WWE 2K Battlegrounds - Test/Review
Der 2019er WWE-Ableger war, milde ausgedrückt, eine ziemliche Katastrophe. Daher haben sich die Entwickler eine etwas längere Pause gegönnt und 2020 auf ein „großes“ Wrestling-Spiel verzichtet.
Von Christoph Miklos am 14.11.2020 - 09:36 Uhr

Fakten

Plattformen

PlayStation 4 Pro

Xbox One X

Switch

PlayStation 4

Xbox One

Switch Lite

Publisher

2K Sports

Entwickler

Visual Concepts

Release

18.09 2020

Genre

Kampfsport

Typ

Vollversion

Pegi

12

Webseite

Preis

49,90 Euro

Media (13)

$$Zwischendurch-WWE$$

Der 2019er WWE-Ableger war, milde ausgedrückt, eine ziemliche Katastrophe. Daher haben sich die Entwickler eine etwas längere Pause gegönnt und 2020 auf ein „großes“ Wrestling-Spiel verzichtet. Dennoch muss man dieses Jahr nicht komplett auf den beliebten Kampfsport verzichten: Mit „Battlegrounds“ liefert Publisher Take-Two nämlich einen zugänglichen Brawler im Cartoon-Look ab, der mit allerhand überdrehten Ideen aufwartet und den Fokus auf kurzweilige Multiplayer-Partien legt. Ob das Konzept aufgegangen ist?
Simpler Einstieg
In den letzten Jahren wurden die WWE 2K Teile immer anspruchsvoller - man möchte schon fast das Wort „überladen“ in den Mund nehmen. Battlegrounds ist da deutlich einsteigerfreundlicher. Schon nach ein paar Matches beherrscht man die übersichtliche Steuerung und selbst „aufwändige“ Move-Ketten problemlos. Die Arenen, hier Battlegrounds genannt, sind nicht einfach die Hallen von RAW, SmackDown! oder WrestleMania. Stattdessen kämpft man beispielsweise im Sumpf, wo man den Gegner einem riesigen Alligator direkt ins Maul werfen kann. Das ist doof, aber witzig und sorgt vor allem in Multiplayer-Matches mit Freunden für mächtig Schadenfreude. Apropos Schadenfreude: Bis heute leidet der Titel an einem nervigen Exploit. Mit einer schnellen Abfolge von Taunts füllt man besonders schnell die Energieleiste für Finisher. Aufgrund des ungenauen und kaum vorhandenen Kontersystems kann man dagegen dann auch nichts ausrichten, außer vor dem Gegner wegzulaufen. Das macht auch die gegnerische KI immer wieder gerne. Aufgrund solcher Umstände und auch wegen der sehr kleinen und je nach Kämpferklasse immer gleichen Move-Sets machen Singleplayer-Matches nicht sonderlich viel Laune. Das ist wirklich schade, denn es gibt sogar einen in hübschen Comic-Panels dargestellten Story-Modus, in dem man einige Newcomer zu WrestleMania führen soll und sich auf dem Weg mit zahlreichen aktuellen Wrestlern und Legenden von früher anlegt. Darüber hinaus kann man auch einen eigenen Kämpfer erstellen und diesen aufleveln.
Bugs für Kohle
Abseits der schwachen KI leidet der neuste Wrestling-Titel an zahlreichen Bugs, Clippingfehlern und sogar häufige FPS-Einbrüche stehen auf der Tagesordnung. Das darf so nicht sein und schon gar nicht bei diesem simplen Cartoon-Grafikstil. Ein weiteres Ärgernis in WWE 2K Battlegrounds: Man wird ständig zur digitalen Brieftasche gezwungen. Von den 70 enthaltenen Catchern muss man viele freischalten oder kaufen. So ziemlich alles im Spiel kostet In-Game-Währung, die man durch Level-Aufstiege verdient, die man wiederum durch gespielte Matches erreicht. Theoretisch kann man auch alle Inhalte selbst freispielen, doch das dauert ewig. Man verdient nur wenige der sogenannten Battle-Bucks und die Wrestler und deren Bonus-Kostüme sind zumeist sehr teuer. Zudem muss man sogar für die Teilnahme an Online-Turnieren sowie -Herausforderungen Battle-Bucks als Einsatz zahlen. Das Spiel drängt einen also dazu, lieber Echtgeld für Golden Bucks auszugeben, mit denen sich ebenfalls Wrestler und Objekte für selbsterstellte Arenen erwerben lassen. Das muss echt nicht sein!

Fazit & Wertung

Christoph meint: Mal wieder nix!

Ich bringe es mal auf den Punkt: WWE 2K Battlegrounds ist -mal wieder- kein wirklich gutes Wrestlingspiel, welches zu allem Überfluss an zahlreichen technischen Mängeln leidet. Darüber hinaus übertreibt es der Publisher -mal wieder- mit den Echtgeld-Käufen. Hat man noch immer nichts von der harten NBA-Kritik gelernt? Wirklich schade um den einsteigerfreundlichen Brawler. Mit etwas mehr Zeit und Geld hätte Take-Two eine spannende Alternative zu den „herkömmlichen“ WWE-2K-Titeln etablieren können.

50%
Grafik
6
Sound
6
Bedienung
7
Spielspaß
5
Atmosphäre
5
Multiplayer
5
Preis/Umfang
4
Richtig gut
  • unkompliziertes Gameplay
  • lustige Ideen
  • ordentlicher Umfang
  • gute Kampagne
Verbesserungswürdig
  • Bugs, Exploits, Performance-Einbrüche und Glitches
  • miese Gegner-KI
  • schlechtes Kontersystem
  • Grafik nur OK
  • kleines Move-Sets
  • nervige Mikrotransaktionen(!)
Anforderungen
• Microsoft Xbox One (X) Konsole
• Sony PlayStation 4 (Pro) Konsole
• Nintendo Switch (Lite) Konsole
Getestet für
Nintendo Switch
Christoph Miklos ist nicht nur der „Papa“ von Game-/Hardwarezoom, sondern seit 1998 Technik- und Spiele-Journalist. In seiner Freizeit liest er DC-Comics (BATMAN!), spielt leidenschaftlich gerne World of Warcraft und schaut gerne Star Trek Serien.

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