Torchlight 2 - Test/Review
Kein nerviger „Fehler 37”, kein Always-Online-Kopierschutz und kein Casual-Skillsystem: Torchlight 2 von Entwicklerteam Runic Games macht einiges besser als Diablo 3 von Blizzard.
Von Christoph Miklos am 08.10.2012 - 06:27 Uhr

Fakten

Plattform

PC

Publisher

Daedalic Entertainment

Entwickler

Runic Games

Release

20.09 2012

Genre

Action-RPG

Typ

Vollversion

Pegi

12+

Webseite

Preis

19,99 Euro

Media (36)

Das bessere Diablo 3?

Kein nerviger „Fehler 37”, kein Always-Online-Kopierschutz und kein Casual-Skillsystem: Torchlight 2 von Entwicklerteam Runic Games macht einiges besser als Diablo 3 von Blizzard. Wie gut das Hack and Slay-Abenteuer tatsächlich geworden ist, könnt ihr in unserem ausführlichen Testbericht nachlesen.
Die Geschichte…
Die Geschichte rund um Bösewicht Archlord wird in vier abwechslungsreichen Kapiteln erzählt, die allesamt in der Fantasywelt Vilderan angesiedelt sind. Vier Klassen stehe zur Auswahl, alle in weiblicher und männlicher Version: Berserker, Magier, Ingenieur - er kämpft mit Werkzeugen und ist langsamer und schwerer als der Berserker - sowie Outlander, ein vor allem mit Gewehren und Pistolen antretender Fernkämpfer. Die Klassen unterscheiden sich unterm Strich weniger als in Diablo 3 - und das, obwohl alle einen individuellen Talentbaum und eine aufladbare Spezialeigenschaft haben. Jeder Held bekommt zur Unterstützung ein Haustier zur Seite gestellt. Mit von der Partie sind süße Hunde, Katzen und Drachen. Die Begleiter kämpfen mit uns und lassen sich durch spezielles Futter, welches beim Angeln ins Inventar flattert, vorübergehend in andere Kreaturen, etwa eine aggressive Hyäne, verwandeln. Außerdem dienen sie dazu, unsere überschüssigen Waffen und sonstige Ausrüstung auf Knopfdruck zum Händler zu bringen und dann wieder mit ein paar Talern zurückzukommen.
Die komplette Geschichts-Kampagne umfasst zirka 22 Stunden Spielzeit, wobei vier verschiedene Schwierigkeitsgrade zur Auswahl stehen. „Einfach“ und „Normal“ sind unserer Meinung nach zu anspruchslos - daher sollten erfahrene Spieler gleich mit dem „Veteranen“-Modus starten. Wer mag, darf zusätzlich im Hardcoremodus antreten, in dem jedes Ableben endgültig „Game Over“ bedeutet.
Gameplay
Das Gameplay erinnert stark an Diablo 3: Nur wenige Meter vor unserem ersten „Spawnpunkt“ wartet der erste Questgeber auf uns, der uns in die große weite Welt schickt, welche zum Teil zufallsgeneriert wird. Auf grünen Wiesen oder verschneiten Feldern verhauen wir dann Monster, und zwar normalerweise mit der Waffe über die linke Maustaste und mit einem selbst wählbaren Spezialangriff - der bei allen Klassen Mana verbraucht - über die rechte Taste. Natürlich gibt es auch in Torchlight 2 Dungeons, die mit besonders großen Loot (und Monstern) aufwarten.
Für besiegte Gegner gibt es Erfahrungspunkte, die uns vergleichsweise oft einen Level-Aufstieg bescheren. Dann können wir fünf Punkte wahlweise in Stärke, Geschicklichkeit, Magie oder Vitalität stecken. Zusätzlich gibt es pro Level-Aufstieg einen Talentpunkt, den wir im entsprechenden Baum für Spezialfähigkeiten oder passive Skills investieren. Das System ist im Grunde sehr unkompliziert, nur die jeweiligen Beschreibungen hätten wir uns etwas einfacher gewünscht. Die Talentpunkte kann man in Städten bei einer speziellen NPC-Figur wieder "re-skillen" - blöderweise aber nicht alle, sondern nur die jeweils letzten drei. Wir sind gespannt, wie lange es dauert, bis Runic das auf Drängen der Community ändert.
Unser PlayTime-Video zu Torchlight 2
Loot
Anders als bei Diablo 3 geizen die Entwickler von Torchlight 2 nicht beim Loot. Fast im Sekundentakt hagelt es neue Gegenstände - viele davon sind sogar einzigartig. Auch Sets kommen wesentlich schneller zusammen als in Diablo 3. Manchmal überlassen uns die Gegner oder Schatztruhen sogar fast ein bisschen zu viele Gegenstände. Ab einem gewissen Punkt war unser Haustier jedenfalls fast immer damit beschäftigt, den ganzen Kram zum Händler zu bringen. Allerdings hätten wir auf das Geld auch ganz gut verzichten können, denn wirklich sinnvolle Gegenstände zum Kaufen haben wir nicht gefunden. Wir haben es vor allem dazu verwendet, uns bei unserem Tod direkt im Kampf neu beleben zu lassen. Allerdings passt das Spiel den dafür fälligen Betrag immer dem Kontostand an, so dass viele Credits eigentlich keine Vorteile bringen. Ein Crafting-System gibt es in Torchlight 2 nicht. Wir können lediglich Waffen bzw. Gegenstände mit Verzauberungen (Edelsteinen) aufwerten.
Technik
Ein hübscher Comic-Look, ein fantasievolles Monster-Design und coole Zaubereffekte sorgen für ein stimmiges Gesamtbild. Die Schattenseite: unscharfe Texturen und eine generelle Polygonarmut. Beim Sound bekommt man stets passende Tracks und eine solide Sprachausgabe (englisch) geboten. Die Steuerung geht mit Maus und Tastatur unkompliziert von der Hand. Auch halten sich die Hardwareanforderungen (1,4 GHz Dual-CPU, 1 GB RAM, DX9 GPU mit 256 MB Speicher) in Grenzen.
Multiplayer
Wer mag, kann Torchlight 2 auch im Multiplayermodus mit bis zu fünf anderen Helden spielen, und zwar per Internet und LAN. Ebenfalls offen ist derzeit, wie sich die Mod-Szene für das Spiel entwickelt - immerhin hat Runic Games angekündigt, dass der TorchEd, der Editor für das Spiel, auch möglichst schnell erscheinen soll.

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