Spidey ist wieder da!
Im neuesten Spider-Man-Abenteuer Spider-Man: Dimensions erwarten uns gleich vier Versionen des heldenhaften Netzschwingers. Zu viel des Guten?
Vier Welten
Die Story, die von Marvels berühmtem Comic-Autor Dan Slott geschrieben wurde, schickt Spidey auf eine abenteuerliche Mission: Er muss die magische Energie der Tafel des Chaos und Ordnung wiederherstellen. Denn die Tafel wurde zerbrochen und ihre Teile über mehrere Paralleluniversen verstreut. In einem erbitterten Kampf um die Rettung der wirklichen Welt muss er gegen einige der gefährlichsten Comic-Schurken antreten.
Der Spielaufbau ist denkbar einfach gehalten. Jeder der drei Akte von Spider-Man: Dimensions ist unterteilt in vier Levels, in denen jeweils einer der vier Spinnenhüpfer zum Zuge kommt. Die Reihenfolge bleibt euch überlassen, ihr könnt also innerhalb der einzelnen Kapitel selbst auswählen, welche Dimension ihr spielen möchtet. Die Dimensionen entsprechen einigen Alternativ-Universen und Comic-Serien, die Marvel über die Jahre eingeführt hat. Amazing Spider-Man ist quasi der „klassische“ Spinnenmann. Beim Ultimate Spider-Man handelt es sich um eine modernisierte, jüngere Version des Wandkrabblers, während Spider-Man 2099 in der Zukunft spielt und entsprechend auf technische Spielereien und Science-Fiction setzt. Etwas völlig anderes ist hingegen Spider-Man Noir: Diese Version der Spinne existiert in einer düsteren, beinahe schwarzweißen Version der 40er-Jahre und greift ihre Gegner überraschend aus den Schatten heraus an.
In den insgesamt 13, extrem linearen Levels trefft ihr verschiedene Superschurken und vermöbelt hunderte Handlanger. Zu tun bekommt ihr es beispielsweise mit Sandman, Electro, dem Vulture oder auch Antiheld Deadpool.
Dezente Unterschiede
Als Spieler erwartet man von einer Grundidee wie den vier Dimensionen aber nicht
nur unterschiedliche Grafikstile und andere Kostüme, sondern auch spielerische Abwechslung. Dabei versagt Spider-Man: Dimensions, denn die vier Heldenversionen spielen sich beinahe gleich. Egal, welchen dieser Charaktere ihr spielt - der Schlüssel zum Erfolg liegt beim immer gleichen Vermöbeln der Gegner mit Schlagkombos. Zumindest die Spezialfähigkeiten von Ultimate und 2099 Spider-Man sorgen für etwas Abwechslung. Ultimate Spidey lädt während der Kämpfe einen Wutbalken auf, den ihr auf Knopfdruck entfesselt. Für begrenzte Zeit seid ihr dann deutlich stärker. Spider-Man 2099 schaltet hingegen kurzzeitig in den Zeitlupenmodus und bewegt sich schneller als seine Gegner, um zum Beispiel Raketen auszuweichen. Diese Fähigkeiten sind zwar ein netter Bonus, doch wirklich brauchen werdet ihr sie nicht.
Licht und Schatten
Splinter Spider-Man
Im „Noir“-Universum erwartet euch nicht nur Schwarz-Weiß Optik, sondern auch ein sehr schwacher Spider-Man. Deshalb schleicht ihr lautlos durch die Schatten und erledigt die Gegner einen nach dem anderen per Stealth-Attacke. Allerdings ist das Geschleiche nicht besonders anspruchsvoll - ein Splinter Cell mit Spinnenkräften solltet ihr nicht erwarten. Trotzdem bringen gerade die atmosphärischen Noir-Abschnitte die nötige Abwechslung in den insgesamt recht monotonen Spielablauf.
Lineare Extras
Spider-Man: Dimensions setzt im Gegensatz zu seinen Vorgängern auf schlauchartige Levels, statt euch in ein frei beschwingbares New York zu schicken. In den linearen Abschnitten müsst ihr zwar auch ordentlich von der Netzflüssigkeit Gebrauch machen, um euch zum Beispiel zwischen Kisten zu bewegen, die von einem Sandsturm durch die Luft gewirbelt werden, doch nach Herzenslust schwingen und die unmöglichsten Stunts ausprobieren könnt ihr hier natürlich nicht. Ein weiteres Manko ist das schwankende Niveau des Missionsdesign. Ein Paradebeispiel dafür ist der Ultimate-Abschnitt, in dem ihr auf einer Ölbohrplattform gegen Deadpool antretet. Auf der
mehrstöckigen Plattform dürft ihr euch frei bewegen und müsst acht Kameras zerstören, die natürlich von Gegnerhorden bewacht werden. Hierbei ist Spideys Spinnensinn hilfreich, mit dem ihr Gegner und Kameras sogar durch Wände hindurch sehen könnt. Habt ihr das geschafft, tauchen weitere Kameras auf. Sind die Dinger zerstört, gibt es einen Kampf mit Deadpool, auf den erneut die Suche nach Kameras folgt. LANGWEILIG!
Was Spider-Man: Dimensions mit den Vorläufern gemein hat, ist ein System zur Verbesserung eurer Charakterwerte und Kampffähigkeiten: Im Lauf des Spiels sammelt ihr Erfahrungspunkte, die sogenannte Spinnenessenz, die ihr im Charakterbildschirm gegen Verbesserungen oder neue Kostüme eintauscht.
Technik
Mal abgesehen von den polygonarmen Klon-Gegnern kann sich die Grafik von Spider-Man: Dimensions sehen lassen. Der Titel bietet ein abwechslungsreiches Art-Design, flüssige Animationen und fetzige Effekte. Auch die actionreichen CGI-Videos und die Prügelszenen in der First-Person-Ansicht können sich sehen lassen. Dass Activision sich gegen eine deutsche Synchronisation entschieden hat, kommt dem Spiel dabei nur zugute, denn die Sprecher (unter anderem Mark Hamill, Neil Patrick Harris und Stan Lee) sind sehr engagiert und erfüllen ihre Charaktere gekonnt mit Leben.
Anforderungen
• Sony PlayStation 3 Konsole
• Microsoft Xbox 360 Konsole
• Nintendo Wii Konsole
• Sony PlayStation 2 Konsole
• Sony PSP
• Nintendo DS
Getestet für
• Sony PlayStation 3 Konsole
• Microsoft Xbox 360 Konsole
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