Evoland 2 - Test/Review
Ein zweites Evoland? Vor zwei Jahren kam Evoland aus dem Nichts und hat uns mit interessanten Mechaniken und großartigen Ideen überrascht, hatte gleichzeitig aber ein deutliches Defizit was Story und Inhalt anging.
Von Dominik Figl am 30.08.2015 - 21:21 Uhr

Fakten

Plattform

PC

Publisher

Shiro Games

Entwickler

Shiro Games

Release

25.08 2015

Genre

Rollenspiel

Typ

Vollversion

Pegi

12+

Webseite

Preis

19,99 Euro

Media (17)

Reise durch die Zeit

Ein zweites Evoland? Vor zwei Jahren kam Evoland aus dem Nichts und hat uns mit interessanten Mechaniken und großartigen Ideen überrascht, hatte gleichzeitig aber ein deutliches Defizit was Story und Inhalt anging. Jetzt ist Evoland wieder da und versucht genau das wieder gut zu machen. Wie gut das läuft? Das erfahrt ihr im Test!
Ein Sprung in die Vergangenheit
Wir drehen kurz die Zeit zurück. Evoland war seinerseits interessant, weil es uns die Entwicklung der Videospiele, zumindest der RPGs, und die Wandlung der Grafik über die Jahre hinweg gezeigt hat, besonders witzig waren dabei die kleinen Anspielungen an Klassiker der entsprechenden Zeitepoche. So großartig die Idee hinter all dem auch war, Evoland hatte eine große Schwäche: es hatte keine Story und war nach gut drei Stunden wieder vom Tisch. Eine Techdemo, sozusagen. Das macht zwar die Idee hinter Evoland nicht schlechter, dennoch leidet der Spielspaß darunter.
Story und Humor
Das wiederum ist etwas, woran man gearbeitet hat. In Evoland 2 reist ihr durch die Zeit, ihr erlebt nicht bloß die Entwicklung unseres liebsten Hobby‘s, ihr spielt eine Geschichte, in der ihr ein Volk von Magiern sucht, versucht Kriege zu verhindern und natürlich, wie in jedem klassischen RPG, herausfinden wollt, wer ihr eigentlich seid. Auf unserem Abenteuer lernen wir Dämonen kennen, werden in den Krieg zwischen ihnen und den Menschen hineingezogen, erkennen, dass beide Seiten ihre Stärken und Schwächen haben, hüpfen zwischen den einzelnen Zeitepochen hin und her, sammeln dafür notwendige Spielzeuge, verfolgen die Spuren unserer Ahnen und reden vor allem, wie in den guten, alten Zeiten, mit allem und jedem, der uns über den Weg läuft. Kein Dorfbewohner bleibt verschont und kein Gegenstand unangetastet!
Zeitreisen leicht gemacht
8-Bit sind unsere Vergangenheit, 16-Bit die Gegenwart und die Zukunft, die ist 3D. Nicht das hübsche, grafisch ansprechende 3D der heutigen Zeit, sondern das 3D eines Spyro the Dragon, aber das ist nicht alles. Die Zeitsprünge sind zwar nett, vor allem wenn man bedenkt, welchen
Einfluss es auf die Welt hat. Bosse geben uns in der Zukunft Beinamen, deren Ursprung wir in der Vergangenheit erfahren, Charaktere sprechen uns auf Dinge an, die wir zu einem späteren Zeitpunkt erst in der Vergangenheit getan haben werden und ganz allgemein wirken die Story und die Erzählstruktur gerade aufgrund dieser Kleinigkeiten unglaublich gut durchdacht und lassen einen immer wieder schmunzeln. Wie man es von Evoland gewohnt ist, spielen die Jungs von Shiro Games mit allerlei Einflüssen der Videospielwelt. Plötzlich stehen wir unserem Gegner im Stile von Street Fighter gegenüber und werfen mit Hadoken um uns, wir fliegen in einem Sidescroller durch die Welt, kämpfen plötzlich rundenbasierte Final Fantasy-Kämpfe und bauen eine Armee auf, um im Stile von Fire Emblem unsere Truppen im Strategiemodus über die Karte zu ziehen. Wie Evoland damals ist auch der zweite Teil vollgestopft mit witzigen Anspielungen und Anlehnungen an die alten Tage, Mechaniken wurden ausgeborgt, genauso wie Storyelemente, kleine Witze und Ideen und gerade das macht enorm viel Spaß.
Die kleinen Problemchen
Das Problem ist, so witzig der Grundgedanke hinter Evoland 2 auch sein mag und so sehr wir Retro auch lieben, Evoland zieht die Sache etwas zu strikt durch, denn selbst wenn man den Stil einer älteren Epoche kopiert oder entlehnt, heißt das nicht, dass man auch die Schwächen der damaligen Zeit mitnehmen muss. So ruckelt der frühe Final Fantasy – Teil leicht, während wir gelegentlich, wenn wir im ATB-Kampfsystem gleichzeitig mit einem Feind angreifen, das Spiel einfach zum Absturz bringen. Ebenso sind die 16-Bit Phasen an manchen Stellen schlicht kläglich und erinnern stellenweise weniger an damalige SNES-Titel, als eher an heutige RPG-Maker Spiele. Skripts lösen nicht aus, wenn wir falsch stehen, laufen wir in Sequenzen in andere Figuren in unserem Falle haben wir es sogar geschafft unseren Speicherstand komplett unbrauchbar zu machen, indem wir eine Itemabfrage gebuggt haben. So übel das auch klingt, all das sind natürlich kleine Makel, die einem im besten Fall gar nicht auffallen und im schlimmsten Fall nerven, aber nichts davon wird euren Spielspaß wirklich ernsthaft beeinträchtigen. Abgesehen vom unbrauchbaren Speicherstand, versteht sich, aber dafür muss man schon gezielt darauf hinarbeiten.

Kommentar schreiben

Artikel auf einer Seite anzeigen