Einleitung
Tiefer. Breiter. Schneller. Schriller. Bunter. Besser? - Need for Speed ist wieder da und doch ganz anders. Zum ersten mal gibt es das beliebte Rennspiel auch auf Nintendos Wii.
Also schnallt euch an und los geht die Fahrt. Und hört immer auf die Stimme am Anfang des Spiels: „Hi, ich bin Emmanuelle Vaugier. Ich möchte, dass du mit deiner Crew wirklich nur in der Spielwelt schnell fährst. In der echten Welt gilt: fahr langsam, beachte die Straßenverkehrsordnung und schnall dich immer an.“ Kinderspiel. Denn wer schlittert schon gerne abseits der virtuellen Welten mit einem 130.000 Euro teuren Aston Martin an einer Wand entlang?
Alles neu? - Kenn ich doch schon
Ein neuer Need for Speed-Teil und doch kommt einem alles vertraut vor. Kopiert möchte man fast sagen. Aber mit großen Innovationen auf dem Rennspielsektor ist wahrscheinlich auch nicht mehr zu rechnen.
Am Anfang kommt alles auf einmal: ich komme in eine neue Stadt, von den Cops verfolgt und eine fremde Schöne rettet mich vor ihnen. Und gleich fällt mir ein: „Die kennste doch schon. Die junge Dame sagte dir doch gerade noch, du solltest nicht rasen und legt jetzt selber einen ziemlich heißen Zahn hin. - Naja, Frauen eben“. Sie will mir zumindest helfen. Und dann ist da noch dieser Typ. Auch der wirkt freundlich und unerwartet hilfsbereit. Und doch trau ich ihm nicht so richtig über den Weg. Ich schnappe mir also erstmal ein Auto und habe auch bald ein erstes, etwas dickliches Teammitglied und soll mich jetzt also daran machen, die Stadt zu erobern. Unterstützt werde ich dabei von meiner Crew, denen ich bei Bedarf sagen kann doch mal irgendwem in die Karre zu fahren oder dafür zu sorgen, dass ich etwas mehr Fahrt drauf bekommt. Nützlich und nett gemacht diese Crewmitglieder, nur deren Kommentare nerven auf Dauer etwas.
Autotunen
Pimp my Car
Jap, auch dieser Need for Speed-Teil bietet allen Hobby-Auto-Schraubern und Profi-Pimpern wieder einiges an Auswahl. Bunten Felgen, dicke Spoiler, in pink oder in orange, mit Nitro-Boost oder ohne, vielleicht noch eine himmelfarbende Stoßstange? - Hier ist für alles gesorgt und mit jedem gewonnenen Rennen gibt es nicht nur Geld, um sich im Shop was nettes zu kaufen, sondern die Auswahl steigt und steigt.
Rundkurse, Sprints, Drifts, Kontrollpunkte, Radarfallen - die Auswahl an Renn-Modi ist überschaubar, macht das Spiel aber auch nicht unübersichtlich. Wenn ihr zwei von drei Rennen gewonnen habt, gehört ein Teilgebiet euch. Nach circa fünf eroberten Teilgebieten dürft ihr gegen deren jeweiligen Boss, von dessen Gang der Stadtteil kontrolliert wird, antreten. Auf so schöne Namen wie Angie oder Bushido hören die bösen, bösen Ober-Bosse. Und hin und wieder wird man das selbst von einer feindlichen Gang angegriffen und muss sein Revier verteidigen.
Und dann gibt es da ja noch die Cops. Das macht richtig Spaß, ist aber sonst relativ sinnlos. Manchmal werden sei mitten in einem Rennen auf einen aufmerksam, weil irgendein Anwohner sich durch den Lärm gestört fühlte - Weichei. Dann heißt es schnell sein oder gegen Bushaltestelle fahren, um die Cops auszuschalten. Wenn ihr weit genug entkommen seid, lassen sie euch vorerst in Ruhe. Aber je nachdem, wie viel ihr auf der Flucht zu Schrott gefahren habt, steigt das Kopfgeld, das auf euch ausgesetzt ist. Ein neuer Wagenanstrich kann da helfen.
Der Motor heult auf..Brumm….
Links, recht, nach vorne - nach hinten?
Wer diese elementaren Richtungsangaben beherrscht, bringt das nötigste mit, um Need for Speed Carbon steuern zu können. Aber dieses Mal müsst ihr nicht auf irgendwelche doofen Knöpfe drücken, um Gas zu geben oder zu lenken. Die Wii macht alles neu und extrem spaßig.
Fünf verschiedene Steuerungsmodi sind dabei. Der, der standardgemäß eingestellt ist, ist leider der schlechteste und besitzt den höchsten Frustfaktor. Aber zum Glück kann man das ändern. Gleich die zweite Steuerungsvariante macht richtig Spaß. Durch leichtes nach links und nach rechts drehen des Nunchuk lenkt ihr euren flotten Raser. Mit der Wiimote gebt ihr Gas, einfach in dem ihr diese nach vorne oder nach hinten neigt. Extrem einfach und bringt dazu richtig viel Spaß.
Grafisch ist das Spiel - aufgrund der technischen Möglichkeiten der Wii - natürlich nicht mit der Xbox360- und PC-Version zu vergleichen, sieht aber trotzdem sehr schick aus. Und aufgrund der unglaublichen Geschwindigkeit des Spiels, ist das sowieso nur nebensächlich. Soundtechnisch gibt es neben den - leider oft etwas nervigen - Kommentaren eurer Crew-Mitglieder, wieder einen satten Soundtrack und schöne Motoren-Sounds. Klingt gut.
Wertung
Need for Speed auf der Wii hat mich echt überrascht. Auf dem PC und der Xbox spiele ich die Serie schon seit den ersten Teilen, aber immer noch macht das Spiel richtig Spaß. Das liegt bei diesem Teil vor allem an der Steuerung. Klar, verglichen mit den Vorgängerteilen bietet Carbon ein überschaubares Feld an Neuerungen, aber die Steuerung reist wirklich einiges raus und sorgte schon für einige Kämpfe vor der Konsole - wer denn jetzt als nächstes spielen darf. Auch wenn die Story schnell durchgespielt ist und ein Online-Feature fehlt, wer einen guten Renntitel für seine Wii sucht, sollte bei Need for Speed Carbon Gas geben.
Richtig gut
- Spaßige und innovative Steuerung
- viele Tuning-Möglichkeiten
- kurze, aber motivierende Story
Verbesserungswürdig
- kurze Story
- Grafik ist oberer Durchschnitt
- Zu wenig Neuerungen
- Zu kurz
Anforderungen
Getestet für
-Nintendo Wii Konsole
-Wii Nunchuk Controller und Wii-Mote
Teja Adams Teja Adams
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