Einleitung
Was zeichnet die sogenannten Buddy-Movies aus? Nicht vorsagen! Genau, in diesen Filmen treffen oft zwei komplett unterschiedliche Charaktere aufeinander, die gemeinsam eine schwere Aufgabe erfüllen müssen.
Auf Basis dieses Filmgenres hat Publisher Eidos erst vor einiger Zeit die beiden Killer Kane und Lynch auf eine brutale Mission geschickt.
Auch in Conflict: Denied Ops treffen zwei komplett verschiedene Protogonisten aufeinander, doch reicht das alleine für eine hohe Endwertung aus?
Zusammen sind wir stark!
Wenn die US-Regierung Informationen benötigt, jedoch mit einer Operation nicht in Verbindung gebracht werden möchte, dann schlägt die Stunde ihrer inoffiziellen Agenten.
Im Fall von Conflict: Denied Ops sind das der erfahrene Agent Graves, der lautlos Gegner aus einer weiten Distanz erledigt und sein deutlich jüngerer Kollege Lang, der lieber mit schweren Geschützen wie MGs und Raketenwerfer alles in Schutt und Asche legt.
In enger Zusammenarbeit mit der CIA-Unterabteilung Special Activities Division versuchen die beiden Agenten den größenwahnsinnigen General Ramirez, der die USA mit Atomwaffen bedroht, zu stoppen.
Die Einsätze dieses Zwei-Mannteams führen euch nach Südamerika, Afrika und sogar in das eisige Sibirien.
Du bist dran!
Gleich zu Beginn der ersten Mission befinden wir uns auf einer starkbewachten Ruine wieder, die nur so vor gegnerischen Einheiten strotzt.
Viel Zeit zur Eingewöhnung bleibt nicht, denn bereits nach einigen Schritten werden wir von einem schwerbewaffneten Trupp mit ein paar dutzend Bleikugeln "begrüßt".
Mit dem Scharfschützengewehr von Graves haben wir keine Chance, also drücken wir schnell auf die "Wechseltaste" und schon steuern wir den Kollegen Lang mit seinem mächtigen Maschinengewehr.
Puh! Die erste Welle von Gegner haben wir erledigt...oder doch nicht? Eine Kugel zischt an uns vorbei. Tatsächlich, auf der anderen Seite der Ruine befindet sich noch eine Wache.
Kein Problem, wir wechseln schnell wieder zu Graves und knallen den Typen mit einem Präzisionsschuss ab.
Nun sollte jeder das Spielprinzip von Conflict: Denied Ops verstanden haben: für viele Gegner nutzt man den jungen Lang und wenn es etwas "stealthiger" gehen soll, dann greift man zum Scharfschützengewehr von Agent Graves.
Upgrades
Nach jeder erfolgreich abgeschlossenen Mission bekommen wir neue Schießprügel bzw. werden die alten mit neuen Features verbessert.
Zum Beispiel bekommt unser dunkelhäutiger Held bereits nach dem ersten Level einen Raketenwerfer spendiert und darf sich etwas später über ein doppelt so großes Magazin für sein Maschinengewehr freuen.
Agent Graves bekommt für sein Scharfschützengewehr einen praktischen Schrotflintenaufsatz und verbesserten Schalldämpfer.
Zu der restlichen Ausstattung unserer beiden CIA-Mitarbeiter gehören unterschiedliche Granatentypen, eine schallgedämpfte Pistole und ein Nachtsichtgerät.
Spezialfähigkeiten wie zum Beispiel das Platzieren von C4-Sprengstoff (Agent Graves) runden das Fertigungspaket unserer Helden ab.
Gefallene hinterlassen, anders als bei zig anderen Shootern, keine Munition, diese muss bei Vorratskisten nachgefüllt werden.
Fast schon typisch in diesem Genre: die Entwickler haben auf eine aufwändiges Interface und einen Lebensbalken verzichtet.
Hat euer Charakter zu viele Kugeln abbekommen, färbt sich der Bildschirm Rot/Grau.
Solltet ihr diesen Warnhinweis ignorieren und nicht eine Deckung aufsuchen, dann beißt ihr ziemlich sicher ins digitale Gras und habt nur noch drei Minuten zu Leben.
Jetzt habt ihr zwei Möglichkeiten: a) ihr ruft euren Kollegen zur Hilfe oder b) man wechselt selbst zum anderen Agenten und versucht die rettende Wiederbelebungsspritze zu setzen.
Sollte nur einer der Charaktere sterben, müsst ihr die Mission vom letzten Speicherpunkt neu anfangen.
Da diese in vielen Levels sehr weit voneinander entfernt platziert wurden, sollte man also möglichst taktisch vorgehen.
Mein Kumpel
Befehle und Fahrzeuge
Sämtliche Befehle wie zum Beispiel "hier in Position gehen", "Folge mir" oder "Schnapp dir Munition" werden nur mit einer einzigen Taste ausgelöst.
In einigen Mission dürft ihr das Steuer über einen Panzer oder Truppentransporter übernehmen.
Diese Abschnitte sorgen zwar für etwas Abwechslung, werden aber aufgrund der extrem schwammigen Steuerung für viele Frustmomente sorgen.
Hier hätten die Jungs von Pivotal Games ruhig etwas Feinschliff betreiben können, denn auch auf den beiden Konsolenversionen (Xbox 360 & PlayStation 3) versagt die Steuerung mittels Gamepad total.
Apropos versagen: habe ich eigentlich schon die strohdumme Gegner-K.I. erwähnt?
Selbst ein Raum voller Feinde stellt in Conflict: Denied Ops kein Problem dar, denn diese stehen meistens einfach nur blöd herum bzw. suchen nur in den seltensten Fällen Schutz hinter Gegenständen.
Zumindest die Intelligenz eures CPU-Mitspielers hat einige IQ-Punkte mehr erhalten, auch wenn wir uns für diesen ein deutlich besseres AIM gewünscht hätten.
Eh Alda, ich mach alles put!
Würde man die Unreal 3-Engine als wildgewordenen Schäferhund bezeichnen (was ich an dieser Stelle auch mache), dann handelt es sich bei dem Grafikgerüst unseres Testspieles um einen zahnlosen Pudel.
Die teilweise zerstörbare Umgebung wurde zwar konsequent umgesetzt und auch die zahlreichen Explosionen können sich sehen lassen, doch das Alles täuscht nicht über die veraltete Engine hinweg.
Matschige Texturen werden versucht mit einem übertriebenen Unschärfeeffekte wettzumachen, viele Animationen wirken einfach nur lächerlich und die Modells hätten ruhig ein paar Polygone mehr vertragen.
Die Ironie an der ganzen Sache: die Grafik sieht zwar wie aus dem Jahr 2005 aus, doch selbst mit einer aktuellen GeForce 8800 GTX und einem Quadcore Prozessor muss man sich mit ständigen Slowdowns (FPS-Counter geht unter 30 FPS) herumärgern.
Mein Bruder...
Klischeehafte Sprüche wie "Mein Bruder..." von Agent Lang und die emotionslose Aussprache dessen Kollegen konnten nur ein müdes Gähnen innerhalb der Redaktion hervorrufen.
Kurz gesagt: beide Synchronstimmen passen überhaupt nicht zu den Charakteren.
Zumindest der Soundtrack, der aus der Feder von Richard Jaques stammt, punktet durch seinen dynamischen und zum Geschehen passenden Einsatz.
Bei den verschiedenen Waffensounds gibt es zwar nicht viel zu meckern, aber auch nur wenig zu loben.
Ein guter Freund
Der Multiplayer-Modus von Conflict: Denied Ops besteht aus den klassischen Modi Deathmatch, Team-Deathmatch und Eroberung, welche lokal und via Internet gegen bis zu 15 Mitspieler gezockt werden können.
Auf ein Rangsystem muss man verzichten, bekommt dafür aber einen wirklich unterhaltsamen Coop-Modus spendiert.
In diesem könnt ihr (lokal oder Internet) mit einem/r guten Freund/in sämtliche Missionen aus dem Solo-Part durchspielen.
Wertung
Die zahlreichen Feuergefechte im Spiel machen zwar anfangs viel Spass, mutieren aber aufgrund der schwachen K.I., zahlreichen Grafikfehler und dem nervigen Slowdowns schnell zu einem Frustfeuerwerk.
Auch die zerstörbare Umgebung kann nicht über die öde und vorhersehbare Storylinie hinwegtäuschen.
Angesichts der starken Konkurrenz wie zum Beispiel Rainbow Six Vegas und Call of Duty 4: Modern Warfare kann ein altbackenes und hässliches Conflict: Denied Ops nur sehr! schwer mithalten.
Einzig der unterhaltsame Coop-Modus spricht für den Kauf des neusten Eidos-Games.
Netter, hässlicher und kurzer Taktik-Shooter ohne Hirn!
Richtig gut
- zerstörbare Umgebung
- Effekte
- Soundtrack
- Waffenupgrades
- Coop-Modus
- leichte Bedienung
- K.I. der Kollegen
- abwechslungsreiche Locations
Verbesserungswürdig
- matschige Texturen
- oft Slowdowns
- schwache Gegner K.I.
- Synchronsprecher
- schwammige Steuerung (Fahrzeuge)
- öde Storylinie
- Spielzeit
Anforderungen
Getestet für
Minimum-Anforderungen:
Prozessor: 2,4 GHz
Arbeitsspeicher: 1024 MB-Ram
Grafikkarte: 128 MB-Ram Grafikkarte
Festplatte: 14,0 GB
Betriebssystem: Windows XP/Vista
Sound: Soundkarte
Sonstiges: Maus, Tastatur, Gamepad, DVD-Laufwerk und ISDN-Verbindung oder schneller
Testsystem:
• Mainboard: ASUS Striker II Formula nForce780i SLI| Sockel: 775 |Bios: 0901
• Prozessor: Intel Core 2 Extreme QX6700, 4 x 2,66GHz@3,20 GHz
• Wärmeleitpaste: Arctic Cooling MX-2
• Arbeitsspeicher: G.Skill F2-8000CL5D (4x2 GB)
• Grafikkarte: Triple-SLI 3x Point of View GeForce 8800 GTX
• Monitor: HP w2207h
• CPU-Cooling: Noctua NH-U12P
• Netzteil: Thermaltake Toughpower 1200W Cable Management
• Sound: Creative SoundBlaster X-Fi Fatal1ty FPS + Teufel Theater LT 2+R Set 3
• Festplatten: 2x Seagate Barracuda 500 GB (7.200 RPM; 32 MB Cache) Raid 0
• Gehäuse: Gigabyte 3D Full Tower Mars
• Gehäuseventilation: Front: 1x 120 mm; Rear: 2x 120 mm; HDD: 2x 80 mm;
• Laufwerke: Plextor DVD-Dual Layer Writer und LG DVD-Rom
• Betriebssystem: Windows Vista Ultimate 64bit
• Eingabegeräte: Logitech UltraX Media Keyboard und Razer Lachesis
• Software/Testgeräte: Memtest86, Futuremark 06, Speedfan, Everest Ultimate 2007, db-Meter, Multimeter, Kama Thermo
• Zimmertemperatur: ca. 21°C
Christoph Miklos ist nicht nur der „Papa“ von Game-/Hardwarezoom, sondern seit 1998 Technik- und Spiele-Journalist. In seiner Freizeit liest er DC-Comics (BATMAN!), spielt leidenschaftlich gerne World of Warcraft und schaut gerne Star Trek Serien.
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