Der Puppenspieler - Test/Review
In Sony Computer Entertainment Japans neuem Spiel Der Puppenspieler taucht ihr in eine düstere und geheimnisvolle Welt ein, in welcher der Puppenspieler den Ton angibt und seine willenlosen Geschöpfe folgen.
Von Dominik Vogel am 18.09.2013 - 06:27 Uhr

Fakten

Plattform

PlayStation 3

Publisher

Sony Computer Entertainment

Entwickler

Sony Computer Entertainment

Release

11.09 2013

Genre

Jump'n'Run

Typ

Vollversion

Pegi

12+

Webseite

Preis

39,99 Euro

Media (32)

Überraschungstitel

In Sony Computer Entertainment Japans neuem Spiel Der Puppenspieler taucht ihr in eine düstere und geheimnisvolle Welt ein, in welcher der Puppenspieler den Ton angibt und seine willenlosen Geschöpfe folgen. Es erzählt eine abstrakte Geschichte zwischen Gut und Böse, einer Pappmasche-Märchenwelt und einer kopflosen Marionette, die zu höherem bestimmt ist. Vorhang auf für die große Bühnenshow des Puppenspielers!
Das siebenaktige Stück
In Der Puppenspieler schlüpfen wir in die Rolle des Jungen Kutaro, der in pechschwarzen Nächten wie jener unserer Bühnenspiels, seine Seele an den bösen Mond-Bärenkönig verliert. Der unrechtmäßige Gebieter des Mondes benutzt die jungen Seelen in seinem finsteren Schloss, wo er auch die schöne Mondprinzessin gefangen hält als Marionetten und lässt sie für sich arbeiten. Der junge Kutaro, dessen Kopf von fiesen Bärenkönig abgerissen wurde, lässt dies aber nicht mit sich machen und begibt stiehlt dem düsteren Tyrann eine magische Schere namens Calibrus. Mit diesem neuen Werkzeug macht er sich schließlich auf den Weg seinen Kopf zu finden und nach Hause zurückzukehren…
Das Bühnenspiel…
…ist von vielen unterschiedlichen Charakteren geprägt die grandios ins Spielgeschehen eingebracht werden. Neben unserem Helden spielen in der Hauptrolle der Mond-Bärenkönig, dessen imposanter Charakter eine gelungene Darstellung des weltlichen Bösen verkörpert, sowie Ying Yang und Pikarina, Marionetten die fliegen können und uns auf unserem Weg durch die Akte unterstützend begleiten. Sie machen uns nicht nur auf verschiedene Dinge im Spiel aufmerksam, sondern sind zudem noch spielbare Charaktere die mit dem rechten Analogstick über die Szenerie bewegt werden und den kopflosen Kutaro auf viele verschiedene sammelbare Gegenstände wie Köpfe und Geld aufmerksam machen beziehungsweise die Requisiten ab und an zu unseren Gunsten nutzen. Und Vorsicht: Verliert ihr all die gesammelten Köpfe habt ihr keine Chance zu überleben! Meidet also unbezwingbare Gegner, Schluchten und andere gemeine Fallen um nicht für immer gefangen zu sein.
Während der junge Held durch kreativen und abwechslungsreichen gestalteten Level streift, um die Seelen der anderen Kinder zu befreien und seinen Kopf zurück zu holen, werdet ihr von einem genialen deutschen Erzähler unterstützt, der euch das komplette Stück führt. Dabei wird ein erstklassiges Stimmungsgefühl zwischen Erzähler, imaginärem aber hörbar mitgerissenem Publikum und Kutaro geschaffen, beim dem die märchenhafte musikalische Unterstützung das nur das sprichwörtliche Tüpfelchen auf dem I bildet. Selbst bei der Steuerung des jungen Kitaro lässt Sony Computer Entertainment Japan wenig Spielraum für Kritik. Sie greift schnell, präzise und ist wird durch ihre Einfachheit auch bei Spieleinsteigern oder Spielern einer jüngeren Generation für keinerlei Probleme sorgen.
Von Holzfiguren und Pappmaschee
Liebevoll! Das ist Der Puppenspieler mit einem Wort beschrieben. Und daran hält sich SCE Japan auch im Hinblick auf grafische Aspekte. Denn auf eurem Weg durch die verschiedenen Akte der Geschichte auf dem ihr euch durch Wüsten, Wälder, Wasser und Sümpfe bewegt werdet ihr auf unzählige grafische Finessen stoßen die hier und da an verschiedene Märchen aus der Kindheit erinnern. Dabei können die detaillierten Umgebungen, die den Eindruck hinterlassen als hätten SCE Japan auf jedes noch so kleine Detail geachtet, voll und ganz überzeugen. Nicht zuletzt weil sie durchwegs abwechslungsreich gestaltet sind und vor Kreativität strotzen!
Des Puppenspielers Freund
Der Puppenspieler gibt euch die Möglichkeit das Spielerlebnis mit einem Freund zu teilen. Entscheidet ihr euch dazu die Geschichte zu zweit zu spielen schlüpft euer Freund in die Rolle des Begleiters – also in die Rolle von Ying Yang oder Pikarina. Leider verzichtet SCE Japan aber darauf die fliegenden Helfer mit Zusatzfähigkeiten auszurüsten, was das Spiel auf Dauer etwas langatmig wirken lässt. Denn neben der Interaktion mit Gegenständen bleibt eurem Kameraden nur die Möglichkeit Funkel einzusammeln die euch vor einem vorzeitigen Tod schützen können. Zwar macht der Multiplayermodus nach wie vor Spaß, aber die Erwartungen an das Spiel sind dann leider doch etwas höher und so wird der Mehrspielermodus wohl zum größten Kritikpunkt von Der Puppenspieler.

Fazit und Wertung

Dominik meint: Absolute Kaufempfehlung!

Als chronischer Kasperlgegner und Theatermeider stand ich dem Spiel Der Puppenspieler anfangs sehr skeptisch gegenüber. Nicht zuletzt weil mich das Gameplay erst stark an den – auch aus dem Hause Sony stammenden – Titel Little Big Planet erinnerte und mir Der Puppenspieler eher als gewagte Kopie entgegentrat. Ich versuchte das Spielerlebnis, das doch sehr stark abseits des Massenmarktes liegt, dennoch zuzulassen und änderte nach nicht einmal zehn Spielminuten meine Meinung gewaltig. Das stimmige Zusammenspiel der einzelnen Komponenten zielt nicht darauf ab etwas nachzuahmen oder besser zu machen sondern viel eher ein ganz eigenes Spielgefühl zu vermitteln das Spieler sofort in seinen Bann zieht – und das hat es geschafft! Schlussendlich komme ich zu nur einem Ergebnis: Der Puppenspieler ist eine gelungene Symphonie aus märchenhafter musikalischer und gesprochener Begleitung, einer packenden Geschichte mit liebevoll inszenierten Charakteren und einem kreativ verspielten aber zugleich teils bedrohlich wirkendem Leveldesign das an jeder Ecke und Kante mit Details geschmückt ist.

90%
Grafik
9
Sound
9
Bedienung
10
Spielspaß
9
Atmosphäre
10
Multiplayer
7
Preis/Umfang
9
Richtig gut
  • grandioser Erzähler und stimmiger Sound
  • tolle Geschichte
  • liebevoll inszenierte Charaktere
  • gelungene Umsetzung des Theaterthemas
  • abwechlungsreiche Level
  • massig sammelbare Köpfe
  • sehr eigenes Spielkonzept
Verbesserungswürdig
  • Spielzeit rund 10 Stunden
  • Bosskämpfe oft nach dem gleichen Schema
  • Multiplayermodus auf Dauer langatmig
Anforderungen
• Sony PlayStation 3 Konsole
Getestet für
PlayStation 3
Dominik Vogel DV

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