Shadowgrounds Survivor (PC) - Review
Eine schicke Eigentumswohnung auf dem Jupitermond "Ganymed" hört sich doch recht gut an?
Von Christoph Miklos am 17.02.2008 - 19:01 Uhr

Fakten

Plattform

PC

Publisher

CDV

Entwickler

Frozenbyte

Release

Ende Januar 2008

Genre

Action

Typ

Vollversion

Pegi

16

Webseite

Media (28)

Einleitung

Eine schicke Eigentumswohnung auf dem Jupitermond "Ganymed" hört sich doch recht gut an? Man kann zwar ohne Schutzanzug nicht vor die Haustür gehen, doch das wird durch den tollen Ausblick auf unseren Heimatplaneten entschädigt. Moment einmal! Ich habe das Kleingedruckte vergessen: "Vorsicht! Verlassen Sie ihr Heim niemals ohne durchgeladene Waffe." Was, Wie? Für was brauche ich einen Schießprügel? Vielleicht kann mir diese Frage das sechsbeinige Spinnenmonster mit dem schicken Todesstrahler beantworten.
2 Jahre später
Vor gut zwei Jahren hat das finnische Entwicklerteam Frozenbyte das ausgestorben geglaubte TopDown-Shooter-Genre wieder zum Leben erweckt. Shadowgrounds hat damals nicht nur durch seine Non-Stop-Action überzeugt, sondern auch die abwechslungsreichen Locations waren für den Erfolg des Spieles ein wichtiger Bestandteil. Mit Shadowgrounds Survivor schicken uns die Programmierer ein weiteres Mal 100 Jahre in die Zukunft.
Drei Helden
Wie bereits im ersten Teil befinden wir uns wieder auf dem Jupitermond "Ganymed", der von einer riesigen Armee von Aliens angegriffen wird. In nur wenigen Tagen werden -fast- sämtliche Bewohner der Menschenkolonie getötet oder zumindest sehr schwer verletzt. Was sich geändert hat: wir schlüpfen nicht mehr in die Rolle eines tapferen Mechanikers, sondern übernehmen abwechselnd die Steuerung von drei verschiedenen Charakteren. Da wären die hübsche Scharfschützin Isabel, der ständig besoffene Bruno "Napalm" Lastmann und der schießwütige Soldat Luke Giffords. Jeder dieser Helden besitzt andere Waffen und Fertigkeiten, die man während des Spieles ausbauen bzw. verbessern kann. Isabel ist die meiste Zeit mit einer Railgun unterwegs, Bruno greift hingegen lieber zum Flammenwerfer und Luke setzt auf das altbewährte Maschinengewehr. Sämtliche Waffen lassen sich mittels Ersatzteile, die man von erledigten Gegnern erhält oder in Kisten findet, ordentlich aufbohren. Das Scharfschützengewehr bekommt zum Beispiel Munition die von der Wand abprallt, der Flammenwerfer von Bruno erzeugt eine noch höhere Hitze und das MG verschießt nach einem Upgrade radioaktive Geschosse.
Diese Waffenerweiterungen kennen wir bereits aus Teil Eins; neu hingegen sind die acht verschiedenen Fähigkeiten der drei Charaktere. Für jeden abgeknallten oder zurück geworfenen Gegner gibt es Punkte und bei einer gewissen Anzahl steigt der Held eine Rangstufe. Die gewonnenen "Charakterpunkte" können in neue Fertigkeiten wie das automatische Heilen durch Medickits oder das Verwenden eines tödliche Spezialangriffes investiert werden. Durch dieses Feature bekommt Shadowgrounds Survivor einen Hauch RPG-Flair.
Ballern bis der Doktor kommt....oder der Tod
Beim Spielablauf hat sich gegenüber dem Vorgängerteil nichts getan. Man läuft durch sehr atmosphärische Levels und ballet dabei im Sekundentakt an die 15 Gegner nieder. Gelegentlich dürfen wir auch das Steuer eines stationären Geschützturmes oder Fahrzeuges, wie zum Beispiel einen Mech, übernehmen. Für eine besonders beklemmende Situation sorgen die "Verteidigungsmissionen". Während dieses Levelabschnittes muss man eine längere Zeit zahlreiche Alien-Angriffswellen erfolgreich abwehren. Das gute Zusammenspiel zwischen Soundtrack und düsterer Umgebung sorgt für eine extrem unheimliche Atmosphäre, die selbst bei Doom 3-Spielern für die eine oder andere Angstperle sorgen wird. Für Angst und Schrecken sorgen übrigens auch die lieblosen und sehr pixeligen Videosequenzen, welche zum Glück nur selten im Spiel vorkommen.

Schaurige Atmosphäre

Leichte Steuerung und schwache K.I.
Die Entwickler von Frozenbyte haben dem zweiten Teil von Shadowgrounds zwar zwei neue Gegnerklassen spendiert, doch dafür die künstliche Intelligenz so gut wie kaum verbessert. Taktisches Vorgehen sucht man bei den hässlichen Aliens vergebens, was aber angesichts des Genres nur bedingt stört. Was aber hingegen sehr störend ist: immer wieder bleiben Feinde einfach reglos stehen oder "verheddern" sich an einem Gegenstand. Entschädigt wird der Spieler durch eine einfache und gut umgesetzte Steuerung. Dieses Lob trifft aber nur bei der Bedienung mittels Maus und Tastatur zu - mit einem Gamepad steuert sich Shadowgrounds Survivor viel zu "fummelig" und ungenau.
Look like a Oldgame
Grafisch hat sich, bis auf ein paar neue Effekte, nur wenig getan. Euch erwarten weiterhin sehr stimmige Licht-Schattenspiele, hübsche Explosionen und ein paar recht ansehnliche Animationen. Darüber hinaus dürfen sich Besitzer eines Dualcore-Prozessors oder einer PhysX-Karte über die gelungenen Physikspielerrein freuen.
Das Gesamtwerk wird nur durch die teils matschigen Texturen und ständig wiederkehrenden Gegnerarten getrübt.
Fetziger Soundtrack
Passend zum Genre und den Geschehnissen am Monitor bekommt man fetzige und teils düstere Technobeats aufs Gehör. Auch die Waffen- und Umgebungssound, vor allem der wehende Wind, können überzeugen. Weniger Mühe haben sich die Soundtechniker bei der lahmen Synchronisation der einzelnen Charaktere gegeben. Eine Ausnahme bildet lediglich Bruno, der durch einen witzigen russischen Akzent für einige Lacher sorgt.
Coop-Action
Einen Onlinemodus oder eine Internet-Rangliste sucht man beim Retro-Actiongame vergebens, stattdessen darf man mit bis zu vier Leuten, an einem Rechner!, im Coop-Modi gegen die zahlreichen Aliens antreten. Voraussetzung für diesen Mehrspielerpart: ausreichend Mäuse, Tastaturen (werden vom Spiel unterstützt) und/oder Gamepads...

Video

Video

Wertung

Wenig Hirn und viel Action! Was möchte der Shooter-Fan mehr?

Eine unheimliche Atmosphäre, ein fetziger Soundtrack und viele fiese Aliens machen Shadowgrounds Survivor zum Vorzeigetitel im Genre "TopDown-Shooter".

Obwohl das Game grafisch und spielmechanisch kaum Neuerungen gegenüber dem ersten Teil aufweist, so macht es trotzdem einen riesigen Spass, mal das Gehirn abzuschalten und einfach nur wild herumzuballern.

Dank der drei Charaktere und deren Fertigkeiten bekommt man sogar ein bisschen RPG-Feeling geboten, welches den Suchtfaktor des Spieles nochmals steigen lässt.

Die viel zu kurze Spielzeit von gerade einmal vier Stunden und die stellenweise stumpfe K.I. sollten in einem -möglichen- dritten Teil von Shadowgrounds unbedingt behoben werden.

80%
Grafik
7
Sound
8
Bedienung
8
Spielspaß
8
Atmosphäre
8
Multiplayer
7
Preis/Umfang
8
Richtig gut
  • nette Effekte
  • viel Action
  • leichte Steuerung
  • Upgrades der Waffen und Fähigkeiten
  • abwechslungsreiche Umgebung
  • toller Soundtrack
  • geringe Hardwareanforderung
  • kurze Ladezeiten
Verbesserungswürdig
  • nur zwei neue Gegnerklassen
  • wenig spektakuläre Storylinie
  • relativ kurz
  • matschige Texturen
  • lahme Sprachausgabe
  • Coop-Modus nur an einem Rechner
  • K.I.-Aussetzer
Anforderungen
Getestet für

Minimum-Anforderungen:

Prozessor: 1,5 GHz

Arbeitsspeicher: 384 MB-Ram

Grafikkarte: 64 MB-Ram Grafikkarte

Festplatte: 1,0 GB

Betriebssystem: Windows XP/Vista

Sound: Soundkarte

Sonstiges: Maus, Tastatur, Gamepad, DVD-Laufwerk und ISDN-Verbindung oder schneller


Testsystem:

• Mainboard: ASUS Striker II Formula nForce780i SLI| Sockel: 775 |Bios: 0901

• Prozessor: Intel Core 2 Extreme QX6700, 4 x 2,66GHz@3,20 GHz

• Wärmeleitpaste: Arctic Cooling MX-2

• Arbeitsspeicher: G.Skill F2-8000CL5D (4x2 GB)

• Grafikkarte: Triple-SLI 3x Point of View GeForce 8800 GTX

• Monitor: HP w2207h

• CPU-Cooling: Noctua NH-U12P

• Netzteil: Thermaltake Toughpower 1200W Cable Management

• Sound: Creative SoundBlaster X-Fi Fatal1ty FPS + Teufel Theater LT 2+R Set 3

• Festplatten: 2x Seagate Barracuda 500 GB (7.200 RPM; 32 MB Cache) Raid 0

• Gehäuse: Gigabyte 3D Full Tower Mars

• Gehäuseventilation: Front: 1x 120 mm; Rear: 2x 120 mm; HDD: 2x 80 mm;

• Laufwerke: Plextor DVD-Dual Layer Writer und LG DVD-Rom

• Betriebssystem: Windows Vista Ultimate 64bit

• Eingabegeräte: Logitech UltraX Media Keyboard und Razer Lachesis

• Software/Testgeräte: Memtest86, Futuremark 06, Speedfan, Everest Ultimate 2007, db-Meter, Multimeter, Kama Thermo

• Zimmertemperatur: ca. 21°C
Christoph Miklos ist nicht nur der „Papa“ von Game-/Hardwarezoom, sondern seit 1998 Technik- und Spiele-Journalist. In seiner Freizeit liest er DC-Comics (BATMAN!), spielt leidenschaftlich gerne World of Warcraft und schaut gerne Star Trek Serien.

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