HIS Radeon R9 380X IceQ X² OC - Test/Review
AMD hat zwischen der Radeon R9 380 und R9 390 eine große Leistungslücke (30-40 Prozent) lassen.
Von Christoph Miklos am 08.12.2015 - 03:19 Uhr

Fakten

Hersteller

HIS

Release

Ende November 2015

Produkt

Grafikkarte

Preis

ab 249,80 Euro

Webseite

Media (7)

Einleitung und Datenblatt

Einleitung
AMD hat zwischen der Radeon R9 380 und R9 390 eine große Leistungslücke (30-40 Prozent) lassen. Diese wurde nun kurz vor Weihnachten in Form der Radeon R9 380X geschlossen. Wir durften die neue HIS Radeon R9 380X IceQ X² OC mit Custom-Kühler auf den Prüfstand schicken!
Über HIS
HIS - Hightech Information System Limited ist ein weltweit anerkannter Entwickler und Hersteller von innovativen und leistungsfähigen Grafiklösungen. Tests und Vergleiche der internationalen Fachpresse bestätigen immer wieder: HIS bietet Produktlösungen, die sich durch besondere Leistungsfähigkeit, innovative Kühllösungen und sehr gute Verarbeitungsqualität im Markt hervorheben. Die breite und ständig aktualisierte Produktpalette des Herstellers umfasst auch Speziallösungen wie übertaktete "Turbo"-Modelle mit IceQ-Kühlern, PCIexpress-X1 Karten für den Anschluss von bis zu 9 Monitoren oder auch absolut geräuschlos arbeitende Multimedia-Grafikkarten für den Wohnzimmer-PC mit HDMI-Anschluss.
1987 in Hong Kong gegründet, verfolgt HIS nur ein Ziel: Hochentwickelte Grafikkarten in bester Qualität herzustellen. " Diesem Qualitätsanspruch gegenüber unseren Kunden fühlen wir uns sehr stark verpflichtet. Unsere Partner können sich auf unsere Technologie, unsere innovativen Produkte und unseren guten Service verlassen", erläutert James Chong, General Manager bei HIS, sein langjähriges Erfolgskonzept.
Mit dem Headoffice in Hong Kong sowie Verkaufsniederlassungen in Europa, dem mittleren Osten, Nordamerika und Asien ist HIS für Partner und Kunden weltweit erreichbar. Die ISO - zertifizierte Produktionsstätte in China wird von Spezialisten im Bereich Produktmanagement und Qualitätskontrolle geführt und fertigt auf höchstem technischem Standard. Besonders hervorzuheben ist außerdem die langjährige Partnerschaft des Grafikkartenherstellers mit dem erfolgreichen Chip-Produzenten AMD aus Kalifornien.

Datenblatt
• Chip: Antigua XT (GCN 1.2) • Chiptakt: bis 990MHz • Speicher: 4GB GDDR5, 1425MHz, 256bit, 182GB/s • Shader-Einheiten/TMUs/ROPs: 2048/128/32 • Rechenleistung: 4055GFLOPS (Single), 253GFLOPS (Double) • Fertigung: 28nm • Leistungsaufnahme: 220W (TDP), keine Angabe (Leerlauf), 3W (ZeroCore-Power) • DirectX: 12.0 (Feature-Level 12-0) • OpenGL: 4.5 • OpenCL: 2.1 • Shader Modell: 5.0 • Schnittstelle: PCIe 3.0 x16 • Bauweise: Dual-Slot • Kühlung: 2x Axial-Lüfter (90mm) • Anschlüsse: 2x DVI, HDMI 1.4a, DisplayPort 1.2 • Externe Stromversorgung: 2x 6-Pin PCIe • Abmessungen: 278x140x41mm • Besonderheiten: AMD FreeSync, AMD TrueAudio, AMD Eyefinity, 4-Way-CrossFireX (XDMA), werkseitig übertaktet • Herstellergarantie: zwei Jahre
Testplattform
• Mainboard: ASUS ROG Rampage IV Black Edition • Prozessor: Intel Core i7-4960X Extreme Edition @ 4.4 GHz • Arbeitsspeicher: Kingston HyperX Beast DIMM XMP Kit 32GB 2133 MHz • Prozessorkühler: EKL Alpenföhn K2 • Netzteil: Seasonic Platinum Series 1000W • Soundkarte: Creative Sound Blaster Z • Festplatten: 2x Samsung SSD 840 Evo Series 250GB (Raid0) • Gehäuse: Xilence Interceptor • Laufwerke: Samsung Blu-ray DVD-/RW • Betriebssystem: Windows 8.1 64-Bit • Peripherie: QPAD 5K LE Maus, QPAD MK-85 Red Tastatur und QPAD QH-1339 Headset • Monitor: LG Electronics Flatron 29EA93-P • Zimmertemperatur: ca. 21°C
• Treiber: GeForce 359.00 (NVIDIA), Catalyst 15.11 (AMD)

Mehr Tonga

Antigua XT
Die neue Radeon R9 380X basiert auf dem Tonga-Grafikchip, den es bisher nur in abgespeckter Form auf der Radeon R9 285 und deren Nachfolger Radeon R9 380 gegeben hat. Der neuen AMD Grafikkarte stehen jetzt erstmals alle 2.048 Shader- sowie 128 Textureinheiten zur Verfügung. Der Grafikchip taktet beim Referenzmodell mit 970 MHz. Beim Speicher setzt man auf 4 Gigabyte GDDR5 und ein 256 Bit breites Speicherinterface. Die Speicher-Taktfrequenz beträgt standardmäßig 2.850 MHz. Darüber hinaus unterstützt Tonga im Gegensatz zu Tahiti AMDs FreeSync und setzt auf einen deutlich moderneren Video-De- und Encoder.
FreeSync
Bisher bestand die Herausforderung bei PC-Games darin, die von der GPU gelieferte Bildrate mit der Aktualisierungsrate des jeweiligen Monitors zu synchronisieren. Selbst mit der „v-sync-Technologie“ können Ruckeleffekte nicht immer ausgeglichen werden. Überdies kommen eine oft schlechtere Mausreaktion und eine geringere Bildrate hinzu. Die AMD FreeSync Technologie behebt diese Probleme und sorgt für ein ruckelfreies Gameplay.
TressFX
Bei TressFX wird jedes einzelne Haar einzeln berechnet und mit Informationen über den Lichteinfall, die Verdeckung durch andere Haare sowie Anti-Aliasing ausgestattet. Im Gesamtbild soll so ein realistischeres Bild entstehen. In der Praxis funktioniert dies auch ganz gut, allerdings hatten AMD-Grafikkarten bei Release einen Vorteil: Grafikkarten der Graphics-Core-Next-Architektur haben erfahrungsgemäß mehr GPGPU-Leistung als das äquivalente NVIDIA-Pendant. Daher konnten AMD-Grafikkarten TressFX-Haare auch schneller berechnen. Später schob NVIDIA einige Treiber-Updates hinterher, die die Leistung für TressFX etwas optimierten.

Die Karte im Detail

Verarbeitung und Technik
Die neue HIS Radeon R9 380X IceQ X² OC kommt mit einer schwarzen Beschichtung/Lackierung daher und misst knapp 28 Zentimeter. Hersteller HIS setzt bei unserem Testmuster auf ein hauseigenes Kühlkonzept. Mit dem "IceQ X²"-Design, einem mächtigen Kühlkörper aus Aluminium und zwei automatisch gesteuerten Lüftern (90 mm) bleibt die Karte nicht nur deutlich kühler, sondern zugleich auch unter Last wesentlich leiser als Referenz-Ausführungen. Die Frischluftzufuhr erfolgt über zwei 90mm-Axial-Lüfter.
Das Kühlsystem leistet gute Arbeit, denn trotz der hohen Übertaktung steigt die GPU-Temperatur auch unter Last nicht höher als 73 Grad. Damit bietet die Karte zumindest temperaturseitig sogar noch Raum für höhere Taktraten. Allerdings müssen dann die Lüfter noch schneller drehen, wodurch der Lärmpegel steigt. Während unserer Testphase liefen beide Lüfter mit einer maximalen „Lautstärke“ von knapp 0.35 Sone (kaum hörbar in einem geschlossenen System).
Die Gigabyte HIS Radeon R9 380X IceQ X² OC kommt bereits werkseitig mit einer höheren GPU-Taktrate daher (Boost: 990 MHz / Referenz: 970 MHz). Der Grafikspeicher bleibt nach wie vor bei 2.850 MHz getaktet. Ausreichend „Saft“ bezieht die Karte mittels zwei 6-Pin-Anschlüsse. Die Anschlussmöglichkeiten sind zeitgerecht: 2x DVI, 1x HDMI 1.4a und 1x DisplayPort 1.2. Puncto Verarbeitungsqualität gibt es an unserem Testmuster nichts zu bemängeln.
Preis und Verfügbarkeit
Die HIS Radeon R9 380X IceQ X² OC wandert ab sofort für knapp 250 Euro (Stand: 08.12.2015) über den Ladentisch.

Leistung

HIS Radeon R9 380X IceQ X² OC - Watch Dogs
1920x1080 - max. Details - FXAA/16xAF - mehr ist besser
NVIDIA GeForce GTX 970
60 FPS
HIS Radeon R9 380X IceQ X² OC
46 FPS
NVIDIA GeForce GTX 960
40 FPS
AMD Radeon R9 285
38 FPS
Gigabyte GTX 950 Xtreme Gaming
36 FPS
NVIDIA GeForce GTX 950
32 FPS
AMD Radeon R9 270X
32 FPS
HIS Radeon R9 380X IceQ X² OC - Bioshock: Infinite
1920x1080 - max. Details - FXAA/16xAF - mehr ist besser
NVIDIA GeForce GTX 970
106 FPS
HIS Radeon R9 380X IceQ X² OC
96 FPS
AMD Radeon R9 285
75 FPS
NVIDIA GeForce GTX 960
72 FPS
Gigabyte GTX 950 Xtreme Gaming
67 FPS
AMD Radeon R9 270X
65 FPS
NVIDIA GeForce GTX 950
59 FPS
HIS Radeon R9 380X IceQ X² OC - Overwatch
1920x1080 - max. Details - FXAA/16xAF - mehr ist besser
NVIDIA GeForce GTX 970
85 FPS
HIS Radeon R9 380X IceQ X² OC
78 FPS
NVIDIA GeForce GTX 960
70 FPS
Gigabyte GTX 950 Xtreme Gaming
53 FPS
AMD Radeon R9 285
49 FPS
NVIDIA GeForce GTX 950
47 FPS
AMD Radeon R9 270X
42 FPS
HIS Radeon R9 380X IceQ X² OC - The Witcher 3
1920x1080 - max. Details - FXAA/16xAF - mehr ist besser
NVIDIA GeForce GTX 970
40 FPS
HIS Radeon R9 380X IceQ X² OC
32 FPS
AMD Radeon R9 285
30 FPS
NVIDIA GeForce GTX 960
27 FPS
AMD Radeon R9 270X
24 FPS
Gigabyte GTX 950 Xtreme Gaming
23 FPS
NVIDIA GeForce GTX 950
20 FPS
HIS Radeon R9 380X IceQ X² OC - Far Cry 4
1920x1080 - max. Details - FXAA/16xAF - mehr ist besser
NVIDIA GeForce GTX 970
37 FPS
HIS Radeon R9 380X IceQ X² OC
29 FPS
NVIDIA GeForce GTX 960
26 FPS
AMD Radeon R9 285
26 FPS
Gigabyte GTX 950 Xtreme Gaming
24 FPS
AMD Radeon R9 270X
23 FPS
NVIDIA GeForce GTX 950
21 FPS
HIS Radeon R9 380X IceQ X² OC - Dragon Age: Inquisition
1920x1080 - max. Details - FXAA/16xAF - mehr ist besser
NVIDIA GeForce GTX 970
66 FPS
HIS Radeon R9 380X IceQ X² OC
48 FPS
AMD Radeon R9 285
47 FPS
NVIDIA GeForce GTX 960
46 FPS
AMD Radeon R9 270X
44 FPS
Gigabyte GTX 950 Xtreme Gaming
43 FPS
NVIDIA GeForce GTX 950
37 FPS
HIS Radeon R9 380X IceQ X² OC - GTA V
1920x1080 - max. Details - FXAA/16xAF - mehr ist besser
NVIDIA GeForce GTX 970
48 FPS
HIS Radeon R9 380X IceQ X² OC
42 FPS
NVIDIA GeForce GTX 960
35 FPS
AMD Radeon R9 285
34 FPS
Gigabyte GTX 950 Xtreme Gaming
33 FPS
AMD Radeon R9 270X
30 FPS
NVIDIA GeForce GTX 950
28 FPS
HIS Radeon R9 380X IceQ X² OC - CoD: Advanced Warfare
1920x1080 - max. Details - FXAA/16xAF - mehr ist besser
NVIDIA GeForce GTX 970
81 FPS
NVIDIA GeForce GTX 960
66 FPS
HIS Radeon R9 380X IceQ X² OC
51 FPS
Gigabyte GTX 950 Xtreme Gaming
48 FPS
AMD Radeon R9 285
44 FPS
NVIDIA GeForce GTX 950
42 FPS
AMD Radeon R9 270X
36 FPS
HIS Radeon R9 380X IceQ X² OC - Heroes of the Storm
1920x1080 - max. Details - FXAA/16xAF - mehr ist besser
NVIDIA GeForce GTX 970
96 FPS
HIS Radeon R9 380X IceQ X² OC
84 FPS
NVIDIA GeForce GTX 960
78 FPS
AMD Radeon R9 285
74 FPS
Gigabyte GTX 950 Xtreme Gaming
72 FPS
AMD Radeon R9 270X
70 FPS
NVIDIA GeForce GTX 950
68 FPS

Weitere Messungen

HIS Radeon R9 380X IceQ X² OC - Lautstärke
Entfernung: ca. 1 Meter - Lautstärke: < 0,01 Atmen in 30 cm Entfernung / 0,1 Rauschende Blätter / 0,3 Flüstern / 0,5 Der eigene Atem / 1 Ruhige Wohnstraße / 2 Unterhaltung / 4 Klappernde Tastatur / 8 Schreibmaschine / 16 Laute Unterhaltung
AMD Radeon R9 270X
0.32 Sone
AMD Radeon R9 285
0.32 Sone
NVIDIA GeForce GTX 970
0.30 Sone
NVIDIA GeForce GTX 960
0.30 Sone
NVIDIA GeForce GTX 950
0.30 Sone
HIS Radeon R9 380X IceQ X² OC
0.29 Sone
Gigabyte GTX 950 Xtreme Gaming
0.28 Sone
HIS Radeon R9 380X IceQ X² OC - Temperaturen
Temperaturen an GPU - weniger ist besser
NVIDIA GeForce GTX 960
42 °C
NVIDIA GeForce GTX 950
38 °C
HIS Radeon R9 380X IceQ X² OC
37 °C
AMD Radeon R9 285
35 °C
NVIDIA GeForce GTX 970
33 °C
AMD Radeon R9 270X
30 °C
Gigabyte GTX 950 Xtreme Gaming
28 °C
HIS Radeon R9 380X IceQ X² OC - Leistungsaufnahme
gesamte System ohne Monitor - weniger ist besser
AMD Radeon R9 285
90 Watt
HIS Radeon R9 380X IceQ X² OC
88 Watt
NVIDIA GeForce GTX 970
85 Watt
NVIDIA GeForce GTX 960
85 Watt
NVIDIA GeForce GTX 950
85 Watt
Gigabyte GTX 950 Xtreme Gaming
85 Watt
AMD Radeon R9 270X
82 Watt

Fazit und Wertung

Christoph meint: Flotte Mittelklasse-Grafikkarte mit zu hohem Last-Verbrauch!

Mit der neuen Radeon R9 380X ist AMD die Operation „Lückenschließer“ mehr als gelungen. Für einen Preis von knapp 220 Euro liefert die neue AMD Karte -fast- in jeden Spiele-Benchmark mehr Leistung als die aktuellen NVIDIA Mitbewerber (GeForce GTX 950 und 960). Auf der technischen Seite darf man sich über FreeSync oder die neuen Video-Fähigkeiten freuen. HDMI 2.0 und damit HDCP 2.2 bietet die Grafikkarte hingegen noch nicht. Beim Stromverbrauch bekommt man -leider- ein gewohntes Bild geboten: Unter Idle-Bedingungen kann die R9 390X problemlos mit der Maxwell-Generation mithalten - im Last-Bereich ist der Verbrauch in Zeiten der „Green IT“ zu hoch. Noch ein paar Worte zu unserer Testkarte: Die HIS Radeon R9 380X IceQ X² OC bietet eine hochwertige Verarbeitungsqualität und ein gelungenes Kühlkonzept. Selbst unter Volllast bleiben die beiden Lüfter recht leise. Und: Dank IceQ X²-Design holt man zusätzliche FPS bei aktuellen Spielen heraus.

80%
Leistung
8
Technik
9
Kühlung
9
Verbrauch
7
Verarbeitung
10
Ausstattung
9
Overclocking
7
Preis
8
Richtig gut
  • saubere Verarbeitungsqualität
  • durchdachtes Design
  • Werk-OC
  • ausreichend Power für FullHD (ohne AA/AF)
  • 4 GB Grafikspeicher
  • auch unter Last kaum hörbar
  • geringer Stromverbrauch (Idle)
  • FreeSync, DirectX 12
  • ausreichend Anschlussmöglichkeiten
  • fairer Preis
Verbesserungswürdig
  • Verbrauch unter Last
Christoph Miklos ist nicht nur der „Papa“ von Game-/Hardwarezoom, sondern seit 1998 Technik- und Spiele-Journalist. In seiner Freizeit liest er DC-Comics (BATMAN!), spielt leidenschaftlich gerne World of Warcraft und schaut gerne Star Trek Serien.