ASUS ROG Rampage V Extreme - Test/Review
Wir durften das aktuelle ASUS X99-Flaggschiff, das Rampage V Extreme, auf den Prüfstand schicken.
Von Christoph Miklos am 13.10.2014 - 17:31 Uhr

Fakten

Hersteller

ASUS

Release

Ende August 2014

Produkt

Mainboard

Preis

ab 377,70 Euro

Webseite

Media (20)

Einleitung und Datenblatt

Einleitung
Wir durften das aktuelle ASUS X99-Flaggschiff, das Rampage V Extreme, auf den Prüfstand schicken. Mehr Details zur Luxus-Hauptplatine in unserem ausführlichen Testbericht!
Über ASUS
Die marktführende Rolle von ASUS innerhalb der Mainboard-Industrie basiert auf dem hohen Innovationsanspruch des Unternehmens. Als vielfach ausgezeichneter Mainboard-Hersteller hat das Unternehmen seit seiner Gründung im Jahr 1989 mehr als 420 Mio. Mainboards verkauft und die Branche mit zahlreiche Neuerungen geprägt, die heute als Industriestandards gelten. Jüngstes Beispiel sind neben Core Unlocker, Disk Unlocker und Protect 3.0 die weltweit ersten Dual Intelligent Prozessoren. Durch die Kombination der TPU (TurboV Processing Unit) mit der EPU (Energy Processing Unit) garantiert die Dual Intelligent Processors Technologie eine systemumfassende Optimierung von Leistung und Energieverbrauch und sorgt somit für ein besseres, kosteneffizienteres Nutzererlebnis.
Datenblatt
• Chipsatz: Intel X99
• Speicherslots: 8x DDR4 DIMM, quad PC4-26400U (OC), max. 64GB (UDIMM), N/A (RDIMM)
• Erweiterungsslots: 4x PCIe 3.0 x16 (2x x16, 2x x8), 1x PCIe 2.0 x16 (x4, shared), 1x PCIe 2.0 x1, 1x M.2 32Gb/s (shared)
• Anschlüsse extern: 10x USB 3.0 (ASMedia), 2x USB 2.0, 1x Gb LAN (Intel I218-V), 5x Klinke, 1x S/PDIF (Toslink), 1x PS/2 Combo, 1x Clear CMOS
• Anschlüsse intern: 1x Thunderbolt AIC, 4x USB 3.0 (X99), 4x USB 2.0, 10x SATA 6Gb/s (X99), 2x SATA 6Gb/s (ASMedia), 2x SATA Express 10Gb/s (belegt 4x SATA, X99/ASMedia), 2x CPU-Lüfter 4-Pin, 6x Lüfter 4-Pin, 2x seriell, TPM (Header)
• Audio: 7.1 (Realtek ALC1150/ASUS SupremeFX), DTS Connect
• RAID-Level: 0/1/5/10 (X99)
• Multi-GPU: NVIDIA 4-Way SLI (x16/x16, x16/x8/x8, x16/x8/x8/x8), AMD 4-Way CrossFireX (x16/x16, x16/x8/x8, x16/x8/x8/x8)
• Stromanschlüsse: 1x 24-Pin ATX, 1x 8-Pin ATX12V, 1x 4-Pin ATX12V, 1x 4-Pin Molex, 8 CPU-Phasen
• Besonderheiten: E-ATX (SSI EEB), Audio+solid capacitors, UEFI, Diagnostic LED, inkl. ASUS PC Panel
• Herstellergarantie: drei Jahre (Abwicklung nur über Händler)
Testplattform
• Prozessor: Intel Core i7-5960X • Arbeitsspeicher: Corsair Vengeance LPX rot DIMM Kit 16GB, DDR4-2666, CL15-17-17-35 • Grafikkarte: ASUS GeForce GTX 780 Ti • Prozessorkühler: EKL Alpenföhn K2 • Netzteil: Super Flower Leadex Platinum 1200 W • Soundkarte: Creative Sound Blaster Z • Festplatten: OCZ Vertex 460 240GB • Gehäuse: Antec P280 • Laufwerke: Samsung Blu-ray DVD-/RW • Betriebssystem: Windows 8.1 64-Bit • Peripherie: QPAD 5K LE Maus, QPAD MK-85 Red Tastatur und QPAD QH-1339 Headset • Monitor: LG Electronics Flatron 29EA93-P • Zimmertemperatur: ca. 21°C

Intel X99 Chipsatz

Der neue X99 Chipsatz
Die neuen Haswell-E-Modelle benötigen eine neue Plattform/einen neuen Sockel. Wie bei den Vorgängern wird ein LGA Sockel mit 2011 Pins eingesetzt, hierbei kommt allerdings eine andere mechanische Kodierung zum Einsatz, so dass die Prozessoren nur in den für sie vorgesehenen Sockel passen. Bei Intel läuft der Sockel unter der Bezeichnung LGA 2011-v3 oder 2011-3. Sämtliche Mainboards mit dem LGA 2011-v3 Sockel haben den neuen Intel X99 Chipsatz an Board. Dieses Update hatte die 2011er-Plattform auch dringend nötig - vor allem was die Anschlussmöglichkeiten betrifft. Die neuen X99 Boards bieten mindestens sechs USB 3.0, acht USB 2.0 und zehn SATA 6 Gbit/s Ports. Im Bereich PCIe und weitere Schnittstellen wie Netzwerk und Audio gibt es keine großen Neuerungen zu vermelden. Immerhin: Fast alle aktuelle X99 Hauptplatinen bieten auch endlich SATA-Express- und M2-Anschlüsse.

DDR4

Der neue DDR4 Arbeitsspeicher
Zusammen mit den Haswell-E Prozessoren wurde auch der neue DDR4 Arbeitsspeicher veröffentlicht, der für sämtliche 2011er-v3-Plattformen benötigt wird. Optisch auffälligster Unterschied ist neben der gestiegenen Anzahl an Kontakten gegenüber DDR3, die geschwungene Form des DIMMs, wodurch die Montage vereinfacht werden soll. In Sachen Leistung gibt es eine ordentliche Erhöhung bei der Taktfrequenz: Fast alle erhältlichen DDR4-Riegel takten mit mindestens 2.133 MHz, wohingegen bei DDR3 aktuell 1866 MHz oder 1600 MHz Standard ist. Auch wurde die Versorgungsspannung auf 1.2 Volt gesenkt - DDR3 benötigt 1.5 Volt.

Testbericht

Verarbeitung und Layout
Das Mainboard kommt im EATX-Format daher. Beim Rampage V Extreme setzt Hersteller ASUS auf hochwertige Materialien sowie eine saubere Fertigung. Ein besonderes Augenmerk haben die Ingenieure auf die Kondensatoren gelegt, die durch eine strenge Qualitätsprüfung mussten. Generell ist das Layout des Boards durchdacht. Einmal mehr praktisch sind beispielsweise die gewinkelten SATA-Anschlüsse. ASUS setzt auf dem Mainboard acht DIMM-Sockel. Mit aktuellen 8-GB-Speicherkits könnte man so einen mehr als ausreichenden Speicherausbau auf 64GB schaffen (max. DDR4 - 3.300 MHz (OC)). Um der Problematik einer möglichen Überhitzung entgehen zu können, verbaut der Hersteller werksseitig drei Kühlkörper, welche auch beim Übertakten die Temperaturen der Chips niedrig halten. Dem Board spendierte ASUS eine 8+2-Phasen Spannungsversorgung. Dem Prozessor stehen acht Phasen zur Verfügung und der Arbeitsspeicher wird durch zwei Phasen (pro Seite) mit ausreichend Spannung versorgt. Ferner setzt ASUS auch bei dieser Platine auf eine digitale Spannungsversorgung. Der Stromanschluss erfolgt über eine 24+8+4-Pin-Verbindung. Darüber hinaus findet man 10K Black Metallic Kondensatoren (10.000 Stunden Lebensdauer bei 105°C) auf der Platine.
Das Zubehör ist üppig ausgefallen:
• I/O-Blende • Mainboard-Handbuch inkl. Treiber- und Software-DVD • WLAN-Antennen • 2-Way-SLI-Bridge • 3-Way-SLI-Bridge • 4-Way-SLI-Bridge • 2-Way-CrossFireX-Bridge • ROG-Connect-Kabel • zehn SATA-Kabel • OC-Panel inkl. Verbindungskabel • 5,25 Zoll Einbauschacht für das OC-Panel • ROG-Magnet • Q-Connectors • ROG-Kabelaufkleber

Anschlüsse und Technik
Mit vier PCI-Express-3.0-x16-Slots bietet das ASUS Mainboard SLI- und CrossFire-Support. Die Lanes für die Bereitstellung der PCI-Express-x16-Slots übernimmt dabei die verbaute CPU, so dass bei der Verwendung von „nur“ zwei Grafikkarten die kompletten 16 Lanes des PCI-Express-3.0-Standards zur Verfügung stehen. Bei der Verwendung einer dritten oder vierten Grafikkarte werden diese 16 Lanes auf jeweils acht Lanes aufgeteilt. Auch zwei SATA-Express-, ein M2- und ein interner Thunderbolt-Anschluss (für ThunderFX Addon-Karte) haben es auf die Platine geschafft. Ferner werden 12 SATA-Ports (10x X99, 2x ASMedia) sowie zehn USB-3.0-Buchsen (ASMedia) und WLAN/Bluetooth am I/O-Panel geboten. Hierbei wird der aktuelle WLAN-Standard 802.11ac unterstützt. Die restlichen Features umfassen ASUS SupremeFX Audio mit ELNA-Audio-Kondensatoren. Auf praktische onboard Power- und Reset-Taster sowie eine Debug-Anzeige wurden natürlich auch nicht vergessen.
Game First 2014
Ebenfalls sehr interessant ist die verwendete Game First 2014-Technologie, welche beim Intel Gigabit Ethernet-Port zum Einsatz kommt. Bei Aktivierung kann man die Pings in Onlinespielen (zum Beispiel Shooter) leicht verbessern. Unsere Messung ergab eine „Optimierung“ von knapp -5ms in den Spielen Battlefield 4 und Counter-Strike Source.
Sonic Radar II
Die schon als Cheat einstufbare Funktion Sonic Radar II erweitert die Oberfläche in Ego-Shooter-Spielen um ein Radar, welches Bewegungs- und Schussgeräusche ortet und diese optisch darstellt. Anti-Cheat-Systeme reagieren auf Overlay-Einblendungen aber normalerweise ziemlich empfindlich und stufen diese auch als unerlaubte Mittel ein.
Das OC-Panel
Als tolles Gadget entpuppt sich das OC-Panel, welches man auch mit dem mitgelieferten 5,25-Zoll-Einbaurahmen ins Gehäuse verbauen kann. Zur Datenübertragung dient ein spezieller Anschluss am Mainboard - für die Stromversorgung muss ein SATA-Power-Stecker vom Netzteil verwendet werden. Mit dem Gerät lässt sich sehr leicht (und vor allem sehr bequem) der Prozessor übertakten. Auf dem Display kann unter anderem die CPU-Temperatur, die Lüftergeschwindigkeit des Kühlers und auch der aktuelle CPU-Multiplikator ausgelesen werden. Zusätzliche Anschlussmöglichkeiten dienen zum „Tweaken“ der hauseigenen Grafikkarten der Matrix-Serie.
Folgende Anschlüsse findet man intern:
1x Thunderbolt AIC 4x USB 3.0 (X99) 4x USB 2.0 10x SATA 6Gb/s (X99) 2x SATA 6Gb/s (ASMedia) 2x SATA Express 10Gb/s (belegt 4x SATA, X99/ASMedia) 2x CPU-Lüfter 4-Pin 6x Lüfter 4-Pin 2x seriell, TPM (Header)
Auch die externen Anschlussmöglichkeiten können sich sehen lassen:
10x USB 3.0 (ASMedia) 2x USB 2.0 1x Gb LAN (Intel I218-V) 5x Klinke 1x S/PDIF (Toslink) 1x PS/2 Combo 1x Clear CMOS
Bios
Das UEFI BIOS ist eine wahre Wohltat. Neben der Tatsache, dass es sauber strukturiert ist und grafisch ansprechend aufgearbeitet wurde, bietet es auch alle Einstellungsmöglichkeiten, die man sich bei einem Board in diesem Segment wünschen könnte. Für ASUS gehört ein durchdachtes BIOS zum Pflicht-Programm.
Preisvergleich
Intel X99 - Preisvergleich (13.10.2014)
günstigste Angebot laut www.geizhals.at - weniger ist besser
ASUS ROG Rampage V Extreme
377.49
Gigabyte GA-X99-SOC Force
349.9
MSI X99S Gaming 9 AC
348.9

Benchmarks

ASUS ROG Rampage V Extreme - PC Mark 7
mehr ist besser
Gigabyte GA-X99-SOC Force
5951 Pkt.
MSI X99S Gaming 9 AC
5889 Pkt.
ASUS ROG Rampage V Extreme
5602 Pkt.

ASUS ROG Rampage V Extreme - 3DMark FireStrike
Physics Score - mehr ist besser
ASUS ROG Rampage V Extreme
16098 Pkt.
Gigabyte GA-X99-SOC Force
16051 Pkt.
MSI X99S Gaming 9 AC
16012 Pkt.

ASUS ROG Rampage V Extreme - TrueCrypt 7.1a
1 GB, AES Mean Speed - mehr ist besser
ASUS ROG Rampage V Extreme
8102 MB/s
Gigabyte GA-X99-SOC Force
8092 MB/s
MSI X99S Gaming 9 AC
8088 MB/s

ASUS ROG Rampage V Extreme - Paint.NET
PDNBench - weniger ist besser
MSI X99S Gaming 9 AC
6.03 Sek.
Gigabyte GA-X99-SOC Force
5.99 Sek.
ASUS ROG Rampage V Extreme
5.97 Sek.

ASUS ROG Rampage V Extreme - SiSoft Sandra 2013 Teil 1
Speicherbandbreite - mehr ist besser
ASUS ROG Rampage V Extreme
48.092 GB/s
Gigabyte GA-X99-SOC Force
48.086 GB/s
MSI X99S Gaming 9 AC
48.073 GB/s

ASUS ROG Rampage V Extreme - SiSoft Sandra 2013 Teil 2
Cache und Speicher - mehr ist besser
ASUS ROG Rampage V Extreme
339.912 GB/s
Gigabyte GA-X99-SOC Force
339.801 GB/s
MSI X99S Gaming 9 AC
339.746 GB/s

ASUS ROG Rampage V Extreme - SiSoft Sandra 2013 Teil 3
AES-Verschlüsselung - mehr ist besser
ASUS ROG Rampage V Extreme
15102 MB/s
Gigabyte GA-X99-SOC Force
15083 MB/s
MSI X99S Gaming 9 AC
15046 MB/s

ASUS ROG Rampage V Extreme - SiSoft Sandra 2013 Teil 4
CPU-Leistung - Arithmetik Drystone - mehr ist besser
ASUS ROG Rampage V Extreme
228589 MIPS
Gigabyte GA-X99-SOC Force
228540 MIPS
MSI X99S Gaming 9 AC
228511 MIPS

ASUS ROG Rampage V Extreme - Spiele
1.920 x 1.080 - max. Details - mehr ist besser
ASUS ROG Rampage V Extreme
110 FPS
MSI X99S Gaming 9 AC
110 FPS
Gigabyte GA-X99-SOC Force
110 FPS

ASUS ROG Rampage V Extreme - Schnittstellen
mehr ist besser
ASUS ROG Rampage V Extreme
201 MB/s
MSI X99S Gaming 9 AC
201 MB/s
Gigabyte GA-X99-SOC Force
201 MB/s

ASUS ROG Rampage V Extreme - Bootzeiten Windows 8 Pro 64bit
weniger ist besser
MSI X99S Gaming 9 AC
10 Sek.
Gigabyte GA-X99-SOC Force
9 Sek.
ASUS ROG Rampage V Extreme
9 Sek.

Sonstige Messungen

ASUS ROG Rampage V Extreme - Stromverbrauch
gesamte System - ohne Monitor - weniger ist besser
Gigabyte GA-X99-SOC Force
101 Watt
ASUS ROG Rampage V Extreme
92 Watt
MSI X99S Gaming 9 AC
85 Watt

Fazit und Wertung

Christoph meint: Derzeit beste X99-Board am Markt! Leistungs-Tipp der Redaktion!

Mit dem Rampage V Extreme liefert ASUS erneut ein erstklassiges Mainboard für Overclocker ab. Für knapp 380 Euro bekommt man nicht nur eine sehr gute Leistung und Verarbeitungsqualität geboten sondern auch eine ausgereifte Technik und ein umfangreiches OC-Bios. Darüber hinaus wissen auch die zahlreichen Anschlussmöglichkeiten und die „speziellen“ Ausstattungsmerkmale (zum Beispiel das OC-Panel) zu gefallen. Auch der üppige Lieferumfang und das durchdachte Kühlkonzept sprechen für unser Testmuster. Die Kehrseite der Medaille ist der recht happige Preis. Zusammengefasst kann man sagen, dass Overclocker und Enthusiasten mit dem Kauf des ASUS ROG Rampage V Extreme nix falsch machen können.

100%
Leistung
10
Technik
10
Verarbeitung
10
Bios
10
Ausstattung
10
Preis
7
Richtig gut
  • sehr gute Leistung
  • moderne und ausgereifte Technik
  • DDR4-3.300 Support
  • ausreichend Steck- und Anschlussplätze
  • SATA-Express, M2, Thunderbolt, OC-Panel
  • hochwertige Verarbeitung
  • Layout
  • umfangreiches UEFI-Bios
  • OC-Features
Verbesserungswürdig
  • teuer
Christoph Miklos ist nicht nur der „Papa“ von Game-/Hardwarezoom, sondern seit 1998 Technik- und Spiele-Journalist. In seiner Freizeit liest er DC-Comics (BATMAN <3), spielt leidenschaftlich gerne World of Warcraft und schaut gerne alte Star Trek Serien.

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