Der Weltraum. Unendliche…
Wie war das in den 80ern? 3D-Grafik im All, Open World? Klar, dass das gut ankam, wenn alle Alternativen drei Leben hatten und 2D waren. Dank Kickstarter und über 25.000 Unterstützern, gibt es nun eine Fortsetzung zum Weltraumklassiker - und ob Elite: Dangerous den Namen zurecht trägt, erfahrt ihr im Test!
Am Anfang war...
...das Nichts. Elite ist kein Spiel, das euch freundlich in die Arme schließt, euch an die Hand nimmt und durchs farbenfrohe Universum führt. Zwar gibt es Tutorials, Einweisungsvideos im Launcher und eine 180 Seiten lange Beschreibung von einem Community-Mitglied, aber selbst all die Mühe reicht nicht aus, um einem Anfänger einen leichten Start zu verschaffen. Das ist allerdings in Ordnung. Elite: Dangerous will euch gar nicht alles erklären. Das herausfinden wie es geht, gehört immerhin mit zum Spaß. Tausend Credits, ein Hauch von Nichts also, und ein baufälliges Schiff stehen euch am Anfang zur Verfügung. Dafür gleicht der erste Moment im Cockpit, der erste Moment im All, einer Offenbarung. Es ist ein erhabenes, wildes Gefühl, und gleichzeitig doch so bedrückend. Alles ist riesig. Sterne, Planeten, Raumstationen, Schiffe... bloß ihr, ihr seid winzig. Nichts weiter als ein kleines Licht im endlosen Dunkel.
Im Weltall hört dich niemand schreien
...das gilt es zu akzeptieren. Denn während ihr in Elite: Dangerous durchgehend online seid, heißt das nicht, dass ihr automatisch mit anderen Spielern zusammen spielt. Das Universum ist
schließlich endlos, und endlos heißt, dass es über hundert Milliarden Sternensysteme gibt, die ihr ansteuern könnt. Der Kontakt zu anderen Spielern beschränkt sich dabei also Großteils auf Community-Events und Foren. Eine Gruppe auf Reddit hat während unserer Zeit versucht, das Lugh System zu befreien und einen Bürgerkrieg zu starten. Zusätzliche Events, mehr Aufträge und Konfliktzonen, in denen ihr euch eine Seite aussuchen und Kopfgelder durch das Abschießen des Feindes einstreichen könnt, wären die Folge gewesen. Bisher blieb das Ganze allerdings recht erfolglos - auch wenn wir, die Crimson Revolution, bereits auf 44% Anhängerschaft stehen! Andere Piloten könnt ihr dabei ganz normal über Com anquatschen - solltet ihr einmal welche sehen. Die Meisten werden jedoch zu beschäftigt sein, um euch zu antworten. Oder sie legen einfach keinen Wert auf Kommunikation. Ein wenig schade, ja, aber immerhin geht es ja nicht um Andere, es geht um euch und euer Schiff.
Kämpfen, handeln, schmuggeln, …
...Elite: Dangerous bleibt dem Open World Genre treu. Niemand zwingt euch, irgendetwas zu tun. Es gibt eine Lore, jeder Planet, jedes System, jede Fraktion, hat eine Geschichte, allerdings wird sie euch, wie alles andere auch, nicht aufs Auge gedrückt. Quests sind recht statisch. Ihr fliegt zu einer Weltraumstation, schaut aufs schwarze Brett, nehmt an, was ihr haben wollt und macht es dann vielleicht. Das geht von „Unsere Station braucht...“, über „Töte das und das“, bis hin zu „Wir
haben da was verloren.“, nichts Spezielles also. Quests sind allerdings sowieso nur Beiwerk. Im Grunde macht ihr euch euren Alltag selbst. Wollt ihr Händler sein? Sucht euch eure Route raus und fliegt sie ab. Im offiziellen Forum gibt es tausend tolle Handelsrouten mit enormen Gewinnen pro Rundgang. Zwei, bis drei Stunden kann man pro Rundflug allerdings einplanen. Alternativ könnt ihr auch zu unbestimmten Signalquellen fliegen, und dort dann dem mehr oder minder kriminellen Leben frönen! Entweder ihr findet Kisten mit Treibgut, die dann, sobald ihr sie aufsammelt, als Diebesgut gewertet werden und die ihr am Schwarzmarkt verkaufen könnt, oder ihr findet fremde Schiffe. Ein Scan gibt euch den Namen des Piloten, den Schiffstyp, die Ausrüstung und ihr könnt herausfinden, ob ein Kopfgeld auf eurem Freund hängt. Kanonen raus und ab die Post. Do a Barrel Roll! Der großartigen Steuerung und der unterschiedlichen Schiffstypen sei Dank, macht das nämlich sogar recht viel Spaß.
Proteinpillen einwerfen, Helm aufsetzen...
...jetzt geht es an eure Ziele. Im Grunde gibt Elite euch nämlich nicht vor, was ihr tun oder lassen sollt. Ihr könnt nicht auf Planeten landen, ihr könnt nicht aussteigen und eigentlich malt ihr euch selbst aus, was ihr in dem Spiel vorhabt. Wollt ihr einfach nur durchs All cruisen, Planeten entdecken und sehen, ob ihr den Rand des Universums erreichen könnt? Bitte, versucht es. Oder wollt ihr sparen und euch eine Anaconda kaufen, das aktuell zweitgrößte Schiff im Spiel? Kein Problem, ein paar hundert Millionen Credits und das 500 Tonnen Ding gehört euch. Wollt ihr einfach nach der Arbeit oder Uni nach Hause und eine gediegene Handelsrunde fliegen? Auch eine Option. Ihr könnt euch aber auch eine Fraktion aussuchen und innerhalb der Fraktion im Rang aufsteigen! Oder wollt ihr einfach fremde Schiffe und Spieler abschießen und im PvP-Rang aufsteigen? Unter eurem Namen könnte Elite stehen! Außerdem habt ihr die Möglichkeit euer Schiff auszurüsten, wie ihr wollt. Euch sind hierbei so gut wie keine Grenzen gesetzt. Reißt ein paar Teile raus, die ihr nicht wichtig findet, macht Platz für mehr Cargo oder einen besseren FSD. Bloß ein Radio mit Alt-Irischer Musik, das gibt es (noch) nicht!
Zu nah an der Sonne...
Natürlich ist das Spiel nicht nur endlos offen, endlos schwer und endlos gut. Die deutsche Version kann man aktuell vergessen, weil Zielpunkte durch Platzhalter al á „Targetlocation“ ersetzt werden, es fehlt einfach jegliche Ingame-Interaktion mit anderen Spielern und auch wenn es
endlos Spaß macht, das Weltall für mehrere hundert Stunden zu durchqueren, im Grunde macht ihr, sobald ihr etwas gefunden habt, was euch Spaß macht, immer dasselbe. Die fehlenden Erklärungen und Beschreibungen führen zudem dazu, dass ihr relativ häufig irgendwelche Foren durchwühlt. Niemand erklärt euch, wie ihr eure Sternenkarte nach Planeten durchsucht, niemand sagt euch, dass die eigentlich unerheblichen Meldungen im GalNet eigentlich die aktuelle Lage der Galaxis widerspiegeln und euch anzeigen, wo gerade was los ist - die Leute sagen euch ja nicht mal, dass sie von euch wollen, dass ihr beim Landen in eine gewisse Richtung schaut! Außerdem gilt das Spiel als fertig, Features, die wir uns wünschen würden, wie das Landen auf Planeten, oder das Verlassen des Schiffes, sind dabei aber erst für nächstes Jahr angekündigt. Das stört alles nicht. Man findet seinen Weg, so oder so, keine Sorge, aber es sind Steinchen, die einen in den Weg gelegt werden - und das nervt.
Anforderungen
• Direct X 11
• Quad Core CPU ( 4 x 2Ghz is a reasonable minimum)
• 2 GB System RAM (more is always better)
• DX 10 hardware GPU with 1GB video ram
• Nvidia GTX 260
• ATI 4870HD
• Internet connection
Supported Operating Systems:
• Windows 7.x
• Windows 8.x
Getestet für
PC
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