The Last of Us Part 1 Remake (PC) - Test/Review (+Video)
Auch zehn Jahre nach dem ursprünglichen Release zählt The Last of Us Part 1 aus dem Hause Naughty Dog zu einem wahren Videospielmeilenstein.
Von Christoph Miklos am 11.05.2023 - 03:32 Uhr

Fakten

Plattform

PC

Publisher

Sony

Entwickler

Iron Galaxy Studios

Release

28.03 2023

Genre

Action-Adventure

Typ

Vollversion

Pegi

18

Webseite

Preis

69,99 Euro

Media (12)

So nicht!


Auch zehn Jahre nach dem ursprünglichen Release zählt The Last of Us Part 1 aus dem Hause Naughty Dog zu einem wahren Videospielmeilenstein. Das Action-Adventure reizte die damalige PlayStation 3 Konsole von Sony komplett aus. Aufgrund der enormen Popularität folgte noch eine aufgehübschte Remastered-Version für die PlayStation 4 und im Herbst 2022 eine komplett überarbeitete Remake-Fassung für die aktuelle PS5. Nun gibt es auch eine Umsetzung für den Rechenknecht von Entwicklerteam Iron Galaxy, welches sich unter anderem für die Uncharted: Legacy of Thieves Collection am PC verantwortlich zeichnete. Stellt sich jetzt bloß die Frage: Wie sauber wurde der Port umgesetzt?

Was ist da los?


Auf den eigentlichen Spielinhalt werden wir in dieser Review nicht mehr genauer eingehen, dafür gibt es unseren ausführlichen Artikel aus dem Jahr 2014. Daher direkt zur PC-Umsetzung: Zum Release am 28. März 2023 war diese für viele Anwender unspielbar. Nachdem man knapp 100 Gigabyte an Daten heruntergeladen hat, was schon für viele Anwender mehrere Stunden in Anspruch nehmen kann, folgte ein mühseliger Prozess namens „Shader-Compiling“ (zum Release noch falsch übersetzt als „Gebäude-Shader“). Zur Erklärung: Moderne Spiele mit Lower-Level-Schnittstelle (DirectX 12 oder Vulkan) fahren eine Vielzahl von Shader-Programmen auf, welche vor der ersten Nutzung erst einmal "vorglühen" müssen. Diese, Shader-Compiling oder PSO Caching genannt, erfolgt beim ersten Spielstart und sichert nach Abschluss eine stotterfreie Spielerfahrung. Im Normalfall dauert dieser Prozessor maximal ein paar Minuten. Im Fall von TLoUP1 waren es aber, abhängig vom jeweiligen System, zwischen 30 Minuten und zwei Stunden. Erst einige Wochen und diverse Update später konnte dieser Prozessor deutlich verkürzt werden. Weitere Probleme zum Veröffentlichungszeitpunkt waren Abstürze, Grafikfehler, Performanceeinbrüche und ein nerviges Stottern, sobald man die Maus schneller bewegt hat. Viele dieser Mängel, mit Ausnahme des Stotterns bei Mausbewegungen, wurden mittlerweile behoben. Wirklich fehlerfrei ist der PC-Port aber immer noch nicht. Immerhin: Das Entwicklerteam verspricht weitere Updates für die Zukunft.

Die schönen Seiten


Die PC-Version basiert auf dem PS5-Remake, das im September 2022 veröffentlicht wurde, und zwar inklusive des Left-Behind-DLCs. Mit dem Remake wurde das zehn Jahre alte The Last of Us quasi in die Engine des Nachfolgers portiert und mit frischen Assets, höherer Auflösung, verbesserten Effekten und weiteren Upgrades aufgemotzt. Die PC-Version hat nun noch weitere Upgrades erhalten, um das Spiel an die Windows-Plattform anzupassen. Das beginnt bei 4K-Auflösung mit freigeschalteter Framerate, sowie 21:9 und 32:9 Breitbildformaten. Zudem nutzt The Last of Us auf dem PC auch die neuen Upscaling-Möglichkeiten. AMD FSR 2.2 ist ebenso an Bord wie NVIDIA DLSS 2. Das neue und GeForce RTX 4xxx-exklusive DLSS 3 ist leider nicht mit von der Partie. Hinzu kommen natürlich Maus-Tastatur-Steuerung, Anpassungsoptionen für die Steuerung und reichlich Einstellungen für Barrierefreiheit. Lässt man die anfänglichen Probleme bei Seite, ist The Last of Us Part 1 ein prächtiges, phasenweise fast fotorealistisches Spiel, das man gesehen haben muss. Zwar fehlt Raytracing, die qualitativ hochwertig vorgebackene globale Beleuchtung (GI) erzeugt zusammen mit der glaubhaften Materialdarstellung (Physically-Based Shading) jedoch eine sehr hübsche Lichtstimmung. Die handgebaute Spielwelt strotzt nur so vor Details, wie überwucherten Häuserschluchten, verlassenen Restaurants und vielen detaillieren Assets. Die Texturen sind über fast jeden Zweifel erhaben und weitestgehend sehr hochauflösend. Besonders hervorheben möchten wir jedoch die Charakterdarstellung, welche in den zahlreichen Zwischensequenzen zelebriert wird. Die Darbietung ist annähernd fotorealistisch, mit glaubhafter Mimik und Gestik - und im Falle der englischen Sprachausgabe außerdem lippensynchron. Die deutsche Vertonung kann das hohe Niveau nicht halten, allerdings ist das Meckern auf hohem Niveau. Daneben punktet auch die übrige Vertonung: Das Spiel setzt Musik nur dramaturgisch ein, große Teile des Erlebnisses setzen auf großartige Umgebungssounds mit klarer Ortbarkeit.

Unser Testvideo zum The Last of Us Part 1 Remake (PC)




The Last of Us Part 1 Remake ist ab sofort für 54 Euro im Handel erhältlich.

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