Trials of Mana - Test/Review
Square Enix ist weiterhin in bester Laune, Remake nach Remake zu veröffentlichen.
Von Timm Woita am 13.05.2020 - 03:41 Uhr

Fakten

Plattformen

PC

PlayStation 4

PlayStation 4 Pro

Publisher

Square Enix

Entwickler

Square Enix

Release

24.04 2020

Genre

Rollenspiel

Typ

Vollversion

Pegi

12

Webseite

Media (11)

So muss Remake

Square Enix ist weiterhin in bester Laune, Remake nach Remake zu veröffentlichen. Nach dem sehr starken Final Fantasy 7- und dem eher mäßigen Secret of Mana-Remake bekommen wir mit Trials of Mana den dritten Teil der Seiken Densetsu-Reihe nachgelegt. Aber wird es ein besseres Remake sein oder wandelt es eher auf dem Pfade eines Secret of Mana?
Sechs Helden braucht die Welt
Auch in Trials of Mana werden wir in eine bunte Fantasy-Welt geworfen, in welcher die klassiche Gut vs. Böse-Geschichte erzählt wird. Die Mächte des Mana sind schwächer geworden und drei unterschiedliche Parteien arbeiten daran, die bösen Benvedour wiederkehren zu lassen. Anders als bei Secret of Mana haben wir in Trials of Mana aber die Möglichkeit, aus sechs verschiedenen Helden zu wählen und uns so ein effektives Trio zusammenzustellen. Je nachdem für welches Trio wir uns entscheiden, bekommen wir unterschiedliche Verläufe der Geschichte präsentiert. Aber trotz allem sind die Schicksale der einzelnen Protagonisten doch relativ eng miteinander verknüpft. Hier und dort gibt es Überschneidungen in der Geschichte, dennoch bietet das Spiel einen hohen Wiederspielwert. Nicht nur die Geschichten unterscheiden sich, sondern auch die Charaktere. Während ein Durand oder Kevin (WIESO?) eher die Damagedealer wiederspiegeln, ist zum Beispiel eine Charlotte oder eine Angela auf Magie ausgelegt, entweder im Rahmen des Supports oder des Angriffs. Ein Charakter spiegelt unsere Hauptfigur wieder, die anderen beiden sind festgelegte Begleiter, welche wir im Laufe der Geschichte treffen. Schön ist, dass man sich auch hier nicht rein auf die KI verlassen muss, sondern jederzeit zwischen den einzelnen Charakteren wechseln kann. Außerdem ist es möglich, die Vorgeschichte der Begleitchars zu spielen, um ihre Hintergründe nachvollziehen zu können.
Die Charaktere erhalten natürlich RPG-typisch Erfahrungspunkte für die Kämpfe. Nach erfolgreichem Levelaufstieg steigen aber nicht einfach nur die Werte. Man erhält zusätzliche Fähigkeitspunkte, welche man im Ausbildungstab des Menüs seinen Charaktere nach eigenem Ermessen zuweisen kann. Dabei kann man aus mehreren Kategorien wählen, wie Stärke, Intelligenz und so weiter. Ebenfalls werden nach einer bestimmten Menge Punkten neue Fertigkeiten freigeschaltet. Ab einem bestimmten Punkt der Geschichte können die Charaktere auch noch in stärkere Klassen entwickelt werden. Hier kann man sich für die Seite Licht oder Dunkel entscheiden. Das aktive Kampfsystem selber ist relativ einfach gehalten. Wir haben einen Knopf für normale und einen Knopf für starke/aufladbare Angriffe. Außerdem einen Knopf für das Springen und einen zum Ausweichen. Das Aufrufen von Zaubersprüchen funktioniert entweder über Hotkeys, welche man selbst zuweist, oder über das taktisch bessere Ringmenü. Sind wir nämlich im Ringmenü, werden die Kämpfe pausiert und wir haben die Möglichkeit, taktischer vorzugehen. Ein paar der Bossfights können nämlich relativ hektisch werden.
Das sieht aber nicht wie das Original aus
Wie schon beim bekannten Secret of Mana-Remake hat Square Enix auch bei Trials of Mana aus der 2D-Grafik eine komplett neue 3D-Grafik gemacht basierend auf der Unreal Engine. Hier muss man Square Enix wirklich lassen, dass sie es geschafft haben, die Probleme aus dem Secret of Mana-Remake zu beseitigen und Trials of Mana wesentlich besser aussehen zu lassen. Die Grafik ist weiterhin knackig bunt und wird definitiv nicht jedem gefallen. Die Animationen der Charakter bei Bewegungen und während der Kämpfe sehen flüssig und gut animiert aus und zeigen keine größeren Fehler. Auch die musikalische Untermalung ist ausgezeichnet. Es wird dem Spieler sogar offen gelassen, ob es der originale oder der neukomponierte Soundtrack sein soll. Die wichtigsten Dialoge sind gut vertont und können wahlweise auf Japanisch oder Englisch gehört werden. Die Texte sind durchgehend auf Deutsch, auch wenn einige Namensanpassungen komisch oder unangebracht wirken. Sehr schön designt sind auch die einzelnen Abschnitte der Welt. Mal laufen wir durch große Höhlensysteme, ein anderes mal durch einen dicht bewachsenen Wald und später sogar durch eine Kristall/Vulkanlandschaft. Die Gebiete sind angemessen groß und bieten auch noch einigen Platz zum Erkunden. Selbst kleine Rätselpassagen wurden eingefügt, welche aber eher zur Story gehören und erstens sehr offensichtlich sind und zweitens nicht sonderlich kreativ. Ebenfalls sehr gut implementiert ist der Tag-Nacht-Wechsel. Dieser hat Auswirkungen auf Gegner, Ereignisse und auch die eigenen Charaktere. Außerdem werden Elemente durch die verschiedenen Tage beeinflusst. Am Tag des Salamanders machen Feuerangriffe zum Beispiel mehr Schaden.
Aber auch dieses Mana hat Fehler
Einer der größten Einschnitte in meinen Augen ist etwas, das im Original vorhanden war und die Seiken Densetsu-Reihe zu etwas Besonderem gemacht hat. Das Spielen mit Freunden. Während im Secret of Mana-Remake wenigstens noch ein lokaler Coop-Modus enthalten war, ist er bei Trials of Mana komplett weggefallen. Hier frage ich mich leider warum, da in der heutigen Zeit ein Online-Coop eigentlich nicht so schwer zu implementieren sein kann. Ebenfalls sehr schade empfinde ich die Tatsache, dass die Story doch sehr linear verläuft. Auch wenn, wie vorher erwähnt, die einzelnen Bereiche ordentlich sind und Platz zum Erkunden lassen, ist es uns, wenn wir uns auf der Weltkarte bewegen, nicht möglich, viel zu entdecken. Wir werden nämlich ab der Hälfte der Spielzeit von Punkt zu Punkt geschickt und kommen ohne die Hilfe von bestimmten Personen nicht weiter. Die Grafik ist nicht ganz ohne Fehler. Trials kämpft manchmal mit unsauberen Texturen und aufpoppenden Objekten. In den Zwischensequenzen offenbaren sich dann noch mehr Probleme. Hier zeigt sich leider, dass es doch eine großes Defizit zwischen Mimik/Gestik und Vertonung gibt. In einigen Story-Sequenzen passte es einfach nicht. Es wirkte nicht der Situation entsprechend.
Das sind aber auch die größten Kritikpunkte. Das sich ständig wiederholende Gegnerdesign, nur in anderen Farben und mit anderen Namen, ist zwar nicht schön, aber okay.
Trials of Mana ist seit dem 24. April 2020 für 34,95 Euro erhältlich.

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