Einleitung
Obwohl ich mich persönlich zu den „Nicht-Sportgames“-Zocker zähle, so habe ich trotzdem auf dem alten Amiga 500 sehr gerne Speedball 2 gezockt.
Der rasante Mix aus knallharter NFL-Action und taktischen Fussball-Elementen konnte mich stundenlang an den verstaubten Monitor bannen.
Bereits auf der Games Convention 2007 gab uns Entwicklerteam Kylotonn Entertainment einen Ausblick auf die Neuauflage des Spieles - Speedball 2: Tournament.
Mittlerweile ist die große Betaphase, an der zahlreiche bekannte eSport-Clans wie zum Beispiel n!faculty teilgenommen haben, vorbei und das -angeblich- fertige Sportgame wurde veröffentlicht.
Altes Spielprinzip - Neue Fehler
Fangen wir einmal mit den wenigen Punkten an, welche in der Neuauflage von Speedball 2 gut umgesetzt wurden.
Entwicklerteam Kylotonn Entertainment hat am alten Spielprinzip so gut wie nichts geändert.
Man versucht weiterhin mit seinem Team eine Metallkugel in das Tor des Gegners zu bugsieren und verkloppt dabei sämtliche Kontrahenten.
Für das gewisse taktische Flair sorgen die Bonus-Felder, die Multiplikator-Rampe und die drei verschiedenen Rassen.
So können Roboter mehr Schläge einstecken, Frauen sich schneller fortbewegen und männliche Sportler punkten mit ihrer Wurfstärke.
Zahlreiche Features wie die Teamverwaltung und Power-Ups steigern ebenfalls den Spielspass.
Trotz dieser Neuerungen strotzt die Neuauflage von Speedball 2 nur so vor Bugs.
Menüs werden nicht korrekt angezeigt, ständige Abstürze lassen den Spieler verzweifeln und der Onlinemodus wollte auf unseren drei Testsystemen nur ein einziges Mal funktionieren.
Wären wir Betatester, so würden wir diese Fehler verstehen, doch bei unserem Testmuster handelt es sich um die Retail-Version.
Zu den größten Schwachpunkten des neuen Sporttitels zählen auf jeden Fall die unzähligen und nicht übersichtlichen Kamerapositionen, sowie die miese künstliche Intelligenz der Mitspieler und Gegner.
Selbst auf höchstem Schwierigkeitsgrad lässt sich der Tormann einfach umlaufen.
Bereits während unserer Testzeit hat Publisher FIP Publishing einige Patches für SP2: Tournament veröffentlicht - leider ohne Erfolg, denn die erwähnten Fehler sind weiterhin vorhanden.
Nette Effekte und schlechte Optimierung
In Speedball 2: Tournament erwarten euch zwar vier schicke Arenen, ein paar polygonreiche Modells und nette Spiegeleffekte, doch das rechtfertigt noch lange nicht die hohen Hardwareanforderungen.
Selbst auf unserem Testsystem (zwei GeForce 8800 Ultra, ein Quadcore-Prozessor und vier Gigabyte Arbeitsspeicher) mussten wir lange Ladezeiten und ständige Slowdowns in Kauf nehmen.
Ein perfektes Beispiel für: mittelmäßige Grafikengine triff auf schlechte Optimierung.
Beim Sound kommen vor allem Technofreaks auf ihre Kosten, doch selbst diese werden nach kürzester Zeit genug vom ewigen „Bum-Bum…“ haben.
Übrigens: nach einer brauchbaren Sprachausgabe sucht man im Spiel ebenfalls vergebens.
Wertung
„Miserable Neuauflage eines guten „Classic“-Games!
“
Was haben sich die Damen und Herren von Kylotonn Entertainment bei dieser Neuauflage gedacht?
Hat es an Zeit oder am nötigen Kleingeld gefällt? Ansonsten können wir uns keine Gründe vorstellen, warum Publisher FIP Publishing ein solch unfertiges Spiel in den Handel gebracht hat.
Der eine oder andere Speedball 2-Veteran wird zwar etwas Spielspass aus dem Game „kitzeln“ können, doch angesichts der zahlreichen Bugs werden auch diese sehr bald das Gamepad bzw. Maus und Tastatur gegen die Wand knallen lassen.
Richtig gut
- hübsche Modells und Arenen
- altes Spielprinzip beibehalten
- nette Effekte
Verbesserungswürdig
- hohe Hardwareanforderungen
- strohdumme K.I.
- miese Kameraeinstellungen
- extrem viele Bugs
- nervige Akustik
- kaum Abwechslung
- teils ungenaue Steuerung
Anforderungen
Getestet für
Minimum-Anforderungen:
Prozessor: 2,0 GHz
Arbeitsspeicher: 512 MB-Ram
Grafikkarte: 128 MB-Ram Grafikkarte
Festplatte: 2,0 GB
Betriebssystem: Windows XP/Vista
Sound: Soundkarte
Sonstiges: Maus, Tastatur, Gamepad, DVD-Laufwerk, Steam und ISDN-Verbindung oder schneller
Testsystem:
• Mainboard: Asus P5N32-E SLI | Sockel: 775 |Bios: 1205
• Prozessor: Intel Core 2 Extreme QX6700, 4 x 2,66GHz@3,20 GHz
• Wärmeleitpaste: Arctic Cooling MX-2
• Arbeitsspeicher: Super Talent 6144 MB PC2-6400U CL5
• Grafikkarte: SLI 2x Point of View GeForce 8800 Ultra
• Monitor: HP w2207h
• CPU-Cooling: Xigmatek HDT-S963
• Netzteil: be quiet! P6-PRO 1000 Watt Dark Power
• Sound: Creative SoundBlaster X-Fi Fatal1ty FPS + Teufel Theater LT 2+R Set 3
• Festplatten: 2x Seagate Barracuda 320 GB (7.200 RPM; 16 MB Cache) Raid 0
• Gehäuse: Gigabyte 3D Full Tower Mars
• Gehäuseventilation: Front: 1x 120 mm; Rear: 2x 120 mm; HDD: 2x 80 mm;
• Laufwerke: Plextor DVD-Dual Layer Writer und LG DVD-Rom
• Betriebssystem: Windows Vista Ultimate 64bit
• Eingabegeräte: Logitech UltraX Media Keyboard und Razer Lachesis
• Software/Testgeräte: Memtest86, Futuremark 06, Speedfan, Everest Ultimate 2007, db-Meter, Multimeter, Kama Thermo
• Zimmertemperatur: ca. 21°C
Christoph Miklos ist nicht nur der „Papa“ von Game-/Hardwarezoom, sondern seit 1998 Technik- und Spiele-Journalist. In seiner Freizeit liest er DC-Comics (BATMAN!), spielt leidenschaftlich gerne World of Warcraft und schaut gerne Star Trek Serien.
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