Destroy All Humans! - Test/Review
Das 15 Jahre alte Destroy All Humans! feiert, dank Publisher THQ Nordic, sein Comeback. Der 2005-Klassiker konnte vor allem durch seinen Humor überzeugen. Doch wie sieht es mit dem Remake aus?
Von Christoph Miklos am 13.08.2020 - 14:01 Uhr

Fakten

Plattformen

PlayStation 4 Pro

Xbox One X

PlayStation 4

Xbox One

PC

Publisher

THQ Nordic

Entwickler

Black Forest Games

Release

28.07 2020

Genre

Action-Adventure

Typ

Vollversion

Pegi

12

Webseite

Media (15)

Kultiges Remake

Das 15 Jahre alte Destroy All Humans! feiert, dank Publisher THQ Nordic, sein Comeback. Der 2005-Klassiker konnte vor allem durch seinen Humor überzeugen. Doch wie sieht es mit dem Remake aus?
Bekannte Alienkost
Die Geschichte ist bekannt: Man schlüpft in die Alienhaut von Crypto-137. Er gehört zur Rasse der Furons, die sich mangels Genitalien nicht mehr auf natürliche Weise reproduzieren können. Sie sichern ihren Fortbestand durch Klonen, was jedoch einen Nachteil mitbringt: Mit jedem Klonvorgang verliert das verwendete Erbmaterial an Qualität. Inzwischen droht ihnen deswegen das Aussterben. Es gibt aber eine Lösung: Die Menschen auf der Erde tragen genetisch reine Furon-DNA in deren Blut. Um dieses Erbgut zu extrahieren und nebenbei noch seinen verunglückten Klon-Bruder Crypto-136 zu finden, wagt Crypto 137 einen Ausflug zur Erde des Jahres 1959. Das deutsche Entwicklerstudio Black Forest Games aus Offenburg hat bei der Story, den Dialogen und auch der Missionsstruktur keine Veränderungen vorgenommen. In der Tutorialmission lernt man die Alien-Basics: Crypto kann Gedanken lesen, per Telekinese Gegenstände durch die Gegend werfen, mit seinem Jetpack herumfliegen und sogar die Gestalt von Menschen annehmen. Das 50er-Jahre-Setting ist herrlich trashig. In den typischen Vorstädten und ländlichen Gebieten der insgesamt sechs Areale trifft man nahezu alle Klischees: den mistgabelschwingende Redneck, das blonde Cheerleader-Dummerchen oder den machtgeilen Bürgermeister, der alle Ungereimtheiten mit der kommunistischen Bedrohung erklärt. Kenner des Originals erleben beim Missionsdesign keine großen Überraschungen: Von simplen Fetchquests bis zu Ballerorgien mit Zeitlimit ist alles vertreten, was man im Rahmen kurzer, überschaubarer Szenarien erledigen könnte. Mal soll man mithilfe des Tarn-Hologramms unentdeckt bleiben, ein andermal darf man wild mit seiner Laserpistole herumballern. Das UFO kommt in bestimmten Missionen als zerstörerische Untertasse zum Einsatz. Mit Lasern, Schallwellen und Schutzschild ausgestattet haben die Menschen keine Chance gegen uns. Schade, dass das UFO nur an bestimmten Stellen der Kampagne zur Verfügung steht und nicht frei benutzt werden kann. Der Schwierigkeitsgrad schwankt in den diversen Settings, ist meist aber abhängig von den Upgrades, die man Crypto über die gesammelten Menschenhirne verpasst. Insgesamt sind die Aufgaben leider zu kurz oder taktisch zu belanglos. Knapp acht Stunden nimmt die Kampagne in Anspruch. Der Humor bleibt nach wie vor Geschmackssache (Stichwort: Analsonden-Waffe).
Neues
Anders als beim Humor wurde spielerisch spürbar mehr an aktuelle Standards angepasst. So ist es nun zum Beispiel möglich, Cryptos übersinnliche Fähigkeiten parallel zu den Waffen zu nutzen und auch das UFO lässt sich nach oben und unten bewegen, was im Original tatsächlich nicht möglich war. Ebenfalls neu sind optionale Herausforderungen, die nach Erledigung einer Mission in den offenen Gebieten zur finden sind. Dadurch schalten wir zum Beispiel neue Skins frei. Ebenfalls erfreulich: Das Entwicklerteam konnte eine verloren geglaubte Mission restaurieren. Diese spielt zwischen zwei Hauptmissionen und führt unseren Alien in die Militärbasis Area 42. Der neue Level fügt sich nahtlos in die bekannte Handlung ein. Technik
Beim 2020er Destroy All Humans! wird auf die bekannte Unreal Engine 4 gesetzt, die für schicke Effekte sorgt. Darüber hinaus haben die Entwickler das Design der Charaktere überarbeitet, die jetzt noch überdrehter aussehen. Schade: Die Animationen und die Mimik wirken insgesamt recht hölzern. Auch muss man damit leben, dass die Areale arg klein sind und die KI nicht gerade clever agiert.
Fans des Klassikers dürfen sich über die Original-Tonspur freuen. Die Übersetzung allerdings wurde neu in Auftrag gegeben und synchronisiert, so dass die Aliens im Remake nun auch Deutsch sprechen. Ebenfalls schön: PC-Zocker können auch per Maus und Tastatur bequem die Weltherrschaft anstreben.
Destroy All Humans! ist ab sofort für PC und Konsolen für 24,46 Euro im Handel erhältlich.

Fazit & Wertung

Christoph meint: Solides Remake!

Eine spannende Handlung oder ein tiefgehendes Gameplay darf man sich auch beim Remake von Destroy All Humans! nicht erwarten. Doch das war auch nicht das Ziel von Entwicklerteam Black Forest Games. Die Neuauflage ist in erster Linie für Fans gedacht, die einen launigen Klassiker in frischer Optik genießen wollen. Auch ich wurde in der knapp achtstündigen Kampagne gut unterhalten. Destroy All Humans! ist halt ein Spiel für zwischendurch bzw. zum „Entspannen“.

70%
Grafik
7
Sound
7
Bedienung
8
Spielspaß
7
Atmosphäre
7
Preis/Umfang
7
Richtig gut
  • schicke Effekte
  • Original-Tonspur enthalten
  • derber Humor
  • einfache Steuerung
  • solider Mix aus Schleich- und Ballerspaß
Verbesserungswürdig
  • hölzerne Animationen
  • kleine Areale
  • Humor nicht jedermanns Sache
  • spielerisch oft altbacken
  • maue KI
  • schwankender Schwierigkeitsgrad
Anforderungen
PC MINIMUM:
• Setzt 64-Bit-Prozessor und -Betriebssystem voraus
• Betriebssystem: Windows 10 (64 bit)
• Prozessor: AMD / Intel CPU running at 3.0 GHz or higher: AMD Kaveri A10-7850K or Intel Pentium DualCore G3220 or newer is recommended / Ryzen 5 2400G (for systems using an integrated GPU)
• Arbeitsspeicher: 8 GB RAM
• Grafik: AMD/NVIDIA dedicated graphics card, with at least 4GB of dedicated VRAM and with at least DirectX 11.0 and Shader Model 5.1 support
• DirectX: Version 11
• Speicherplatz: 19 GB verfügbarer Speicherplatz
• Soundkarte: Integrated or dedicated DirectX 9 compatible soundcard
• Zusätzliche Anmerkungen: Windows 7 and 8.1 are supported but some AMD Graphics Cards might show weaker performance on those OS versions

• Microsoft Xbox One (X) Konsole
• Sony PlayStation 4 (Pro) Konsole
Getestet für
PC
Christoph Miklos ist nicht nur der „Papa“ von Game-/Hardwarezoom, sondern seit 1998 Technik- und Spiele-Journalist. In seiner Freizeit liest er DC-Comics (BATMAN <3), spielt leidenschaftlich gerne World of Warcraft und schaut gerne alte Star Trek Serien.

Kommentar schreiben