Twitch-Streamer auf der gamescom 2025: Zwischen Gaming-Fokus und Creator-Chaos
Die gamescom 2025 öffnet morgen ihre Pforten – und wieder stellt sich die Frage: Wie viel Einfluss nehmen Twitch-Streamer und Content Creator auf die weltgrößte Gaming-Messe?
Von Christoph Miklos am 20.08.2025 - 05:25 Uhr - Quelle: E-Mail

Fakten

Hersteller

Gamezoom.net

Release

Anfang 2000

Produkt

Gaming-Zubehör

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Die gamescom 2025 öffnet morgen ihre Pforten – und wieder stellt sich die Frage: Wie viel Einfluss nehmen Twitch-Streamer und Content Creator auf die weltgrößte Gaming-Messe?
Nach den chaotischen Szenen der vergangenen Jahre hat die gamescom für 2025 klare Maßnahmen ergriffen. Die Messe soll wieder stärker den Spielen gehören – doch die Creator-Community bleibt omnipräsent.
MontanaBlack fehlt diesmal komplett. Der ehemalige Casino-Streamer, der 2022 noch für Massenaufläufe sorgte und sich 2023 bereits genervt über die "Affen im Zoo"-Atmosphäre äußerte, hat keine offizielle Akkreditierung erhalten. Auch MaxiMcFlyy wurde abgelehnt – angeblich zu wenig Gaming-Content. Die gamescom zieht härtere Linien bei der Creator-Auswahl.
Trotzdem strömen die bekannten Gesichter nach Köln: Papaplatte gibt gemeinsam mit Masha ein Meet & Greet bei Schwarzkopf, PietSmiet tritt gleich mehrfach auf, und die Rocket Beans senden täglich vom Samsung-Stand. Julia Beautx, JenNyan und Lara Loft sind ebenfalls vor Ort – die Creator-Dichte bleibt hoch.
Die FYNG City in Halle 10.1 entwickelt sich zum zentralen Anlaufpunkt. Hier sammeln sich Creator wie Felix Rick, GameTube und internationale Gäste wie Viva La Dirt League. Webedia hat einen eigenen Bereich geschaffen, der die Massen kanalisieren soll – ob das die befürchteten Staus verhindert?
Chefstrobel und Varion kommen als normale Besucher, kündigten ihre Anwesenheit nur nebenbei im Stream an. Diese "Schatten-Creator" könnten für spontane Aufläufe sorgen, wenn Fans sie erkennen. Die Signing Areas sind strikt getaktet, maximal 90 Minuten pro Creator – die Veranstalter haben aus 2023 gelernt.
Besonders auffällig: Gaming-Developer wie Ion Hazzikostas (Blizzard) und Tim Schafer (Double Fine) erhalten prominente Bühnenzeiten. Die Balance verschiebt sich erkennbar zurück Richtung Gaming-Content. Selbst Timo Boll tritt auf – als Tischtennis-Weltmeister zwar spielfremd, aber durch seine Simulator-Kooperationen gaming-relevant.
Die Community bleibt gespalten. Während jüngere Besucher gezielt ihre Lieblings-Streamer jagen, meiden andere die Creator-Hotspots komplett. Die Indie Arena und periphere Hallen versprechen ruhigere Gaming-Erlebnisse ohne Influencer-Trubel.
Ob die Maßnahmen greifen? Die ersten Tage werden zeigen, ob die gamescom 2025 die Balance zwischen Creator-Event und Gaming-Messe findet – oder ob sich die Kritik an der "Influencercon" fortsetzt.
Christoph Miklos ist nicht nur der „Papa“ von Game-/Hardwarezoom, sondern seit 1998 Technik- und Spiele-Journalist. In seiner Freizeit liest er DC-Comics (BATMAN!), spielt leidenschaftlich gerne World of Warcraft und schaut gerne Star Trek Serien.

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