Einleitung
Seid ihr es nicht leid ständig immer den heldenhaften Ritter, Zauberer, Soldaten, Klempner, Igel usw. zu spielen?
Ist es nicht viel „cooler“ als böser Schurke Angst und Schrecken zu verbreiten und dabei keine Rücksicht auf das „arme Volk“ zu nehmen?
Genau so werden auch die Entwickler von Triumph Studios gedacht haben, als sie dem Action-Adventure „Overlord“ Leben eingehaucht haben.
The Darkside of Life
Die guten alten Zeiten. Ja, damals konnte man noch ohne Probleme alte Großmütter beklauen, Kindern die Lutscher stehlen und in der naheliegenden Bar plündern gehen.
Doch die Zeiten ändern sich und aktuell haben es boshafte Overlords sehr schwer.
Zum Glück gibt es ein paar treue Goblins, die uns wiederbeleben und bei der Reparatur des zerstörten „Dunkeln-Turms“ helfen.
Bevor wir aber auf eine Plündertour gehen dürfen, müssen wir die Grundkenntnisse erlernen.
Nach der kurzen Einleitung geht es ab ins das Hügelland und dort angekommen erledigen wir zunächst einmal ein paar nervige Schafe.
Anschließend zerstören wir das hübsche Kürbisfeld am Wegrand und vernichten die gefährlichen Halblinge bei der Brücke.
Später im Spiel muss man blutrünstige Einhörner verjagen und eine holde Meid aus ihrem Gefängnis befreien.
Obwohl das alles sehr heldenhaft wirkt, gibt es für den Overlord nur ein einziges Ziel: das ganze Land regieren.
Hört sich jetzt nicht sonderlich spannend an, doch das „Geheimnis“ des Codemasters-Titels liegt im Humor und einer cleveren Einbindung der hässlichen Goblins.
Man muss nämlich nicht selbst Hand anlegen, sondern man überlässt die Drecksarbeit den treuen Helferlingen.
Mittels Tastendruck greifen die Wesen Feinde an oder schwärmen aus und bringen Gold, Lebenstränke und andere wichtige Gegenstände zu euch.
Bei gewissen Stellen, zum Beispiel bei den zahlreichen Kurbeln, können euch nur die Wegbegleiter helfen, aber auch nur wenn sie in einer bestimmte Anzahl vorhanden sind.
Für ein schweres Burgtor benötigt man schon mal acht bis zehn und bei einer kleinen Holzbarriere nur drei bis vier Helfer.
Im Notfall könnt ihr aber auch mit einer mächtigen Streitaxt oder einem Zauberspruch (Flammengeschoss, Schutzzauber usw.) in das Geschehen eingreifen.
Für jeden erledigten Gegner gibt es Lebenspunkte und diese benötigt ihr wiederum zum Erschaffen der Goblins.
Natürlich könnt ihr diese Gremlins-ähnlichen Gestalten nicht einfach herbeizaubern, sondern nur an bestimmten „Brutplätzen“ schlüpfen lassen.
Zusätzlich gibt es noch Opferungsplätze und wie der Name schon sagt, könnt ihr dort eure Wegbegleiter opfern und bekommt dafür frische Lebens- bzw. Zauberenergie.
Boshafte Märchenwelt
Die Vier Rassen
Zu Beginn des Spieles könnt ihr lediglich „Kampfgoblins“ beschwören, doch im Laufe der nächsten Quests kommen noch drei weitere Klassen dazu.
So kann zum Beispiel der „Feuergoblin“ brennendes Geröll aus dem Weg schaffen, die blauen Wesen haben Heilungskräfte und die Geschöpfe aus den grünen Brutzellen agieren wie Auftragskiller.
Jede Rasse hat ihre Vor- und Nachteile und muss dementsprechend clever eingesetzt werden.
Aus diesem Grund spielt sich Overlord auch sehr taktisch und erfordert stellenweise ordentlich Gehirnschmalz.
Vor allem die hartnäckigen Zwischenbosse lassen sich nur mit einer ausgetüftelten Strategie besiegen.
Mit einem Tastendruck auf die „B“-Taste (beim Xbox 360 Controller) kann man sein ganzes Gefolge zurückrufen und mit dem „Y“-Button werden die ausgewählten Goblintruppen auf einer Stelle „fixiert“.
Diese beiden Tasten/Funktionen wird man öfters im Spiel benötigen.
Wo sind meine Goblins?!
In unserem Testspiel gibt es nur ein paar kleine Kritikpunkte, die aber auch nicht sein hätten müssen.
Zum Beispiel nerven die langen Laufwege und auch die Kameraführung ist bei gewissen Stellen mehr als schlecht gewählt.
Ein weiteres Manko sehen wir in der Bedienung von Overlord, denn nur mit einem Xbox 360 Controller lässt sich das Action-Adventure gut steuern.
Mit den herkömmlichen PC-Eingabegeräten kommt nach einer längeren Spielzeit ein enormer Frustfaktor auf, und das liegt vor allem an der Konsolen-optimierten Steuerung.
An diesen Punkten sollten die Entwickler bei einem möglichen Nachfolgerteil noch etwas feilen bzw. optimieren.
Eine kleine Mini-Karte wäre übrigens auch nicht schlecht gewesen und hätte die Übersicht deutlich verbessert.
Schicker Lord
Märchenhafte Landschaften
Grafisch wird Overlord keine aktuelle Grafikkarte an seine Grenzen bringen, doch das ist auch nicht nötig.
Die abwechslungsreichen Landschaftstexturen passen perfekt in das Fantasy-Spiel hinein und auch die witzigen Animationen der Goblins können sich sehen lassen.
Mal ist man auf einer saftigen Wiese unterwegs und ein paar Minuten später kämpft man in einem dunklen Verlies gegen zahlreiche Schwarze-Ritter.
Hier und da wird der Spieler auch mit sehr hübschen Lichteffekten belohnt oder wird förmlich verzaubert von den schick animierten Flammen.
Von einheitlicher Grafikost ist keine Spur im neuen Codemasters Game.
In den meisten Adventuregames beklagen wir die nervige Hintergrundmusik und desmotivierten Synchronsprecher.
Bei Overlord ist das ganz anders, denn fast im Minutentakt bekommt ihr witzige und vor allem gut gesprochene Dialoge zu hören.
Je nach Location ändert sich auch die Musik und sorgt dementsprechend für eine noch spannendere Atmosphäre.
Eine so ansprechende klangliche Untermalung gehört durch unseren „Games-Sound-Award“ belohnt!
Multi-Lord
Im Multiplayer-Part erwarten euch lediglich zwei Modi mit jeweils zwei spielbaren Karten.
Ihr könnt im Deathmatch-Modus gegen einen zweiten Overlord antreten und beweisen wer die stärksten Goblins hat oder im Coop-Mode gegen das Regime des Lichts kämpfen.
Leider kommt der Multiplayer-Teil bei weiten nicht an die Qualitäten der Solo-Abenteuer heran.
Auszeichnung/en
Auszeichnung/en
Wertung
„Ein witziges und boshaftes Abenteuer für alle Fantasy-Fans!
“
Die ersten paar Quests empfand ich sehr unspektakulär und stellenweise sogar etwas langweilig, doch das änderte sich mit der zweiten Goblin-Rasse.
Dank der neuen Helferlein war nicht nur ein wildes Gerangel angesagt, sondern man musste auch taktisch vorgehen.
Im späteren Verlauf von Overlord muss man seine Krieger immer cleverer einsetzen und auch die Gegner werden von Mission zu Mission stärker.
Bei dem ganzen taktischen Tiefgang blieb der tolle Humor nicht auf der Strecke und auch der geniale Wortwitz hat mir einige Tränen in die Augen gezaubert.
Untermalt wird die spaßige Storylinie von den abwechslungsreichen Locations und netten Animationen.
Grafisch ist das neue Action-Adventure von Codemasters zwar keine „Bombe“, doch die Effekte und Texturen erfüllen ihren Zweck.
Besonders stolz dürfen die Entwickler über die hervorragende deutsche Synchronisation sein.
Richtig gut
- tolle Effekte
- stimmige Hintergrundmusik
- sehr gute dt. Sprachausgabe
- Animationen
- viel Humor und witzige Charaktere
- Landschaftsbild
- gut erzählte Storylinie
- abwechslungsreiche Aufgaben
Verbesserungswürdig
- Steuerung mit Maus+Tastatur
- lange Laufwege
- keine Übersichtskarte
- Kameraführung bei gewissen Stellen nervig
Anforderungen
Getestet für
Minimum-Anforderungen:
Prozessor: 2,4 GHz
Arbeitsspeicher: 512 MB-Ram
Grafikkarte: 128 MB-Ram Grafikkarte
Festplatte: 4,5 GB
Sound: Soundkarte
Laufwerk: DVD-Rom
Eingabegeräte: Maus und Tastatur (Optional: Gamepad)
Internet: ISDN oder besser
Testsystem:
• Mainboard: Asus P5N32-E SLI | Sockel: 775 |Bios: 1103
• Prozessor: Intel Core 2 Extreme QX6700, 4 x 2,66GHz@3,20 GHz
• Arbeitsspeicher: 4 GB MDT DDR2-800 CL5
• Grafikkarte: SLI 2x Point of View GeForce 8800 Ultra
• Monitor: Acer X222Wd
• CPU-Cooling: Xigmatek HDT-S1283
• Netzteil: OCZ GameXStream 1010 Watt
• Sound: Creative SoundBlaster X-Fi Fatal1ty FPS + Teufel System 5
• Festplatten: 2x Samsung T166 320 GB (7.200 RPM; 16 MB Cache) Raid 0
• Gehäuse: Aplus Case Monolith
• Gehäuseventilation: Front: 1x 120 mm; Rear: 1x 120 mm; Side: 2x 250 mm;
• Laufwerke: Plextor DVD-Dual Layer Writer und LG DVD-Rom
• Betriebssystem: Windows Vista Ultimate 64bit
• Eingabegeräte: Logitech UltraX Media Keyboard und Logitech G3
• Software/Testgeräte: Memtest86, Futuremark 06, Speedfan, Everest Ultimate 2007, db-Meter, Multimeter, Kama Thermo
• Zimmertemperatur: ca. 21°C
Christoph Miklos ist nicht nur der „Papa“ von Game-/Hardwarezoom, sondern seit 1998 Technik- und Spiele-Journalist. In seiner Freizeit liest er DC-Comics (BATMAN!), spielt leidenschaftlich gerne World of Warcraft und schaut gerne Star Trek Serien.
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