Experience 112 (PC) - Review
Etwas Neues in Sachen Adventure und Steuerung präsentiert Xider mit dem Titel Experience 112. Nicht ganz neu möchte ich behaupten, da es Ähnliches vor bereits mehr als 10
Von Hannes Obermeier am 09.04.2008 - 21:51 Uhr

Fakten

Plattform

PC

Publisher

Daedalic/Xider

Entwickler

Lexis Numérique

Release

Anfang März 2008

Genre

Adventure

Typ

Vollversion

Pegi

12

Webseite

Media (21)

Einleitung

Etwas Neues in Sachen Adventure und Steuerung präsentiert Xider mit dem Titel Experience 112. Nicht ganz neu möchte ich behaupten, da es Ähnliches vor bereits mehr als 10 Jahren mit dem Namen „Critical Path“ gegeben hat. Doch mal sehen was der neue Titel zu bieten hat, denn die Vorankündigung zum Spiel, hat eindeutig das Interesse vieler geweckt.
34 Jahre Tiefschlaf und noch am Leben?
Die Story beginnt leicht verwirrend, da man nicht wie üblich, die Handlungen nach Ablauf des Intros übernimmt und den Hauptcharakter direkt steuern kann. Nein, bei Experience 112 ist vieles anders. Wir sind „der Hacker“ der sich in ein Überwachungssystem eines alten Forschungstankers einhackt. Dort sehen wir eine kleine Zelle, in der eine Frau plötzlich aus dem Schlaf erwacht und verwirrt mitbekommt, dass wir am anderen Ende der Kabelleitung sitzen und sie durch die Kamera beobachten. Wer ist sie, wollen wir wissen, wer sind wir, will sie wissen. Kommunikation gibt es keine, zumindest nicht im akustischen Sinn. Unsere einzigen Verständigungsmöglichkeiten beschränken sich auf die Bewegungen der Kameras sowie auf das Ein und Ausschalten diverser Lichtquellen.

Spiel mir das Lied vom Licht

Forschung und Militär
Wie so oft in diversen Geschichten, hat das Militär seine Finger im Spiel und überwacht die Forschung auf einem riesigen Tanker, welcher zu einer Forschungsstation umgebaut wurde. Doch dann das Blackout und 34 Jahre später (die Zeitspanne erfährt man erst nach knapp 45% Spielzeit) gibt es offensichtlich nur mehr eine Überlebende. Doch sie sieht unverändert aus, ist offensichtlich nicht gealtert und erzählt uns Details vom Forschungsprojekt, die passend für eine coole Akte-X Story wären. Mit jeder neuen Erzählung wird man neugieriger. Wer hat die ganzen Menschen umgebracht? Warum wachsen unter Deck überall Pflanzen und das sogar ohne Sonnenlicht? Was sind das für komische Lebewesen? Warum hat Lea Nichols 34 Jahre lange geschlafen und überlebt, und ist dazu noch keinen Tag gealtert? Ein Mysterium jagt das Andere und bis zum Schluss bleiben viel Fragen offen. Die Story ist wunderbar aufgebaut, und bleibt auch bis zum Ende spannend. Daher wollen wir an dieser Stelle nicht mehr vom Inhalt verraten.
Zwielicht
Da die meisten Handlungen unter Deck stattfinden, wirkt auch der Anblick dementsprechend düster. Lichtquellen bestehen hauptsächlich aus Glühbirnen, die wenig Helligkeit spenden. Ein Vorteil für die Programmierer, da sie sich bei der Grafik nicht sonderlich ins Zeug legen mussten. Mit Ausnahme des Hauptcharakters wirkt die Umgebung recht grobschlächtig. Runde Elemente oder Gefäße zeigen deutlich Ecken. Auch sonst weiß die Optik nicht so recht zu überzeugen. Kameras werden im Laufe des Spieles modifiziert, sprich von normaler Sicht kann man dann umschalten auf Nachtsicht (oft hilfreich), Infrarot, zoomen und andere nützliche Eigenschaften. Das Menü ist fein säuberlich angeordnet und bietet, ähnlich aktueller Betriebssysteme, einen logischen Aufbau.
Stimmungsdrücker
Wäre ein Überbegriff für die akustische Begleitung im Spiel. Äußerst passend zur jeweiligen Location und Situation, variiert die Art der Musik bzw. Geräuschkulisse. Für den Spieler ein absoluter Atmosphärekick. Eine wirklich gelungene und überzeugende Präsentation. Unserer Darstellerin wurde die deutsche Synchronstimme von „Kate“ aus der Serie Lost (wie passend) vererbt. Professionell vom Anfang bis zum Ende.

Wahnsinnige Atmosphäre

Passive Steuerung
So wie bei der Kommunikation beschränkt sich auch unser Einfluss auf die Geschehnisse an Board des Forschungstankers zu meist auf passive Aktionen. Wir sehen was unsere Hauptdarstellerin nicht oder nur teilweise sehen kann, wir können ihre Stimme hören, sie uns aber nicht, und sie nur mittels Lichtquellen von einem Ort zum anderen dirigieren. Letzteres funktioniert folgendermaßen: Wir haben einen Grundriss von jedem Deck vor der Nase, durch den wir frei navigieren können. Unsere Lea steht nun vor einer verschlossenen Tür. Sie kann diese Türe nicht öffnen, da sie elektronisch gesichert ist. Wir drücken einfach auf das Tür-Symbol und schon lässt sich diese öffnen, sofern sie nicht zusätzlich mit einem Passwort geschützt ist). Lea geht dann automatisch hindurch. Wollen wir dass sie weitergeht, brauchen wir nur die nächstliegende Lampe anzuknipsen, welche ebenfalls auf unserem Plan eingezeichnet sind.
Möchte man das das Mädel einen bestimmten Bereich durch oder untersucht, muss man die nächstliegende Lampeeventuell öfters ein und ausschalten. Auch Gerätschaften sind in Form eines eindeutigen Symbols auf den Plänen verzeichnet. Ebenso wie auch alle Kameras, die so zahlreich vertreten sind, dass man fast jeden Winkel des Schiffes erfassen kann, wenn sie auch funktionieren. Immer wieder ertappe ich mich, das ich versuche durch einen Mausklick im Kamerabild zu interagieren, was freilich nur eine Bewegung der Kamera auslöst. Denn man kann die Kamera auf automatischen Verfolgungsmodus einstellen oder selbst den Schwenkbereich einstellen. Bis zur Mitte der Story darf man genau zweimal direkt interagieren, nämlich mit der Steuerung eines kleinen Roboters und den Bedienhebeln eines Chemikastens um ein Serum zu mischen bzw. dieses dann auf eine bestimmte Temperatur erhitzen.
Unserem Schützling sieht man zwar das Alter nicht an, jedoch dürfte sich dieses auf den Bewegungsapparat auswirken, denn sie schleicht die ganze Zeit mit einem sehr gemütlichen Schlendrian durch die Gänge. Wenn man bedenkt das sie noch nicht, oder nicht mehr ganz taufrisch ist (34 Jahre Tiefschlaf sind ja nicht unerheblich), ist das sicher verständlich, aber für den Spieler hinter der Kamera manchmal ganz schön lähmend.
Viel Lesestoff
Ich bin zwar ein großer Buchfreund aber in einem Spiel Sollte sich die Leserei auf ein Minimum beschränken. Doch da wir bei Experience auf passive Handlungen angewiesen sind, müssen wir alle Infos aus privaten Dateien und Mails der ehemaligen Angestellten herausfinden. Dies macht zwar Anfangs sogar Spaß, geheime Dokumente zu filzen, doch mit der Zeit wird es zunehmend schwerer aus verschleierten Nachrichten ein Passwort herauszufiltern. Harte Bandagen für Anfänger und nicht viel weniger schwer für Fortgeschrittene. Leider besteht der Großteil der Rätsel im Finden von Passwörtern und Zugangsberechtigungen.
Top Atmosphäre
Als erstklassig kann man die Dichte der Atmosphäre beschreiben. Mit jeder Minute wird man tiefer in die Story gesaugt und dies ändert sich auch bis zum Schluss nicht mehr. Award verdächtig!

Video&Auszeichnung/en

Video

Auszeichnung/en

Wertung

@ Alle Spanner: Hier kommt ihr auf eure Kosten ;)!<br/><br/>@ Alle Adventure-Fans: Diesen Titel dürft ihr euch nicht entgehen lassen!

Xider bringt mit Experience 112 ein innovatives Adventure auf den Markt. Warum innovativ?
Weil die Steuerung den Spieler in eine passive Rolle drückt. Anfangs wirkt es sehr irritierend, doch im weiteren Verlauf gewöhnt man sich schnell an die Zuschauerrolle und darf sich von der unheimlichen Atmosphäre völlig gefangen nehmen lassen. Die Arbeit verrichtet eine hübsche Frau, bis auf ein paar Ausnahmen, doch trotzdem ist man für die Handlungen des Charakters und dem Ausgang der Story verantwortlich. Nur zusehen ist nicht, denn die meisten Rätsel beschränken sich auf das Finden von Passwörtern und Zugangsberechtigungen, welche in unzähligen Texten und Dateien versteckt sind. Dafür bekommt man aber auch eine spannende Story und ein einmaliges Steuerungskonzept präsentiert.

80%
Grafik
7
Sound
8
Bedienung
8
Spielspaß
8
Atmosphäre
9
Preis/Umfang
8
Richtig gut
  • spitzen Story
  • stimmungsvoller Sound
  • hoher Spannungslevel
  • gute Sprachausgabe
  • sehr viele Rätsel
  • Spielspaß
  • Atmosphäre
Verbesserungswürdig
  • zu wenig aktive Interaktion
  • zum Teil sehr schwere Rätsel
  • zu langsame Bewegungsabläufe des Hauptcharakters
Anforderungen
Getestet für

Minimum-Anforderungen:

Prozessor: 2,0 GHz

Arbeitsspeicher: 1024 MB-Ram

Grafikkarte: 64 MB-Ram Grafikkarte

Festplatte: 1,5 GB

Betriebssystem: Windows XP/Vista

Sound: Soundkarte

Sonstiges: Maus, Tastatur, Gamepad, DVD-Laufwerk und ISDN-Verbindung oder schneller


Testsystem:

• Mainboard: ASUS Striker II Extreme nForce790i Ultra SLI| Sockel: 775 |Bios: s2e0504

• Prozessor: Intel Core 2 Extreme QX6700, 4 x 2,66GHz@3,20 GHz

• Wärmeleitpaste: Arctic Cooling MX-2

• Arbeitsspeicher: Aeneon XTune DDR3 1333 MHz (2x2 GB)

• Grafikkarte: 2x EVGA GeForce 9800 GX2 (Quad-SLI)

• Monitor: HP w2207h

• CPU-Cooling: Xigmatek HDT-RS1283 Heatpipe Cooler Red Scorpion

• Netzteil: Thermaltake Toughpower 1200W Cable Management

• Sound: Creative SoundBlaster X-Fi Fatal1ty FPS + Teufel Theater LT 2+R Set 3

• Festplatten: 2x Seagate Barracuda 500 GB (7.200 RPM; 32 MB Cache) Raid 0

• Gehäuse: Cooler Master Cosmos S

• Gehäuseventilation: Front: 1x 120 mm; Rear: 1x 120 mm; Side: 1x 250 mm; Top: 2x 120 mm

• Laufwerke: Plextor DVD-Dual Layer Writer und LG DVD-Rom

• Betriebssystem: Windows Vista Ultimate 64bit - Service Pack 1

• Eingabegeräte: Logitech UltraX Media Keyboard und Razer Lachesis

• Software/Testgeräte: Memtest86, Futuremark 06, Speedfan, Everest Ultimate 2007, db-Meter, Multimeter, Kama Thermo

• Zimmertemperatur: ca. 21°C
Hannes Obermeier Hannes Obermeier

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