Kingdom Come: Deliverance 2 Legacy of the Forge - Test/Review
Vermisst ihr das mittelalterliche Böhmen bereits?
Von Lars Hack am 10.09.2025 - 02:09 Uhr

Fakten

Plattformen

PlayStation 5 Pro

Xbox Series S

Xbox Series X

PlayStation 5

PC

Publisher

Deep Silver

Entwickler

Warhorse Studios

Release

09.09 2025

Genre

Rollenspiel

Typ

Vollversion

Pegi

18

Webseite

Preis

13,99 Euro

Media (5)

Schmieden macht Spaß


Vermisst ihr das mittelalterliche Böhmen bereits? Wenn dem so ist, keine Sorge! Entwickler Warhorse Studios schicken uns mit dem DLC Legacy of the Forge zurück in die Welt von Heinrich, Königsgerangel und Kingdom Come Deliverance II. Wir wandeln auf den Spuren der Vergangenheit und erinnern uns gemeinsam mit Heinrich daran, wo er einmal hergekommen ist.

Funken, Eisen, Hammerschläge


Erinnern wir uns einen Moment zurück. Bevor wir zum unfreiwilligen Helden des Thronfolgerkrieges wurden, bevor wir an der Seite von Adeligen gegen Verschwörer gekämpft haben und sogar bevor die Kumanen über unsere böhmische Heimat hereinfielen, war Heinrich eigentlich der normale Sohn eines Schmieds. Im Schatten der örtlichen Burg haben wir in der Schmiede ausgeholfen und ein recht gewöhnliches Leben zwischen dem elterlichen Betrieb und der nächsten Taverne verbracht. Zwei Kingdom Come: Deliverance-Teile später knüpfen wir an dieses Erbe wieder an. Ist euch vielleicht schonmal bei einem Besuch in Kuttenberg die imposante Uhr im Turm des Rathauses aufgefallen? Die Uhr, die stillsteht? Wie es scheint, gab es bereits vor zwanzig Jahren Bemühungen, die Uhr nach einem Defekt wieder zum Laufen zu bringen. In Zeiten schlechter Internetabdeckung im mittelalterlichen Böhmen brachte das Googlen nach Uhrmachern allerdings herzlich wenig Ergebnisse. Wir lernen aber schon bald, dass unser Vater Teil dieser Wiederherstellungspläne war. Im südöstlichen Teil Kuttenbergs, wo uns im Grundspiel vor allem die Taverne Rattenloch hingelockt hat, steht ein halb-abgebranntes Haus. In diesem Haus war einst nichts anderes als die Schmiede angesiedelt, in der unser Vater einst sein Handwerk erlernte. Wie Heinrich also so ist, wird die Rüstung gerichtet, der Tatendrang ausgerichtet und schon sind wir mitten im gesellschaftlichen Leben der Stadt und Besitzer unserer eigenen Schmiede. Es gibt viel zu tun. Die gesamte Stadt braucht Schmiedearbeiten und natürlich wollen wir auch die Uhrpläne unseres Vaters in die Tat umgesetzt sehen.

Mehr Abenteuer vom gleichen Schlag


Mit dem DLC liegen gute 15-20 Stunden an neuer Spielzeit vor uns. Eine neue Hauptquestreihe steht dabei im Mittelpunkt: Wir müssen uns zunächst das Vertrauen der Schmiedegilde verdienen, schließlich unsere Schmiede fit für das tägliche Geschäft machen und schließlich die Uhr reparieren. Das tun wir im Laufe einer gemächlichen Reihe an Hauptaufgaben, flankiert von vielen neuen Nebenquests. Die meisten dieser Nebenquests sind im Grunde Dailies - wechselnde Aufgaben, die jeden Tag neu aufgefüllt werden. Das kann mal ein NPC sein, der eine Axt oder ein Schwert braucht, jemand mit dem Bedürfnis nach neuen Hufeisen und die Gilde schickt uns in die Landschaft, um Räuber aufzuspüren, die die letzte Stahlladung geplündert haben. Erledigen wir die Aufgaben, gibt es Geld, einen besseren Ruf und sowas wie eine neue Währung: Ansehen für die Schmiedegilde. Diese neue Währung zeigt an, wie sehr wir als Mitglied der Zunft geschätzt werden. Davon hängt nicht nur mal der nächste Schritt der Hauptquest ab, sondern auch, welche Deko und Einrichtung wir in der Schmiede installieren können. Denn unser neues Zuhause ist nicht nur ein Geschäft, sondern, naja, eben auch ein Zuhause. Im Laufe des DLCs verwandeln wir das abgebrannte Gebäude in eine glanzvolle Festung der Industrie. Das ganze ist in drei Bereiche aufgeteilt: Unser persönliches Zimmer, die Fassade des Hauses und der Hof samt Garten. Die Optionen sind oft eine Mischung aus Deko und passiven Boni, wie wir erreichen können. Upgraden wir zum Beispiel unser Bett, können wir uns für die nächsten 24 Stunden nach dem Schlaf Buffs sichern. Oder verschiedene Schränke, die Ausrüstung automatisch reparieren, wenn wir sie in unserer Truhe lagern. Die Entwickler haben neben Boni-Gegenständen auch dutzende optische Optionen mitgeliefert, damit wir die mittelalterliche Schmiede unserer Träume aufbauen können. Das alles geht einher mit neuer Musik, neuer Ausrüstung, einer guten deutschen Vertonung auf Hauptspiel-Niveau und mehr Aufträge, die wir Tag um Tag annehmen und bestreiten können. Das ist eine solide Basis, aber dafür, dass das Schmieden so stark im Mittelpunkt steht, hat man hier leider etwas kurz gegriffen. Am Schmiedesystem wurde seit dem Grundspiel nichts geändert, noch immer hämmern wir einfach Schwerter, Äxte und Hufeisen in Form. Hier hätte man definitiv nachlegen können, denn da wir in der Mitte des DLCs unseren Ruf auf eine bestimmte Stufe anheben müssen, gipfelt das ganze etwas im täglichen Grind und wir schmieden eine ganze Weile lang eine Waffe nach der anderen, immer nach dem gleichen Muster.

Fazit & Wertung

Lars meint: Neuer, qualitativer Content, in der Mitte etwas grindy!

DLCs folgen normalerweise einer von zwei Routen: Mehr vom gewohnt Guten oder ganz neue Sachen. Legacy from the Forge geht den ersten Weg und macht das verdammt gut. Für gerade mal 14€ auf Steam bekommen wir weit über ein Dutzend an neuen Spielstunden, neue Quests, Ausrüstung und all das, was wir bereits am Grundspiel geliebt haben. Okay, klar, ein wenig Wiederholungsarbeit ist Teil des Mix, aber die Varietät der Dailies - Schmiedearbeiten, Duelle, Wettschießen, Banditenkämpfe und mehr - bringen uns da gut durch. Wenn ihr also das Grundspiel mochtet, werdet ihr auch Legacy of the Forge definitiv gerne spielen!

91%
Grafik
93
Sound
94
Bedienung
80
Spielspaß
91
Atmosphäre
93
Preis/Umfang
95
Richtig gut
  • neue Ausrüstung
  • Housing-System mit passiven Bonies
  • qualitativ gute Questreihe, auf Grundspiel-Niveau
  • neue Dailies, die uns Geld, Ansehen und Ruf einbringen
Verbesserungswürdig
  • etwas Grind als Teil der Hauptstory
  • leider keine Überarbeitung des Schmiedesystems
Anforderungen
PC MINDESTANFORDERUNGEN:
• Betriebssystem: Windows 10 64-bit (or newer)
• Prozessor: Intel Core i5-8400, AMD Ryzen 5 2600
• Arbeitsspeicher: 16 GB RAM
• Grafik: NVIDIA GeForce GTX 1060 (6GB), AMD Radeon RX 580
• Speicherplatz: 100 GB verfügbarer Speicherplatz
• Zusätzliche Anmerkungen: SSD required

• Microsoft Xbox Series X|S Konsole
• Sony PlayStation 5 (Pro) Konsole
Getestet für
Lars Hack Konnte Lars zuerst laufen oder den Controller einer SNES bedienen? Die Frage ist bis heute nicht sicher geklärt. Klar ist, dass er sein Herz seit damals an Videospiele verloren hat.

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