North and South – Pirates- Review
Wir befinden uns in der Zeit als Piraten noch die Weltmeere beherrschten und Quad-Core-Prozessoren nicht einmal gedanklich existierten. Die Konföderation und Union tragen blutige See- und Landkämpfe aus.
Von Christoph Miklos am 09.04.2007 - 18:23 Uhr

Fakten

Plattform

Publisher

Atari

Entwickler

Akella

Release

Ende März 2007

Genre

Adventure

Typ

Vollversion

Pegi

18

Webseite

Media (24)

Einleitung

Wir befinden uns in der Zeit als Piraten noch die Weltmeere beherrschten und Quad-Core-Prozessoren nicht einmal gedanklich existierten. Die Konföderation und Union tragen blutige See- und Landkämpfe aus. Ein Sieger in diesem unnötigen und viel zu brutalen Machtkampf scheint aber nicht in Sicht. Zeit dass unser „Held“ Abraham Gray die Bühne betritt und hoffentlich für Ruhe und Frieden sorgt.
Ein einzelner Mann..
In Hollywood-Blockbustern retten einzelne Personen immer wieder die Welt, doch Captain Gray ist kein Held, sondern ein stets betrunkener Pirat ohne Gewissen. Eines Tages kommt unser Pseudoheld zwischen die Fronten der Union und Konföderation und muss sich ab diesem Moment für eine der beiden Parteien entscheiden und so den Krieg eine entscheidende Wendung geben. Doch bevor wir den großen Umbruch herbeiführen müssen wir zunächst ein paar Aufgaben für diverse Stadthalter erledigen.
Unser Abenteuer beginnt auf einer kleinen und beschaulichen Karibikinsel. Dort gehen wir für die ersten Quests vor Land und bringen Briefe von A nach B und schützen Transportschiffe vor feindlichen Söldnern. Spätestens am Wort „Quest“ werdet ihr erraten haben, dass es sich bei North and South – Pirates um ein Rollenspiel mit Actionelementen handelt. Genretypisch können wir eine große Welt erkundigen und zahlreiche Aufträge annehmen. Das Spielprinzip ist aber mehr als simpel gehalten. Man segelt auf einer hässlichen Weltkarte mit seinem Schiff auf den nächsten Hafen zu und dort wechselt das Spiel in die Vogelperspektive. Je nach Größe der Insel gibt es eine Bar wo wir Matrosen für unsere Galone anheuern können oder einen Waffenhändler der uns mit neuen Wummen und Munition versorgt. Jede Insel hat darüber hinaus einen Sheriff wo man seinen Spielfortschritt speichern kann und im örtlichen Rathaus erhält man vom Gouverneur neue Aufträge. Am Hafen könnt ihr euer Fortbewegungsmittel reparieren oder geenterte Schiffe versteigern lassen. Natürlich können auch erbeutete Frachtgüter zu Geld oder in diesem Fall Goldmünzen gemacht werden.

Auf Hoher See und zu Land

Land- und Seeschlachten
North and South – Pirates splittet sich in drei große Elemente auf. Ein Drittel des Spieles verbringt ihr mit Kämpfen auf Hoher See und ein weiteres Drittel metzelt ihr euch am Board des geenterten Schiffes durch zahlreiche Gegnermassen durch. Bevor ihr ein Schiff erfolgreich im Besitz nehmen könnt müsst ihr den gegnerischen Kapitän in einem „Bossfight“ erledigen. Aufgrund der schwachen K.I. ist dieser Kampf aber sehr schnell vorbei. Die restliche Zeit verbringt ihr mit öden Dialogen und dem Ausbau eures Charakters bzw. Wassergefährtes. Für jeden erledigten Gegner erhaltet ihr XP-Punkte und bei einem Levelaufstieg könnt ihr Abraham mit neuen Fähigkeiten ausstatten. Hier ein paar der witzigen Features:
-Heizer – Schiff wird schneller -Heiler – euer Charakter heilt sich automatisch -Schwertkämpfer – verbessert den Umgang mit dem Säbel

Von diesen Fähigkeiten gibt es dutzende im Spiel und daher hat man zumindest einen kleinen Ansporn zum Weiterspielen.
Die Quests wiederholen sich immer wieder und daher macht das Game nach knapp drei Stunden Spielzeit kaum mehr Spass und sorgt eher für Langzeitfrust als Langzeitmotivation. Wirkliche Abwechslung kommt nur bei den Hauptmissionen auf, aber diese sind leider viel zu leicht und sogar auf einem hohen Schwierigkeitsgrad kaum fordernd. Unser Testspiel richtet sich daher eher an Action-RPG-Anfänger und Einsteiger dieses Genres.

Grafischer Seegang?!

Ich werde Seekrank
Grafisch hinkt North and South – Pirates aktuellen Action-RPGs extrem nach. Eine geringe Auflösung und matschige Texturen werten das Spiel sehr ab. Auch die Animationen wirken sehr hölzern und die wenigen Effekte konnten uns auch nicht wirklich überzeugen. Vorteil der Geizgrafik: geringe Hardwareanforderungen.
Anscheinend ist den Entwicklern das Geld bei der Sprachausgabe ausgegangen, denn sämtliche Figuren geben nur irgendwelche „RalakmalaksGRFRAR“-Töne von sich. Was der Charakter mit dieser „eigenwilligen“ Sprache meint, kann man nur durch den deutschen Untertitel erraten.
Zumindest die eingängige Steuerung ist ein Lichtblick bei unserem Testspiel.
Auf einen Multiplayer-Modus muss man in North and South – Pirates verzichten.

Wertung

Nette Story - schwache Umsetzung!

Die Story hinter North and South – Pirates ist gar nicht so verkehrt und hätte bei einer richtigen Umsetzung viel Spass gemacht.

Leider haben die Entwickler die brauchbare Handlung durch die sehr schwache Technik ruiniert.

Grafisch könnte das Action-Adventure als Playstation 1 Spiel durchgehen und die lächerliche Sprachausgabe können wir uns nur mit heftigen Sparmaßnahmen erklären.

Zumindest die ersten zwei bis drei Stunden kann das Game fesseln, doch danach sollte man Ausschau nach einem neuen Hafen…pardon…Actiongame halten.

60%
Grafik
5
Sound
5
Bedienung
7
Spielspaß
7
Atmosphäre
7
Preis/Umfang
6
Richtig gut
  • nette Story
  • übersichtliche Steuerung
  • zahlreiche Waffen und Fähigkeiten
  • geringe Hardwareanforderungen
  • Preis
Verbesserungswürdig
  • matschige Texturen
  • keine Sprachausgabe
  • öder Hintergrundsound
  • kaum Abwechslung
  • schwache K.I.
  • keine Langzeitmotivation
Anforderungen
Getestet für

Minimum-Anforderungen:

Prozessor: 1,5 GHz

Arbeitsspeicher: 512 MB-Ram

Grafikkarte: 128 MB-Ram Grafikkarte

Festplatte: 1,5 GB

Sound: Soundkarte

Sonstiges: Maus, Tastatur, Gamepad, DVD-Laufwerk und ISDN-Verbindung oder schneller


Testsystem:

• Mainboard: Asus P5N32-E SLI | Sockel: 775 |Bios: 0903

• Prozessor: Intel Core 2 Extreme QX6700, 4 x 2,66GHz@2,93 GHz

• Arbeitsspeicher: 4 GB DDR2-800 von G.Skill

• Grafikkarte: SLI 2x EVGA GeForce 8800 GTX

• CPU-Cooling: Scythe Andy

• Netzteil: Tagan TurboJet 1100 Watt

• Sound: Creative SoundBlaster X-Fi Fatal1ty FPS + Teufel Motiv 4 You 2

• Festplatten: 2x Seagate S-ATA (7200rpm) 250 GB, 1x Hitachi S-ATA (7200rpm) 250 GB und 2x Western Digital Raptor (10.000rpm) 35,4 GB

• Gehäuse: Chieftec UNI-Big Tower

• Gehäuseventilation: Rear: 2x 120mm; Side: 2x 90mm; HDD-Cooling: 3x 90mm

• Laufwerke: Plextor DVD-Dual Layer Writer, LG DVD-Rom und Floppy Laufwerk (No-Name)

• Betriebssystem: Windows XP Prof. SP 2

• Eingabegeräte: Logitech Ultra-Flat-X Keyboard und Logitech G1

• Software/Testgeräte: Memtest86, Futuremark 06, Speedfan, Everest, db-Meter, Multimeter, Kama Thermo

• Zimmertemperatur: ca. 21°C
Christoph Miklos ist nicht nur der „Papa“ von Game-/Hardwarezoom, sondern seit 1998 Technik- und Spiele-Journalist. In seiner Freizeit liest er DC-Comics (BATMAN!), spielt leidenschaftlich gerne World of Warcraft und schaut gerne Star Trek Serien.

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