Handicap kämpfen, dass unser Held auch schnell ermüdet. Dies wird mit einem weiteren Balken angezeigt. Ist der Vorrat erschöpft, bleibt unser Kumpel einfach stehen und verschnauft. Also bei knapper Anzeige einfach Reißaus nehmen und warten bis ausreichend Energie vorhanden ist. Doch jede Schneide hat zwei Seiten und daher ist ein Massenkampf in diesem Spiel nicht nur ein Vorteil. Will man gezielt eine Person aus einer Gruppe eliminieren, ist dies fast unmöglich, denn Angreifer warten nicht bis einer der ihren am Boden ist. Sie greifen meistens gleichzeitig an.
Ein voller Rucksack
Nachschub
Wenn wir unsere Lebensenergie auffüllen möchten, stehen uns dafür allerlei Mittel zur Verfügung.
Begonnen bei allseits bekannten Heilungstränken können wir uns mit bekannter Vegetation wie, Kürbisse, Kohl, Erdbeeren etc, wieder auf Vordermann bringen.
Dabei ist uns die Shortcut-Leiste eine große Hilfe. Einfach die Lebensmittel in ein freies Feld ziehen und schon kann man per Tastendruck futtern.
Sehr angenehm ist auch der „Rucksack“ (Inventar) ausgefallen. Fein säuberlich sortiert in 4 Hauptgruppen können Nahrung, Kleidung und Waffen etc. abgelegt werden. Darüber hinaus ist das Platzangebot äußerst großzügig ausgelegt.
Nette Animationen
Die Bevölkerung in „Hard to be a God“ ist sehr nett animiert. Bewegungen sind gekonnt ins Szene gesetzt und passen zu den jeweiligen Individuen. Kämpfe können sich ebenso sehen lassen. Schwünge und Hiebe sind passabel und passen zu den Bewegungen der Charaktere.
Büsche und Bäume bewegen sich leicht im Wind, Hunde streunen durch die Gegend, Hühner flattern über den Hof und ein Tag/Nacht Wechsel begleitet uns während der ganzen Story. Weniger gut wurden Reittiere animiert. Diese dürften keine Fliehkraft kennen, da sie sich bei Straßenbiegungen nicht hineinlegen.
Gewohnte Steuerung
Die Spielfigur steuert man mit den Pfeiltasten und unterstützend mit der Maus. Kämpfe werden ebenfalls mit der Maus ausgeführt. Die Waffe ziehen, Kisten und Kadaver durchstöbern, Personen ansprechen, Shortcuts für Heiltränke und das Aufsteigen auf das Pferd wird mit selbst definierten Tasten durchgeführt.
Verspielte Details
Bei der Landschaftsgestaltung haben sich die Programmierer ordentlich ins Zeug gelegt. Mit unzähligen verspielten Details wirkt die ganze Umgebung sehr ansprechend. Leider zeigen sich die Texturen auch bei ausgezoomter Ansicht verwaschen, was zwar der Hardware entgegenkommt, aber das Gesamtbild sehr trübt.
Ärgerlicherweise wurde auch auf eine verstellbare Neigung des Blickwinkels verzichtet. Sehr gut umgesetzt hingegen wurde die Ausblendung von Dächern, Baumkronen, sowie Büschen und anderen Elementen, die eventuell die Sicht behindern.
Bugs, Grafik und Sound
Verwunderlich..
..wirkt das Durchstöbern von Kisten in Anwesenheit der Eigentümer. In keinem Fall wird man daran gehindert. Entnimmt man den Inhalt und verzieht sich wieder, reagiert die K.I. mit Desinteresse.
In allen Städten findet man an unzähligen Stellen, Häusern, Burgen und Ruinen die unterschiedlichsten Vorratskisten. Hauptsächlich mit einem Inhalt wie Kleidung, Waffen, Munition, Lebensmittel oder Tränken.
Recht witzig wirkt das filzen von Personen die man zuvor umgeholzt hat, und noch im Fallen durchsucht werden können. Hierbei wird die Zeit angehalten, egal wie viele Gegner noch stehen. Auch während eines Kampfes kann man ruhig ins Inventar gehen und Waffen wechseln, ohne dass man dabei weiter angegriffen wird.
Dynamische Akustik
Beim Sound hat man eine passende Wahl getroffen. Die Musik wirkt stimmig und ändert sich dynamisch
wenn eine gefährliche Situation eintritt. Es werden zwar nur wenige Tracks nahtlos in einer Endlosschleife abgespielt, aber dafür wirken diese nicht nervig oder aufdringlich. Die Sprachausgabe beschränkt sich auf Englisch mit deutschem Text.
Mittelmäßige Atmosphäre und Spielspaß
Die anfangs interessante Geschichte wirkt nach ein paar Stunden sehr schleppend. Die manchmal unfairen Kämpfe gegen eine Heerschar an Gegnern, die nur mit permanenter Flucht/Angriff Methode bewältigt werden können, frustrieren, besonders dann wenn unser Held das Zeitliche segnet und uns bewusst wird, das man vor solchen Fights speichern hätte sollen. Die Geschichte selbst bietet ausreichend Stoff für eine ordentliche Motivation. Doch das ganze Drumherum verhindert, das wirkliche Atmosphäre zu Tage tritt.
Wertung
„@Alle Fantasy und Action RPG –Fans: besser warten bis sich der Preis nach unten orientiert!
“
„Hard to be a God“ kann man nicht mit „Two Worlds“ vergleichen, da sind fast Welten dazwischen. Auch wenn sich das Gameplay stark an den bekannten Titel anlehnt, so ist die Umsetzung eher ein mittelmäßiges Hack & Slay Adventure, welches Fans des Diablo-Genres nur bedingt gefallen wird. Die Story ist gelungen, ebenso die Anzahl der Missionen, die sich anfangs auf öde Recherchen beschränken. Auflockerung bieten die Zwischenmissionen, die mit der Story eigentlich nichts zu tun haben. Doch es sind noch zu viele störende Einflüsse vorhanden, die dem Spiel jede Chance nehmen, ernst genommen zu werden.
Richtig gut
- viele Missionen
- Story
- nette Details und Animationen
Verbesserungswürdig
- verwaschene Texturen
- gewöhnungsbedürftige Steuerung
- großteils öde Hauptziele
- zum Teil dümmliche KI
Anforderungen
Getestet für
Minimum-Anforderungen:
Prozessor: 1,6 GHz
Arbeitsspeicher: 1024 MB-Ram
Grafikkarte: 64 MB-Ram Grafikkarte
Festplatte: 2,0 GB
Betriebssystem: Windows XP/Vista
Sound: Soundkarte
Sonstiges: Maus, Tastatur, Gamepad, DVD-Laufwerk und ISDN-Verbindung oder schneller
Testsystem:
• Mainboard: ASUS Striker II Extreme nForce790i Ultra SLI| Sockel: 775 |Bios: s2e0504
• Prozessor: Intel Core 2 Extreme QX6700, 4 x 2,66GHz@3,20 GHz
• Wärmeleitpaste: Arctic Cooling MX-2
• Arbeitsspeicher: Aeneon XTune DDR3 1333 MHz (2x2 GB)
• Grafikkarte: 2x EVGA GeForce 9800 GX2 (Quad-SLI)
• Monitor: HP w2207h
• CPU-Cooling: Xigmatek HDT-RS1283 Heatpipe Cooler Red Scorpion
• Netzteil: Thermaltake Toughpower 1200W Cable Management
• Sound: Creative SoundBlaster X-Fi Fatal1ty FPS + Teufel Theater LT 2+R Set 3
• Festplatten: 2x Seagate Barracuda 500 GB (7.200 RPM; 32 MB Cache) Raid 0
• Gehäuse: Cooler Master Cosmos
• Gehäuseventilation: Front: 1x 120 mm; Rear: 1x 120 mm; Side: 1x 250 mm; Top: 2x 120 mm
• Laufwerke: Plextor DVD-Dual Layer Writer und LG DVD-Rom
• Betriebssystem: Windows Vista Ultimate 64bit - Service Pack 1
• Eingabegeräte: Logitech UltraX Media Keyboard und Razer Lachesis
• Software/Testgeräte: Memtest86, Futuremark 06, Speedfan, Everest Ultimate 2007, db-Meter, Multimeter, Kama Thermo
• Zimmertemperatur: ca. 21°C
Hannes Obermeier Hannes Obermeier
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