The Elder Scrolls IV: Oblivion Remastered - Test/Review
Die Elder Scrolls haben uns davon erzählt, von einer Zeit, in der die Tore von Oblivion offen stehen. Moment, waren wir nicht schon ein Welt-beendendes Ereignis weiter?
Von Lars Hack am 22.05.2025 - 04:10 Uhr

Fakten

Plattformen

Xbox Series S

Xbox Series X

PlayStation 5

PC

Publisher

Bethesda Softworks

Entwickler

Virtuos

Release

22.04 2025

Genre

Rollenspiel

Typ

Vollversion

Pegi

16

Webseite

Preis

ab 54,99 Euro

Media (7)

Einmal geht noch...in hübscher


Die Elder Scrolls haben uns davon erzählt, von einer Zeit, in der die Tore von Oblivion offen stehen. Moment, waren wir nicht schon ein Welt-beendendes Ereignis weiter? War da nichtmal was mit Drachen? Ah, was ist schon Zeit. Bethesda Entertainment legt einen Hit neu auf, den vierten Eintrag der Elder Scrolls-Reihe, Oblivion. Wie spielt sich das Remastering des inzwischen 19 Jahre alten Titels?

Jenseits von Mundus


Eigentlich erzähle ich hier etwas über die Story des Spiels. Aber seien wir ehrlich - wir alle wissen, was in Oblivion passiert. Mehrunes Dagon, Deadra-Prinz der Zerstörung, hat es auf Mundus abgesehen, die Kaiserlinie endet (scheinbar), die Welt braucht einen Helden, der die Tür(en) zu Oblivion wieder zuschlägt. Erinnerung geweckt? Sehr gut, dann machen wir doch direkt weiter mit…

Alles, was neu ist


In Bildern und Videos habt ihr es bereits gesehen: das erste, auffälligste Merkmal des neuen Oblivions ist der Look. Bethesda hat ordentlich aufgehübscht, von Gesichtsanimationen, Texturen, der Landschaft, Gegnermodellen und alles dazwischen und außerhalb. Sogar Bärte, die größte und wichtigste Neuerung aus dem Nachfolger Skyrim, haben es dieses Mal bis nach Cyrodil, dem Kernland des Kaiserreichs, geschafft. Das ganze sieht fabelhaft aus, auch wenn es in meiner Erinnerung irgendwie schon immer hübsch war. Jetzt ist es das nur eben wirklich! Außerdem sind auch die erweiterten Inhalte von damals wieder mit von der Partie: die kleineren Extras, wie neues Housing, aber auch die Erweiterungen The Shivering Isles und Knight of the Nine. Allerdings lässt euch Bethesda dafür extra zahlen. Zehn Euro extra kostet die Deluxe Edition, die all die DLC und AddOns mit beinhaltet. Wollt ihr also die gesamte Oblivion-Experience haben, müsst ihr etwas tiefer in eure Septimen-Tasche greifen. Aber auch im Grundspiel wird euch, neben dem optischen Update, einiges geboten. Zum Beispiel haben die Entwickler das damals bereits recht anstrengende, unhandliche Levelsystem von Oblivion an das von Skyrim angenähert. Egal welchen Skill ihr nun durch das Ausführen levelt, er trägt zum LevelUp bei. Kommt es dann zum Aufstieg, dürfen wir 12 Punkte in all unsere Stats verteilen, frei von irgendwelchen Beschränkungen… abgesehen von Glück. Das kostet vier der 12 Punkte und ist damit ungleich schwieriger zu leveln. Wie inzwischen gewohnt in der Elder Scrolls-Reihe, passen sich Gegner unserem Level an, damit es nie langweilig wird. Hier hat man für das Remastering einige Anpassungen zum Nachleveln von damals vorgenommen, trotzdem fühlen sich die Gegner bereits nach einigen Leveln wie die altbekannten HP-Schwämme an, die uns tausend Schläge abverlangen, bevor sie zu Boden gehen. Und dann sind da noch die Myriaden an kleinen Nachbesserungen und Quality of Life-Anpassungen. Von der Menüführung über Fähigkeitsanpassungen bis hin zur Navigation ist alles dabei. Zum Beispiel bekommen wir neue Traits, wenn wir bestimmte Skills aufleveln. Ein Experte im Blocken schaltet einen Schildschlag frei, der Gegner zurückwirft. Wir dürfen endlich rennen, wie wir es bisher nur im fernen Himmelsrand konnten. Im Kampf hat sich zwar auch etwas getan, aber nicht so viel, wie man es sich vielleicht hätte erhoffen können. Es ist immer noch recht simpel gestrickt, mit dem häufigen Schlagabtausch, bis einer fällt. Erst bestimmte Fähigkeitenleveln schalten die besonderen Fähigkeiten, wie Ausweichrollen, frei. Dafür haben aber unsere Waffen nun eigene Movesets und können, mit dem entsprechenden Fähigkeitenrang, auch besondere Effekte und Zustände auslösen. Viele der Bugs, die Spieler damals gequält haben, wurden behoben. Veteranen kennen es noch: wie oft musste man einen älteren Spielstand laden, weil irgendeine Quest gesoftlockt waren. Ein Item ist nicht aufgetaucht, ein NPC hing fest, die richtige Gesprächsoption ist nicht aufgetaucht - in diesem Department wurde ordentlich aufgeräumt. Dafür wurden aber ein paar andere Glitches und Hänger mit reingebracht. Reden wir doch mal darüber.

Es hakt und hängt


Mit all der hübschen, aufgewerteten Grafik und User Experience, plus den ein oder anderen Quality of Life-Anpassungen und allen Zusatzinhalten im Gepäck macht das Remastering von Oblivion einiges her. Leider gibt es aber, auch dieses Mal, wieder ein paar Stolpersteine, die man nunmal nennen muss, wenn man über das Spiel spricht - böse Zungen würden behaupten, dass das eben dazugehört, bei Titeln aus dem Hause Bethesda, auch wenn es Remastered sind. Zum Beispiel steht die visuelle Schönheit oft auf tönernen Füßen. Mehr als einmal wurden NPCs, mit denen ich gesprochen habe, plötzlich von einem Licht angestrahlt, das von nirgends zu kommen schien. Ein anderes Mal wurde das Gebiet um mich herum vom morgendlichen Sonnenschein erfüllt - während die Sonne noch hinter einem Berg verborgen war. Und schließlich spiegeln Wasseroberflächen oft die gleiche Textur wieder und wieder. Dazu kommen häufige FPS-Drops. Oben drauf kommen Glitches und Bugs. Einmal musste ich eine Minute warten, mitten in einem gescripteten Dialog, bis ein Charakter seine nächste Voiceline sprach. Ein Gegner hat mich zu Fall gebracht und plötzlich lag ich 50 Meter weit weg. Nicht als Ragdoll, nein! Ich wurde einfach 50 Meter weit weg abgelegt, ohne ersichtlichen Grund. Und noch bevor ich jemals in der Stadt Anvill war, kam eine Wache mir bereits entgegen gerannt, um mich für eine unerklärliche 40 Gold-Strafe zu verhaften. Die deutsche Synchronisation, die es für Oblivion bereits gibt, hat es nicht in die Remastered-Version geschafft. Das ist nachvollziehbar, als Seitenprojekt sind multiple Synchronisationen eine große Aufgabe. Nur die englische Sprachausgabe gibt es dieses Mal, dafür eine deutsche Textausgabe. Die hat allerdings auch Lücken, wenn auch selten. Hier mal englische Untertitel. Dort mal ein Wort, das im Kontext vollkommen falsch übersetzt wurde.

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