The Surge 2 - Test/Review
Deck13 hat nach Lords of the Fallen und The Surge nun ein neues soulslike Game entwickelt. The Surge hatte mit einigen Problemen zu kämpfen und wurde von den Spielern nicht sonderlich gut angenommen. Aber was ist mit dem zweiten Teil? Hat Deck13 es geschafft, ein gut spielbares soulslike Game mit Cyberpunk-Elementen zu erschaffen?
Von Timm Woita am 14.10.2019 - 06:16 Uhr

Fakten

Plattformen

PlayStation 4 Pro

Xbox One X

PlayStation 4

Xbox One

PC

Publisher

Focus Home Interactive

Entwickler

Deck 13

Release

24.09 2019

Genre

Action-RPG

Typ

Vollversion

Pegi

16

Webseite

Preis

59,90 Euro

Media (8)

Mehr Souls

Deck13 hat nach Lords of the Fallen und The Surge nun ein neues soulslike Game entwickelt. The Surge hatte mit einigen Problemen zu kämpfen und wurde von den Spielern nicht sonderlich gut angenommen. Aber was ist mit dem zweiten Teil? Hat Deck13 es geschafft, ein gut spielbares soulslike Game mit Cyberpunk-Elementen zu erschaffen?
Was ist hier eigentlich passiert?
In The Surge 2 beginnt alles mit einem geheimnisvollen Flugzeugabsturz. Im Anschluss werden wir in den Charaktereditor geworfen, welcher uns die Möglichkeit gibt, uns einen individuellen Helden zu bauen. Dieser ist nur eben leider namenlos und stumm. Anschließend wachen wir in einem Gefängnis auf und müssen auch direkt feststellen, dass hier irgendetwas nicht stimmt. Es gibt Explosionen und die Wachroboter sind auch außer Kontrolle. Nach kurzer Zeit sehen wir auch was für diesen Aufruhr verantwortlich ist, bevor wir ein paar Kämpfe später unser Exoskelett bekommen, ein paar bösen Buben aufs Fressbrett hauen und das Gefängnis verlassen. Hier wird eine erste Änderung sichtbar: The Surge 2 geht weg von dem bekannten, aber doch sehr eintönigen Industriekomplex des ersten Teils und schickt uns in eine brilliant designte Zukunftsstadt namens Jericho City. Uns wird sehr schnell klar gemacht, dass hier die pure Anarchie herrscht und eigentlich alles, was läuft oder fliegt, gegen uns ist. Die Story selbst gewinnt zwar keinen Oscar, ist aber nicht schlecht geschrieben. Im Laufe der Zeit öffnet sich die Spielwelt immer weiter und verknüpft die einzelnen Bereiche immer häufiger miteinander, sei es durch Shortcuts oder durch alternative Wege. Es ist kein komplettes Open World, da das Betreten anderer Bereiche immer mit einem Ladescreen verbunden ist. Diese Areale sind allerdings groß und bieten einiges zum Entdecken. Ebenfalls sind die einzelnen Areale gut gestaltet, sei es Gideons Rock, die Naturschutzanlage von Jericho City oder der Hafen Port Nixon. Es macht unglaublich viel Spaß in den Locations auf Erkundungstour zu gehen und Geheimnisse zu finden oder alternative Routen offen zu legen. Wer sich neben der Erkundung noch mit NPCs unterhält, kann zusätzlich zu den Hauptmissionen auch noch einige Nebenmissionen erhalten, welche mal mehr, mal weniger interessant sind. Natürlich mangelt es uns nicht an Feinden. Diese müssen wir besiegen, um die Währung Tech Scrap zu erhalten, mit der wir unseren Charakter leveln oder neue Ausrüstung herstellen können. Neue Ausrüstung bekommt man durch die...
... Symphonie of Violence
Kurz vor Release von The Surge 2, hat Deck13 einen Trailer mit genau diesem Titel veröffentlicht. Und genau das ist The Surge 2 auch geworden. Eine Symphonie der Gewalt. Am zugrundeliegenden, aus dem ersten Teil bekannten Kampfsystem hat sich nicht viel geändert. Die Gegner bieten erneut einzelne Trefferzonen - um genauer zu werden: Kopf, Körper, Beine und Arme. Diese können wir einzeln anvisieren und müssen das auch. Bearbeiten wir diese Zonen nämlich lange genug, können wir sie mit einem stylischen Finisher abtrennen und erhalten so neue Blaupausen oder benötigte Module zum Upgraden bereits erhaltener Ausrüstung. Im Gegensatz zu The Surge funktioniert dies nun aber besser und wurde im Detail verfeinert. Um der ganzen Action noch mehr Style zu verleihen, kann man aus mehreren Waffenarten wählen. Hierzu zählen unter anderem Hämmer, Speere, Schwerter, Klauen und so weiter. Diese bringen jeweils eigene Movesets mit sich. Außerdem können bei einigen Waffen zusätzliche Werte existieren, wie zum Beispiel Nano oder Feuerschaden. Sehr großen Spaß hatte ich mit dem GAIA Lancer oder der Doppellanze der Verderbtheit. Aber auch das systematische Zerhackstückeln der Gegner mit anderen Waffenarten macht unglaublich viel Spaß. Aber wir können uns auch, zwar nur begrenzt, durch Fernkampf einiger Gegner entledigen. Wir haben nämlich als kleines nützliches Gadget noch eine Drohne dabei, die zum Beispiel einen Laser verschießen kann oder aber über ein EMP-Modul Gegner in den Schockzustand versetzt. Um aber überhaupt die besten Chancen zu bekommen, Rüstungen abzutrennen und im Anschluss nutzen zu können, muss das Parry-System verstanden werden. Hierfür gibt es Dank der Kernmodule, die unser Exoskelett aufnehmen kann, sogar die Möglichkeit, uns die Blockrichtung anzeigen zu lassen. Parieren funktioniert über die Blocken-Taste und der Bewegung des rechten Sticks in die angezeigte Richtung. Dadurch ist es uns möglich, massiven Schaden an den geschützten Bereichen auszuüben und ein schnelles Abtrennen möglich zu machen. Gerade bei größeren Gegnergruppen ist dies aber nicht unbedingt das Mittel der Wahl, da mehrere Gegner uns sehr schnell über den digitalen Jordan befördern können. Hier sollte sich dann überlegt werden, ungeschützte Stellen anzugreifen, um Gegner schneller zu besiegen. Hier bietet The Surge 2 eine kleine taktische Komponente, die aber nicht unterschätzt werden sollte. Bei dem Thema Taktik sollten auch die Bosse genannt werden, da wir mehrere Blockversuche brauchen, um sie ins Wanken zu bringen oder sie nur gepanzerte Areale haben. Ebenfalls sollte noch erwähnt werden, dass man in The Surge 2 vertikale und horizontale Schläge hat. Eine Kombo aus bestimmten Schlägen ist besser gegen Panzerung, die andere macht mehr Schaden an ungepanzerten Stellen. Das Aufladen der Schläge ist auch eine Option, um sich nerviger Schilde zu entledigen.
Das ExoSkelett der Engine ist nicht so stark
Auch wenn The Surge 2 einen sehr guten Eindruck macht, liegt dies nicht unbedingt an der Grafik. Die Hauseigene Deck13 FLEDGE Engine ist leider nicht die Stärkste. Ja, die Gebiete sind gut designt und haben einen guten Flair. Hier ist vor allem in Gesprächen oder Cutscenes eine sehr statische Mimik, Gestik und Gesichter gemeint. Außerdem kommt es immer wieder zu nachladenden Texturen, welche dem Spieler auch direkt auffallen. Die FPS zeigen sich auf dem PC weitestgehend stabil. Laut einiger Spieler kommt es aber gerade auf PS4 oder XBOX One immer wieder zu FPS-Einbrüchen. Diese zeigen sich aber wohl kaum in Kämpfen, sondern eher bei zerstörbaren Umgebungen. Die KI der Gegner ist weitestgehend solide, zeigt aber auch hier teilweise grenzdebiles Verhalten. Es gab ein paar Kämpfe, in denen Gegner durchgehend in eine Wand gelaufen sind oder durch den Boden geglitched haben. In eigener Sache empfehle ich Kämpfe auf Metalltreppen zu unterlassen, da es hier passieren kann, dass ihr auch durch den Boden glitched und sterbt. Es gibt in The Surge 2 kein freies Speichern, sondern man muss sich auf das automatische Speichern an bestimmten Punkten oder den MediBays verlassen. Diese sind jedoch sehr fair gesetzt und man muss nie sonderlich lange Kämpfen, um zum Ort oder Zeitpunkt des Todes zurück zu gelangen.

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