Virtua Tennis 4 - Test/Review
Der vierte Teil der bekannten Arcade-Tennisreihe ist eingetroffen und wird sofort in die Zange genommen.
Von Hannes Obermeier am 15.05.2011 - 02:48 Uhr

Fakten

Plattformen

Wii

Xbox 360

PlayStation 3

PC

Publisher

SEGA

Entwickler

SEGA

Release

08.07.2011 (PC)

Genre

Sportspiel

Typ

Vollversion

Pegi

3+

Webseite

Media (12)

Neues Jahr - neues Glück

Der vierte Teil der bekannten Arcade-Tennisreihe ist eingetroffen und wird sofort in die Zange genommen. Wir sind gespannt, wie sich die Move-Controller mit dem neuen Titel vertragen. World Tour
Tennis, wenn auch nicht mehr ganz so stark im Trend, erfreut sich auf Konsolen noch immer über eine beachtliche Fangemeinde. Virtua Tennis 4 folgt seinem eigenen Trend und hält sich an ein Arcade-lastiges Gameplay. Mit drei Spielmodi (Arcade-Party, World Tour und Onlinemodus) will man den Spieler bei Laune halten, was aber maximal der World Tour Modus schafft, und selbst dieser nicht wirklich überzeugend. Bei diesem Modus darf man sich einen eigenen Spieler zusammenbasteln, ihm mit groben Zügen nach Wunsch ein beliebiges Aussehen verpassen und auch das Geschlecht wählen. Dann bekommt man einen Trainer zugewiesen, der uns über eine Weltkartenansicht von Training zu Turnier und zu unseren Zwangspausen führt. Letztere sollte man wirklich einhalten, da man sich sogar eine Verletzung einhandeln könnte wenn man ohne Kraftreserven ein Turnier bestreiten möchte. Turniere werden auf allen Kontinenten und den bekanntesten Tenniscourts abgehalten. Wie auch schon im Vorgänger den Originalen nachempfunden, spielt man abwechselnd auf Sand, Kunstbelag und Rasen. Das Wetter ist immer gleich, schön sonnig und heiß. Trainings gestalten sich aus Geschicklichkeitsspielchen unterschiedlichster Art und lockern den monotonen Spielfluss etwas auf. Doch die Zwangspausen stören, da man in denen rein gar nichts zu tun hat. Besser wäre gewesen richtige Trainings abzuhalten, und in den Zwangspausen die Minigames einzubinden, die selbst weniger mit Tennis zu tun haben. Leider gibt es für die Move-Controller nur einen eigenen Menüpunkt, der die Auswahl Party oder Showmatch bietet. Doch mehr dazu im Bereich Steuerung.
Vom Topspin zum Slice
Egal ob Topspin, Stop oder Slice - mit den vier Aktionstasten hat man immer den passenden Schlag zur Hand. Das ist was Virtua Tennis bisher immer ausgezeichnet hat, eben Arcade-Syle. Doch anders als in den vorangegangenen Teilen wartet dieser Teil mit einer Eigenschaft auf, die es noch nicht gab. Alle bekannten auswählbaren Spieler haben einen eigenen Spielstil. Entweder sie forcieren das altbewährte Aufschlag/Volley-Prinzip oder agieren vorrangig am Netz oder künsteln mit komplizierten Schlägen auf Angriffsbälle. Schafft man es den Stil des gewählten Spielers nachzuspielen, so füllt sich ein Ladebalken, der uns am Ende einen heftigen Schlag zur Verfügung stellt, der für den Gegenüber nicht zu parieren ist. Dabei fokussiert die Kamera auf den Ball und dessen Flugbahn, was recht ansprechend inszeniert wurde. Dafür aber entfällt die Option zur Steigerung der Erfahrung des Spielers. Der Spielverlauf fällt grundsätzlich recht simpel und unspektakulär aus, da die KI bei normal gespielten Bällen selten Fehler macht. Extremes Cross-Spielen schafft aber auch sie nicht. Erst beim Einsatz der Aktionstasten kommt Fahrt ins Spiel und auch Laune auf. Aktuelle Ranglistenspieler wie Federer, Nadal und Wozniacki, um nur ein paar zu nennen, bekommen Unterstützung durch Becker, Rafter oder Edberg, um auch ein bisschen altes Eisen unterzumischen. Insgesamt aber ein eher kleines Ensemble an bekannten Profispielern.

Movig

Mit dem Move Controller
Abseits der einfach zu bedienenden Funktionen über das PS3-Gamepad, darf man auch mit dem Move-Controller mitschwitzen, und das ist nicht übertrieben. Die anfänglich falsch gedeutete Aufschlagbewegung entpuppte sich leider als „fail“. Denn es reicht bereits die Hand nach oben zu heben, was den automatischen Aufschlag einleitet. Cooler wäre es gewesen, wenn man mit der Handbewegung bereits durch Schnelligkeit den Speed und durch eine eindeutige Drehung des Controllers den Drall des Ball beeinflussen hätte können. Was das Game jedoch nicht verzeiht sind falsche, zu frühe und zu langsame Ausholbewegungen, was zumindest der Realität entspricht.
Coole Animation
Auch wenn die gesamte optische Präsentation mehr an ein aufpoliertes Remake erinnert, so können zumindest diverse Animationen positiv überraschen. Wer sich noch an den eigenwilligen Aufschlag eines Boris Beckers erinnert, wird diesen sicher sofort wiedererkennen. Auch Zwischenanimationen wie die Freude über einen gelungenen Ball oder über den Sieg eines Matches gehören dazu. Ein effektvoller Zoom beim Superschlag setzt dazu noch einen drauf. Der Rest ist eigentlich einer Next-Gen-Konsole unwürdig. Öde Stadien lassen ein entsprechend animiertes Publikum missen, Spuren auf Sandplätzen fehlen gänzlich, die nach einer Rutscheinlage immer stark zu sehen sein müssten, und die Krönung ist der Ball selbst, der sehr oft nur als Halbkugel zu sehen ist.
Öde Akustik
Bis auf die real wirkende Akustik beim Schlagen des Balles und der angestrengten Laute der Spieler kann man diesem Bereich nichts abgewinnen.
Multiplayer
Mit bis zu vier Personen kann man den Partymodus spielen und sich in Wettkämpfen messen, Einzel oder Doppelwettbewerbe, sowie online, und das auch noch recht flüssig. Wartezeiten kann man sich mit Minigames erträglich machen, doch leider wird über das Netz kein World Tour Modus unterstützt, der durchaus Sinn gemacht hätte.

Fazit und Wertung

Hannes meint: Nur für Fans der Serie interessant!

Virtua Tennis 4 bietet wenig Neues. Statt der Steigerung der Fähigkeiten eures Sportlers müsst ihr versuchen, dessen Spielart zu imitieren, damit ihr in den Genuss des Powersmashs kommt. Eine Handvoll berühmter Tennisstars, egal ob aktuell oder schon in die Jahre gekommen, machen alleine noch keine richtige Atmosphäre aus. Das Arcade-lastige Game spielt seine Stärken in der einfachen Bedienung aus und stellt maximal mit dem Handling der Move-Controller eine körperliche Herausforderung dar. Das optisch schlecht präsentierte Outfit zeigt zum Glück bei diversen Animationen der Spieler ein paar Highlights. Fans werden nach wie vor ihren Spaß haben, doch auch sie sollten Dank ihrer Treue etwas mehr geboten bekommen, als nur einen aufpolierten dritten Teil der Virtua Tennis Reihe.

70%
Grafik
6
Sound
6
Bedienung
8
Spielspaß
7
Atmosphäre
7
Multiplayer
7
Preis/Umfang
6
Richtig gut
  • ansprechende Animationen der Spieler
  • World Tour Modus hält bei Laune
  • Sony Move-Unterstützung (eingeschränkt)
  • einfache Steuerung
Verbesserungswürdig
  • altbackene Grafik
  • dürftige Akustik
  • eingeschränkter Modus für Sony Move
  • kaum Neuerungen
Anforderungen
• Sony PlayStation 3 Konsole
• Microsoft Xbox 360 Konsole
• Nintendo Wii Konsole
• PC
Getestet für
Hannes Obermeier Hannes Obermeier

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