Northgard - Test/Review
Knallharte Wikinger, die in ihren Langschiffen aufbrechen um neues Land zu erobern und ihre Götter in die Welt hinaus zu tragen – und das alles in quirrlig buntem Look?
Von Lars Hack am 16.03.2018 - 00:36 Uhr

Fakten

Plattform

PC

Publisher

Shiro Games

Entwickler

Shiro Games

Release

07.03 2018

Genre

Strategie

Typ

Vollversion

Pegi

12

Webseite

Preis

27,99 Euro

Media (11)

Harte Wikinger

Knallharte Wikinger, die in ihren Langschiffen aufbrechen um neues Land zu erobern und ihre Götter in die Welt hinaus zu tragen – und das alles in quirrlig buntem Look? Das ist zumindest das Konzept des neuen Spiels der Evoland-Entwickler Shiro Games! Wir haben für euch einen Blick auf das Strategiespiel geworfen und sind in den rauen Norden von Northgard aufgebrochen!
Rache! Blutige Rache!
Northgard, ein wildes Land das nur darauf wartet, dass wir es für unseren Clan erobern! Wir sind auch schon eifrig damit beschäftigt, unsere Reise zu planen, als unbekannte Söldner in unsere Hallen einbrechen. Ein Gemetzel entbrennt, das lediglich wir schwer verletzt überleben. Nur einer kann dafür verantwortlich sein: Hagen, der Anführer des intriganten Rabenclans. Aber hält uns das etwa auf, Northgard für uns zu beanspruchen? Mitnichten! Wir sind nur noch entschlossener. Also scharen wir unsere verbliebenen Clansleute um uns und setzen Kurs auf neue Gestade. Beseelt vom Wunsch der Rache am Rabenclan und dem Verlangen, die wilde Freiheit von Northgard für unseren Clan zu sichern, beginnen wir also, eine neue Heimat in der Fremde zu errichten. Dass wir neben dem Rabenclan nicht die einzigen gestanden Nordlinge sind, die ein Auge auf die Küsten des neuen Kontinents geworfen haben, versteht sich wie von selbst. Also gibt es reichlich für uns als Clanoberhaupt zu tun.
Mit Dörflern zum Erfolg
Wir würden hier nicht über ein Strategiespiel reden, wenn nicht unser taktisches Geschick für die Eroberung Northgards gefordert wäre. An erster Stelle stehen unsere Dorfbewohner. Diese werden automatisch von unserem Haupthaus generiert und stehen uns dann zur freien Verfügung, solange wir ihre Bedürfnisse befriedigen. Da wir Bauholz brauchen, schicken wir ein paar als Holzfäller los. Um mehr von der Welt, die in Sektore unterteilt ist, zu erkunden, bilden wir außerdem Späher aus. Haben die Späher dann eine Nahrungsquelle gefunden, müssen sich auch darum einige Dorfbewohner kümmern. Jeder der kleinen gestandenen Wikinger ist dabei wichtig für unser Vorankommen und muss geschickt für unsere und ihre Bedürfnisse eingesetzt werden. Auch unsere Sektoren müssen umsichtig bebaut werden, denn jede Provinz kann nur drei oder vier Gebäude beinhalten. Dafür können wir auf verschiedene Boni in unseren Sektoren setzen. Hat ein Sektor den Bonus Wald, ernten unsere Holzfäller dort mehr Holz! In anderen Sektoren können wir dafür die seltene Ressource Eisen anzapfen oder Schätze finden! Aber Northgard ist ein wildes Land. Wölfe, Bären, Draugr, verdorbene Walküren, Jotun, Kobolde, andere Clans... Gefühlt will uns wirklich jeder ans Leder. Damit wir uns wehren können, stehen uns drei Arten von Kriegern und eine Heldeneinheit zur Verfügung. Auch hier müssen wir wieder unsere getreuen Dorfbewohner abkommandieren, um Waffen aufzunehmen.
Aber brauchen wir wirklich einen Krieger und nicht besser jemanden, der Nahrung sammelt? Regelmäßig hält der Winter Einzug und erhöht unseren Verbrauch an Nahrung und Holz zum Heizen enorm. Sind wir darauf oder auf die anderen Katastrophen nicht vorbereitet, werden unsere Bewohner unglücklich. Oder krank! Dann brauchen wir Heiler, denn unglückliche Bewohner stoppen die Generierung neuer Dörfler. Sind unsere Rohstoffe dann doch mal erschöpft, müssen wir vielleicht neue auf dem Markt kaufen – vorausgesetzt, wir haben die nötigen Münzen dafür. Oder eine unsere Forschungen verbessert unsere Wirtschaft ausreichend, um wieder anzulaufen. Forschung? Aber ja! Denn wenn wir altes Wissen von Runensteinen ablesen lassen, können wir in einen recht überschaubaren Forschungsbauem investieren. Und es wäre kein Spiel über Wikinger, wenn wir unsere mutigen Männer und Frauen nicht auf Plünderfahrt schicken könnten, um Wissen, Ruhm und Gold zu erbeuten!
Expansion ist der Schlüssel
Auf den ersten Blick wird klar, dass Northgard auf eine recht niedliche Optik setzt. Das wirkt zunächst befremdlich, wird die Story um die blutige Rache am Gemetzel unseres Clans doch stets von der tiefen (englischen) Stimme unserer Figur und der angenehmen Musik getragen. Aber man gewöhnt sich ziemlich rasch an das bunte Wimmeln und die ernste Narration. Northgard setzt seine Schwerpunkte anders als Genrekameraden. Strategieveteranen müssen zum Beispiel auf Warenketten verzichten. Nehmen wir eine Ressource ein, wird diese auch genau so benutzt. Die anfängliche Lernkurve steigt rasch an. Wirkt zu Beginn alles einfach – Holz, Nahrung, Dorfbewohnermanagement befinden wir uns doch stets im Wettrennen um die Ressourcenvorkommen der zufällig generierten Karten und freies Land um uns auszubreiten. Das Handels- und Diplomatiesystem ist ebenfalls recht schlank ausgefallen, was den ein oder anderen Spieler stören könnte, aber durchaus zum Design des Spiels passt. Wenn uns die Kampagne grade mal nicht reizt, können wir auch gegen KI-Gegner oder andere Spieler online als einer von sechs Clans antreten. Die können mal einzigartige Gebäude bauen, mal spezielle Forschungen oder Aktionen durchführen. Dabei setzt Northgard auf ein recht simples Kampfsystem, das in unseren Multiplayerpartien stets aus überschaubaren Kriegsmeuten und dem zu erwarteten Micromanagement besteht. Denn am Ende geht es auch beim Kampf um unsere wertvollste Ressource: Das Leben unserer mutigen Dorfbewohner.

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