Einleitung
Vor knapp drei Wochen haben wir ein kurzes Preview zum Action-RPG Dawn of Magic verfasst.
Unser Ersteindruck war sehr gut, doch wie sieht es mit dem finalen Spiel aus? Was haben die Programmierer verbessert? Wurden die Schwachstellen ausgemerzt oder ignoriert?
Viele Fragen die wir in unserem Review beantworten werden.
Irgendwie fehlt der rote Faden
Das wirklich schicke Introvideo lässt die Freude auf das Spiel extrem steigen und sorgt für einen stimmigen Anfang.
Wenige Minuten später befinden wir uns im Charaktermenü und können einen von vier, ziemlich komisch wirkenden, Helden wählen.
Da wären ein sehr begabter Magier, eine kampflustige Bäckerin, ein alter Mann und eine gewitzte Diebin.
Die einzelnen Personen unterscheiden sich nur minimal in den Attributen von einander und sind fast alle gleich gut in der Fertigkeit Magie.
Bei der Storylinie fehlt irgendwie der rote Faden.
Es dreht sich zwar alles um einen gewissen „Modo“, einen mächtigen Zaubrer, doch den wirklichen Durchblick hat man nie im Spiel.
Aus der packenden Geschichte um einen aufstrebenden Zauberschüler wird schnell ein Quest zu Quest-Game ohne wirklichen Tiefgang und Langzeitmotivation.
Wer braucht schon ein Schwert?
Mit dem Schirm in den Kampf ziehen
Bevor wir unsere zahlreichen Abenteuer antreten, müssen wir in einer Zauberschule ein paar Zauberfähigkeiten erlernen.
Die Bandbreite reicht von Feuermagie bis hin zu Lichtfertigkeiten.
Sobald man seine Hauptkräfte erlernt hat, kann das questen schon losgehen.
In der ersten Mission müssen wir in einem irren Tempo zahlreiche Skorpione erledigen.
Später im Spiel werden die Missionen immer kniffliger, aber in den meisten Fällen muss man nur irgendwelche Gegnertruppen plattmachen.
Für etwas Abwechslung in Dawn of Magic sorgen die abgefahrenen Waffen, wie zum Beispiel ein Regenschirm oder eine Bratpfanne, und hübsch in Szene gesetzten Zaubersprüche.
So ein Lichtbogen kann wirklich nett aussehen.
Welchen Weg geht unser Held?
Einen großen Pluspunkt bekommt das Action-RPG für die komplett freie Charakterentwicklung.
Man kann zu jeder Zeit seine Besinnung (Gut, Böse oder Neutral) bestimmen und auch die magischen Kräfte können individuell gestaltet und miteinander kombiniert werden.
Je nach Fertigkeit ändert sich auch das Aussehen unseres Helden.
Ein mächtiger Beschwörer wird zum Beispiel im Laufe des Spieles seinen herbeigezauberten Wesen immer ähnlicher sehen.
Sobald man seinen Charakter aber hochgezüchtet hat verliert das Game deutlich an Spielspaß – eine gute Story hätte das wettmachen können.
Freies Speichern gibt es in Dawn of Magic nicht, sondern nur Spawnpunkte.
Magische Hotkeys und Effekte
Der Kampf hat begonnen
Typisch für das Genre kann man seine Zaubersprüche über Hotkeys auswählen und mit einem Druck auf die Maustaste aktivieren.
Die Steuerung in Dawn of Magic ist zwar nicht sehr knifflig ausgefallen reagiert aber sehr schwerfällig.
Die freiwählbare Kamerastellung ist Segen und Fluch zugleich, denn man muss ständig die Einstellung justieren und das kann vor allem während Gefechten mit dem Feind ziemlich nerven.
Multiplayer-Action?
Das Spiel aus dem Hause Deep Silver ist weit entfernt von einem Diablo, und das merkt man vor allem am Multiplayer-Modus.
Dieser bietet mit seinen üblichen Standardmodi und einen bis zu 16 Spieler-Support nur Standardkost.
Auf einen Koop-Modus muss man leider verzichten.
Strahlende Effekte
Eine quietschbunte Grafikengine erwartet dem Spieler in Dawn of Magic.
Die zahlreichen Zaubereffekte werden jeden Jungmagier überzeugen, doch das trifft nicht auf die matschigen und öden Umgebungstexturen zu.
Auch bei den Animationen und der Anzahl der Modellpolygonen hätten die Entwickler mehr Zeit investieren können/müssen.
Wer ein zeitgerechtes Grafikgerüst sucht, der ist bei unserem Testspiel falsch aufgehoben.
Soundtechnisch können eigentlich nur die Soundeffekte überzeugen.
Die 08/15 englischen Sprecher und der schwache Hintergrundsound hinterlassen einen bitteren Beigeschmacken.
Wertung
„Gutes Action-RPG – Kein Diablo-Killer!
“
Nach unserem kurzen Preview zu Dawn of Magic war die Freude auf das finale Spiel sehr groß, doch leider war diese nach unzähligen Spielstunden nicht mehr so groß.
Das imposante Intro am Anfang des Games kann die lieblos erzählte Storylinie nicht wettmachen.
Sobald man seinen Charakter hochgezüchtet hat und mit starken Zaubersprüchen ausgestattet hat, sinkt die Langzeitmotivation von Minute zu Minute.
Die zahlreichen Effekte können sich sehen lassen und stellen sogar die aus Titan Quest in den Schatten.
Leider kann man das von der detailarmen Umgebung und den steifen Animationen nicht behaupten.
Beim Multiplayer-Part hätten wir uns auch deutlich mehr von Dawn of Magic erwartet und so bleibt nur ein mittelmäßiges Action-Rollenspiel übrig, welches unsere anfängliche Vorfreude ziemlich gedämpft hat.
Richtig gut
- hübsche Effekte
- Weiterentwicklung des Charakters
- Soundeffekte
- Videos
- zahlreiche Zaubersprüche
- geringe Hardwareanforderungen
Verbesserungswürdig
- schwaches Grafikgerüst
- zu wenig Abwechslung
- keine Langzeitmotivation
- Hintergrundsound
- teilweise schwere Aufgaben
- K.I.
- Multiplayer-Part öde
- Story?!
Anforderungen
Getestet für
Minimum-Anforderungen:
Prozessor: 1,5 GHz
Arbeitsspeicher: 512 MB-Ram
Grafikkarte: 64 MB-Ram Grafikkarte
Festplatte: 2,0 GB
Sound: Soundkarte
Sonstiges: Maus, Tastatur, Gamepad, DVD-Laufwerk und ISDN-Verbindung oder schneller
Testsystem:
• Mainboard: Asus P5N32-E SLI | Sockel: 775 |Bios: 1002
• Prozessor: Intel Core 2 Extreme QX6700, 4 x 2,66GHz@2,93 GHz
• Arbeitsspeicher: 2 GB DDR2-800 OCZ EPP 4-4-4-15 T1
• Grafikkarte: SLI 2x EVGA GeForce 8800 GTX
• Monitor: Viewsonic VX2235wm 22“ TFT
• CPU-Cooling: Scythe Andy
• Netzteil: Tagan TurboJet 1100 Watt
• Sound: Creative SoundBlaster X-Fi Fatal1ty FPS + Teufel System 5
• Festplatten: 2x Western Digital Raptor (10.000rpm) 73,4 GB und 2x Western Digital Raptor (10.000rpm) 35,4 GB
• Gehäuse: Chieftec UNI-Big Tower
• Gehäuseventilation: Rear: 2x 120mm; Side: 2x 90mm; HDD-Cooling: 3x 90mm
• Laufwerke: Plextor DVD-Dual Layer Writer, LG DVD-Rom und Floppy Laufwerk (No-Name)
• Betriebssystem: Windows XP Prof. SP 2
• Eingabegeräte: BenQ X500 Keyboard und Logitech G1
• Software/Testgeräte: Memtest86, Futuremark 06, Speedfan, Everest Ultimate 2007, db-Meter, Multimeter, Kama Thermo
• Zimmertemperatur: ca. 21°C
Hannes Obermeier Hannes Obermeier
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