Gigabyte G1.Sniper A88X - Test/Review
Der bekannte Mainboard-Hersteller Gigabyte hat die Erweiterung seiner G1.Sniper-Serie um ein Modell mit AMDs FM2+-Sockel, namentlich das G1.Sniper A88X, offiziell vom Stapel gelassen.
Von Christoph Miklos am 31.10.2013 - 02:24 Uhr

Fakten

Hersteller

Gigabyte

Release

September 2013

Produkt

Mainboard

Preis

ab 89,35 Euro

Webseite

Media (26)

Einleitung und Datenblatt

Einleitung
Der bekannte Mainboard-Hersteller Gigabyte hat die Erweiterung seiner G1.Sniper-Serie um ein Modell mit AMDs FM2+-Sockel, namentlich das G1.Sniper A88X, offiziell vom Stapel gelassen. Wir haben die Hauptplatine auf den Prüfstand geschickt.
Über Gigabyte
GIGABYTE, mit Sitz in Taipeh, Taiwan, ist eine führende Marke in der IT-Branche mit Mitarbeitern und Vertriebskanälen in fast jedem Land. Nach der Gründung im Jahr 1986 startete GIGABYTE als kleines Marktforschungs- und Entwicklungsteam und hat sich seitdem eine führende Position unter den weltweiten Mainboard- und Grafikkartenherstellern erarbeitet.
Neben Mainboards und Grafikkarten hat GIGABYTE das Produktangebot um PC-Komponenten, PC-Peripheriegeräte, Notebooks, Desktop-PCs, Netzwerkprodukte, Server und Smartphones erweitert, um alle Facetten des digitalen Lebens abzudecken – sowohl zu Hause als auch im Büro. Tagtäglich versucht GIGABYTE mit innovativen Technologien, außergewöhnlicher Qualität und unerreichtem Kundenservice den Slogan „Upgrade your Life“ mit Leben zu füllen.

Datenblatt
• Chipsatz: AMD A88X
• Speicherslots: 4x DDR3, dual PC3-17066U
• Erweiterungsslots: 1x PCIe 3.0 x16, 1x PCIe 2.0 x16, (x4), 3x PCIe 2.0 x1, 2x PCI
• Anschlüsse extern: 1x VGA, 1x DVI-D, 1x HDMI 1.4a, 2x USB 3.0, 5x USB 2.0, 1x Gb LAN (Realtek), 5x Klinke, 1x S/PDIF (Toslink), 1x PS/2 Combo
• Anschlüsse intern: 2x USB 3.0, 4x USB 2.0, 8x SATA 6Gb/s (A88X), 1x CPU-Lüfter 4-Pin, 2x Lüfter 4-Pin, 1x Lüfter 3-Pin, 1x seriell
• Audio: 7.1 (ALC898)
• RAID-Level: 0/1/5/10 (A88X)
• Multi-GPU: AMD 2-Way CrossFireX (x16/x4)
• Stromanschlüsse: 1x 24-Pin ATX, 1x 8-Pin ATX12V
• Besonderheiten: All solid capacitors, UEFI
• Achtung! Zur Nutzung von PCIe 3.0 wird eine FM2+ CPU benötigt!
Testsystem
• Prozessor: AMD A10-6800K • Kühler: Alpenföhn K2 • Arbeitsspeicher: Kingston HyperX Beast KHX16C9T3K4/16X • Grafikkarte: Gigabyte GeForce GTX Titan • Netzteil: Seasonic Platinum Series 1000W • Festplatten: 2x OCZ Vector 256 GB (Raid 0) • Soundkarte: Creative Sound Blaster Z • Betriebssystem: Windows 8 Pro 64-Bit • Zimmertemperatur: ca. 21°C • Gehäuse: Xilence Interceptor

Testbericht

Verarbeitung und Layout
Verpackt ist das G1.Sniper A88X im wohlbekannten Gigabyte-Karton im grün-schwarzem Design. Das Mainboard kommt im ATX-Format daher. Beim G1.Sniper A88X setzt Hersteller Gigabyte auf hochwertige Materialien sowie eine saubere Fertigung. Ein besonderes Augenmerk haben die Ingenieure auf die Kondensatoren gelegt, die durch eine strenge Qualitätsprüfung mussten. Generell ist das Layout des Boards durchdacht. Gigabyte setzt auf dem Mainboard vier DIMM-Sockel. Mit aktuellen 8-GB-Speicherkits könnte man so trotzdem einen mehr als ausreichenden Speicherausbau auf 32GB schaffen (max. DDR3 - 2133 (OC)). Um der Problematik einer möglichen Überhitzung entgehen zu können, verbaut Gigabyte werksseitig dzwei Kühlkörper, welche auch beim Übertakten die Temperaturen der Chips niedrig halten. Als unproblematisch erweist sich die Spannungsversorgung des G1.Sniper A88X von Gigabyte. Die 4+2 Phasen arbeiten sehr effizient.
Das Zubehör sieht wie folgt aus:
• I/O-Blende • Mainboard-Handbuch inkl. Treiber- und Software-DVD • 2-Way-CrossFireX-Bridge • vier SATA-Kabel

Technik und Anschlüsse
Obwohl der neue Sockel FM2+ aus dem Hause AMD eigentlich für die neue APU-Generation Kaveri, welche im Frühjahr 2014 auf den Markt kommt, eingeführt worden ist, wurden schon einige entsprechende Mainboards vorgestellt. Gigabyte hat Mitte August gleich sieben Exemplare angekündigt, von denen vorerst nur vier Stück erscheinen sollen.
Das markanteste Alleinstellungsmerkmal ist die Verbauung einiger Komponenten, welche an die audiophilen Anwender gerichtet sind. Mit von der Partie ist der USB DAC-Up-Port, der geringere Störgeräusche beim Konvertieren von digitalen in analoge Inhalte ermöglicht. Ein Störgeräuschschutz soll zudem elektrostatische Störungen unterbinden. Der Gain Boost umfasst zwei Schalter auf der Platine, mit denen zwischen einem 2,5-fachen und sechsfachen Verstärkungsmodus ausgewählt werden kann. Zugleich kann man den Onboard-Verstärker durch separat erhältliche Modelle auswechseln. Zu guter Letzt wirbt Gigabyte mit Audio-Kondensatoren aus dem Hause Nichicon mitsamt vergoldeten Komponenten. Der Soundchip ALC898 selber stammt von Realtek. Standardkost gibt es hingegen bei der Netzwerktechnologie. Ebenfalls aus dem Hause Realtek kommt hier der RTL8111F Controller beim G1.Sniper A88X zum Einsatz.
Die restlichen Spezifikationen sind ansonsten mit anderen Mainboards vergleichbar. Der obere PCI-Express-Steckplatz ist mit 16 Lanes nach dem 3.0-Standard angebunden, wohingegen der untere mit x16-Anschluss elektrisch mit vier Lanes nach dem 2.0-Standard auskommen muss. Zusätzlich sind drei PCI-Express-x1- sowie zwei PCI-Steckplätze vorhanden. Für Arbeitsspeicher stehen vier RAM-Bänke zur Verfügung. Für die Bildausgabe ist neben jeweils einem VGA- und DVI-D-Anschluss auch ein HDMI-Port vorhanden. Auf der Platine selber sind ein USB-3.0- sowie zwei USB-2.0-Anschlüsse vorhanden - auf der Rückseite gibt es zwei respektive fünf Stück. Für Festplatten gibt es acht SATA-6GB/s-Ports.
Folgende Anschlüsse findet man intern:
2x USB 3.0 4x USB 2.0 8x SATA 6Gb/s (A88X) 1x CPU-Lüfter 4-Pin 2x Lüfter 4-Pin 1x Lüfter 3-Pin 1x seriell
Auch die externen Anschlussmöglichkeiten können sich sehen lassen:
1x VGA 1x DVI-D 1x HDMI 1.4a 2x USB 3.0 5x USB 2.0 1x Gb LAN (Realtek) 5x Klinke 1x S/PDIF (Toslink) 1x PS/2 Combo
Bios
Das UEFI BIOS ist eine wahre Wohltat. Neben der Tatsache, dass es sauber strukturiert ist und grafisch ansprechend aufgearbeitet wurde, bietet es auch alle Einstellungsmöglichkeiten, die man sich bei einem Board in diesem Segment wünschen könnte. Für Gigabyte gehört ein durchdachtes BIOS zum Pflicht-Programm.
Preisvergleich
Mainboard - Preisvergleich (Stand: 31.10.2013)
günstigste Angebot laut www.geizhals.at
Gigabyte G1.Sniper A88X
89.35 Euro
ASRock FM2A85X Extreme6
77.19 Euro

Benchmarks

Gigabyte G1.Sniper A88X - SiSoft Sandra 2012
mehr ist besser
Gigabyte G1.Sniper A88X
17.1 GB/s
76 GB/s
1.2 GB/s
ASRock FM2A85X Extreme6
17.2 GB/s
77 GB/s
1.3 GB/s
Speicherbandbreite Cache und Speicher Kryptografie

Gigabyte G1.Sniper A88X - wPrime 2.09 1024M
weniger ist besser
Gigabyte G1.Sniper A88X
365.965 Sek.
ASRock FM2A85X Extreme6
359.968 Sek.

Gigabyte G1.Sniper A88X - TrueCrypt 7.1a 50 MB
mehr ist besser
ASRock FM2A85X Extreme6
174 MB/s
Gigabyte G1.Sniper A88X
173 MB/s

Gigabyte G1.Sniper A88X - Cinebench R11.5
mehr ist besser
ASRock FM2A85X Extreme6
3.98 Pkt.
Gigabyte G1.Sniper A88X
3.95 Pkt.

Gigabyte G1.Sniper A88X - X264 HD 5 32bit
mehr ist besser - gerundete Werte
Gigabyte G1.Sniper A88X
34 FPS
6 FPS
ASRock FM2A85X Extreme6
62 FPS
18 FPS
Test 1 Test 2

Gigabyte G1.Sniper A88X - POV Ray
weniger ist besser
Gigabyte G1.Sniper A88X
65.93 Sek.
ASRock FM2A85X Extreme6
65.87 Sek.

Gigabyte G1.Sniper A88X - WinRAR Komprimierung
weniger ist besser
Gigabyte G1.Sniper A88X
98 Sek.
ASRock FM2A85X Extreme6
96 Sek.

Gigabyte G1.Sniper A88X - 7-Zip 32 MB
mehr ist besser
ASRock FM2A85X Extreme6
9959 MIPS
Gigabyte G1.Sniper A88X
9956 MIPS

Gigabyte G1.Sniper A88X - Games
1.920 × 1.080 - max. Details - 1xAA/1xAF - mehr ist besser
Gigabyte G1.Sniper A88X
49 FPS
90 FPS
110 FPS
58 FPS
65 FPS
95 FPS
45 FPS
91 FPS
61 FPS
ASRock FM2A85X Extreme6
50 FPS
91 FPS
112 FPS
60 FPS
67 FPS
97 FPS
46 FPS
91 FPS
61 FPS
Risen 2 Skyrim Battlefield 3 Crysis 3 Far Cry 3 Max Payne 3 Metro 2033 Hitman: Absolution Anno 2070

Gigabyte G1.Sniper A88X - Schnittstellen
mehr ist besser
Gigabyte G1.Sniper A88X
201 MB/s
198 MB/s
521 MB/s
471 MB/s
31 MB/s
ASRock FM2A85X Extreme6
201 MB/s
198 MB/s
521 MB/s
471 MB/s
31 MB/s
USB 3.0 Read USB 3.0 Write SATA3 6G Read SATA3 6G Write LAN Controller #1

Gigabyte G1.Sniper A88X - Bootzeiten Windows 8 Pro 64bit
weniger ist besser
Gigabyte G1.Sniper A88X
15 Sek.
ASRock FM2A85X Extreme6
13 Sek.

Messungen

Gigabyte G1.Sniper A88X - Temperaturen
weniger ist besser
Gigabyte G1.Sniper A88X
43 °C
56 °C
51 °C
58 °C
ASRock FM2A85X Extreme6
44 °C
58 °C
50 °C
55 °C
Northbridge Idle Northbridge Load Southbridge Idle Southbridge Load

Gigabyte G1.Sniper A88X - Leistungsaufnahme
gesamte System - ohne Monitor
Gigabyte G1.Sniper A88X
162 Watt
397 Watt
ASRock FM2A85X Extreme6
176 Watt
409 Watt
Idle (Desktop) Load (3DMark 11)

Fazit und Wertung

Leistung
Technik
Verarbeitung
Bios
Ausstattung
Preis
90%

Christoph meint: Kaufempfehlung der Redaktion!

Auch wenn die neue APU-Generation „Kaveri“ aus dem Hause AMD auf sich warten lässt, kann das G1.Sniper A88X auch mit der aktuellen Prozessorgeneration überzeugen. Für das Board sprechen die hochwertigen Bauteile, das durchdachte Layout (inkl. „cooles“ Design), die Ausstattung und natürlich das übersichtliche Bios mit grafischer Oberfläche. Puncto Leistung kann das A88X zwar noch nicht ganz mit der Konkurrenz mithalten, doch sollte sich das mit kommenden Bios-Updates schnell ändern. Bereits jetzt haben uns (auch) der geringe Stromverbrauch und das ausgeklügelte Kühlkonzept gefallen. Einen weiteren Pluspunkt bekommt unser Testmuster für die tolle Audiolösung. Über die Sinnhaftigkeit des CrossFire-Supportes kann man zwar streiten (mal ehrlich: Wer nutzt bei einer solchen Plattform eine Multi-GPU-Lösung?), worüber man aber nicht streiten kann, ist die Tatsache, dass das G1.Sniper A88X ein tolles FM2+-Board ist. Demnach können wir bedenkenlos eine Kaufempfehlung aussprechen!

Award

Richtig gut
  • Leistung
  • moderne Technik
  • ausreichend Schnittstellen
  • hochwertige Verarbeitung
  • Layout und Design
  • Kühlkonzept
  • umfangreiches UEFI-Bios
  • geringer Stromverbrauch
  • geeignet für "Kaveri" APUs
Verbesserungswürdig
  • recht happiger Preis
  • Sinnhaftigkeit von CrossFire-Support
  • "jungfräuliche" Bios entfaltet noch nicht die maximale Leistung

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