Rennspiel-Anfänger können in F1 2010 allerlei Hilfestellungen aktivieren. Da wären zum Beispiel die Anzeige der Ideallinie, die wechselbaren Kameraperspektiven, der Bremsassistent und das automatische Getriebe. Damit der Frustfaktor für untalentierte Fahrer noch weiter gesenkt wird, hat Codemasters eine Rückspulfunktion eingebaut. Sie erlaubt es - je nach Einstellung -, bis zu vier Scharten auszuwetzen. Leicht zu beherrschen ist der 800 PS starke F1-Bolide trotzdem nicht. Das Fahrzeug lässt sich mit Gamepad oder Lenkrad zwar vorbildlich steuern, reagiert aber empfindlich auf kleinste Lenkbewegungen, und wer im Scheitelpunkt einer Kurve all zu forsch aufs Gaspedal drückt, der legt sofort einen unschönen Dreher hin. Effekte wie Windschatten wirken sich dabei ebenso spürbar aus wie die Temperatur von Motor, Bremsen und Reifen. Wer es noch gnadenloser mag, der greift zum deutlich anspruchsvolleren Simulationsmodus (deaktivierte Fahrhilfen, manuelles Getriebe, Cockpit-Perspektive).
Auch ein wichtiges Thema bei einem Rennspiel: die KI. Zwar patzen die KI-Gegner gelegentlich, wenn sie in Kurven über- oder untersteuern. Andererseits reagieren sie mit Kontern auf eure Attacken, anstatt sich stur an die Ideallinie zu halten. Überrundete Fahrer lassen euch hingegen vorschriftsmäßig passieren. Kurz gesagt: Die künstliche Intelligenz ist gut - aber auch nicht mehr. Alternativ kann man ja auch zum Multiplayer greifen und gegen echte Menschen (max. 12 Spieler) aus der ganzen Welt antreten.
Atmosphäre Neben glaubwürdigen Funksprüchen bietet das Spiel auch eine adäquate „Umsetzung“ aller Regeln bzw. Regeländerungen, etwa die neue Punktevergabe, die
überarbeiteten Bestimmungen bei den Reifenmischungen oder Strafen bei Abkürzungen, selbst verschuldeten Kollisionen und der Missachtung der Boxengassen-Begrenzung. Hardcore F1-Fans werden dennoch einige Aspekte vermissen, etwa Siegerehrungen beim Erreichen eines Podiumsplatzes oder die Gewinnfeier als Weltmeister. Und bei Unfällen zeigt das Programm zwar die gelbe Flagge, die Strecke wird aber bereits nach wenigen Sekunden wieder freigegeben. Das Safety-Car fehlt auch. Ebenfalls sehr schade: Das Spiel setzt auf ein unrealistisches Schadensmodell. Mit 120 Sachen frontal gegen eine Leitplanke und trotzdem nur ein kaputter Frontspoiler? Nein, das hat wahrlich nichts mit der echten Formel 1 zu tun.
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