Die bekannte japanische Yakuza-Serie springt auf den nicht mehr ganz aktuellen Zombie-Zug auf. Geht den Spieldesignern der Stoff aus, oder soll dieser Teil die Zeit zum vielleicht „richtigen“ 5. Teil überbrücken?
Alptraum
Der mittlerweile bekannte Akiyama, Chef von Sky Finance, macht einen gemütlichen Abendspaziergang im vertrauten Vergnügungsviertel von Kamurocho, als ihn seine krankwerdende Sekretärin aufhält. Gemeinsam schlendern sie des Weges als sie in einem Hochhaus, wo die Fenster verdunkelt sind, Schüsse hören und Mündungsfeuer sehen. Kurz darauf fliegt ein Körper durch ebendiese Fenster und landet auf der Straße. Doch wiedererwarten bleibt er nicht liegen, sondern erhebt sich langsam und entblößt dabei spitze Zähne und rot leuchtende Augen. Ein Polizist fällt dem Beißer zum Opfer. Dann folgen weitere, die natürlich sofort infiziert sind und unserem Held auf den Pelz rücken. Ab dieser Stelle wird der Spieler für die nächsten 30 Minuten auf das Gameplay vorbereitet. Nachdem wir die Zombies erledigt haben suchen wir unseren Firmensitz auf und verbringen die Nacht im ungemütlichen Chefsessel. Die mittlerweile fiebrig kranke Sekretärin schläft noch auf der Gästebank. Plötzlich stürmen Zombies durch die Türe, die wir per weiterer Lernphase dort hinschicken, wo sie eigentlich schon längst sein sollten. Ein Blick aus dem hoch gelegenen Büro zeigt uns, dass sich das Leben auf der Straße bereits komplett verändert hat. Feuer, zerstörte Autos, kaputte Läden und überall herumschleichende Zombies. Doch da unsere Angestellte hohes Fieber hat, und wir ja ein ehrenwerter Recke sind, versuchen wir einen Arzt zu finden, müssen aber das junge Mädel zurücklassen.
Left 4 Dead lässt grüßen Unsere Gegner bestehen aus einer Tausendschaft an Zombies und etwas höher gestellten Scheußlichkeiten, wogegen der Tank aus Left 4 Dead wie ein Liliputaner wirkt. Wir schleichen durch schlauchartige Levels, entgegen dem Vorgänger, in dem wir uns frei bewegen konnten. Um uns nicht zu verlaufen, hilft uns wieder die Minikarte. Doch weiter zum Geschehen. Ein gutes Stück später treffen wir auf eine enorm hohe Stahlmauer, die vom Militär platziert wurde, um die Infizierten vom Rest der Stadt fernzuhalten. Ansonsten hat man nicht den Eindruck, dass irgendetwas
gegen die Seuche unternommen wird. Da stoßen wir auch plötzlich auf einen weiteren „normalen“ Menschen, der uns mit einem Auftrag betreut. Ungern nehmen wir ihn an, da wir ja noch den Arzt suchen müssen. Am Ziel angelangt, bekommen wir endlich Waffennachschub sowie einen Partner, was durchaus mehr Spaß ins Spiel bringt, da uns dieser mit entsprechendem Befehl den Rücken freihält oder selbst zum Angriff übergeht. Auch sammeln wir Erfahrungspunkte die wir in diverse Fähigkeiten investieren können, um z.B. Headshots zu platzieren, die einen Zombie mit nur einem Schuss erledigen, wo sie sonst bis zu drei Treffer wegstecken, oder wir per wuchtigem Anlauf mit einem Schulterrämpler durch eine Horde Untoter laufen können. Maximal vier Waffenslots kann man bestücken, die jederzeit per Starttaste in einem Menü verändern werden können. Partner erlernen die Fähigkeiten automatisch mit den unseren dazu, was wenig Individualität zulässt. Munition für größere Waffen findet man, oder kauft sie bei einem Händler. Ebenso nützliche Tränke, welche Ausdauer, Gesundheit oder Stärke pushen. Kommt man an einen Bossgegner, kann man diesen nicht so leicht umnieten wie die verschrumpelten Fleischpuppen. Diese haben unterschiedliche Schwachstellen wie den Kopf, oder einen leuchtenden Fleck mitten auf dem Bauch, oder eine gepanzerte Haut, die nur mit Großkalibern Stück für Stück abgetragen werden kann. Erste Ähnlichkeiten mit oben genannten Titel erfährt man bei der Begegnung mit einem weiblichen Zombie, der gerne herumschreit und so andere Zombies heranlockt, oder einem Zombie der wenn er uns nahe genug ist, plötzlich explodiert.
Steuerung Die Steuerung ist gewöhnungsbedürftig. Mit dem linken Stick des Controllers bewegt man die Spielfigur, muss aber auch damit zielen, was permanent zu Ärgernissen führt, da man beim Zielen stehen bleibt, und somit die Funktion des Sticks für das Anvisieren frei gemacht wird. Unnötig und deplatziert, da der rechte Stick, der normalerweise die für die Ansicht zuständig ist, nicht dafür verwendet wird. Bewegt man sich z.B. nach vorne, stößt auf eine Gruppe Zombies, drückt zum Anvisieren den linken Bumper 1 und dann den linken Bumper 2 für die Autozielerfassung, wandert das Fadenkreuz einfach nach oben über das Ziel hinaus, da man den Stick von der Vorwärtsbewegung nicht automatisch loslässt. Somit muss man immer wieder nach
unten korrigieren. Mit der Kreistaste hält man sich die Zombies auf Distanz, da sie unseren Stiefel zu spüren bekommen, Quadrat lädt die Waffe nach und das Dreieck öffnet den Snipermodus der recht gut gelungen, aber nicht immer frei verfügbar ist. Ein grünes Symbol an unterschiedlichen Stellen und Distanz signalisiert uns, dass es dort einen Treffpunkt gibt, der eine Reaktion auslöst. So z.B. kann man auf Fässer schießen, die mit ihrer Explosion alle umherstehenden Zombies verdunsten, oder unser Partner wirft Granaten über die Köpfe einer Gruppe die wir dann mit einem Schuss zum Explodieren bringen. Doch damit das nicht ganz so einfach ist, hat man noch ein Quicktime-Event eingebaut, indem man z.B. die Kreistaste rechtzeitig drücken muss, damit der Effekt wirklich eintritt. Verschläft man dieses, oder erwischt die falsche Taste, kann man den Schuss nicht mehr wiederholen.
Optisch keine Veränderung Wer den Vorgänger gespielt hat wird hier nichts Neues finden. Außer dass bei diesem Game die unterhaltsamen Zwischensequenzen zu kurz kommen. Dafür ist es umso blutiger gestaltet. Anmerkung: ab 18 Jahren (PEGI, USK). Für etwas Abwechslung sorgt der Anblick des nun ziemlich stark verwüsteten Vergnügungsviertels. Die Sprachausgabe ist japanisch, mit englischen Untertiteln. Eine Beurteilung der Sprecher fällt somit etwas schwieriger aus, da wenn man dieser Sprache nicht mächtig, die Motivation nicht wirklich einschätzen kann. Ansonsten kann man nicht meckern.
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