Einleitung
Auf in die nächste Runde.
Fifa 08 ist die mittlerweile 12te Auflage des bekannten Fußballspiels von Electronic Arts. Am Kern des Spiels hat sich dabei seit dem letzten Mal wenig geändert.
"Neu" sind die original Lizenzen für die Meisterschaften 2007/2008, diverse Mini-Spiele, ein Managermodus und vermeintlich verbesserte Multiplayer- und Online-Funktionalitäten. Die Lizenzen beinhalten auch dieses Mal noch die österreichische T-Mobile Bundesliga inklusive allen Teams. Austria Wien, Rapid oder Lask stehen bereitwillig zur Auswahl. Aber auch exotische Ligen wie die Turkcell Süper Lig (Türkei) oder die K-League (Süd-Korea) sind mit ihrem kompletten Club-Lineup vertreten. Die Entscheidung für ein bestimmtes Team wirkt sich nicht nur im Spiel aus, sondern hat auch direkten Einfluss auf einige Mini-Spiele, doch dazu später mehr.
Du bist der Boss
Die meiste Zeit verbringt man in FIFA 08 im Managermodus. Man erstellt einen Trainer, nimmt ein Jobangebot aus einem der verfügbaren Länder aus, und begleitet sein Team durch die Meisterschaft. Als Trainer hat man dabei nicht nur die Kontrolle über die Teamaufstellung, die Mannschaftstransfers und die Taktik, sondern darf auch Sponsorenverträge an Land ziehen. Zusätzlich wird man noch durch Zwischenereignisse überrascht, die meistens mit Öffentlichkeitsarbeit zu tun haben.
Damit das Trainerleben aber nicht ganz so eintönig wird, kann man natürlich auch die Spiele seines Teams selbst spielen. Um nicht allzu viel Zeit darin zu investieren, gibt es auch die Möglichkeit die Spiele zu simulieren. Natürlich muss man auch aufs Budget acht geben und nicht zu viel Kohle verschleudern. Sollte man dennoch mal in Geldnöte kommen, bietet sich immer noch an die Eintrittspreise ins Stadion zu erhöhen. Um das zu rechtfertigen, sollte man allerdings auch gegen gute Gegner hervorragend abschneiden.
Trainer sein ist also definitiv nicht einfach. Und es können schon einige Stunden vergehen bis man es Trapattoni nachmacht und "Ich habe fertig!" ruft.
Abseits vom Fussballfeld
Lerne „Gaberln“
Als Auflockerung für Zwischendurch bieten sich 3 kurzweilige Mini-Spiele an. Beim Gaberln (Der Menüpunkt heißt zwar Jonglieren, aber unter Gaberln kann man sich sicher mehr vorstellen) wird sogar auf die spezielle Hardware der PSP eingegangen. So muss man die PSP dabei um 90° nach Links drehen und sieht den Spieler dadurch viel größer vor sich stehen. Mit dem D-Pad muss man nun versuchen zu den richtigen Zeitpunkten den Ball zu erwischen, damit der Spieler den Ball nicht verliert.
Bei der Wall-Attack schießt man mit dem Ball auf eine Wand aus Bausteinen die, je nach Farbe und Logo, Punkte geben und Eigenschaften auslösen. Man kann hier, genauso wie beim Gaberln, nur Spieler auswählen die im Kader der Teams sind, die man in seinem Spielerprofil als Lieblingsmannschaft ausgewählt hat.
Die Fußball-IQ schlittert man in eine interaktive Frage-Antwort Stunde hinein. Während man unten am Bildschirm immer die Frage lesen kann und in der Mitte die Antworten stehen, sieht man rechts eine Minivariante eines Fußballfeldes. Zu Anfang jeder Frage kann man sich aussuchen ob man die Frage beantworten (Dribbeln) oder lieber überspringen (Passen) will. Beim Passen verliert man auf dem Platz immer etwas Raum, genauso wenn man beim Dribbeln die Frage falsch beantwortet. Beantwortet man die Frage allerdings richtig, gewinnt man immer etwas Raum. Steht man dann vor dem gegnerischen Tor, kann man einen Torschuss abgeben der wieder durch eine Frage symbolisiert ist.
Anstoss im MP-Modus
Der Multiplayermodus spielt ebenfalls alle Stücke. Ad-Hoc (2 PSPs im selben Raum) und Infrastructure (Internet über Wireless Lan) sind gleichermaßen unterstützt. Im Internet gibt es, neben dem obligatorischem "Jetzt Spielen", bei dem man einen Gegner zugeteilt bekommt, gibt es auch noch interaktive Ligen. In denen kann man sich, wie im Manager-Modus, ein Team aussuchen kann, und eine ganze Saison mit ihnen Spielt.
Natürlich gibt es für beide Modi umfangreiche Statistiken und Ranglisten. Überraschend ist auch die aktivität online. Am Wochenende sind zeitweilen um die 150 Spieler gleichzeitig online, wodurch man sehr schnell automatische Spiele zugeteilt bekommt. Allerdings wird die interaktive Liga nur sporadisch genutzt. Hier können die Wartezeiten schon mal ausufern.
Etwas mehr Gedanken hätte sich EA zum Onlinemodus machen können. So gibt es zwar rund 25 Kurznachrichten die auf Knopfdruck im Chat erscheinen, allerdings kann man diese Nachrichten nicht editieren oder eigene hinzufügen. Auch ist es fast eine Folter sich für den Onlinemodus überhaupt anzumelden. Die Bekanntgabe des Heimatlandes kann man dabei durchaus noch nachvollziehen, aber spätestens wenn man seine Postleitzahl eingeben soll, sträuben sich einem sämtliche Nackenhaare. Gut nur, dass diese Funktion gerade für Österreich nicht funktioniert, da man mindestens 5-stellige Postleitzahlen eingeben muss. All diese Informationen mit dem PSP Texteditor einzugeben stellt dabei eine gar nicht mal so kleine Herausforderung dar.
Schicker als der Vorgänger?
Technik-Check
Technisch gesehen ist das Spiel okay. Und leider nicht mehr.
Die Grafik ist guter Durchschnitt und fällt zeitweise durch stockende Animationen negativ auf. Die Ballphysik ist hingegen weitgehend konsistent und in einigen Wiederholungen sogar sehr nett anzusehen. Zum Beispiel wenn der Ball abgefälscht wird und sich daraufhin stark zu drehen beginnt.
Apropos Replay: In FIFA 08 kann man jederzeit die letzten 15 Sekunden als Replay aus mehreren Perspektiven betrachten und beliebig vor- und zurückspulen. Dadurch lassen sich Tore oft sehr schön in Szene setzen. leider kann man die einzelnen Replays nicht Speichern oder gar über Internet verteilen.
Musikalisch fügt sich FIFA nahtlos in die Reihe der anderen EA PSP Spiele ein. Über EA-Trax kann man, wie gewohnt, einzelne Lieder für das Menu oder das Spiel selbst reservieren. Neu hierbei ist, dass man sogar seine eigenen MP3s importieren kann.
Ein wichtiger Punkt an Fußballspielen sind immer auch die Kommentatoren. Für österreichische Ohren am unbequemsten ist hierbei wahrscheinlich, dass die Kommentatoren aus Deutschland sind. Und wenn die Moderation wenigstens zum Spielgeschehen passen würde, wäre der deutsche Akzent ja auch nur halb so schlimm.
Ein Kritikpunkt sind vor allem auch die Menus. Zwar sind die sowohl schön anzusehen und sehr gut strukturiert, aber wenn bei fast jedem Unterpunkt auf die UMD zugegriffen wird, wünscht man vor allem im Managermodus den Entwicklern bei EA den Teufel an den Hals. Hinzu kommt noch, dass bei jedem neuen Musikstuck ebenfalls nochmal 2-3 Sekunden von der UMD gelesen wird. Somit ist man fast länger mit dem Warten auf die Ladezeiten als mit dem eigentlichen Einstellen von Optionen beschäftigt.
Generell lange Ladezeiten vor den Spielen und zwischen den Meisterschaftstagen runden den negativen Gesamteindruck von der Technik leider sehr passend ab. Über 2 Minuten Ladezeit sind auf einem Handheld absolut tabu.
Auszeichnung/en
Auszeichnung/en
Wertung
Auch im neuen Teil schafft es EA nicht ein perfektes Spiel abzuliefern. Zwar stimmt die Mischung, aber gravierende technische Probleme verhindern eine absolute Top Wertung.
Richtig gut
- Multiplayer
- Österreichische Bundesliga
- gaberln
- sehr gute Präsentation
- Statistiken
Verbesserungswürdig
- technisch sehr unausgereift
Anforderungen
Getestet für
Minimalsystem:PSP Firmware 3.50
Testsystem:
PSP Firmware 3.52 M33
Gamezoom-Team Gamezoom Team
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