Die Welt der Agenten
Deine Mission
Die Missionsstruktur von Alpha Protocol präsentiert sich simpel. An den insgesamt fünf Schauplätzen gibt es zu Beginn stets mehrere Aufträge (Daten beschaffen, Zielperson ausschalten, Gebäude verwanzen) zu erfüllen, die ihr in einer beliebigen Reihenfolge angehen könnt. Als Ausgangspunkt der Aufträge dient stets euer hypermoderner Unterschlupf. Zusätzlich schalten erfolgreiche Agenten zusätzliche Missionen frei.
Langeweile kommt im Spy-RPG nur selten auf. Ein paar Beispiele gefällig? Mal muss man einen CIA-Stützpunkt infiltrieren -natürlich ohne den Einsatz von tödlicher Gewalt-, ein anderes Mal kommt es zu einem blutigen Schusswechsel mit asiatischen Auftragskillern und sogar auf die klassischen Bosskämpfe gegen besonders „starke“ Schurken bzw. Fahrzeuge (zum Beispiel einem schwer bewaffneten Panzer) wurde nicht vergessen. Nicht in allen Aufträgen wird geballert. Mike darf auch mal nur reden und Überzeugungsarbeit leisten. Wie ihr das anstellt, bleibt euch überlassen. Seid ihr witzig? Seid ihr arrogant oder sogar aggressiv? Wie die Mass Effect-Spiele auch gibt euch Alpha Protocol in Dialogen stets mehrere Antwort- beziehungsweise Handlungsmöglichkeiten vor. Nicht alle haben Großes zur Folge, aber alle nehmen zumindest minimal Einfluss aufs Geschehen und sei es auch nur dahingehend, dass euch euer Gesprächspartner anschließend besser oder weniger gut leiden kann. Wenn ihr allerdings vor die Wahl gestellt werdet, jemanden laufen zu lassen oder zu exekutieren und ihr euch für die gnadenreiche Methode entscheidet, kann das darin gipfeln, dass ihr im Folgenden eventuell einen kostbaren Verbündeten mehr habt.
Nix Stealth
Gelingt es Thorton, sich unbemerkt an einen Gegner heranzuschleichen, hat man zwei Möglichkeiten: Entweder der Bösewicht wird per Handkantenschlag ins Reich der Träume geschickt, oder mit einem kleinen Messer auf Eis gelegt. Also schleichen wir in der Verfolgerperspektive durch karge Felslandschaften und warten auf das Getöse sporadisch auftauchender Wüstenstürme, unter deren staubigen Deckmantel wir
einen Wachposten nach dem anderen ausschalten. Doch spätestens nachdem sich vor unseren Augen ein Terroristencamp ausbreitet, sind wir mit unserem Stealth-Latein am Ende. Auf Dächern, Gerüsten und Wachtürmen sind einfach zu viele Gegner, um sich unbemerkt zum eingeblendeten Zielpunkt pirschen zu können. Also greifen wir -mal wieder- zum Schießprügel. Angesichts dieser Übermacht an Feinden eigentlich ein fataler Fehler - doch die Betonung liegt auf „eigentlich“, denn die KI verhält sich nur extrem selten clever. Selbst ganze Terroristentruppen stellen keine wirkliche Gefahr für unseren Agenten dar.
Abseits der Baller- und Dialogsequenzen müsst ihr euch in feindliche Computer hacken, Alarmanlagen deaktivieren sowie Türen und Tresore knacken. Diese Gameplayszenen werden mittels Mini-Knobelspiel absolviert. Leider werden diese „Mini-Aufträge“ auf Dauer extrem nervig, da sie sich ständig wiederholen.
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